Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Samstag, 25. April 1998 11:44 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98101: Online-Shop AGTK 98101: Online-Shop. 24.04.98 +++ pressetext.austria +++ Absturz des ersten Online-Supermarktes Betriebssystem war gleich zur "Eroeffnung" ueberlastet Zuerich (pte) (24. April 98/12:43) - Der erste Internet-Supermarkt der Schweiz, Le Shop http://www.le-shop.ch/ mit einem grossen Werbeaufwand angekuendigt, gab gleich zu Beginn erstmals seinen "Geist" auf, da der Server am Morgen des Starts zusammenbrach. Grund des Absturzes: Die verwendete Shopping-Software des Angebotes war nur dazu ausgelegt, 300 Personen gleichzeitig zu "bedienen". Ueber 800 versuchten aber bereits am Morgen der Eroeffnung das Angebot der kostenlosen Auslieferung wahrzunehmen. Bemerkenswert ist Le Shop nicht nur durch diesen Fehlstart: Im Unterschied zu manch anderem Online-Markt haben sich die Betreiber auch Gedanken ueber den verbraucherfreundlichen Transport der Waren gemacht.Um die bestellten Waren landesweit in der Schweiz ausliefern zu koennen, wurde eine strategische Partnerschaft mit der Schweizer Post geschlossen. Die Bestellungen gehen direkt im Zentrallager von Le Shop ein, werden in Mehrweg-Boxen aus Hartkunststoff verpackt und bis zum naechsten Tag durch die Post an den Bestimmungsort geliefert. Die Lieferung selbst kostet im Normalfall rund 70 Schilling. Gegen Aufpreis ist aber auch eine Expresslieferung noch am gleichen Tag moeglich. Die registrierten Kunden koennen dabei jeweils eine spezielle Auslieferungsadresse festlegen. Wer heute bestellt, kann die Sachen morgen beispielsweise am Arbeitsplatz in Empfang nehmen. Bis die ersten Waren ausgeliefert werden, duerften jedoch aufgrund des enormen Ansturms noch einige Tage vergehen. Zunaechst muss das Shopping-System aufgeruestet werden, um alle kaufwilligen Kunden befriedigen zu koennen. (internet intern) Neue Internet-Multimedia-Standards beschlossen SMIL soll fernsehaehnliche Anwendungen im Internet ermoeglichen Brisbane (pte) (24. April 98/10:12) - Das Spektrum der weltweit anerkannten Standards fuer Internet-Sprachen hat sich mit der siebten internationalen WorldWideWeb-Konferenz in Brisbane erweitert. Das WWW-Konsortium W3C, das die Standardisierungsbemuehungen organisiert, stimmte in Australien fuer die Annahme von SMIL der "Multimedia-Standard Synchronized Multimedia Integration Language", die fernsehaehnliche Anwendungen im Internet ermoeglichen soll. http://www.w3.org/TR/1998/PR-smil-19980409/ Diskutiert wurde auch ein Vorschlag aus der Softwareindustrie fuer skalierbare Grafiken namens PGML (Precision Graphics Markup Language), sowie ein Sprachstandard fuer maschinenlesbare Beschreibungen von WWW-Quellen namens "Resource Description Framework". (RDF). Ueber die XML-Sprache MathML hatte W3C bereits im Vorfeld der Konferenz abgestimmt. MathML erlaubt es erstmalig, mathematische Formeln und Ausdruecke auf Webseiten darzustellen und ueber das Internet zu transportieren, ohne den Umweg ueber Bilder nehmen zu muessen. An der Ausarbeitung des Multimedia-Standards SMIL waren Industriegroess= en wie DEC, Microsoft und Philips beteiligt. SMIL ermoeglicht eine einfache, textgesteuerte Synchronisation von Multimedia-Anwendungen wie etwa gleichzeitiges Abspielen von Audio- und Video-Dateien verschiedener Quellen. Hauptvorteil ist jedoch die Reduzierung der Bandweite von Video-Daten auf den Umfang bisheriger "low-bandwidth media" wie Text und Grafik. Der Grafikstandard PGML entstammt einer Initiative von Adobe Systems mit IBM, Netscape Communications und Sun Microsystems. Aufbauend auf Adobes PostScript-Format und dem bisherigen PDF (portable document format) Standard - die durch minimale Aenderungen auch weiterhin kompatibel bleiben - sollen mittels PGML Vektorgrafiken wie Logos, statistische Diagramme und andere einfache grafische Formen wesentlich platzsparender dargestellt werden koennen. Bisher sind auf Webseiten nur Bitmap-Formate wie ".gif" und ".jpg" moeglich, die statt mathematischer Beschreibung einzelner Formen jedes einzelne Pixel wiedergeben. Auch auf Java-Systemen soll PGML funktionieren, und zu bisherigen Standards fuer den Bau Grafik-intensiver Webseiten sein, so etwa zu CSS (cascading style sheets) und DOM (document object?model). Alle neuen Sprachstandards bauen auf der "Extensible Markup Language" (XML) auf, welche vor kurzem zum Standard erhoben wurde. XML, verwandt mit der ersten gemeinsamen Web-Sprache HTML, ermoeglicht das problemlose Definieren, Bestaetigen und den Austausch von Dokument-Formaten im WorldWideWeb. [CNet News, W3C] http://www7.conf.au Mit freundlichen Gruessen Martin Weissenboeck ----------------- EMail: mweissen@ccc.at Post: Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Tel: +43-1-369 88 58-10 Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .