Franz Fiala Von: Richard Weissenboeck [Richard@Weissenboeck.at] Gesendet: Sonntag, 13. September 1998 09:45 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98183: Internet sucht Ausserirdische AGTK 98183: Internet sucht Ausserirdische. 13.09.98 +++ pressetext.austria +++ Internet sucht Ausserirdische Weltraumforschung entwickelt neues Programm zur Suche nach Leben im All Berkeley (pte) - Seit mehr als 17 Jahren sucht der Wissenschaftler Dan Werthimer vergeblich nach Spuren ausserirdischer Intelligenz. Nun hofft er auf Hilfe aus dem Internet. Gemeinsam mit seinen Kollegen vom Institut fuer Weltraumforschung der University of California in Berkeley hat Werthimer ein Programm entwickelt, das auf zehntausenden Computern laufen soll, die an das Internet angeschlossenen sind. Diese sollen gemeinsam die Daten des groessten Radioteleskops der Welt in Arecibo (Puerto Rico) nach Botschaften von Ausserirdischen durchsuchen. Bisher war ein Grossrechner mit dieser Analyse beschaeftigt. Er durchsuchte die empfangenen Radiowellen nach charakteristischen und in der Natur nicht vorkommenden Frequenzmustern. Das koennen pulsierende Signale sein, solche mit enger Bandbreite oder Signale, deren Frequenz sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit erhoeht oder senkt. Die Radioteleskopdaten konnten jedoch bisher nur unvollstaendig ausgewertet werden, weil es an leistungsfaehigen Computern mangelte. Das neue Analyseprogramm der Wissenschaftler wird wie ein gewoehnlicher Bildschirmschoner nur dann aktiv, wenn der Computer gerade keine andere Aufgabe zu erfuellen hat. Anders als diese simuliert es aber nicht Leben auf dem Bildschirm, sondern es sucht danach auf anderen Planeten. Dazu werden die Daten des Teleskops auf Puerto Rico als 250-Kilobyte-Pakete ueber das Internet an die beteiligten Personal-Computer verschickt. Dort werden sie dann automatisch nach charakteristischen Frequenzmustern durchsucht. Schliesslich wird das Analysergebnis an den Zentralrechner in den USA zurueckgeschickt. Der einzelne Teilnehmer merkt von diesen Vorgaengen wenig. Das Programm stellt selbst eine Art Bildschirmschoner dar und laeuft im Hintergrund. Ein staendiger Kontakt zum Internet ist nicht noetig - nur von Zeit zu Zeit muss der Teilnehmer ans Netz gehen, um Ergebnisse abzuliefern und neue Rohdaten zu erhalten. Fuer die Suche nach Ausserirdischen ist das Internet gut geeignet, denn die Datenauswertung ist rechenintensiv, erfordert aber wenig Kommunikation zwischen den einzelnen Computern. Internetuser, die bei diesem Projekt mithelfen wollen, koennen sich auf der Homepage der Projektgruppe in Kalifornien anmelden http://setiathome.ssl.berkeley.edu. (Berliner Zeitung) Internetsprache ist nicht einheitlich Englisch Bisher ist keine Globalisierung des WWW erkennbar Amsterdam (pte) - Nach einer Studie, die von der Netherlands Organization for Applied Scientific Research http://www.tno.nl durchgefuehrt wurde, findet man auf ueber 60 Prozent der Sites in Holland nur Texte in hollaendischer Sprache. Das ist vor allem bemerkenswert fuer ein Land, das so international zu sein scheint. Die meisten Sites konzentrieren sich angeblich auf lokale und regionale Gemeinschaften, waehrend Gebiete, mit denen keine Beziehungen bestehen, nicht behandelt werden. Ueberhaupt ist der Trend in Europa antiglobal ausgerichtet und es gibt nur eine Vorliebe fuer Informationen, die regionale und nationale Themen betreffen. Auch die wachsende Beschaeftigung mit E-Commerce scheint sich wesentlich auf lokale Nachfrage zu konzentrieren. Vermutlich wird fuer diesen Trend erheblich die Sprache mitverantwortlich sein. Wer Englisch als Muttersprache hat, wird nur unter ganz bestimmten Bedingungen, wenn etwa ein Unternehmen seine Produkte auf einem wichtigen nicht englischsprachigen Markt anbietet, Informationen in mehrere Sprachen uebersetzen. Der Vorteil der englischsprachigen Laender ist, dass sich Sprecher anderer Sprachen an die Weltsprache und damit an allgemeine Verstaendlichkeit anzupassen haben. Der Grund fuer die Antiglobalisierung im Internet ist klar: Der zeitliche und finanzielle Aufwand fuer mehrsprachige Sites ist gross. Solange es nicht wirklich gute automatische Uebersetzungssysteme gibt, wird es daher auch ohne explizite nationalistische, regionalistische oder anti-globale Einstellungen immer regionale Schwerpunkte geben. (telepolis) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 Mit freundlichen Gruessen Richard Weissenboeck, ADIM-Wien ------------------------------- Postfach 23, A-1191 Wien Tel: +43-1-369 88 58-88 Fax: +43-1-369 88 58-85 EMail: adim@adim.at Internet: http://www.adim.at ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .