Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Montag, 06. April 1998 18:49 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98089: Java AGTK 98089: Java. 07.04.98 (Aber jetzt beginnt der Osterurlaub wirklich!) +++ pressetext.austria +++ Java, Web-Technologie, Plattformunabhaengigkeit, PDA, JavaOne: Java fuer den User Vielfaeltige Moeglichkeiten fuer innovative Interaktive Systeme auf der JavaOne Wien (2. April 98/14:33) - Zum dritten Mal fand heuer die von Sun Micrsoystems veranstalte Konferenz JavaOne statt. 14000 Besucher erlebten eine eindrucksvolle Darstellung der Bandbreite der Java Plattform. Es gibt praktisch keinen Bereich mehr, wo Java nicht die Plattform fuer innovative Interaktive Systeme sein wird. Besonder der Benutzer kann von der Vielfalt der Java Plattform einiges erwarten. Java ist mehr als eine neue objektorientierte Programmiersprache. Java ist mehr als eine Moeglichkeit zur Realisierung von Animationen auf Webseiten. Spaetestens seit der diesjaehrigen JavaOne, die von 24. - 27. Maerz vor 14.000 Besuchern in San Francisco stattgefunden hat, muss klar sein, dass es sich bei Java um eine Anwendungsplattform handelt, die einzigartig ist. Es gibt praktisch kein Anwendungsgebiet, wo Java nicht eingesetzt werden kann. "Anywhere" ist ein Merkmal, dass fuer Java tatsaechlich gilt! Ob am Desktop, Server, Middleware, auf Smartcards, bei Personal Desktop Assistants (PDAGs) oder anderen Consumer Produkten: Java eroeffnet in allen Bereichen neueste Formen der Nutzung. Dies ermoeglicht in kurzer Zeit neueste Formen der Interaktion zwischen Benutzer und Technologie und erschliesst noch ungeahnte Innovationspotentiale. Java stellt eine breite Vielfalt an sogenannten APIGs (Application Programmer Interfaces) zur Verfuegung, die dem Entwickler die Basisbausteine fuer qualitativ hochwertige und innovative Anwedungen ermoeglichen. Es sollen nur einige genannt werden, die besonders jene Entwickler freuen, denen die Anwender am Herzen liegen: JavaHelp sorgt fuer die plattformunabhaengige Realisierung von Hilfesystemen, Java2D und Java Advanced Imaging kuemmern sich um eine Reihe von Graphik- und Bildverarbeitungsaspekten; Java Sound steht fuer hochqualitative Soundanwendungen zur Verfuegung, Java3D realisiert interaktive 3D Graphik und inkludiert auch raeumliche Soundaspekte und die Unterstuetzung von alterativen Eingabegeraeten; Fuer Audio und Video steht das Java Media Framework zur Verfuegung; fuer Sprachverarbeitung (sowohl fuer Spracheingabe als Sprachausgabe) wird das JavaSpeech API bereitgestellt. Nicht zu vergessen sind JavaBeans, die den alten Traum von SoftwareICGs endlich realisieren. JavaCard gilt als eine der erfolgreichsten Umsetzungen der Java Technologie. In weniger als einem Jahr ist Java von den Hauptakteuren im Smartcard-Bereich aufgenommen und in ueber 600 Millionen Karten implementiert worden. Personal Java ist besonders auf Comsumer Produkte ausgerichtet, wie beispielsweise "Webphones", Set-Top-Boxen oder mobile Handhelds. Fuer die Koordination von kooperativen und verteilten Anwendungen (z.B. Groupware-Anwendungen) wurde JavaSpaces entwickelt. Kernfunktionalitaeten eines Mailsystems werden mit dem JavaMail API abgedeckt, Untersuetzung fuer verschiedenste Telefonanwendungen bietet das Telephony API und Druckunterstuetzung ueber das JavaPrinting API. Fuer die Ausrichtung auf Electronic Commerce (z.B. virtuelle Bankomaten oder HomeBanking) ist das Commerce API ausgerichtet. Fuer alle genannten APIGs waren auf der JavaOne Anwendungsbeispiele zu sehen: Eine Unzahl von namhaften Herstellern demonstrierten die Vielfalt von Java. Ein grosses Thema war natuerlich auch die Vorstellung der Java Foundation Classes (JFC). Der Kern der JFC sind die Swing-Klassen. Dabei handelt es sich um Komponenten, die fuer eine Benutzerschnittstelle sorgen, wie sie den letzten Entwicklungen im GUI-Bereich (Graphical User Interface) entsprechen. Mit Swing entstand auch ein eigener Java Look and Feel (Codename Metal). Der Look and Feel sorgt fuer das Aussehen und das Verhalten von Benutzerschnittstellen-Komponenten. Der Java Look and Feel ist mit der Zielsetzung der Multi-Platform-Faehigkeit entstanden: Egal, auf welcher Plattform der Benutzer arbeitet, er wird mit demselben Aussehen und Verhalten eines Programms konfrontiert. Der Java Look and Feel ist endlich wieder eine Innovation auf dem stagnierenden Bereich der Graphischen Benutzerschnittstellen. JFC ist auch dafuer konzipiert, eigene Look and Feels zu entwerfen (etwa fuer alle Anwendungen in einem bestimmten Unternehmen, die firmenspezifische Kriterien beruecksichtigen sollen) und Anpassungen vorzunehmen. Weiters ist explizit eine Erweiterbarkeit der Grundkomponenten vorgesehen, damit auch innovative Loesungen von Dritten fuer die Benutzung (z.B. im Bereich der Informationsvisualisierung) das Spektrum von Komponenten erweitern. Enthalten sind auch Accessibility-Moeglichkeiten zur Bedienungsunterstuetzung fuer behinderte Personen (z.B. koennen groessere Schriftgroessen fuer sehbehinderte Personen realisiert werden, die man mit einer einfachen Menueauswahl aufrufen kann). Harry Vertelny, Manager der Human Interface Group bei Javasoft bringt es auf den Punkt. "Wir haben dafuer gesorgt, ein Grundgeruest fuer Innovationen im Bereich der User Interfaces zu schaffen". All dies muss natuerlich in entsprechender Form und unter Beruecksichtigung von entprechenden Vorgangsweisen genutzt werden. Ein Beispiel fuer das ungeheure Potential, dass durch die Entwicklungen von Java entstanden ist, ist der JavaRing. Der JavaRing ist ein Ring, wie man ihn sich vorstellt, nur dass statt einem Juwel der von Dallas Semiconductor gefertigen Chips eingebaut ist. Der Chip beinhaltet eine Java Virtual Machine (VM), die kompatibel mit JavaCard ist. Durch das Druecken auf einem sogenannten Blue Dot Receptor tritt der Chip mit dem Netzwerk in Kontakt und fuehrt die in ihm befindlichen Java Applets aus. Der auf der JavaOne zur Demonstration verwendete JavaRing war mit einem Visitenkarten-Applet (zur Personalisierung des Ringes) und einem Fraktal-Applet (um gemeinsam mit allen Konferenzteilnehmern ein Fraktal zu erzeugen) ausgestattet. Die Koordination aller Teilnehmer erfolgte basierend auf JavaSpaces. Der JavaRing ist ein typisches Beispiel, wie durch Java die Grenzen verschiedenster Hardwareumgebungen ueberbrueckt und Skalierbarkeit von Anwendungen erreicht wird. Trotz seiner Jugend hat sich Java zu einer umfassenden Plattform entwickelt, die ein umfassendes Spektrum von Nutzungsmoeglichkeiten bietet. Java hat eine Reihe von Tueren weit geoeffnet. Es gilt jetzt, diese Tueren schnell zu durchschreiten und die ungeheuren Moeglichkeiten der Javaplattform benutzer- und problemorientiert zu nutzen. Das Center for Usability Research and Engineering - CURE - betreibt in Kooperation mit SUN Microsystems das Java Competence Center Austria (JCCA) und beschaeftigt sich vor allem mit der Verwendung von Java bei der Entwicklung javabasierter User Interfaces und moderner Interaktiver Systeme. CURE ist ein unabhaengiges und international taetiges Kompetenzzentrum im Bereich Usability Engineering und User Interface Design. Usability Engineering ist die Verwendung spezieller Methoden und Techniken zur Erzielung innovativer und benutzbarer Systeme. CURE ist Mitglied der European Usability Support Centres (EUSC), einem europaeischen Kompetenznetzwerk im Bereich Usability Engineering. CURE ist Mitglied von I3Net, dem European Network for Intelligent Information Interfaces. Center for Usability Research and Engineering (CURE) Java Competence Center Austria (JCCA) Lenaugasse 2/8, A-1080 Wien Tel.: +43-1-4086366-21, Fax.: +43-1-4080450 Email.: jcca@cure.at WWW: www.cure.at Kontakt: A.o. Univ.-Prof. Dr. Manfred Tscheligi (Director) Mag. Gernot Hueller (User Interface Engineer) Buecher digital gespeichert Alte Buecherschaetze werden fuer immer abrufbar. Muenchen (pte) (2. April 98/21:31) - Buchtitel findet man heutzutage leicht im Internet - das Buch selber gibt es dann nur meistens in der Staats- oder Universitaetsbibliothek. Diesem Umstand versucht die Bayerische Staatsbibliothek http://www.bsb.badw-muenchen.de abzuhelfen. Mit der Digitalisierung der "Stenographischen Berichten ueber die Verhandlungen des Reichstages" wurde jetzt ein Anfang in Richtung Archivierung mittels Internet gesetzt. Mit Hilfe dieses Systems kann man beispielsweise auch online nachlesen, dass am Sonnabend, den 8. Juni 1872 im Deutschen Reichstag bis 3.35 Uhr ueber den Einpfennigstarif der Eisenbahnen lebhaft debattiert wurde. Saemtliche 113 Baende der Reichstags-Protokolle, von der konstituierenden Sitzung des Norddeutschen Bundes 1867 bis zum Ende der VII. Legislaturperiode 1890 fuer jeden Interessierten im WWW zugaenglich sein. Auch andere Bibliotheken haben angefangen, seltene oder wichtige Werke zu digitalisieren; so hat die Staatsbibliothek Berlin http://www.archinform.de/projekte/1397.htm, die Musikdrucke aus dem 19. Jahrhundert elektronisch abspeichert. Die Digitalisierung dient aber nicht allein dazu, den Nutzern den Weg in die naechste grosse Bibliothek zu ersparen. Ein Hauptgrund fuer den Aufwand ist die Bestandserhaltung. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts verwendeten die Druckereien ein saeurehaltiges Papier, und Buecher aus dieser Zeit zeigen jetzt Aufloesungserscheinungen. Der Aufwand der Digitalisierung ist jedoch bei alten Schriften sehr gross. Manche Texte liegen nur handschriftlich vor, und man muss sich entscheiden, ob es praktischer ist, diese Texte einzuscannen oder ob ein Faksimile-Abbild in elektronische Form gebracht wird. (Bild der Wissenschaft) * Quelltext von Netscape im Netz veroeffentlicht * Die Firma Netscape http://www.netscape.com hat seit 31.Maerz den Quelltext ihres Navigator veroeffentlicht. Unter http://www.mozilla.org/download.html hat jeder Zugriff auf die Quellen fuer Macintosh, Unix und Windows. Unter derselben URL finden sich auch Hinweise zum Uebersetzen in ein lauffaehiges Programm. Netscape weist jedoch ausdruecklich darauf hin, dass der publizierte Quelltext noch eine sehr instabile Version und nur fuer Entwickler gedacht sei. (internetworld) Notebook ueberstand Bomenexplosion Ergebnis soll jetzt fuer eine Werbekampagne ausgewertet werden Muenchen (pte) (2. April 98/07:00) - Keine Werbeagentur der Welt haette eine bessere Idee haben koennen: Vergangene Woche musste die New Yorker Bomb Squad (das Bomben-Entschaerfungskommando) wegen eines verdaechtigen Pakets ausruecken. Nachdem die Roentgenaufnahme des Roboters verdaechtige Draehte und Schrauben zeigte, entschloss man sich, das Paket zu sprengen. Als die amerikanischen Mineure aber dann die Reste des Pakets inspizierten, kam ein ganz normales VERSA-Notebook eines Regierungsangestellten zum Vorschein. Spasshalber drueckte man den "Power-Knopf" und staunte: Das Notebook bootete und fragte nach dem Passwort. Saemtliche Daten waren erhalten geblieben und NEC ueberlegt jetzt, eine Amateuraufnahme dieser Begebenheit in einer Imagekampagne auszuwerten. http://www.pcworld.com/news/daily/data/0398/980323115704.html So sah das Versa-Notebook VOR der Sprengung aus: http://www.nec-computers.com/products/notebooks/versa.html (netNite) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .