Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Montag, 06. April 1998 18:38 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98088: Telefongebuehren AGTK 98088: Telefongebuehren. 06.04.98 Zwischendurch eine (laengere) Mail. +++ pressetext.austria +++ Wiener entwickelt Telefongebuehren-Manager Laufende Gespraechskostenkontrolle am Computer - Kostenloses Download Wien (pte) (3. April 98/10:15) - Der Wiener Markus Schwaiger hat mit Unterstuetzung der Firma FunCar einen Telefongebuehren-Manager entwickelt, mit dem man schon im voraus die Kosten eines Telefongespraechs ausrechnen kann. Das Programm ermoeglicht es zudem, die gefuehrten Gespraeche samt Kosten zu protokollieren und auszuwerten. Unschwer zu erraten, dass die Software auch wertvolle Hinweise zum Tarifwesen der Telekom bietet. Weitere Highlights des Programms sind die laufende Gebuehrenanzeige waehrend eines Telefonats inkl. Restzeit bis zum naechsten Gebuehrenimpuls, ein Kostenvergleich unter verschiedenen Rahmenbedingungen (Uhrzeit, Dauer, Tarif) zur Auswahl der guenstigsten Variante, die Aufbereitung und Auswertung der Protokolldaten in einer Tabellenkalkulation und "Was waere wenn"-Szenarios: ist der gewaehlte Tarif fuer mich wirklich der guenstigste? Laut Schwaiger ist es durch das Sponsoring der Firma FunCar moeglich, den Telefongebuehren-Manager fuer die private Verwendung kostenlos abzugeben. Das Programm kann von auf der Website des findigen Technikers http://www.msedv.co.at/telmgr heruntergeladen werden und ist in der vorliegenden Version bis 30. Juni voll funktionstuechtig. Ab diesem Zeitpunkt haben User dann die Moeglichkeit, sich entweder eine aktualisierte Version von der Homepage zu laden, die wieder fuer einige Monate arbeiten wird, oder den Telefongebuehren-Manager fuer eine Gebuehr von ATS 390,- inkl. USt zu registrieren. Info: 01/544 95 32, EMail: ms@msedv.co.at Experte: "Internet kein rechtsfreier Raum" Gesetz fuer elektronischen Geschaeftsverkehr gefordert Wien (3. April 98/09:48) - Der weitverbreiteten Ansicht, das Internet sei ein rechtsfreier Raum, trat der Harvard-Absolvent und Jurist Dr. Viktor Mayer-Schoenberger bei in einem Vortrag entgegen. "Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, sondern unterliegt nationalen Gesetzen", betonte der internationale Experte fuer Rechtsfragen im Internet bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Rechtsdatenbank (RDB) und ihrem Serviceprovider, EDVg-debis Systemhaus, diese Woche in Wien. Die Juristen seien in Zukunft nicht nur gefordert, zwischen den oft widerspruechlichen nationalen Rechtsnormen im Internet zu vermitteln. Gefragt seien vielmehr innovative Loesungen vor allem in den Bereichen Urheberrecht, Datenschutz und Rechtsdurchsetzung, um den unterschiedlichen Beduerfnissen von Wirtschaft, Staat und Buergern gerecht zu werden. Dringendste Voraussetzung ist laut Mayer-Schoenberger die Verabschiedung eines Gesetzes zum elektronischen Geschaeftsverkehr. Zur Sicherung der Kommunikation im Internet gegen Hacker und Spione, aber auch zur Sicherung der Identitaet der Vertragspartner bei elektronischen Vertraegen muessten die besten technischen Mittel eingesetzt werden, forderte Mayer-Schoenberger. http://www.edvg.co.at/edvg/aktuell/21ee.htm Hermann Wasserbacher, Leiter der Internet Network Applications bei EDVg-debis Systemhaus, das derzeit 20.000 E-Mail Accounts betreibt - demonstrierte online, wie Verschluesselungsmethoden in der Praxis eingesetzt werden koennen. Damit wird sowohl beim Versenden von E-Mails als auch bei Online-Diensten wie die Rechtsdatenbank und Online-Banking (BAWAG) der sichere und authentische Zugriff garantiert. Selbstzensur fuer Content-Provider? Mayer-Schoenberger erwaehnte im Rahmen seines Vortrags auch das Projekt PICS (Plattform for Internet Content Selection), das zum Ziel hat, Content-Provider im Sinne eines Selbstregulierungsmechanismus von der Haftungsfrage auszunehmen. Der Jurist befuerchtet darin aber eine Ueberzensur, um jeglicher strafrechtlicher Rechtsfolge zu entgehen. http://www.w3.org/pub/WWW/PICS/960314/steam.html Im Rahmen der Informationsveranstaltung eroerterte Viktor Mayer-Schoenberger die Rechtssituation der "Cyber-Authentizitaet". Er beruehrte damit die derzeit vehement von der Wirtschaft geforderte - aber in Oesterreich noch immer nicht normierte - Regelung der Sicherheit und Authentizitaet von Kommunikation am Internet (Digitale Signatur) und die dafuer notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen. Weitere Seminare zu den aktuellen Themen "Vergabewesen" und "Elektronischer Rechtsverkehr" finden am 28. Mai und am 9. Juli 1998 statt. Kontakt: EDVg, Angela Dickinson, Tel.: 01/667 23 40-32, E-mail: online@edvg.co.at oder fuer technische Belange (Verschluesselungen, Internet Services, Betrieb): Hermann_Wasserbacher@edvg.co.at, Tel:01/59903/1198 Microsofts Abschied vom Channel-Bar Nutzung durch Anwender nicht ausreichend fuer Weiterentwicklung Muenchen (pte) (2. April 98/08:00) - Microsoft liefert ein weiteres Indiz fuer die Theorie, dass Push-Angebote im WWW kaum fuer den Massenmarkt geeignet sind. Dies kann man zumindest aus der Aussage von Bill Gates vor dem US-Kongress schliessen, mit der er ankuendigte, dass die naechste Ausgabe des Microsoft Internet Explorers auf den sogenannten Channel-Bar verzichten wird. Dieser "Balken" sollte dazu dienen, Informationskanaele im WWW zu abonnieren, die mit Hilfe des proprietaeren Channel Definition Format (CDF) anbieterseitig definiert worden waren. Laut Gates war die Nutzung dieser Moeglichkeit durch die Anwender aber so enttaeuschend, dass man nun darauf verzichten moechte. Ueberraschend ist das nicht, stellt doch die eigene Suche nach Informationen und die dabei erfolgende intermittierende Belohnung (mal findet man was, mal nicht) vermutlich den groessten Reiz des Mediums aus Sicht des Surfers dar. Wer passiv konsumieren moechte, kann leichter und kostenguenstiger eine Tageszeitung abonnieren bzw. den Fernseher einschalten. (intern.de) Duennschicht-Solar-Zellen mit Sparpotential Forscher entwickelten umweltfreundlichere Solar-Zellen. Berlin (pte) (2. April 98/21:09) - Forscher am Berliner Hahn-Meitner-Institut http://www.physik.fu-berlin.de/~nickel/database/dnr047.html haben neuartige Duennschicht-Solarzellen entwickelt. Mit einem Wirkungsgrad von 13,7 Prozent sind diese deutlich leistungsfaehiger als andere Duennschicht-Solarzellen. Leider reicht ihr Wirkungsgrad aber noch nicht an die herkoemmlichen Silizium-Solarzellen heran. Die neue Duennschicht-Technologie bietet im industriellen Einsatz ein grosses Spar-Potential, da es sich bei den neuen Solarzellen um sogenannte CIS-Zellen handelt. Bei der Produktion kommt statt des ueblicherweise verwendeten Cadmiumsulfids das Zinkselenid zum Einsatz. Zinkselenid ist zum einen umweltfreundlicher, zum anderen wandlelt es auch einen groesseren Anteil der hoeher-energetischen blauen Sonnenstrahlung in Strom um. (DeutschlandRadio) Elektronische Briefmarke US-Post bringt Innovation auf den Markt. Washington (pte) (2. April 98/21:27) - Die amerikanische Post, der U. S. Postal Service (USPS) http://www.usps.com hat in Zusammenarbeit mit der Industrie sogenannte "elektronische Briefmarken" herausgebracht. Das Verfahren des amerikanischen Unternehmen E-Stamp, das nach zweijaehriger Entwicklungszeit jetzt in der Region um Washington D.C. in einer Testphase getestet wird, wird von den Beteiligten als Benutzerfreundlich definiert: Neben einem Internetzugang benoetigt man nur einen kleines Zusatzgeraet zu Computer und Drucker sowie spezielle Software. Mit diesen Geraeten lassen sich Briefmarken direkt aus dem Internet herunterladen und mit der Adresse auf die Briefumschlaege drucken. Offiziell nennt sich das Verfahren Information Based Indicia (IBI). Die Genehmigung zum Drucken muessen sich die Nutzer auf einer geschuetzten Internetseite herunterladen, nachdem sie dafuer ebenfalls online gezahlt haben. Die elektronischen Briefmarken beinhalten Strichcodes mit verschluesselter Information, wodurch sie eindeutig identifiziert werden koennen und angeblich faelschungssicher sind. Sie lassen sich nur gemeinsam mit der Adresse auf einen Umschlag drucken, oder auf spezielle Aufkleber. Nach dem Beta-Test in Washington plant der Postal Service weitere Probelaeufe, zunaechst in der San Francisco Bay Area und in Tampa, Florida. Andere Verfahren fuer elektronische Frankierung warten derzeit ebenfalls auf die offizielle Zulassung, haben aber noch nicht saemtliche Huerden der Sicherheitsueberpruefung genommen. Bisher gehoert der Markt also ausschliesslich der Firma E-Stamp. An ihr sind unter anderem auch die Unternehmen Microsoft und AT&T mit jeweils 10 Prozent beteiligt. (Bild der Wissenschaft) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .