Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Dienstag, 08. September 1998 18:47 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98178: Triste Zukunft fuer Internet Provider AGTK 98178: Triste Zukunft fuer Internet Provider. 08.09.98 Triste Zukunft fuer Internet Provider +++ pressetext.austria +++ Triste Zukunft fuer Internet Provider Service Provider haben es verabsaeumt, Contents zu liefern Muenchen (pte) (7. September 98/06:00) - Der Optimismus, mit dem sich so mancher Jungunternehmer ins Internet Service Providing Geschaeft stuerzt, duerfte bald verfliegen. Fast in jedem Bereich muessen ISPs inzwischen Einbussen hinnehmen. So koennen viele nur noch geringe zusaetzliche Einnahmen bspw. durch das Web-Hosting erwirtschaften. Der Grund: Web-Unternehmen wie etwa GeoCities bieten privaten Anwendern kostenlose Web-Sites an, und die ISPs muessen dieser Entwicklung folgen. Nun bieten auch sie in der Mehrzahl diesen Zusatz-Service gratis an. Auch im Dial-In-Geschaeft wird die Luft immer duenner. Provider wie Contrib.Net in Deutschland oder ConnectFree in Grossbritannien gehen inzwischen sogar dazu ueber, den Internet-Zugang kostenlos zu gewaehren. Gezahlt wird nur fuer die Telefongebuehren. Wie soll da ein Provider noch rechtfertigen, dass auch fuer den IP-Verkehr Kosten entstehen? http://www.contrib.net/ und http://www.connectfree.net/ Auch in anderen Laendern sieht die Situation aehnlich aus, und die Aussichten fuer die Provider sind wohl ueberall gleich schlecht. Die BBC berichtet unter Berufung auf eine Studie der Gartner Group, dass in den USA bis zum Jahr 2002 vermutlich schon 90 Prozent der derzeit existierenden 4.500 Provider nicht mehr existieren werden. http://news.bbc.co.uk/hi/english/sci/tech/newsid_154000/154954.stm Auch die Marktforscher von Jupiter Communications haben schon vor Monaten eine aehnliche Entwicklung prognostiziert. Ihrer Meinung nach genuegen die Einnahmen eines Providers keinesfalls, um ein Unternehmen am Leben zu erhalten. Der von Jupiter gemachte Vorschlag legt den Finger allerdings auch auf eine andere Wunde: Viele Provider haben es schlicht versaeumt, aus ihrem eigenen WWW-Angebot Kapital zu schlagen. Waehrend heute fast jede Suchmaschine sich selbst zum Internet-Portal erhebt, haben die Provider ihre eigenen Web-Sites schlicht vernachlaessigt. Was man heute auf den Seiten der meisten Provider findet, sind lediglich Informationen, die den Besucher als potentiellen Kunden interessieren. Dass auch ein Anwender, der bereits Kunde ist, eine Orientierungshilfe haben moechte, ist den Providern offenbar entgangen. Dabei koennten sich Service Provider sehr leicht zur Anlaufstelle fuer diese Klientel machen: Mit jeder CD-ROM, die vollgepackt mit Internet-Software an die Kunden abgegeben wird, koennte die eigene Homepage als Browser-Startseite gefoerdert werden. Sowohl Microsoft als auch Netscape haben bereits vor Monaten kostenlose Programme vorgestellt, bei denen Provider die entsprechenden Einstellungen aendern duerfen. Doch was nuetzt eine solche Homepage als Startseite, wenn sie keine nuetzlichen Informationen bietet? Dabei koennte gerade diese Homepage Nebeneinnahmen bescheren: Da die Provider meist regional auftreten, waeren sie besonders gut als Transportmittel fuer Unternehmenswerbung aus der eigenen Region geeignet. (Fachinfodienst intern.de) Magnetische Speichermedien mit hohem Fasungsvermoegen 100 Gb/cm2 an Speicherkapazitaet sind realisierbar Paris (6. September 98/10:15) - Auf einer Harddisk koennen momentan maximal ca. 500 Mb/cm2 gespeichert werden. Mit gaengigen Techniken koennen bis zum Jahr 2005 10 Gb/cm2 erreicht werden. Mehr ist mit gaengigen Techniken kaum zu erreichen. Mit einer neuen Methode, erarbeitet in Instituten des CNRS (Centre de spectrometrie nucleaire et de spectrometrie de masse) in Orsay und der Universite Paris 11 sind nach Einschaetzung der Wissenschaftler 100 Gb/cm2 moeglich. Dazu uebertrugen die Forscher eine Technik, die bei der Herstellung von Integrierten Schaltkreisen wohl erprobt ist, auf magnetische Traegermaterialien: mittels einer Maske und einem Ionenstrahl werden Strukturen in das Speichermaterial geschrieben. Mit dieser Technik koennen nicht nur hohe Speicherdichten realisiert werden zudem sind damit z.B. die Entwicklung magnetischer Speicherkreise und aehnliches denkbar. Diese Methode ist von CNRS als Patent angemeldet. (stp-news) US-Studie: Internet macht einsam Nicht nur Junkies drohen durch Wired World zu vereinsamen Wien (pte) (5. September 98/07:00) - Im Rahmen des Projekts HomeNet, ein Feldversuch der Carnegie Mellon University (CMU), wurden die Internetnutzung und das soziale Verhalten und emotionale Wohlbefinden von 169 Menschen in 73 Familien untersucht. http://homenet.hcii.cs.cmu.edu/progress/pressrel.html Die Studie kam zu dem fuer alle Beteiligten ueberraschenden Ergebnis, dass das Internet die Menschen davon abhaelt, mit ihren Familienmitgliedern und Freunden zu sprechen. Freundeskreise schmelzen dahin, Depressionen und Einsamkeitsgefuehle nehmen zu. Dabei konzentriert sich die Studie keineswegs auf die sogenannten Internet-Junkies, die ueberhaupt nicht mehr von ihren Terminals loszueisen sind, sondern auf ganz normale Nutzer, bevorzugt Familien und ihre Internetnutzung zu Hause. Im Vergleich zu anderen Studien seien die Ergebnisse dieses Projekts besonders relevant, weil sie sich nicht bloss auf Eigenangaben von Usern stuetzen, was zu hohen Fehlerraten fuehren kann, sondern weil Internet-Nutzung ueber lange Zeitraeume (1 - 2 Jahre) tatsaechlich gemessen wurde und alle sozialen und psychologischen Konsequenzen der Internet-Nutzung einbezogen wurden. Mehr dazu unter http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/1543/1.html Bessere Online-Darstellung von Dokumenten Live Picture und HP arbeiten an Software-Loesungen Wien (pte) (5. September 98/07:00) - Live Picture http://www.livepicture.com - eine neu gegruendete Firma aus Campbell im US-Bundesstaat Kalifornien, die vom ehemaligen Apple-Geschaeftsfuehrer John Sculley unterstuetzt wird, plant die Vermarktung einer Software, mit der grafisch aufwendige Dokumente einfacher auf dem Computer dargestellt werden koennen. So sollen Broschueren, Kataloge und Zeitungen vom Acrobat-Format der Firma Adobe http://www.adobe.com in ein einfacheres Format konvertiert werden, fuer dessen Darstellung keine spezielle Software erforderlich ist. Sculley verfolgt einen "Netzwerk-Druck"-Ansatz fuer Dokumente, die schnellebige Informationen enthalten - so zum Beispiel Verkaufsbroschueren, von denen nach Sculleys Angaben jedes Jahr 30 Prozent eingestampft werden, weil sie bereits veraltet sind. Live Picture wird von Sun Microsystems und Canon unterstuetzt, ist aber einem starken Wettbewerbsdruck durch das Unternehmen Hewlett-Packard http://www.hp.com ausgesetzt, das angeblich an der Entwicklung einer eigenen, aehnlichen Loesung des Problems arbeitet. (Wall Street Journal) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .