Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Freitag, 10. Juli 1998 18:38 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98175: Haptischer Computer AGTK 98175: Haptischer Computer. 10.07.98 +++ pressetext.austria +++ Den Computer fuehlen Bei hapitschen Bildschirmen fuehlt der Nutzer die Befehlsfelder Wuerzburg (pte) (9. Juli 98/18:39) - In Kuerze werden unsere Computer nicht nur sprechen, Sehen und Hoeren koennen, sie werden uns auch ihre "Gefuehle" zeigen. Moeglich machen das sogenannte haptische Bildschirme. In diesen Displays sorgen spezielle Fluessigkeiten dafuer, dass der Benutzer - je nach Position des Cursors -spuert, welche Stelle er anklicken muss. In der nichtleitenden Fluessigkeit, beispielsweise Siliconoel, schwimmen Milliarden winziger, elektrisch polarisierbare Partikel. Wird eine Spannung angelegt, schliessen sich die Partikel zu vielen Ketten zwischen den Elektroden zusammen. Die Fluessigkeit verfestigt sich an dieser Stelle und wird innerhalb von Millisekunden zu einem zaehen Gel. Fuer den Nutzer wirkt sich das so aus: Mit einem Stab, aehnlich einem Joystick fuer Videospiele, wird die Bewegung des Cursors auf dem Bildschirm gesteuert. Sensoren, die mit dem Stab verbunden sind, erfassen die jeweilige Position des Stabes und uebertragen diese an den Rechner. Eine spezielle Software regelt situationsabhaengig die Spannung und damit den Widerstand, den die Fluessigkeit auf den Stab ausuebt. "Erreicht der Cursor zum Beispiel ein Befehlsfeld", erklaert Dr. Holger Boese (Tel.+49 (0) 931/41 00-203) vom Fraunhofer Institut fuer Silicatforschung (ISC), "dann spuert man das am staerkeren Widerstand und rutscht nicht ueber das Ziel hinaus." Gerade fuer "Virtual Reality"-Anwendungen sind derartige haptische Produkte interessant. Denn hier soll der Anwender die kuenstliche Datenwelt moeglichst realistisch und mit allen Sinnen erfahren. Durch den sich veraendernden Widerstand erhaelt der Benutzer eine Rueckmeldung auf seine Aktionen. "Er spuert zum Beispiel, wenn er gegen eine Wand laeuft oder wenn er etwas hochheben und bewegen will", so Boese. Die fuehlenden Displays koennen aber auch als Positionierhilfen, etwa bei der Steuerung von Maschinen, bei Simulatoren oder in Computerspielen wertvolle Dienste leisten. (rp-online) Ein E-Mail durchs Telefon Siemens wandelt Texte in Sprache um Muenchen (pte) (9. Juli 98/18:51) - Ob auf Urlaubsreise, im Auto oder Zuhause: Kuenftig muessen Internet-Surfer nicht mehr auf den Empfang von e-Mails verzichten, wenn sie gerade keinen PC zur Verfuegung haben. Siemens hat jetzt eine Technik entwickelt, mit der e-Mails per Telefon empfangen werden koennen. Dazu wird die schriftliche Information in Sprache umgesetzt und dem Nutzer vorgelesen. Das neue Verfahren nennt sich DICE (Delivering Information in a Cellular Environment). Es verwendet einen Computeralgorithmus, um e-Mails und Internet-Seiten im HTML-Format zu analysieren und dann als Sprache auszugeben. Das Besondere am DICE-Verfahren von Siemens liegt darin, dass es auch die Formatierungs- und Layoutelemente der Dokumente analysiert und dem Nutzer mitteilt. Auf diese Weise lassen sich auch sehr stark strukturierte Dokumente per Sprache ausgeben, ohne den Zuhoerer zu verwirren. Um DICE nutzen zu koennen, muss man von irgendeinem Telefon aus einen entsprechenden Service anwaehlen, der sich z. B. auf dem eigenen PC, im Buero oder bei einem oeffentlichen Service Provider befindet. Man kann ueber die Tastatur des Telefons verschiedene Web-Seiten anhand einer Liste von Bookmarks auswaehlen und ebenso e-Mails abrufen. Fuer viele Aufgaben reicht es aus, einige wenige Tasten zu druecken und dann zuzuhoeren. DICE verfuegt aber auch ueber einen vollstaendigen tastaturgesteuerten Browser, mit dem man Hyperlinks nachgehen kann und der ueber Sprachausgabe-Funktionen, wie z. B. "Schnellvorlauf", "Pause" oder "Ruecklauf" verfuegt. E-Mails lassen sich durch Nachrichten beantworten, die dem Partner als Voice Mail zugestellt werden. Auf diese Weise ist eine vollstaendige Kommunikation in beiden Richtungen zwischen dem Internet und dem Handy-Benutzer moeglich. DICE kann aber auch bebilderte Web-Seiten verarbeiten. Bei der Sprachausgabe erfolgt dann ein Hinweis, dass zu der entsprechenden Nachricht ein Bild gehoert. Der Zuhoerer wird aufgefordert, eine bestimmte Taste am Telefon zu druecken. DICE merkt sich diesen Hinweis und sorgt dafuer, dass der Nutzer das Bild spaeter auf seinem eigenen PC sehen kann. (rp-online) Wiener Internetprovider vor Gericht Kinderpornographisches auch im Wiener Netz entdeckt Wien (pte) (9. Juli 98/19:35) - Weil vor anderthalb Jahren fremdes kinderpornographisches Material auf dem Server des oesterreichischen Providers VIP gefunden worden ist, soll dessen Geschaeftsfuehrer, Peter Wlcek vor dem Landesgericht fuer Strafsachen Wien im September der Prozess gemacht werden. Zusammen mit verantwortlichen Sub-Providern und Systemadministratoren wird ihm zur Last gelegt, "kinderpornographische Darstellungen im Internet anderen angeboten und zugaenglich gemacht beziehungsweise durch Speicherung im Web-Server fuer spaeteres Anbieten bereitgehalten und besessen" zu haben. Das Vorgehen der oesterreichischen Justiz legt Vergleiche zum Prozess gegen den ehemaligen Compuserve-Geschaeftsfuehrer Felix Somm vor dem Muenchner Amtsgericht wegen Mittaeterschaft bei der Verbreitung von Pornografie nahe. Das Gericht hatte Somm schuldig gesprochen und zu zwei Jahren auf Bewaehrung verurteilt. In Oesterreich kommt eine strafrechtliche Haftung nur bei Vorsatz des Taeters in Frage, dann, wenn jemand die Verwirklichung einer bestimmten Straftat "ernstlich fuer moeglich haelt und sich mit ihr abfindet". Eine Meldestelle beim Innenministerium soll entsprechende Verstoesse entgegennehmen und gegebenenfalls einschreiten. Die Staatsanwaltschaft Wien ist anscheinend der Auffassung, dass Internet-Provider ueberblicken koennen, welche Inhalte ihre Kunden - vielleicht nur fuer kurze Zeit - ueber ihren Server verbreiten. (ct) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .