Franz Fiala Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Montag, 21. September 1998 19:53 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98191: Tragbare Computer fuer den Guertel AGTK 98191: Tragbare Computer fuer den Guertel. 21.09.98 +++ pressetext.austria +++ Tragbare Computer fuer den Guertel Neuer Prototyp verzichtet sogar auf eine Tastatur New York (pte) (5. August 98/13:24) - Ein leistungsstarker Computer ohne Tastatur wurde in den USA jetzt als Prototyp vorgestellt. Er wird ausschliesslich ueber die Sprache gesteuert. Das Mikrofon und der Bildschirm befinden sich am Kopf des Nutzers aehnlich einer Grubenlampe mit einem Stirnband befestigt. Der Mini-Monitor befindet sich etwa fuenf Zentimeter vom Auge entfernt. Einen entscheidenden Schritt weiter geht ein Projekt, bei dem jede normale Brille zum Computer-Bildschirm wird. Ein derartiges von den US-Militaers in Auftrag gegeben und inzwischen fuer den zivilen Gebrauch freigegebene System entsteht bei der Micro Optical Corporation in Boston. Hier werden beide Brillenglaeser zum Bildschirm gemacht - oder aber auch nur eins, je nach Wunsch. Letztere Moeglichkeit, so der Optikdesigner Paul Zayracki, wird sicher bevorzugt werden, damit der Brillentraeger das eine Auge noch frei hat. Der Computer inklusive Akkus, Festplatte, Sender und Empfaenger wird ebenfalls am Guertel getragen. Die Kombination ist nur wenig groesser als ein Handy, obwohl die Batterien sechs Stunden Computergebrauch ermoeglichen. Durch einen einzigen Knopfdruck wird das Brillenglas als Computer-Bildschirm aktiviert. Selbst Fotos und Zeichnungen koennen auf das Brillenglas projiziert werden. Besonders bemerkenswert: Die dabei verwendete Technologie gaukelt dem Auge vor, dass der Brillen-Bildschirm etwa 45 bis 50 Zentimeter von der Pupille entfernt ist und etwa ein Viertel der Groesse eines normalen Bildschirms entspricht. Zu derartigen Minis - im Amerikanischen "wearable computer" genannt - gehoert auch der "Xybernaut MA4" von der gleichnamigen Firma mit Sitz Fairfax/USA. Er ist kuerzlich erstmals in New York gezeigt worden. Der Xybernaut wiegt weniger als 1.000 Gramm, wird am Guertel getragen, die Batterien reichen fuer vier bis sechs Stunden, das Geraet "gehorcht" auf die Stimme. So lassen sich durch kurze Kommandos E-Mails verschicken oder empfangen. Ein einzelnes Passwort vermittelt dabei den Zugang zum Internet. Die Festplatte bietet vier Gigabyte Speicherkapazitaet, der Prozessor weist 266 Megahertz auf. Als Farb-Bildschirm fungiert hier wieder das Grubenlampen-aehnliche Kopfmodell. Es wiegt 280 Gramm. Noch allerdings wird an den PCs der Zukunft gebastelt und getueftelt. "Fuer die naechsten drei Jahre bleiben sie experimentelle Kuriositaeten", heisst es in einem Technik-Papier der Forschungsgruppe Gartner. "Aber um das Jahr 2006 werden diese PCs zur Verfuegung stehen." (rp-online) Schweizer Provider vor Gericht Staatsanwaltschaft fordert die Sperrung von Internetseiten Zuerich (pte) - Auch in der Schweiz sorgt jetzt eine Aktion der Strafverfolgungsbehoerden fuer Kopfschuetteln in der Internetgemeinde. Die schweizerische Bundespolizei hat in der vergangenen Woche rund hundert Schweizer Internet-Service-Anbieter aufgefordert, zehn rassistische Internetseiten im Ausland zu sperren. Bei Nichtbefolgung muessen die Provider mit einem Verfahren "wegen Gehilfenschaft zur Verbreitung strafbarer Inhalte" rechnen. Als offizielles Motiv der Aktion wurde folgendes Statement abgegeben: "Wir koennen Rassismus im Internet nicht verhindern, wollen aber eine Eindaemmung erreichen" (Philippe Kronig, Jurist der Bundespolizei), wobei Branchenkenner jedoch in der Aktion die ersten Wehen eines Schweizer Pilotprozesses in Sachen Rassismus im Internet vermuten, der offene juristische Fragen klaeren soll. Zudem soll die Kooperationsbereitschaft der Provider getestet werden. Die Provider stehen jetzt jedoch wie bereits vor ihnen ihre deutschen, italienischen und britischen Kollegen vor dem sattsam bekannten Problem, anstatt der monierten Links komplette IP-Adressen und damit auch nichtbetroffene Angebote sperren zu muessen. Auch koennen sie Adressaenderungen nicht verfolgen - bereits jetzt funktioniert eine der zehn Adressen nicht mehr. Auch in der Schweiz duerfen wie in Deutschland keine praeventiven Kontrollmassnahmen von den Providern verlangt werden. Doch wie in Deutschland muessen sie aktiv werden, wenn sie von den Behoerden auf konkrete strafbare Inhalte hingewiesen werden. Tun sie das nicht, muessen sie mit einem Strafverfahren rechnen. Schweizer Provider sehen jedenfalls bereits eine Parallele zum deutschen CompuServe-Fall. (telepolis) Konkurrenztechnik fuer Modem Gehoeren Modem und ISDN bald der Vergangenheit an? Hannover (pte) (4. August 98/19:55) - Die meisten Internet-Surfer nutzen noch ihren Telefonanschluss als Zugang zum Netz. Doch die Zeit der analogen Modems scheint sich ihrem Ende zuzuneigen, und selbst ISDN koennte bald im Schatten der neuen Paradepferde der Datenuebertragung stehen. Vier verschiedene Techniken treten in Konkurrenz zur herkoemmlichen Uebertragungsweise ueber Modem oder ISDN-Karte. Alle versprechen noch nie dagewesene Zugriffsgeschwindigkeiten auf Internet-Inhalte. Da ist zum einen die ADSL-Technik (Asymmetric Digital Subscriber Line, Asymmetrischer Digitaler Teilnehmeranschluss), die die Telekom in mehreren Pilotprojekten testet. Asymmetrisch heisst sie, weil der Anwender die Daten schneller aus dem Netz erhaelt als er senden kann. Da ADSL nur auf wenigen Kilometern bis zur Telefonvermittlung arbeitet, eignet es sich hervorragend zur Ueberbrueckung der "letzten Meile" zum Nutzer, die sich haeufig als Nadeloehr fuer die Datenstroeme erwiesen hat. Die herkoemmliche analoge oder ISDN-Telefonleitung kann mit ADSL auch weiterhin genutzt werden. Mit Uebertragungsraten bis zu 8 MBit/s bietet ADSL betraechtliche Leistungssteigerungen gegenueber einem normalen ISDN-Zugang. HDSL, eine weitere DSL-Technologie, (High-Bitrate Digital Subscriber Line) ist, im Gegensatz zu ADSL, bereits an vielen Orten Realitaet. Grosse Unternehmen wie Banken und Versicherungen, aber auch Schulen und Universitaeten nutzen diese Technik: Spezielle HDSL-Modems uebertragen auf schlichten Telefonleitungen in beiden Richtungen bis zu 2 MBit/s und ermoeglichen die schnelle Kopplung von lokalen Netzwerken. Fuer den privaten Internet-Nutzer ist diese Technik jedoch wenig interessant. Die dritte Moeglichkeit ist die auf Satellitenfunk basierende Uebertragung. Die Internet-Daten aus dem All kommen ungefaehr vier mal so schnell auf den Rechner wie ueber ISDN-Leitungen. Doch der Satellitenzugang ist ein teures Vergnuegen. Neben PC und Satelliten-Empfangsanlage sind ein spezieller Tuner, eine PCI-Steckkarte sowie entsprechende Software vonnoeten. Da fuer den Rueckkanal die Telefonleitung benoetigt wird, kommen zum hohen Einstiegspreis und den laufenden Kosten fuer den Provider noch die Telefongebuehren hinzu. Last but not least soll der Internet-Zugang kuenftig auch ueber das TV-Kabelnetz moeglich sein. Dazu benoetigt man ein spezielles Kabelmodem, das kaum teurer ist als ein Pendant fuer die Telefonleitung. Theoretisch uebertreffen Kabelmodems die Konkurrenten ADSL und Satellit in der Geschwindigkeit bei weitem. Bis zu 40 MBit/s sind hier moeglich. Um diesen Wert zu erreichen, muessten jedoch vielerorts die Kabelnetze umgeruestet werden. Ausserdem teilen sich immer mehrere Teilnehmer diese Datenrate. (ct-online) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .