Franz Fiala From: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Sent: Montag, 22. Dezember 1997 20:31 To: agtk@ccc.or.at Subject: AGTK 97279: Software-Piraterie AGTK 97279: Software-Piraterie. 22.12.97 +++ pressetext.austria +++ Internet/Kriminalitaet * Copyright-Piraterie in den USA strafbar * Clinton unterzeichnet "No Electronic Theft Act" Washington (pte) (21. Dezember 97/12:26) - Washington - US-Praesident Bill Clinton hat vergangene Woche ein Gesetz unterzeichnet, mit dem die Copyright-Piraterie bei Arbeiten im Internet strafbar wird. Der "No Electronic Theft Act" legt dreijaehrige Haftstrafen fuer Personen fest, die fuer schuldig befunden wird, geistiges Eigentum im Internet kopiert zu haben. Damit wird ein Schlupfloch im derzeitigen Copyrightgesetz geschlossen. Bisher wurde das Kopieren von Software und anderem geistigen Eigentums nur dann strafbar, wenn es absichtlich erfolgte und zu finanziellem Gewinn fuehrte. Das Gesetz wurde von Softwareunternehmen forciert. Aber auch Betriebe in der Aufnahme-, Verlags- und Filmbranche machten sich fuer das neue Gesetz stark. (IDG) * Sofware gegen Kinderporno * Kriminalbeamter entwickelt eigenes Programm Wiesbaden - Ein Kommissar beim hessischen Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden hat ein Programm geschrieben, das gesetzeswidrige harte Pornographie mit Kindern und Tieren selbstaendig identifizieren kann. Nun soll die Software unter dem Namen Perkeo Filescan an Internet-Provider und Netzwerk-Administratoren verkauft werden (Kosten: ca. 5600 Schilling). Wie LKA-Sprecher Hans Beilstein erlaeuterte, sei dem Beamten aufgefallen, dass rund 70 Prozent der Kinderporno-Bilder im Internet immer wieder dieselben seien. Perkeo Filescan wird von der Firma Compass vertrieben und funktioniert aehnlichg wie ein Viren-Scanner. Trifft es auf bereits bekannten Binaer-Code in einer Datei, so wird dies dem Anwender gemeldet. Dieser kann die Datei loeschen oder als Beweismaterial der Polizei uebergeben. Laut Beilstein haben FBI, Interpol und Scotland Yard bereits Interesse an der Software angemeldet. * Schweizer entdecken das Internet * Zuerich - Nach einer Untersuchung der WemF AG fuer Werbemedienforschung surfen mittlerweile 250.000 Schweizer oder 4,8 Prozent der Wohnbevoelkerung taeglich im Internet. Die doppelte Anzahl, naemlich 9,4 Prozent, begeben sich einmal pro Woche ins Web. Befragt wurden knapp 13.000 Personen ab 14 Jahren. Der Roestigraben spielt dabei keine Rolle: Deutsch- und Franzoesisch-Schweizer surfen gleich oft. Laut der Studie verdienen helvetische Internetbenutzer ueberdurchschnittlich gut, verfuegen ueber eine sehr gute Ausbildung und geh en kaum zur Unterhaltung, sondern primaer zu Studien- und Berufszwecken ins Web. * Bis 2002 sollen alle 44.000 deutschen Schulen online sein * Der deutsche Bundesbildungsminister Juergen Ruettgers und Telekom-Vorstandschef Ron Sommer kuendigten in Bonn an, ab dem Jahr 1999 die Initiative "Schulen ans Netz" mit einer deutlichen Finanzspritze foerdern zu wollen. Das Ministerium will dafuer weitere 40, die Telekom AG 60 Mio. D-Mark zur Verfuegung stellen. "Schulen ans Netz" laeuft seit 1996. Bisher haben dadurch 6.500 Schulen einen Internet-Zugang erhalten. In der ersten Foerderphase standen 59 Mio. DM zur Verfuegung. Ergaenzt wurden diese Mittel durch Sponsoren aus der Wirtschaft. (Ende) Industrie/Technik/DVD * Erzrivalen Sun und Intel kooperieren * Der Merced-Chip wirft seinen Schatten voraus New York (pte) (18. Dezember 97/14:50) - Die ehemaligen Erzrivalen Intel und Sun wollen kuenftig zusammenarbeiten. Ein Patent-Gegenlizenzierungs-Abkommen sichert Intel Rechte an der Sun-Software, im speziellen dem Betriebssystem Solaris, waehrend die Sonnenkoenige an der kommenden Merced-Chip-Architektur von Intel teilhaben duerfen. Sun erklaerte aber, man wolle die eigene Sparc-Halbleiterarchitektur weiterentwickeln. Allerdings ist es kein Geheimnis, dass Sparc im Vergleich zur Intel-Plattform weltweit viel weniger Unterstuetzung geniesst. Zudem stellt sich die Frage, wie ausbaufaehig das Sun-Design noch ist. Merced, eine 64-Bit-Gemeinschaftsentwicklung von Intel und Hewlett-Packard, soll 1999 das Licht des Marktes erblicken. Dann soll auch die 64-Bit-Version von Solaris fuer Merced betriebsbereit sein. * Multifunktionale Geraete werden 1998 billiger * Laut einer Studie des US-Marktforschers Dataquest Inc. sinken im kommenden Jahr die Preise fuer Multifunktionsgeraete, die Fax, Scanner, Drucker und aehnliches beinhalten. Starker Wettbewerb sei die Ursache fuer den Preisverfall, so die Analysten, die Rueckschluesse auf die Entwicklung in Europa ziehen. Fuer hoehere Ansprueche sind einerseits farbfaehige Produkte zu erwarten, anderseits werden die Hersteller von multifunktionalen Geraeten gezwungen sein, 1998 ihre Preise zu senken, um mit den immer billiger werdenden reinen Farbdruckern und Farbscannern Schritt halten zu koennen. Weitere Informationen unter http://www.dataquest.com/ * DVD-Technik laut US-Studie unbekannt * Die DVD-Technik (Digital Versatile Disk) fristet in den Koepfen der US-Amerikaner ein kuemmerliches Dasein. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Yankee Group im Vorfeld des Weihnachtsgeschaefts. Nur 28 Prozent der 1900 befragten Haushalte wussten ueberhaupt von der Existenz der Technik. Wiederum nur 13 Prozent der Wissenden gaben an, wahrscheinlich im Laufe des naechsten Jahres ein DVD-Abspielgeraet erstehen zu wollen. Laut Jim Penhune, Leiter der Yankee-Umfrage, glauben die meisten Konsumenten, DVD sei zu teuer und noch zu inhaltsarm. Dem, so Penhune, sei entgegenzuhalten, dass ein DVD-Player rund 500 Dollar koste und die Filmstudios mittlerweile zwischen 400 und 500 Titel anboeten. Das ersehnte DVD-Weihnachtsgeschaeft duerfte aber definitiv ins Wasser fallen. * Sieben Anwender basteln an Microsofts Exchange * Digital Equipment hat sich mit sieben anderen Herstellern von Kommunikationssoftware zusammengetan, um Anwendungen rund um Microsofts "Exchange"-Server zu entwickeln und zu testen. Die Programme sollen auf Digitals Intel- und Alpha-basierten Servern ausprobiert werden, dazu kommen gemeinsam organisierte Anwendertraining und Produktwerbung. Einbezogen werden unter anderem das grafische Workflow-Werkzeug "Keyflow" von Keyfile Corp., das Workgroup-Tool "Frontoffice" von Frontoffice Technologies Inc. und der "Octel Unified Messenger" von Lucent Technologies Inc. Siemens/Halbleiter/EU Subventionierung von Halbleiterwerk in Villach am Pranger EU-Kommission leitet Untersuchung gegen Siemens-Hilfe der Bundesregierung ein Bruessel (pte) (20. Dezember 97/19:02) - Die EU-Kommission hat eine Untersuchung gegen die staatliche Subventionierung des Halbleiterwerks der Siemens Bauelemente OHG in Villach eingeleitet. Konkret geht es um eine Hilfe der Bundesregierung in der Hoehe von 25,5 Mio. ECU (344,3 Mio. oeS). In dem Siemenswerk werden Halbleiter erzeugt, die einen 150 mm Diameter Silikonwafer verwenden. Auch die Produktion bestimmter Schemata fuer das Recycling und die Energiekonservierung sind in die Untersuchungen einbezogen worden. Die Kommission hat der Bundesregierung einen Monat Zeit gegeben, zu den Anschuldigungen Stellung zu nehmen. Laut Bruessel ist die Hilfe fuer das Halbleiterwerk in Villach nicht konform mit den EU-Limits und Bedingungen fuer staatliche F&E-Hilfen, da die Arbeit, die aus der Subvention profitiere, einer Produktverbesserung und einem Technologietransfer aus anderen Siemenswerken nach Villach entspreche. (IDG Bruessel) +++ pressetext.austria +++ Aussender: pressetext.austria Ansprechpartner: ws,email: redaktion@pressetext.at,Tel. 01/402 48 51 --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). 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