Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [martin@weissenboeck.at] Gesendet: Samstag, 13. Juni 1998 17:31 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98151: Fernseher als Telefon AGTK 98151: Fernseher als Telefon. 13.06.98 +++ pressetext +++ Das Fernsehgeraet als Telefon Telefonieren ueber die Internet-TV-Verbindung New York (11. Juni 98/13:02) - Den ersten Telefon-Service ueber eine Internet-TV-Verbindung kuendigte die US-Firma American Interactive Media Inc. http://www.aime-inc.com/ an. Als Zusatzangebot fuer den "WebPassport"-Dienst http://www.aime-inc.com/press/press18.htm des Unternehmens, der Internet Zugang, Email- und Chat-Funktionen bietet, soll der Dienst "PhoneCentral" das Telefonieren mit Hilfe einer speziellen TV-Fernbedienung ermoeglichen. Ueber eine sogenannte "Set-Top-Box" auf dem Fernsehgeraet sollen Gespraeche gefuehrt werden koennen, eine Kontroll-Auflistung fuer 50 Gespraeche, Email- und Voice-Mail-Funktion sind im Angebot inbegriffen. Anfangs sollen die Telefon-Funktionen direkt ueber die Verbindung von den firmeneigenen "Internet Access Appliance set-top box" zu bestehenden Telefonleitungen laufen. Mit Fortentwicklung des Dienstes ist dann geplant, die Moeglichkeiten fuer Internet Protocol (IP)-basierte Telefonie, "Home-Banking" und Netz-Videokonferenzen hinzuzufuegen, so Peter Yunich, Vorstand von American Interactive. Anders als andere Internet-Dienste koenne WebPassport ueber jegliche Firmen angeboten werden, die Zugang zu einer Leitung ins Haus des Kunden hat, seien es Kabelfernsehdienste, Elektrizitaetswerke, Internet-Dienstleister oder Telefonfirmen. Das sogenannte "Modell des offenen Zugangs", auf dem "PhoneCentral" beruht, erweitert somit das faktische Monopol des Netzzugangs von Kabelfernseh- und Telefon-Dienstleister beispielsweise auf oertliche Gas- und Strom-Anbieter - die Konkurrenz wird gefoerdert, mit der Hoffnung, dass die Verbindungskosten fuer die Kunden sinken. Derzeit befindet sich der WebPassport-Dienst im Beta-Test, nach dem technischen Feldversuch mit US WEST Communications Inc. soll das Angebot im Juli verfuegbar sein. Ob dem integrierten TV-Telefon-Service Erfolg beschieden ist, wird von der Technik-Freundlichkeit der Kunden und den Alternativen abhaengen, heisst es aus Fachkreisen. Bereits in den fruehen 80er Jahren hatte die Zenith Electronics Corp. http://www.zenith.com/ ein Fernseh-Geraet mit integrierten Telefon-Moeglichkeiten auf den Markt gebracht. Der Apparat mit dem Namen "SpacePhone" wurde nach drei Jahren wieder vom Markt genommen. (Bild der Wissenschaft) Mensch gegen Maschine: Ein Schachturnier der Sonderklasse Eine ungewoehnliche Herausforderung live im Internet mitverfolgen Frankfurt (11. Juni 98/13:28) - Der schnellste Schachspieler der Welt, der Inder Viswanathan Anand, tritt gegen den wohl schnellsten kommerziellen Schachcomputer an. Der geistige Wettkampf findet am 20. Juni um 20 Uhr in der Stadthalle Frankfurt-Zeilsheim im Rahmen des diesjaehrigen Gipfeltreffens der Schach-Weltelite statt. Viswanathan Anand ist die Nummer zwei der Schach-Weltrangliste und hat bei einem Turnier noch nie gegen einen Schachcomputer verloren. Experten stufen den Inder im Kampf gegen die kuenstliche Intelligenz sogar weit staerker ein als den Weltranglisten-Ersten, Garri Kasparow, ein. Sein Gegenspieler ist ein Primergy 460 NT-Server von Siemens Nixdorf, ausgestattet mit dem derzeit wohl besten kommerziellen Schachprogramm "Fritz" der Hamburger ChessBase GmbH. Fuer die Hochleistung zustaendig sind zwei Intel Pentium II Prozessoren mit 333 MHz Taktfrequenz und 512 Megabyte Hauptspeicher. Die Begegnung Mensch-Maschine wird live im Internet http://lostcity.nl/chess/chessclassic.html uebertragen. (Focus) Per Internet das Konzert-Programm der Rolling Stones mitbestimmen Das Lied das die meisten Stimmen via Internet erhaelt, wird live gespielt Muenchen (11. Juni 98/13:39) - Eine Show der Superlative soll der Auftakt der Europatournee, der "Bridges to Babylon"-Tour, der Rolling Stones am 13. Juni auf dem Nuernberger Zeppelinfeld werden. Am 11. Juli werden sie ihren Oesterreich-Auftritt auf dem Flugfeld in Wiener Neustadt absolvieren. Wie schon bei Auftritten auf anderen Kontinenten wird auch bei der Europatournee die Web-Seite der Stones auf dem Bildschirm ueber der Buehne eingeblendet. Unter http://www.the-rolling-stones.com findet sich am Konzertabend eine Liste mit Stones-Songs zur Auswahl. Die Band wird waehrend des Konzerts das Lied live spielen, das die meisten Stimmen der Internet-Surfer bekommen hat. (Focus) * Email-Protector schuetzt vor Robots * Schweizer schreibt Script gegen professionelle Adressensammler Muenchen (pte) (12. Juni 98/07:00) - Spamming ist eines Grunduebel des Internet. Tag fuer Tag werden zig Millionen Werbemails verschickt und verschwenden Zeit, Ressourcen und nicht zuletzt das Geld der Empfaenger. Unter den unerwuenschten Mitteilungen finden sich auch immer haeufiger solche Angebote, bei denen es um den Erwerb von CD-ROMs mit Millionen Mailadressen geht. Die Anbieter solcher Adressen arbeiten mit sogenannten Robots, die diese im Usenet sowie im WWW sammeln und in einer Datenbank zusammentragen. Beispiel: http://www.cherrypicker.com/ Der Schweizer Programmierer Christoph Rueegg hat jetzt ein neues Script entwickelt, das die im WWW veroeffentlichten Adressen besser vor Robots schuetzen kann. Das Programm kann im "streitlustigen" (belligerent) Modus tausende ungueltiger Adressen erzeugen. http://www.soclair.ch/resources/spam-protection/index.html Aber seine Hauptaufgabe ist eine andere: Das Email Protector-Script ist in der Lage, die gaengigsten Spam-Robots zu erkennen und versteckt bei ihrem Besuch die im HTML-Text angegebenen Mailadressen. Genauer gesagt erscheinen die Mailadressen nur dann, wenn die bei einem http-request angegebene Browser-ID wirklich zu einem Browser gehoert. Wer Bedenken hat, dass durch dieses Script die Robots der Suchmaschinen in ihrer Arbeit beeintraechtigt werden, kann beruhigt sein. Der eMail Protector verhindert nicht den Download der HTML-Dateien beim Robot-Besuch, wie es beispielsweise bei Apache-Servern moeglich ist. http://www.csc.ncsu.edu/~brabec/antispam.html Nur die Mailadresse wird versteckt, die Suchmaschinen-Robots erhalten eben eine Version ohne Mailadresse. (intern.de) * FTC ruegt Datensammelwut * Die amerikanische Handelsaufsicht (Federal Trade Commission FTC) hat der Onlineindustrie den sorglosen Umgang mit Daten vorgeworfen. http://www.ftc.gov/opa/9806/privacy2.htm Bei einer Untersuchung von 1.400 WWW-Angeboten hatte die FTC festgestellt, dass nur 14 Prozent dieser Sites Angaben ueber die Art und Weise der Erhebung privater Daten machen. Nur 2 Prozent haetten eine explizite Privacy Policy angegeben, also etwa Informationen ueber den Verwendungszweck der Daten und die Praxis der Datenspeicherung. Dabei war den Staatsdienern vor allem die Praxis von Angeboten fuer Kinder ein Dorn im Auge. Fast alle dieser Sites (98%) sammelten Daten der Kinder, wobei nur in 10 Prozent dieser Faelle den Eltern eine Kontrollmoeglichkeit eingeraeumt wurde. Das Thema Datenschutz bzw. Privacy Policy duerfte in naher Zukunft an Bedeutung gewinnen, da etwa durch den Einsatz von Cookies und durch die Entwicklung neuer Internet-Standards (z.B. OPS) die Datensammlungen im kommerziellen Bereich missbraucht werden koennen. (intern.de) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .