pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Sonntag, 27. September 1998 19:37 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98197: Informatiker-Mangel AGTK 98197: Informatiker-Mangel. 27.09.98 +++ pressetext.austria +++ Personalmangel in der Informatik gefaehrdet Wirtschaftswachstum in Europa Wien (23. September 98/16:41) - Bis Ende 1998 werden in Westeuropa rund 510.000 IT-Fachkraefte fehlen. Bis ins Jahr 2002 wird sich diese Zahl auf ueber 1,6 Millionen erhoehen. Dies geht aus einer Studie hervor, die das Marktforschungsinstitut IDC gestern anlaesslich des "European Summit on Employment and Training in the Information Society in Bruessel" veroeffentlichte. Gemaess IDC koennte dieser Nachfrageueberhang das Wirtschaftswachstum in Europa nachhaltig negativ beeinflussen. Eine Studie ueber die Knappheit an Informatikfachkraeften, die IDC im Auftrag von Microsoft in Europa durchgefuehrt hat, kommt zum Schluss, dass in westeuropaeischen Unternehmen bis Ende 1998 rund 510.000 Informatikstellen nicht besetzt werden koennen. Im Jahr 2002 werden es bereits ueber 1,6 Millionen sein. Der Personalbedarf der Informatikabteilungen in den Unternehmen wird von 8,3 Millionen (1997) auf 12,2 Millionen im Jahr 2002 ansteigen. Bleibt es bei den gegenwaertigen Investitionen in Aus- und Weiterbildung, steigt der Personalbestand aber lediglich um sechs Prozent pro Jahr. Die Resultate der IDC-Untersuchung wurden am ersten "European Summit of Employment and Training in the Information Society" vorgestellt. Eine Gruppe von acht Unternehmen aus der IT-Industrie, darunter Microsoft, haben als Gastgeber europaeische Entscheidungstraeger aus Politik und Wirtschaft zum Gipfeltreffen nach Bruessel eingeladen. Ziel der Veranstaltung ist es, die Oeffentlichkeit fuer die kritische Situation im europaeischen Markt fuer IT-Fachkraefte zu sensibilisieren. IDC macht zwei Hauptursachen fuer die sich ausweitende Kluft zwischen Angebot und Nachfrage von Informatikpersonal aus. Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeitern haben - bedingt durch einen intensiveren Einsatz von Informationstechnologien - in den naechsten Jahren einen grossen Nachholbedarf. In Europa wird die Zahl der Unternehmen mit weniger als hundert Mitarbeitern auf 17 Millionen geschaetzt. Ebenfalls zu einer steigenden Nachfrage nach IT-geschultem Personal fuehrt das Internet. Die neuen Geschaeftsmoeglichkeiten, die sich wie E-Commerce aus der verbreiteten Nutzung des Internet ergeben, schlagen sich in grundsaetzlichen Aenderungen der firmeninternen Strukturen und Modelle nieder. Entsprechend hoch ist der Bedarf an Fachkraeften mit neustem IT-Wissen. Die Folgen des Personalmangels in der IT Die Informatikausgaben beliefen sich 1997 in Westeuropa auf 193 Milliarden Dollar und steigen bis 2002 jaehrlich um neun Prozent. Unternehmen koennen diese Investitionen aufgrund des chronischen Personalmangels nur unvollstaendig ausnutzen. Der grosse Nachfrageueberhang hat Konsequenzen auf mehreren Ebenen: - Die Lohnkosten fuer Informatikspezialisten werden steigen. IDC hat allein fuer die vergangenen zwoelf Monate Lohnsteigerungen zwischen 12 und 60 Prozent ausgemacht. - Projekte, wie wichtig sie fuer die Wettbewerbsfaehigkeit des einzelnen Unternehmens auch immer sind, geraten zeitlich in Verzug. - Die Produktivitaet der Mitarbeiter liegt unter dem technisch Moeglichen. Zwei Drittel aller Taetigkeiten des IT-Personals dienen dem Zweck, den Endanwendern die Leistungen vorhandener Informatikressourcen zu erschliessen. - Unternehmen suchen zunehmend Fachkraefte im aussereuropaeischen Raum, um die Luecken zu schliessen. Die Konsequenzen werden sich gemaess IDC mit wachsender Personalknappheit akzentuieren und die Wettbewerbsfaehigkeit europaeischer Unternehmen in einem Markt, in dem der effiziente Einsatz der in Informationstechnologien getaetigten Investitionen entscheidend ist, nachhaltig beeintraechtigen. Internet-Spezialisten gefragt Pilotprojekt eScout in Deutschland gestartet Koeln (pte) - Die deutsche Wirtschaft koennte auf Anhieb 120.000 neue Arbeitsplaetze schaffen, die mit ausgebildeten Internet-Spezialisten besetzt wuerden. Allein die Internet Service Provider suchen rund 20.000 Experten, weitere 100.000 Fachkraefte wuerden in grossen Handelskonzernen und Produktionsbetrieben benoetigt, um den zukunftstraechtigen Markt des elektronischen Geschaeftsverkehrs zu forcieren. Das geht aus einer Mitgliederbefragung des Verbandes der deutschen Internet-Wirtschaft, eco Electronic Commerce Forum e.V. in Koeln, hervor. Der Verband fordert die Schaffung neuer Ausbildungswege insbesondere als Lehrberuf und auf Fachhochschulniveau. Hierzu will der Verband gemeinsam mit der Universitaet Koeln und berufsbildenden Schulen unter dem Namen "eScout" ein bundesweites Pilotprojekt zur Ausbildung Jugendlicher fuer neue Internet-Berufe starten. Ziel ist es, Auszubildende in der Berufsschule an den Umgang mit den neuen elektronischen Medien heranzufuehren. Mit dem Eintritt ins Berufsleben sollen sie ihre frisch erworbenen Kenntnisse zur Anwendung bringen und dadurch die elektronische Geschaeftsabwicklung ueber das Internet vor allem in kleinen und mittleren Unternehmen forcieren. Parallel dazu bietet die Koelner Universitaet am Lehrstuhl fuer Wirtschaftsinformatik den Fuehrungskraeften in den Firmen und den Studenten sogenannte "Best Practise-Kurse" an, die erfolgreiche Praxisbeispiele fuer die Umsetzung der elektronischen Geschaeftsabwicklung darstellen. Auf dem Lehrplan der angehenden "eScouts" stehen die Grundlagen der elektronischen Geschaeftsabwicklung wie E-Mail, Mailing-Listen, Online-Diskussionen, World Wide Web, Internet-Telefonie und Telefonkonferenzen. Dabei werden technische, organisatorische, personelle und rechtliche Aspekte behandelt. Verlaeuft der Modellversuch erfolgreich, soll er laut eco ab Sommer 1999 auf andere Staedte ausgeweitet werden. Berufsschulen koennen sich schon heute beim Verband der deutschen Internet-Wirtschaft bewerben. E-Mail: info@eco.de, http://www.eco.de=20 --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .