Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Mittwoch, 17. Juni 1998 19:07 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98154: Fehlertolerater Computer AGTK 98154: Fehlertolerater Computer. 17.06.98 +++ pressetext.austria +++ Computer mit Toleranzgrenze Hard- und Software-Defekte koennen leichter uebergangen werden Los Angeles (pte) (15. Juni 98/15:37) - "Defekt-tolerante" Computer nennt sich die neueste Entwicklung auf dem Computersektor: Diese Computer haben einen entscheidenden Vorteil gegenueber bisherigen Computern: Sie brechen nicht sofort zusammen, wenn einzelne Teile kaputt gehen. Den groessten dieser Art, namens "Terramac", haben Forscher der University of California, Los Angeles (UCLA) http://www.ucla.edu, und Hewlett Packard Laboratories http://www.hp.com gebaut: Das etwa Kuehlschrank-grosse Geraet wiegt 200 kg, enthaelt 864 Computer-Chips und rund 16.000 Draehte, die aneinandergelegt etwa 10 Kilometer erreichen. Das Besondere an "Terramac": Obwohl er voller Computerfehler steckt - naemlich mehr als 220.000 identifizierte Hardware-Defekte beinhaltet - arbeitet er fehlerlos und in manchen Faellen bis zu 100 Mal besser als heutige - fehlerlose - Rechner der Oberklasse. Dokumentiert ist die Forschung in der juengsten Ausgabe des Fachmagazins Science http://www.science.com. Der Durchbruch der Wissenschaftler, so die Aussage eines Mitarbeiters am Projekt, besteht in der Art, wie der Rechner den viertelmillionen Chip-Defekten widerstehen kann, von denen schon ein einziger einen modernen Pentium-Chip unbrauchbar machen wuerde. Doch obwohl in den Rechner zahlreiche Ausschuss-Prozessoren aus der normalen Chip-Produktion eingebaut wurden, die im Normalfall im Muell gelandet waeren, war der Rechner extrem teuer - der genaue Betrag, den Hewlett Packard dafuer aufwendete, wurde nicht verraten. Der teure Preis ist auch ein Grund weshalb Computer a la "Terramac" noch fuer Jahrzehnte nicht im Handel zu erwarten sind. Doch durch seine Konstruktion wurde ein Grundstein fuer zukuenftige Rechnergenerationen gelegt, so Computerwissenschaftler an den Hewlett Packard Laboratorien, die auf chemischen Wege funktionieren. Um die Fehler in Terramacs Chips zu umgehen, konstruierten die Forscher ein ungewoehnlich grosses Netzwerk von Drahtverbindungen. Nach dem Einschalten des Geraets werden fehlerhafte Chips lokalisiert und ihre Lage festgehalten, so dass das interne Rechnergehirn sich daran erinnern und sie umgehen kann. Wenn immer ein weiterer Fehler auftaucht, wie etwa ein durchtrennter Draht, konnten die Wissenschaftler das System einfach neu "programmieren", um Probleme zu vermeiden. (Bild der Wissenschaft/Science) Neue Form einer Anti-Atom-Kampagne Jugendliche Hacker haben Briefe von Wissenschaftlern gestohlen Bahdah (pte) (15. Juni 98/17:45) - Eine Gruppe von Hackern macht derzeit - vielleicht im positiven Sinne - unter dem Namen MilW0rm http://www.antionline.com/specialreports/milworm (dieser Url ist derzeit leider gesperrt) von sich reden. Die drei Jugendlichen sind nach eigenen Angaben in den letzten Wochen in mehrere Rechnersysteme eingedrungen, unter anderem in das indische Atomforschungszentrum (Bhadha Atomic Research Center, BARC). Bei diesem Einbruch sollen Daten ueber den indischen Atombombenversuch sowie Briefe der daran beteiligten Wissenschaftler gestohlen worden sein. Gleichzeitig wurde der WWW-Server des indischen Atomforschungszentrums gehackt und die Seiten veraendert. Das Time-Magazin http://www.antionline.com/archives/pages/www.barc.ernet.in berichtete unter dem Titel "Hackistan" ueber diesen Einbruch. Wenige Tage spaeter soll sich der Vorgang beim tuerkischen Eekmece Atomforschungszentrum in Istanbul wiederholt und weitere Angriffe auf pakistanische Systeme sollen ebenfalls stattgefunden haben. Ziel der Hacker ist es eindeutig, die Atomindustrie zu treffen bzw. auf die Gefahren durch Atombomben aufmerksam zu machen. (internet intern) * Mit Internet-Tasten direkt zur Lieblings-Site * Neue Compaq-PCs mit voreingestellten Web-Sondertasten New York (pte) (16. Juni 98/09:21) - Durch ein Abkommen zwischen dem amerikanischen PC-Hersteller Compaq und Internet-Anbietern wie Yahoo und America Online (AOL) sollen Computernutzer erstmals durch Sondertasten auf ihrer Tastatur direkt zu voreingestellten Web-Sites gefuehrt werden. Die neuesten Modelle von Compaqs Rechnerfamilie Presario werden nun mit der im Maerz angekuendigten "Internet-Tastatur" ausgeliefert - sie besitzt vier spezielle "Internet-Tasten", die fuer E-Mail- und Suchfunktionen gedacht sind. Mit einer Taste erreicht der Nutzer eine eigens fuer Compaq-Kunden eingerichtete Yahoo-Seite als voreingestellte Homepage, mit einer anderen den E-Mail-Client von Microsoft Outlook Express. Die Taste fuer Stichwortsuchen im World Wide Web fuehrt zu AltaVista, die fuer Online-Shopping zu mehreren Sites, unter anderem Amazon.com, Music Boulevard, Travelocity, dem Blumendienst 1-800-Flowers und dem Online-Laden des Comic-Koenigs Disney. Trotz der prominenten Belegung fuer die genannten Tasten koennten alle Voreinstellungen geaendert werden, erklaerte Compaqs Internet-Manager Kurt Losert: "Fuer Compaq als Anbieter offener Systeme ist es fundamental wichtig, dass unsere Kunden die Wahl haben." Die neuen, als Internet-PCs konzipierten Modelle zielen speziell auf PC-Einsteiger und werden auf dem US-Markt ab 900 Dollar angeboten. Ob sie auch in Europa verkauft werden, ist vorerst unklar. Internet Explorer 5 als "Preview"-Version abrufbar Benutzeroberflaeche unveraendert Wie bereits angekuendigt, bietet Microsoft den neuen Browser Internet Explorer 5.0 nun als "Preview"-Version zum Download an. Das Herunterladen ist kostenlos, setzt aber eine Registrierung voraus. Die Probeversion laesst sich unter der Adresse http://www.microsoft.com/sitebuilder/ie/ieonsbn.htm abrufen. Der Versuch, den Internet Explorer von Microsofts Europa-Site unter http://www.eu.microsoft.com /sitebuilder/ie/ieonsbn.htm herunterzuladen, brachte zum Entstehungszeitpunkt dieses Artikels hingegen nur eine Fehlermeldung. Aeusserlich unterscheidet sich die Explorer-5-"Preview" nicht von der momentan aktuellen Programmversion 4: Verbesserungen an der Benutzeroberflaeche werden erst in spaetere Vorabversionen integriert. Die meisten Unterschiede betreffen nur Browser-Interna - wie etwa die DHTML- und XML-Implementierung. Features und Funktionen der "Preview"-Version beschreibt Microsoft unter http://www.eu.microsoft.com/ie/ie5/overview.htm. --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .