Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Freitag, 17. April 1998 17:28 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98094: NC AGTK 98094: NC. 17.04.98 +++ pressetext.austria +++ pte980414003 Buero/EDV/Internet, Medien/Kommunikation Computer/Marktforschung NCs verlieren Anteile an Billig-PCs NC-Hardware laut neuen Studien sekundaer New York (pte) (14. April 98/08:00) - Netzwerk-Computern (NC) ist der von vielen Industrievertretern erwartete grosse Erfolg bisher versagt geblieben. Dies ist vor allen Dingen auf das Auftauchen der neuen Windows-basierten PCs zurueckzufuehren, die schlanker und billiger sind als die NCs. Nach Schaetzungen der International Data Corporation http://www.idc.com werden derartige abgespeckte PCs im Jahr 2002 mit einem Anteil von 75 Prozent den Markt fuer guenstige Rechner-Alternativen im Geschaeftsbereich dominieren. Diese Schaetzung ist unguenstig fuer die Unternehmen Sun Microsystems und Oracle, die das Konzept der Netzwerk-Computer unterstuetzen, jedoch nicht in der Lage waren, die Geraete rechtzeitig fertigzustellen, um die Abwanderung zu billigeren PCs zu verhindern. Die ersten NCs von Sun waren langsam und nicht leicht zu handhaben; das Laden von Anwendungsprogrammen von zentralen Servern dauerte zu lange, darueber hinaus sorgten Probleme mit dem Java-Betriebssystem fuer Lieferschwierigkeiten. Scott McNealy, der Geschaeftsfuehrer von Sun, glaubt jedoch nach wie vor an die Vorzuege des Produkts. Gegenueber dem Wall Street Journal sagte er, "Schreiben Sie ruhig, dass der Netzwerk-Computer tot ist. Wenn es uns gelingt, alle anderen zu verschrecken, gehoert uns der Markt allein." Laut dem Marktforschungsinstitut Dataquest http://www.dataquest.com wurden 1997 gerade 144.040 NCs im engeren Sinn - also ohne Windows-Terminals und NetPC - weltweit ausgeliefert. Fuer das laufende Jahr rechnet das Unternehmen mit 482.196 verkauften Network Computern. Bis mindestens 2001, so Dataquest, wuerden NC-Hardwareprodukte rein aufgrund eines Kraftakts seitens IBM und Sun existieren. Entweder wuerden sie Erfolg haben oder aber schlanke PCs "dazu zwingen", an ihre Stelle zu treten. In beiden Faellen stuenden IBM und Sun als Gewinner da, weil das Geschaeft mit Servern und Netzwerk-Software und nicht mit Desktop-Hardware gemacht werde, schreibt Dataquest. (Computerworld, Wall Street Journal) * Sicherheit im Internet: Microsoft schluckt Firefly * P3P-Technologie duerfte mit Firmenuebernahme weiter beschleunigt werden New York (pte) (14. April 98/08:00) - Microsoft hat vergangene Woche die Uebernahme der Firefly Network Inc. bekanntgegeben. Firefly http://www.firefly.net ist ein fuehrender Anbieter von Personalisierungs-Software im Internet und spielte bei der Entwicklung des P3P-Standards (Platform for Privacy Preferences) und dem Information and Content Exchange Protocol (ICE) zusammen mit IBM, Netscape, Oracle, MCI und Microsoft eine wichtige Rolle. Der Kaufpreis der Firma soll bei etwa 40 Millionen US-Dollar gelegen haben. Firefly wird seine Aktivitaeten von Cambridge nach Redmond in die Naehe des Microsoft-Hauptsitzes verlegen. Die P3P-Technologie soll kuenftig die Uebergabe von persoenlichen Daten der Internet-Nutzer, z.B. Name, Adresse, Alter, Interessen und Kreditkartendaten, an Website-Betreiber regeln. Der Internet-Personalausweis wurde bereits vom World Wide Web Consortium (W3C) genehmigt und wird unter anderem von Firmen wie Netcape, Microsoft, IBM, MCI Communications, AT&T, Oracle unterstuetzt. Brancheninsider erwarten, dass der Internet-Pass den E-Commerce wesentlich beschleunigen wird. Durch die Uebernahme von Firefly erhofft sich Microsoft jetzt schneller Produkte und Dienste anbieten zu koennen, die auf dem P3P-Standard basieren. Der Internet-Personalausweis wurde im Mai 1997 von Netscape, VeriSign und Firefly initiiert. P3P hat zum Ziel, die Anonymitaet von Privatpersonen bei der Uebertragung von Daten sicherzustellen. Grundidee war, dass jeder Nutzer im Internet mehrere Identitaeten besitzen kann. Welche Informationen letztlich an eine Web-Seite uebergeben werden, sollte demnach der Nutzer selbst entscheiden koennen. * Schwachstelle in neuem Verschluesselungs-Standard entdeckt * Eli Biham vom Israelischen Technion-Institut und Lars Knudsen von der Universitaet von Norwegen haben in der als "Triple D.E.S." bekannten aeusserst leistungsfaehigen Version des angekuendigten US-Standards zur Verschluesselung von Daten eine Schwachstelle entdeckt. "Triple D.E.S." soll dazu dienen, weltweite elektronische Finanztransaktionen sicherer zu machen. Aufgrund der Entdeckung wurde die Annahme des Standards durch das American National Standards Institute http://www.ansi.org bis auf weiteres verschoben. (New York Times) * Pearl Harbour im Cyberspace? * Anlaesslich eines Forums der US-amerikanischen Georgia Tech Universitaet zur Datensicherheit warnte der ehemalige US-Senator Sam Nunn davor, "zu warten, bis es im Cyberspace zu einem Pearl Harbour kommt", das auf US-feindliche Interessenurueckgehen koennte. Der Direktor der CIA http://www.odci.gov/cia wies darauf hin, dass seine Behoerde in der Lage sein muesse, die Nachrichten zu entschluesseln, die Feinde des Landes sich zuschickten: "Wenn ein Gebaeude in die Luft fliegt und 30, 40 oder 2.000 Menschen sterben, erleben wir als Regierung die Hoelle auf Erden, weil wir die Sache nicht durchschaut haben". (Atlanta Journal-Constitution) http://www.gatech.edu --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .