AGTK 97211: PGP. 15.10.97 http://www.pressetext.at/cgi-bin/cgiwrap/prestext/.cgi/display.pl.cgi?pta=97 1010005 +++ pressetext.austria +++ pte971010005 Medien/Kommunikation, Buero/EDV Internet/Kommunikation/International "Pretty Good Privacy" gegen staatliche Informationskontrolle Quellcode in Buchform verbreitet Freiburg (pte) (10. Oktober 97/14:53) - Datensicherheit im Cyberspace ob bei der Internet-Telefonie, dem Versand von E-Mails oder dem Bezahlen mit elektronischem Geld - ist Thema einer internationalen Fachtagung an der Universitaet Freiburg gewesen. Zu den Referenten zaehlte auch der US-Amerikaner Phil Zimmermann, der die neueste Version seiner populaeren Verschluesselungssoftware "Pretty Good Privacy" (PGP) vorstellte. Datensicherheit in elektronischen Netzen, darueber waren sich die Experten in Freiburg einig, laesst sich nur durch den Einsatz sogenannter starker Kryptographie erreichen. Als "stark", das heisst hinreichend sicher, gilt Verschluesselung, wenn eine erfolgreiche Attacke auf einen verschluesselten Text mit einem nicht mehr vertretbaren Zeit- und Rechenaufwand verbunden waere. Als das Mass fuer einen entsprechenden Schutz gilt die Laenge des verwendeten Schluessels. PGP-Cheftechnologe Phil Zimmermann empfiehlt eine Laenge von 128 Bit bei der "Bulk Encryption" und 2.000 Bit fuer den oeffentlichen Schluessel. Kopfzerbrechen bereitet starke Verschluesselung den Regierungen, die durch kodierten Datenverkehr ihre Moeglichkeiten der Verbrechensbekaempfung beeintraechtigt sehen. So haben etwa die USA Krypto-Software mit strengen Exportbeschraenkungen versehen. Um PGP dennoch ungehindert verbreiten zu koennen, bediente man sich deshalb eines Tricks, wie Zimmermann berichtet: "Ab der Version 5 haben wir den PGP-Quellcode ausgedruckt und dann in Buchform ganz legal nach Europa exportiert, wo er dann mit Hilfe von Scannern ins Internet eingespeist wurde." Der Kryptologe warnte vor Bestrebungen, Verschluesselung unter staatliche Kontrolle zu stellen, etwa durch die Hinterlegung der Kodierschluessel bei einer Bundesbehoerde. "Mit dieser 'key escrow'-Loesung waere ein unvorstellbarer Machtgewinn verbunden und eine Versuchung fuer den Staat, alle Einzelheiten ueber das Kommunikationsverhalten seiner Buerger herauszufinden", fuerchtet Zimmermann. +++ pressetext.austria +++ Aussender: pressetext.austria Ansprechpartner: pr, email: redaktion@pressetext.at, Tel. 01-402 48 510 --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .