Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [martin@weissenboeck.at] Gesendet: Mittwoch, 10. Juni 1998 21:08 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98148: Top-Level-Domain-Namen AGTK 98148: Top-Level-Domain-Namen. 10.06.98 +++ pressetext.austria +++ USA: Kontroverse um Internet-Verwaltung Domainnamen-System in Zukunft selbstverwaltet Washington (9. Juni 98/09:11) - In der Kontroverse um die Organisation und Verwaltung des Internet, die auch zu heftiger Kritik von Seiten der EU gefuehrt hatte, zieht sich die Clinton-Regierung zurueck. Am Freitag veroeffentlichte Clintons Internet-Berater Ira Magaziner den endgueltigen Plan zum Thema, das sogenannte "White Paper". http://www.ntia.doc.gov/ntiahome/domainname/6_5_98dns.htm Er nimmt damit eine Reihe von Vorschlaegen aus dem vorlaeufigen "Green Paper" http://www.ntia.doc.gov/ntiahome/domainname/dnsdrft.htm zurueck, das im Januar auf heftige Kritik gestossen war. Grundzug des neuen Plans: das Internet bzw. seine User sollen sich weitgehend selbst verwalten und ueber Streitpunkte einigen. Die US-Regierung will sich Ende September 2000 aus diesem Gebiet zurueckziehen. Statt dessen, so der Vorschlag, soll eine gemeinnuetzige Korporation die Eigenverwaltung des Internet uebernehmen, angefuehrt von einem fuenfzehnkoepfigen Aufsichtsrat aus Privatwirtschaft, Internet-Gemeinde und Verbrauchergruppen. Hauptleitlinien fuer die Korporation sollen allgemeingueltige Prinzipie wie Wettbewerb und Fairness sein, und das Streben nach internationalen Loesungen, die sowohl die Interessen der privaten Wirtschaft als auch von Regierungsstellen beruecksichtigt. Die spezifischen Empfehlungen vom Januar wurden zurueckgenommen, so bleibt auch offen, wie die Selbstverwaltung etabliert werden soll - eine erste Aufgabe fuer die Netzgemeinde. Vor allem die Regelung des Systems zur Vergabe von Domainnamen war stark umstritten. Waehrend die Verwaltung ueber die offizielle "Internet Assigned Numbers Authority" (IANA) http://www.iana.org laeuft, vergibt derzeit die Firma "Network Solutions" http://www.netsol.com in Virginia die meisten Domain-Namen der obersten Stufe. Dies sind die sogenannten Top-Level-Domains mit Endungen wie ".com", ".org" oder ".net". Hier werden die Namen fuer Webseiten im World Wide Web zugeteilt und registriert. Der exklusive Vertrag der Firma mit der US-Regierung laeuft im September aus, was Aenderungsvorschlaege und Streit ausloeste. Vor allem die Staaten der EU beklagten, Verwaltung und Struktur des Internet seien zu sehr US-gebunden. Diesen Zustand gelte es zu aendern. Eine europaeische Firma begann damit, Vormerkungen fuer Webseiten mit fuenf neuen Top-Level-Endungen anzunehmen - ebenso wie die US-amerikanische Stelle, die allerdings andere Erweiterungen vorsah. Waehrend Teile der Wirtschaft zusaetzliche Domain-Endungen fuer die USA fuer ueberaus wichtig halten, weil die Variation der moeglichen Namen vor ".com" immer beschraenkter wird, hatten vor allem Firmen mit beruehmten Namen, wie "Walt Disney Co." oder die "National Basketball Association" dagegen protestiert. Dann gebe es nur noch mehr Domains, in welchen man Copyright-Verletzungen kontrollieren muesse. Das Januar-Papier der US-Regierung hatte rund 650 Kommentare, Anregungen und Kritik aus den Reihen der Wirtschaft und der Netzgemeinde hervorgerufen. Das beschleunigte die Entscheidung der Regierung, den Plan der Privatwirtschaft zu uebertragen, so eine Expertin des US Commerce Department. http://www.doc.gov (Bild der Wissenschaft) Online-Werbung waechst auch in Oesterreich Bereits 40 % der Haushalte mit PC ausgestattet Wien (pte) (9. Juni 98/15:49) - Das Internet wird nicht nur als Informations-, sondern auch als Traeger von Online-Werbung immer interessanter. Denn die Zahl der heimischen Internet-User steigt staendig, wie aus gleichlautenden Untersuchungen des "Austrian Internet Monitor" (AIM) sowie der Meinungsforschungsinstitute "Integral" und "Fessel-GfK" hervorgeht. 40 % der oesterreichischen Haushalte sind bereits mit einem Personalcomputer ausgestattet, weitere acht Prozent beabsichtigen, demnaechst einen PC anzuschaffen, erklaerte der ORF-Medienforscher Peter Diem am Dienstag im Rahmen eines Informationsgespraechs in Wien. Das Gespraech wurde von der Oesterreichischen Web-Analyse (OeWA) veranstaltet, einer Tochter der Oesterreichischen Auflagenkontrolle (OeAK). Das Unternehmen nahm sich sein viermonatiges Bestehen zum Anlass, die Entwicklung der Online-Medien in Oesterreich, Messmethoden der OeWA und die Moeglichkeiten in der Mediaplanung zu analysieren. Eine der zentralen Aussagen war, dass die Ausgaben fuer Werbung im Internet stark ansteigen. So schaetzt die OeWA die Werbeausgaben im Netz 1998 bereits auf mindestens 30 Mio. Schilling, optimistische Schaetzungen gehen sogar von rund 96 Mio. Schilling aus. Die haeufigste Moeglichkeit, das Internet zu nutzen, bestehe laut Diem am Arbeitsplatz: "Elf Prozent haben dort Zugang, gefolgt von sechs Prozent, die bereits einen Anschluss zuhause haben und drei Prozent, die an der Universitaet davon Gebrauch machen." Die Nutzung erfolge allerdings zu 60 % zu privaten und nur zu 40 % zu beruflichen Zwecken. Was die Altersstruktur betrifft, ist laut den von Diem zitierten Studien die groesste Gruppe jene der 14- bis 29-jaehrigen, gefolgt von den 30- bis 50-jaehrigen. "Von den 22 % der Oesterreicher, die einen Internet-Zugang haben, sind rund sieben Prozent Intensivnutzer, waehrend neun Prozent das Netz nur gelegentlich nutzen", fuehrte Diem aus. An erster Stelle der Gruende fuer die Internet-Nutzung stehe der "Spass am Surfen", gefolgt von E-Mail und dem gezielten Aufsuchen von Web-Sites. "Downloading", "Internet-Chatting", und die Teilnahme an Newsgroups sind die weiteren Praeferenzen der User, waehrend Bankgeschaefte und Online-Shopping nur fuer rund 3 Prozent attraktiv sind. Die gefragtesten Genres im Internet sind laut Diem Freizeitangebote mit vierzig Prozent, Printmedien und Seiten mit wissenschaftlichem Inhalt. Auch Software, elektronische Medien und Hardware-Anbieter werden von den Internet-Usern gerne abgerufen. Spitzenplaetze in der Nutzung nehmen neben dem ORF die fuehrenden Printmedien Oesterreichs ein. * Eurocard unterstuetzt SET-Standard * Mehr Vertrauen und Shopping-Umsaetze in Sicht Muenchen (pte) (8. Juni 98/10:00) - Aufatmen bei manchen Anbietern. Nachdem die Firma Eurocard das Sicherheitssystem SET zertifiziert hat, wird es nun fuer eCommerce-Anbieter viel leichter, Waren ueber das Internet zu verkaufen. Der (kaufende) Kunde befindet sich zwar auf der Seite des Anbieters und gibt seine Kreditkartennummer fuer die Bezahlung ein, aber die Daten gehen "direkt" zu Eurocard - werden dort "ge-cleared", der Anbieter erhaelt nur noch das OK. Eurocard wird den Haendlern Software und Zertifikate bereitstellen. Diese Einfuehrung wird wahrscheinlich auch zu mehr Vertrauen auf der Seite der Karteninhaber und damit zu hoeheren Umsaetzen fuehren. http://www.twoten.press.net/stories/97/12/08/hi-tech/HI-TECH_Ibm_Eurocard.ht ml * Brief mit Sender * Die US-amerikanische Post http://www.usps.gov fuehrt Versuche mit einem neuen System durch, das den Weg einer Postsendung mit Hilfe eines winzigen Radiosenders verfolgen kann, der in Briefen normaler Groesse untergebracht wird. Der Sender schaltet sich regelmaessig ein und versucht, das Signal eines Sensors zu empfangen; wenn ein Sensor erreichbar ist, werden Informationen ueber Absender, derzeitige Position und Empfaenger uebermittelt. Der Leiter des Projekts wies darauf hin, dass das System durch seine Faehigkeit, Engpaesse bei der Auslieferung zu lokalisieren, "sehr interessante Prozessverlaeufe sichtbar macht, die normalerweise nicht zu erkennen sind." (New York Times) * Buchdruck nach Wunsch * Um Verlagen entgegenzukommen, die sich auf Nischen-Titel spezialisiert haben oder Buecher fuer einen ungewoehnlich langen Zeitraum im Programm lassen wollen, bietet Xerox http://www.xerox.com jetzt einen sogenannten "Book In Time"-Dienst an. Die Verlage koennen High-End-Digitaldrucker von Xerox nutzen, um Taschenbuecher in kleineren Auflagen herauszugeben. Dabei koennen entweder verlagseigene Drucker oder Drucker einer Xerox-Druckerei verwendet werden. Auch das Unternehmen Lightning Print, das zum Buchgrosshaendler Ingram http://www.ingram.com aus La Vergne im US-Bundesstaat Tennessee gehoert, kuendigte an, dass "Buecher nie mehr vergriffen sein muessen". Lightning Print will Druckausstattung und - Software von IBM dazu verwenden, Buecher fuer umgerechnet 1.400 bis 2.100 Schilling in eine digitale Bibliothek aufzunehmen; Buchhaendler koennen dann eines oder mehrere Exemplare bestellen, wobei sich die Kosten fuer ein 300seitiges Taschenbuch zwischen 175 und 245 Schilling bewegen sollen. (Wall Street Journal, New York Times) Internet-Explorer oder Netscape Navigator? NEC-Kunden erhalten Wahlmoeglichkeit beim Internetzugang Washington (pte) (8. Juni 98/14:47) - Als erster Anbieter wird der US-Computerhersteller NEC http://www.nec.com Computer anbieten, die zwar das Betriebsprogramm Windows, aber nicht allein die dazugehoerige Internet-Software von Microsoft http://www.microsoft.com haben. Mehrere Modelle des NEC-Laptop sollten kuenftig neben dem Internet-Explorer von Microsoft auch den Navigator seines Rivalen Netscape http://www.netscape.com mitgeliefert bekommen. Damit erhaelt der Kunde die Moeglichkeit, sich seinen Internetzugang selbst auszuwaehlen. Er kann nach dem Kauf des Computers entscheiden, welches Programm er fuer das Internet nutzen will. NEC nutzt mit seinem Plan ein Zugestaendnis von Microsoft, das Anfang des Jahres unter Druck der Kartellbehoerden fuer das Betriebsprogramm Windows 95 seitens des Unternehmens gegeben wurde. Damals erklaerte sich Microsoft bereit, den Explorer so zu installieren, dass er nicht gleich erkennbar ist. (afp) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .