Franz Fiala From: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Sent: Mittwoch, 04. Februar 1998 03:36 To: agtk@ccc.or.at Subject: AGTK 98029: Werbe-E-Mails AGTK 98029: Werbe-E-Mails. 04.02.98 +++ pressetext.austria +++ * Zwei Gerichte entscheiden gegen Werbe-E-Mails * Spamming-Prozess ist aussergerichtlich entschieden Muenchen (pte) (2. Februar 98/21:56) - Das in Deutschland erste Gerichtsverfahren wegen der Versendung von Werbe-E-Mails ('Spamming') ist abgeschlossen, bevor es richtig begonnen hat. Auf dem Wege der einstweiligen Verfuegung war vom Landgericht Traunstein angeordnet worden: Der Boerse wird bei 'Meidung' eines fuer jeden einzelnen Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 3,5 Milliionen Schilling verboten, ohne vorherige Zustimmung der betreffenden Personen Werbung ueber E-Mail an Privatleute zu senden. Grundlage bot die Initiative eines Empfaengers einer solchen Werbe-Mail, wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens eine einstweilige Verfuegung zu beantragen. Die Anzeigenboerse hatte unverlangt Werbematerial an seinen e-mail-Privatanschluss uebermittelt. Die angebliche 'Spam'-Senderin stellte einen Antrag auf Prozesskostenhilfe - der aber abgelehnt wurde - , damit wenigstens die Kosten fuer den eigenen Anwalt vom Staat uebernommen wuerden, falls sie das Verfahren verliert. Ein weiterer aktenkundiger Fall Eine andere Situation ergab sich vor dem Landgericht Hamburg. Auf Antrag der 'Zentrale zur Bekaempfung unlauteren Wettbewerbs' erliess es Anfang Januar gegen einen Spammer ein Anerkenntnisurteil (Az. 312 O 579/97). Waehrend sich das Landgericht Traunstein ausdruecklich nur auf den Schutz von Privatleuten bezogen hat, haben die Hamburger auf eine solche Eingrenzung verzichtet. Auch sie halten die Versendung von Werbe-e-mail fuer unzulaessig, es sei denn, es laege ein ausdrueckliches Einverstaendnis des Empfaengers vor, oder die Art und Weise eines Geschaeftsverkehrs liesse vermuten, dass die Werbebotschaft genehm sei. Der Versender hat gegenueber dem abmahnenden Verein erklaert, er werde in Zukunft keine entsprechenden Werbemails mehr verschicken. (ct-Magazin) * Zugriff auf Internet-User geplant * Deutsches Bundesinnenministerium hat Gesetzeswurf vorgelegt Muenchen (pte) (2. Februar 98/22:01) - Alle deutschen Internet-Provider muessen nach Plaenen des Bundesinnenministeriums (BMI) kuenftig den Verfassungsschutzbehoerden Zugriff auf ihre Bestandsdaten gewaehren. Das Ziel: Die exakte Zuordnung von Homepages und E-Mail-Adressen zu ihren Besitzern. Das erst Anfang August in Kraft getretene Teledienste-Datenschutzgesetz (TDDSG) soll dazu entsprechend geaendert werden. Ursprung hat dieses Aenderung in der Annahme, --> dass Internetseiten vor allem fuer den Austausch von Nachrichten --> gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung verwendet wird. Im Bereich der Homepages im World Wide Web reicht die Bandbreite vom Angebot 'politisch extremistischer konzeptioneller Texte und Veranstaltungs- und Demonstrationsaufrufen ueber Verkaufsofferten fuer Propagandamaterialien bis hin zu detaillierten und umfangreichen technischen Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoffen und dem Bau von Bomben'. Weiterer Diskussionspunkt ist ausserdem, ob die Telekombetreiber eine Standleitung zur Regulierungsbehoerde unterhalten muessen, damit der Verfassungsschutz innerhalb weniger Sekunden auf die Adressdaten des Telefonkunden zugreifen kann. (ct-magazin) * Neuer Excel-Virus * Die Entdeckung einer neuen Kategorie von Excel-Viren meldet Network Associates http://www.networks.com. Der Virus "Paix.a", der zuerst in Paris aufgetaucht ist, basiert nicht wie die anderen bisher bekannten Excel- und Winword-Viren auf Makros und Menuebefehlen, sondern infiziert Formeln ueber ein verstecktes Excel-Add-In, das unter dem Namen xlsheet.xla in die infizierten Tabellen eingebaut wird. Die Schadenswirkung des Virus ist tueckisch: Er schaltet saemtliche Symbolleisten ab und verhindert damit, dass Excel normal beendet und die aktuell bearbeitete Datei gespeichert werden kann. Dann benennt der Virus die Datei in "Paix en fin" um. Die derzeit bekannte Version von Paix.a arbeitet nur mit dem franzoesischsprachigen Excel und stellt damit kaum eine internationale Gefahr da. Es ist aber davon auszugehen, dass schon bald aehnliche Excel-Viren auftauchen, die auf Add-Ins basieren und auch mit internationalen Excel-Versionen funktionieren. (PC Welt) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .