Franz Fiala From: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Sent: Mittwoch, 18. Februar 1998 20:53 To: agtk@ccc.or.at Subject: AGTK 98043: Top Level Domains AGTK 98043: Top Level Domains. 18.02.98 +++ pressetext.austria +++ US-Regierung und Internet-Gemeinde im Domain-Streit Einfuehrung der neuen Top Level Domains wird sich weiter verzoegern Muenchen (pte) (17. Februar 98/09:16) - Alles sollte zuegig gehen. Um das World Wide Web uebersichtlicher zu gestalten und den teils auftretenden Namensengpass zu entschaerfen, hatten fuehrende Internet-Organisationen - allen voran die Internet Society (ISOC) - beschlossen, in diesem Fruehjahr neue Adressbereiche fuer Internet-Adressen einzufuehren. Danach sind neben den sogenannten bisherigen Top-Level-Domains wie com, org oder net sieben weitere Domain-Bereiche geplant: .arts: fuer Unternehmen im Bereich Kultur/Unterhaltung, .firm: fuer Unternehmen und Firmen, .info: fuer Informationsdienste und -anbieter, .nom: fuer private Nutzer, .rec: fuer Unternehmen im Bereich Erholung und Freizeit, .shop: fuer Verkaufseinrichtungen und .web: fuer Web-Angebote. 88 internationale Vergabestellen, darunter 13 deutsche, haben bereits Voranmeldungen fuer die neuen Top-Level-Domains entgegengenommen. Allein in Deutschland sind Schaetzungen zufolge bereits mehr als 10.000 Voranmeldungen eingegangen, meint Andre Scholz, fuer den Bereich Policy/Recht zustaendiges Vorstandsmitglied der DENICeG, Frankfurt. Neben den Registratoren haben sich zahlreiche Unternehmen auf die neuen Domains eingestellt. Der zuegigen Einfuehrung der neuen Top-Level-Domains steht jedoch die Position der US-Regierung gegenueber. Denn mit den neuen Adressbereichen ist auch ein veraendertes Vergabesystem geplant. Waehrend die Internet-Gemeinde die Non-Profit-Organisation Council of Registrars (CORE) als unabhaengige zentrale Institution fuer die Verwaltung der Domain-Antraege gruendete, versucht die Clinton-Regierung, die Kontrolle ueber das Vergabesystem in den USA zu halten. Ende Januar veroeffentlichte sie ein Gruenbuch, im dem der freie Markt die Regulierungsinstanz bilden soll. Abgesehen von einigen administrativen Aufgaben, die zentral gebuendelt werden sollen, soll sich das System am internationalen Wettbewerb ausrichten. Mit dieser Position attackiert Washington das Domain-Projekt der Internet-Community. "Wir sind der Meinung, dass die generischen Top-Level-Domains nicht ins Besitztum einer privaten Firma gelangen duerfen", sagt Siegfried Langenbach, Geschaeftsfuehrer der Duesseldorfer CSL GmbH und Mitglied im CORE-Exekutiv-Komitee. Denn dann koennten unzufriedene Kunden nicht mehr ohne weiteres den Provider wechseln, weil damit auch der Internet-Name verlorengehe. Massive Proteste gegen den US-Vorschlag gebe es deshalb auch seitens der EU und zahlreicher europaeischer Firmen. Nach dem amerikanischen Gruenbuch ziehen jetzt die Internet-Organisationen und die US-Regierung wieder an den Verhandlungstisch. Inwieweit die bereits gesetzten Beschluesse revidiert werden, ist dabei voellig offen. Fest steht allerdings, dass sich die Einfuehrung der neuen Top-Level-Domains noch mindestens bis Jahresmitte hinziehen wird. http://www.horizont.net XML-Standard verabschiedet Mehr Flexibilitaet in der Beschreibung von Dokumenten Washington (pte) (17. Februar 98/09:19) - Als weiteres Mitglied in der Familie der Hypertext-Sprachen ist die eXtensible Markup Language XML 1.0 vom World Wide Web Consortium (W3C) zum Standard erklaert worden. XML erlaubt systematische Definition und gemeinsame Nutzung von Dokument-Formaten des World Wide Web. Es ist verwandt mit der "Websprache" HTML, bietet jedoch wesentlich mehr Flexibilitaet in der Beschreibung von Dokumenten und Daten, und erleichtert so das Finden, Kategorisieren und Anpassen von Informationen im Netz. Software-Entwickler koennen XML fuer ihre Anwendungen massschneidern, in Kombination mit Java-Programmen und neuen Strukturen namens "dynamic HTML" koennen Web-Browser wesentlich flexibler werden. Eine oft zitierte Anwendung von XML: beispielsweise koennen Online-Buchhaendler Markierungen wie "Autor", "Seitenzahlen" oder "Preis" definieren, woraufhin sich der Nutzer mit XML-Browser anhand dieser spezifischen Kriterien durch die Datenbank arbeiten kann und die Ergebnisse auf seinem Rechner dargestellt bekommt. Entwickelt wurde XML von der W3C XML Working Group, an der sich auch die Grossen der Industrie beteiligten: Adobe, DataChannel, Hewlett-Packard , Microsoft, Netscape Communications und Sun Microsystems. Einige dieser Firmen bieten bereits Software an, die XML lesen kann. [Quelle: CNETNews] http://www.w3c.org/ (Ende) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .