From: Martin Weissenboeck[SMTP:mweissen@ccc.at] Sent: Freitag, 07. März 1997 20:56 To: agtk@ccc.or.at; agtk@ccc.or.at Subject: AGTK 97061: Verantwortung bei der Nutzung des Internet (3) AGTK 97061: Verantwortung bei der Nutzung des Internet (3) 07.03.97 Von Walter Neidhart : Dieses Thema spricht mich sehr an, da es aus meiner Sicht schon beim Fernsehen diskutiert wurde, (welche Auswirkung haben blutruenstige Krimis?) im weitesten Sinne auch die Suchtgiftproblematik betrifft und schluszendlich die Frage aufwirft, ob zensurierte Information die bessere (?) Information darstellt. Meine persoenliche Meinung dazu: der Lehrer hat die Pflicht, alle Facetten der Information kritisch mit den Schuelern durchzugehen und mit Hilfe von Argumenten (und nicht Verboten) dem Jugendlichen die Entscheidung ueber "GUT" oder "SCHLECHT" zu erklaeren. Natuerlich musz der Lehrer ueberzeugend wirken, wenn er selbst z.B. raucht wie ein Schlot, wird er wohl kaum wirkungsvoll gegen das Rauchen reden koennen. Damit ergibt sich schon, dasz nicht jeder Lehrer jede Problematik ausdiskutieren wird koennen. Ein Verbot bewirkt doch immer nur das Gegenteil: ist Rauchen verboten, probieren es sehr viele nur aus dem Grunde aus. Wird Pornographie mit Hilfe von "Negativwerbung" (offizielle Berichte mit dem Inhalt, wie schlecht Pornographie ist!) an den Jugendlichen herangebracht, dann will er darueber auch etwas wissen. Nachdem wir im eigenen Lande mit der "braunen" Vergangenheit noch sehr zu kaempfen haben (von Wehrmachtsausstellung bis zur "ordentlichen Beschaeftigungspolitik")sehe ich hier eigentlich das schwierigste Betaetigungsfeld - im eigenen Lehrkoerper wird darueber heftigst diskutiert. Bei der Pornographie geht es mit der Beurteilung, nach meiner Einstellung als Biologe, schon etwas leichter - das Angebot an den Zeitungsstaenden unterscheidet sich nur sehr wenig von dem, was Schueler so auf die schnelle im Internet zu sehen kriegen. Zusammenfassung meinerseits: nichts verbieten - alles besprechen - dem Schueler klare Argumente bieten - Entscheidung liegt dann sowieso im Endeffekt bei ihm selbst ! An Kommentaren interessiert --- Mag. Walter Neidhart A-9851 Lieserbruecke, Karlsdorf 15 Tel. +43 4762 46542 Biologe und Informatiker am BRG Spittal/Drau A-9800 Spittal, Tel. +43 4762 4112 FAX +43 4762 37020 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .