Administrator From: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Sent: Mittwoch, 18. März 1998 22:16 To: agtk@ccc.or.at Subject: AGTK 98071: Maerchen aus dem Computer AGTK 98071: Maerchen aus dem Computer. 18.03.98 +++ pressetext.austria +++ Maerchen vom Computer Brutus1 erfindet Geschichten bis 500 Woerter. Muenchen (pte) (16. Maerz 98/21:29) - "Brutus.1" heisst der am weitesten entwickelte automatische Geschichten-Generator der Welt - er kann Geschichten mit bis zu 500 Woertern erzeugen und ist spezialisiert auf das literarische Konzept von Verrat. Seine Geschichten http://www.rpi.edu/dept/ppcs/BRUTUS/brutus.html#SampleStories wie "Betrayal", die auch im Internet nachzulesen sind, basieren auf den Konzepten vom Boesen, von Taeuschung und in gewissem Masse von Voyeurismus. Vater von Brutus ist Selmer Bringsjord http://www.rpi.edu/~brings, Associate Professor fuer Philosophy, Psychology, and Kognitive Wissenschaften am Rensselaer Polytechnic Institute http://www.rpi.edu im US-Staat New York. Der Direktor des dortigen "Minds and Machines"-Programms" http://www.rpi.edu/dept/ppcs/MM/mm.uc.html begann 1991 mit seiner Forschung, die einen Computer soweit bringen sollte, verstaendliche, auch inhaltlich zusammenhaengende Texte zu fabrizieren. Bringsjords Entwicklung fuehrte auf dem Weg zu "Brutus.1" zu einfacheren Systemen wie "Myth-Logical", zu "Gameworld", welches in Zusammenarbeit mit David Porush, Professor fuer Sprache, Literatur und Kommunikation, entstand, oder zu "Sage", Produkt aus der Kooperation mit Professor Marie Meteer. Die Geschichtenproduktion ueber andere Themen als Verrat erforderen allerdings auch deren mathematisches Definieren, wie etwa unerwiderte Liebe, Rache, Eifersucht oder Elternmord. Um den Computer "Brutus.1" zum Schreiben zu bringen, musste dieser von Bringsjords mit einer exakten, formell mathematischen Definition des Konzeptes von Verrat gefuettert werden. Diese entstand in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftler David Ferrucci vom "IBM-T.J. Watson Research Center" http://www.watson.ibm.com. Die Entwicklung von Brutus hat allerdings auch Bringsjord und Ferruci zu Autoren gemacht: ihr gemeinsames Buch "Artificial Intelligence and Literary Creativity - Brutus.1: The State of the Art in Story Generation" soll im Verlag Lawrence Erlbaum Associates erscheinen. (Bild der Wissenschaft) Aktualitaet im Internet wichtigstes Kriterium Neue Studie: Fast 80 % suchen nach Computerinformationen Berlin (pte) (17. Maerz 98/08:00) - Aktualitaet ist das erste Kriterium, wenn Surfer abends online gehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Berliner Firma ComCult Research, die im Winter 1997/98 die Surfgewohnheiten von 420 Onlinern im deutschsprachigen Raum untersuchte. Das Ergebnis der Studie schluesselt die Netzanwender nach Interessengebieten auf. An vorderster Stelle liegen die Computer-Interessierten, die haeufig Downloads von Software durchfuehren. 78,6% der Befragten aeusserten, sehr oft nach Computerthemen zu suchen. Ueber die Haelfte von ihnen fuehren haeufig laengere Downloads durch, waehrend die Surfer mit anderen Interessen nur zu 7,1% zu diesem Zweck das Netz nutzen. Auf die Frage "Nach welchen Kriterien suchen Sie Seiten im WWW aus?" antworteten 93,8 Prozent der Befragten, dass die Aktualitaet eines Angebots sehr wichtig oder wichtig fuer sie bei der Auswahl sei. Die Uebersichtlichkeit der Seiten stuften 88,6 Prozent, die inhaltliche Attraktivitaet 88,5 Prozent und die Geschwindigkeit der Datenuebertragung eines Angebots 87,1 Prozent als relevant ein. Die gestalterische Qualitaet eines Angebots hat immerhin noch auf Zweidrittel der Anwender (63,6 Prozent) einen Einfluss bei der Auswahl, aber sie ist offenbar von geringerer Bedeutung als die zuvor genannten Kriterien. Der Unterhaltungswert eines Online-Auftritts hat noch fuer die Haelfte der Anwender (48,5 Prozent) eine hohen Einfluss auf die Entscheidung. Der Bekanntheitsgrad und das Image eines Anbieters spielt dagegen nur noch fuer Wenige (38,6 Prozent) eine wichtige Rolle bei der Wahl. Die Studie beschreibt fuer 11 Gruppen von Netznutzern aufgeschluesselt ihre Gewohnheiten, wenn sie ins Netz gehen. Man erhaelt Auskunft nach welchen Kriterien die Anwender Angebote aussuchen, zu welchem Zweck sie das Internet einsetzen, welche Elemente bei der Gestaltung eines Online-Auftritts von Bedeutung sind bzw. auf Akzeptanz stossen. http://www.comcult.de/ccstudie/ Identifizierung per Tastendruck Psylock ersetzt Passwoerter und bietet Codierung. Regensburg (pte) (16. Maerz 98/21:41) - Wenn es nach Dieter Bartmann, Informatikprofessor, geht, koennte jeder sein Passwort oder seine persoenliche Geheimzahl getrost vergessen - in Zukunft wird der Computer seinen Benutzer am Tastenanschlag erkennen. Der Professor fuer Wirtschaftsinformatik an der Universitaet Regensburg http://www.uni-regensburg.de hat mit seinem Team ein Programm namens Psylock geschrieben, das neue Massstaebe in der Sicherheitstechnik setzt. Das Programm laeuft zur Zeit nur in Feldversuchen an zwei Lehrstuehlen in Regensburg und bei der SchmidtBank im oberfraenkischen Hof. Das System basiert auf der Speicherung der Art, wie Passwoerter auf der Tastatur vom jeweiligen Benutzer eingegeben werden. Im Gegensatz zu anderen Erkennungsverfahren wie dem Messen eines Fingerabdrucks oder des Augenhintergrunds beruht Psylock nicht auf biologisch vorgegebenen Faktoren, sondern auf physikalischen. Die Software vergleicht etwa, wieviel Zeit zwischen dem Anschlag eines A und dem daneben liegendem S vergeht, wie schnell die Woerter aufeinander folgen oder wie der Gesamtrhythmus des Tippens ist. Psylock erkennt, ob der Benutzer Links- oder Rechtshaender ist und ob richtig Maschinenschreiben gelernt wurde. Ein moegliches Einsatzgebiet von "Psylock" waere, Minderjaehrigen den Weg zum Schmuddelsex und anderen "negativen" Seiten im Internet zu versperren. Der Benutzer muss ueber eine kurze Tipp-Probe sein Alter "digital" ausweisen und bleibt dennoch anonym. (Focus Online) Netscape plant erweiterten Online-Dienst Auch Partnerschaften mit Suchdiensten angestrebt New York (pte) (15. Maerz 98/12:00) - Der Software-Hersteller Netscape Communications will seinen Online-Dienst zu einer grossen Internet-Plattform ausweiten, berichtete das "Wall Street Journal" in seiner Online-Ausgabe vom 13. Maerz. Dabei soll das im Herbst 1997 gestartete Netcenter zu einer breiteren "Portal"-Site ausgebaut werden, die Inhalte, Kommunikations- und Gemeinschaftsfunktionen und Navigations-Tools fuer das Internet kombiniert. Netscape tritt damit zwar in Konkurrenz zu Anbietern wie Yahoo, Excite, AOL und vergleichbaren Diensten. Zugleich versucht man jedoch Partnerschaften mit den Mitbewerbern einzugehen. Nach Informationen des "Wall Street Journal" steht Netscape in Verhandlungen mit den genannten Firmen sowie mit Suchdiensten wie Lycos und Infoseek.(w&v) * UPS will elektronisch versenden * Der US-amerikanische Paketversand UPS - http://www.ups.com - hat sich mit den Unternehmen Tumbleweed Software http://www.envoy.com und NetDox http://www.detdox.com zusammengeschlossen, um den sicheren Versand elektronischer Dokumente ueber das Internet anzubieten. Tumbleweed und NetDox bieten bereits seit einiger Zeit derartige Dienste an, der neue Service soll jedoch unter dem Namen UPS vermarktet werden. (Wall Street Journal) PC-Preise stuerzen ab - Bald Rechner um 500 Dollar ? PCs werden kuenftig zur Software verschenkt Hamburg (pte) (14. Maerz 98/14:39) - Mehr Geschwindigkeit, mehr Leistung - und dennoch sinkende Preise: Dieser Spagat verlangt der Computerindustrie immer artistischere Beweglichkeit ab. Der Preiskampf, da sind sich die Experten auf der deutschen Computermesse CeBIT einig, koennte die Branche heftig durcheinanderwirbeln. Schon Mitte vergangenen Jahres gab es in den USA ploetzlich Rechner unter 1000 Dollar. Der Marktanteil von Billig-PCs kletterte im Weihnachtsgeschaeft 1997 auf 40 Prozent und besserte die eher flaue Jahresabsatz-Statistik fuer Computer auf. In Deutschland begann der Krieg mit PC-Angeboten bei Aldi und anderen Discountern. Einfache Standard-Rechner kosten heute nur noch 1500 D-Mark. Nach Schaetzungen der Marktforscher von IDC sind diese Geraete zu Jahresende fuer 999 Mark zu haben. Das Warten auf niedrigere Preise macht freilich kaum Sinn: "Ein neuer PC soll ja Zeit und dadurch Geld sparen. Beim Warten verlieren Sie aber mehr, als der Preis sinkt", warnt der amerikanische Computerkolumnist Jesse Berst. Den Herstellern wird die Dumping-Schlacht unheimlich: So sehr verringern sich die Gewinnspannen, dass die bisherigen Marktstrategien nicht mehr funktionieren. Vor allem Intel, dessen Prozessoren Herzstueck der meisten PCs sind, geraet ins Wanken. So ging der Aktienkurs des Chip-Riesen innerhalb einer Woche von 95 auf 75 Dollar zurueck. Konkurrenten wie Cyrix, AMD oder IDT versorgen den Billig-PC-Markt mit schwaecheren, aber billigeren Prozessoren. Nun schwenkt auch Intel um: Im Januar reduzierte man den Preis fuer Prozessoren um 53 %. Eigens fuer den Markt der "Heimgeraete" konzipierte Intel den abgespeckten "Celeron"-Prozessor, der zwar im Prinzip wie der bekannte Pentium funktioniert, dem aber ein besonderer Zwischenspeicher, der "Level 2 Cache", fehlt. Im April soll der "Celeron" fuer 155 Dollar an die Computerbauer verkauft werden, sein "professionelles" Pentium-II-Gegenstueck mit Cache kostet heute 375 Dollar. Was da stattfindet, so ein Branchenkenner ist mit der Segementierung in der Automobilindustrie vergleichbar: Klein-, Mittel-, Luxusklasse. Konkurrierende Chip-Bauer wollen noch viel weiter gehen. Brian Halla, Chef des traditionellen Chipherstellers National Semiconductor aus dem kalifornischen Santa Clara, haelt den 500-Dollar-PC bereits bis Ende des Jahres fuer realistisch. "System-on-a-Chip" heisst sein technische Programm: Die Funktionen eines kompletten PC sollen auf einen einzigen briefmarkengrossen Prozessorchip mit etwa 20 Mio. Transistoren passen - um weniger als 100 Dollar. Viele Experten teilen die Ansicht des Nobelpreistraegers Arno Penzias. Der Leiter des Forschungszentrums von Lucent Technologies, Bell Labs, in denen der Transistor erfunden wurde, sagt voraus, dass der Computer selbst zur Nebensache wird, die man mal eben mit der Software verschenkt. Oder der Rechner dient als Beigabe zu einer Packung Cornflakes. (stern.de) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .