Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Mittwoch, 01. Juli 1998 20:02 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98166: Explorer AGTK 98166: Explorer. 01.07.98 * Microsoft bangt um "Explorer" * US-Firma SyNet soll Urheber von Explorer sein Chicago (pte) (30. Juni 98/07:00) - Fuer Microsoft koennte sich der fuer heute angesetzte Termin vor dem Federal Court in Chicago zur groessten Pleite fuer den Web-Browser "Internet Explorer" herausstellen. Hintergrund ist, dass das amerikanische Patent- und Warenzeichen-Buero letzten Monat begann, das Warenzeichen "Internet Explorer" unter dem Namen der US-Firma SyNet Incorporation zu registrieren. Microsoft behauptete den Namen nicht widerrechtlich zu verwenden und ist der Ansicht, dass es sich beim "Internet Explorer" um einen nicht schuetzbaren Namen handle. Jedoch entschied das Patentbuero bereits Ende Mai, dass SyNet der rechtmaessige Inhaber des Warenzeichens sei. 1994 begann die Firma, einen Browser unter dem Titel "Internet Explorer" zu vertreiben. Das Pikante: Als Opfer der wachsenden Rechtskosten in Hoehe von zwei Millionen Dollar hat SyNet inzwischen seine Geschaeftstaetigkeit aufgegeben. Verliert Microsoft das Verfahren, koennte dies Bill Gates teuer zu stehen kommen. Experten schaetzen, dass es Microsoft 30 Millionen Dollar kosten wird, den Namenszug aus dem Programmcode des neuen Betriebssystem Windows 98 zu entfernen. Ungeachtet bleiben dabei die Investitionen, die bereits in die Promotion des "Internet Explorer" ausgegeben wurden. * US-Provider nicht verantwortlich fuer Abonnenten * Der amerikanische Oberste Gerichtshof hat die Entscheidung eines untergeordneten Gerichts bestaetigt, wonach Internet-Provider wie zum Beispiel America Online von der juristischen Verantwortung fuer Informationen freigestellt sind, die ein Abonnent an Millionen von Nutzer weiterleitet. Das Berufungsgericht erklaerte, dass das US-Bundesrecht "Computer-Dienstanbieter wie AOL in umfangreicher Weise von der Verantwortlichkeit fuer Informationen freistellt, die von Dritten stammen". Das Aktenzeichen des Falles lautet 97-1488 - "Zeran gegen America Online". (San Jose Mercury News) * Domains: .com vor .net und .edu * Waehrend die neuen Domain-Endungen noch nicht in Sicht ist, steigen die Zahlen der aktuellen Domains weiterhin dynamisch an: Mit 8,2 Millionen ist die Endung "com" mit Abstand die haeufigste, gefolgt von "net" (5,3 Mio) und edu (3,9 Mio). Laenderkennungen folgen mit jp (1,1 Mio), us (1,0 Mio) und de fuer Deutschland (0,9 Mio). Kooperation von Novell und Microsoft Gespraeche ueber eine Kooperation im Technologiebereich San Mateo (pte) (30. Juni 98/13:28) - Zwischen den US-Konzernen Novell Inc. und Microsoft Corp. ist auf dem Gebiet des Verzeichniskrieges der Friede ausgebrochen. Nur sechs Monate nachdem Microsoft dementierte, dass Benutzern, die Novell Directory Services (NDS) auf Windows NT arbeiten lassen, keine technische Unterstuetzung gewaehrt wird, verdichten sich Geruechte, dass beide Unternehmen einen Technologieaustausch vornehmen werden. Obwohl Vorstaende beider Konzerne Plaene fuer eine Partnerschaft dementieren, haben fast woechentlich Gespraeche stattgefunden, bestaetigt Chris Stone, stellvertretender Chef bei Novell fuer Strategie und Unternehmensentwicklung. Auch Novell-Chef Eric Schmidt und Microsoft-Boss Bill Gates haben sich in Washington getroffen, um zu diskutieren, wie eine Kooperation im Bereich der Technologie aussehen koennte. Analysten beobachteten, dass Novell Windows NT unterstuetzt, anstelle die Kunden aufzufordern, NetWare zu kaufen. (InfoWorld) Haus der Zukunft ohne Draehte Drahtlose Datenuebertragung ersetzt Kabelsalat Muenchen (pte) (30. Juni 98/14:12) - Die Uebertragung von Multimedia-Daten in voller Qualitaet, ohne Kabel - das verspricht die neue Technologie einer kleinen kalifornischen Firma namens "ShareWave Inc.". Videodaten in voller Geschwindigkeit, Tondaten in CD-Qualitaet und andere Multimedia-Inhalte sollen sich so in Echtzeit drahtlos uebertragen lassen, dank eines Chipsatzes, der digitale Information mit 4 Megabits pro Sekunde sendet. Damit lassen sich Videospiele auf Geraeten spielen, auf denen die Spieldaten gar nicht gespeichert sind, oder DVD-Videofilme (digital video disc) betrachten, die auf einem raeumlich entfernten DVD-Rekorder abgespielt werden. Hauptziel der Entwicklung war nach Angaben von ShareWave allerdings das Wohnen der Zukunft: ein System namens "digitaler Heizkessel" (digital furnace) soll mittels drahtloser Uebertragung ermoeglichen, mit Hilfe eines zentralen PCs zahlreiche kleine Geraete zu steuern, die im ganzen Haus verteilt sind. Zu den Visionen gehoeren buchgrosse Bildschirme samt Eingabevorrichtung, mit welchen die Menschen in naher Zukunft Videos betrachten, Computerspiele spielen oder durchs Internet "surfen" koennen, waehrend sie gleichzeitig durch das Haus laufen. Der neue Chipsatz ist bereits vorhandenen Technologien entweder in Schnelligkeit oder im Preis ueberlegen. Die sogenannten "In-Home-Computer-Netzwerke" anderer Firmen und Industriegruppen sind offenbar noch im Entwicklungsstadium und sollen bisher hoechstens Uebertragungsgeschwindigkeiten von 1 bis 2 Megabits pro Sekunde erreichen. Schnellere Systeme, wie etwa DirectTV, erreichen hoehere Uebertragungsraten, allerdings auch bei deutlich hoeheren Kosten. DirectTV verdichtet Videosignale und sendet sie vom Satelliten zu Fernseh-Empfaengern. Die Technologie soll fuer den Einsatz in "Haushaltsgeraeten" aber zu teuer sein. Die ersten Geraete dieser Art sollen im Herbst auf den Markt kommen. (Bild der Wissenschaft) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .