AGTK 97255: CEBIT. 29.11.97 +++ pressetext.austria +++ pte971126006 Buero/EDV/Internet, Wirtschaft/Finanzen Internet/Wirtschaft * Cebit verbannt Internet-Aussteller * Ob sich die Betroffenen daran halten, ist fraglich Frankfurt (pte) (26. November 97/10:33) - Die Veranstalter der deutschen Computermesse CEBIT in Frankfurt haben fuer 1998 voellig ueberraschend eine ganze Reihe von Ausstellern von der Veranstaltung ausgeschlossen. In einem Brief der deutschen Messe AG an die Aussteller wird ganz lapidar eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen genannt, die nicht mehr auf der Messe gezeigt werden duerfen. Dazu gehoeren u. a. Internet-Inhalte, Bueromoebel, Pflege und Reinigungsset fuer Computer und Zubehoer, Notebook-Taschen und -Huellen, Schwenkarme fuer Monitore und Telefone, Mauspads, Handgelenkstuetzen, Augentrainer und Boxen fuer Disketten, CDs und andere Datentraeger. Hart treffen duerfte diese Mitteilung v.a. Anbieter von Internet-Inhalten wie Internet Shopping, die in den letzten Jahren einen immer groesseren Teil der Cebit-Aussteller ausmachten. Gruende fuer den Ausschluss dieser Unternehmen wurden keine angegeben, man rechnet jedoch nicht damit, dass sich die Betroffenen an die Verbote halten. * AOL gewinnt Abonnenten, MSN stagniert * 25,3 Millionen Abonnenten haben im 3. Quartal weltweit gebuehrenpflichtige Online-Dienste genutzt, 5,6 Prozent mehr als in der vorhergehenden Dreimonats-Periode. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Electronic Information Reports (EIR), herausgegeben von Cowles Simba Information. Zugelegt - und zwar um 9 % - hat demnach vor allem der Online-Dienst America Online (AOL), der Ende September auf 9,4 Millionen Abonnenten kam, letzte Woche aber bereits die 10-Millionen-Grenze ueberschritten haben soll. Der mittlerweile in den Besitz von AOL uebergegangene Compuserve musste im dritten Quartal einen Rueckgang von 0,6 Prozent hinnehmen, waehrend Microsoft Network (MSN) bei 2,3 Millionen Abonnenten stagnierte. Insgesamt wurden in der Studie ueber 90 Online-Dienste von 53 Anbietern beruecksichtigt. * Dell macht Milliarden-Umsatz im Internet * Der weltweit drittgroesster PC-Hersteller, die Dell Computer Corporation, Round Rock/Texas, profitiert weiterhin von ihrem Direktmarketing-Konzept. Dell verkauft inzwischen taeglich Waren und Dienstleistungen im Wert von mehr als drei Millionen Dollar ueber das Internet. Das entspricht auf Jahresbasis einem Internet-Absatz von rund einer Milliarde Dollar. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschaeftsjahres 1997/98 konnte Dell seinen Gewinn auf 659 Millionen Dollar verdoppeln. Im gleichen Zeitraum ist der Umsatz des Unternehmens um 61 Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar gestiegen. (w&v-online) * Digital verkauft Netzwerkabteilung an Cabletron * Das Gemunkel um die Netzwerkabteilung der Digital Equipment Corporation hat ein Ende: Der Kaeufer heisst Cabletron. Fuer den Kaufpreis von 430 Millionen Dollar haben nicht nur die Commodity-Produkte, sondern auch Digitals Paradepferd im Netzwerkstall, der Gigaswitch, den Besitzer gewechselt. Die neue Abteilung wird bei Cabletron als separate Einheit operieren und den umstaendlichen Namen "Digital Network Products Group: A Cabletron Systems Company" tragen. Digital wird weiterhin Services fuer ihre urspruenglich hauseigenen Produkte anbieten, zudem aber auch angestammte Cabletron-Produkte unterstuetzen. * Netscape will Kiva uebernehmen * Netscape Communication hat am 24. November die Uebernahme von Kiva Software fuer 180 Millionen Dollar angekuendigt. Kiva entwickelt Internet-Software fuer Grossorganisationen und soll zum Ausbau des Bereichs Server-Software bei Netscape beitragen. Die Uebernahme soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. (w&v-online) * Saudischer Prinz kauft Anteile an News Corp, Motorola und Netscape * Prinz al-Waleed bin Talal, ein Neffe des Saudiarabischen Koenigs Fahd, hat seit dem Kursrueckgang am 27. Oktober Aktien von Medien- und Technologieunternehmen in Hoehe von rund 850 Millionen Dollar gekauft. Von der weltweiten Mediengruppe News Corp. des Australiers Rupert Murdoch erwarb er 5 Prozent zum Preis von 400 Millionen Dollar, vom Kommunikationsriesen Motorola 1 Prozent fuer 300 Millionen Dollar und vom Internet Browser-Hersteller Netscape 5 Prozent fuer rund 150 Millionen Dollar. Der Prinz hat nur stimmrechtslose Vorzugsaktien gekauft, denn er wolle sich nicht ins Management der Firmen einschalten. (w&v-online) Internet/Entwicklung/Java/Gericht Sun mit Java auf der Ueberholspur Programmiersprache ist ab sofort offizieller Standard New York (pte) (22. November 97/17:48) - Der Antrag der Firma Sun Microsystems, die Programmiersprache Java zu einem offiziellen technischen Standard zu machen, wurde von der Mehrheit der Mitgliedsstaaten der "International Organization for Standardization" (ISO) in Genf angenommen. Der Antrag ist Teil einer Strategie, die die Verwendung von Java ausserhalb der Vereinigten Staaten foerdern soll, da zahlreiche auslaendische Regierungen und Unternehmen nur ISO-gepruefte Technologien verwenden. Eine Sprecherin von Sun sagte, dass nach inoffiziellen Informationen nur zwei der abstimmenden Laender - die Vereinigten Staaten und China - gegen den Antrag gestimmt haetten, der mit 19 Stimmen und zwei Enthaltungen angenommen wurde. (Wall Street Journal) * Sun wirft Microsoft Taeuschung der Kunden vor * Die Firma Sun hat vor einem U.S.-amerikanischen Bundesgericht beantragt, der Firma Microsoft fuer den Internet Explorer die Verwendung des Sun-eigenen "Java"-Logos zu untersagen. Sun behauptet, dass Microsoft durch das Bedrucken der Software mit dem "Java-kompatibel"-Logo seine Kunden taeusche. Ein Anwalt von Sun sagte: "Es ist das gleiche, als wenn Sie eine Flasche Coca-Cola kaufen, die dann Ginger-Ale enthaelt. Der Kunde vertraut dem Markennamen und wird getaeuscht... Unsere Forderung ist einfach: da die Microsoft-Produkte dem Kompatibilitaetsstandard von Sun nicht entsprechen, muss Microsoft davon abgehalten werden, das Java-Kompatibilitaetslogo zu verwenden." (Financial Times) * Intel antwortet auf Intergraph-Klage mit eigenem Prozess * San Mateo - Der US-Chipgigant Intel hat Stunden nach der Klage von Intergraph zurueckgeschossen. In der Klage wird Intel der massiven Einflussnahme beschuldigt, Schluesselpatente bei Mikroprozessor-Speichern an sich reissen zu wollen. Intel hat nun beim Bezirksgericht in San Jose/Kalifornien eine eigene Klage eingebracht und ersucht um eine erklaerenden Richterspruch, dass Intergraph-Patente ungueltig seien und dass sich Intel innerhalb seiner Rechte bewegte, die Informationen nicht mit Intergraph zu teilen. Das Unternehmen beschuldigte Intel, seine Patente fuer die Cache-Speicherarchitektur verletzt zu haben. Denn diese Patente sind das "Herzstueck der Pentium-Familie" von Intel's bekannten Mikroprozessoren und Intel behauptet, diese Architektur gehoere nicht dazu. (InfoWorld Electric/USA) * Internet-Serviceprovider geht gegen unerwuenschte Emails vor * Der Internet-Serviceprovider SimpleNet aus San Diego verklagt verschiedene Unternehmen und Einzelpersonen, die seine Server dazu benutzt haben sollen, hundertausende Werbe-Emails zu verschicken. Die Emails warben fuer ein Buch mit dem Titel "Wie man tolle Frauen trifft, anlockt und naeher kennenlernt". Anders als in den bisherigen Faellen unaufgefordert zugesandter Emails, bei denen es nur um zivilrechtliche Ansprueche ging, hat SimpleNet jetzt den Antrag gestellt, strafrechtlich gegen die Taeter vorzugehen. (Net Insider) * AOL nicht fuer boeswillige Veroeffentlichungen Dritter verantwortlich * In einem anderen Fall, in dem es ebenfalls um die Verantwortlichkeit von Internet-Serviceanbietern fuer veroeffentlichte Inhalte ging, hat ein U.S.-amerikanisches Berufungsgericht entschieden, dass ein Mann den Anbieter America Online nicht fuer Todesdrohungen zur Verantwortung ziehen kann, die er erhalten hatte, nachdem falsche und boeswillige Informationen von einer anonym gebliebenen Person im Netz veroeffentlicht worden waren. Das Gericht merkte an, dass der Communications Decency Act (CDA) von 1996 die Internet- und Online-Serviceanbieter von Klagen freistellt, die sich auf Inhalte beziehen, die von Dritten veroeffentlicht wurden. Die Richter wiesen darauf hin, dass Serviceanbieter ansonsten "dazu uebergehen wuerden, Nachrichten, auf deren Inhalte sie aufmerksam gemacht wuerden, einfach zu loeschen - unabhaengig davon, ob der Inhalt tatsaechlich diffamierend ist oder nicht. Dies haette nachteilige Konsequenzen fuer das Recht der freien Meinungsaeusserung im Internet." (AP) +++ pressetext.austria +++ Aussender: pressetext.austria Ansprechpartner: ws,email: redaktion@pressetext.at,Tel. 01/402 48 51 --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .