pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Dienstag, 27. Oktober 1998 07:03 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98227: Virtuelles Office AGTK 98227: Virtuelles Office. 27.10.98 Virtuelles Office ohne eigenen Server Neue Unified Message-Angebote von Qunity und Tobit Muenchen (pte) (24. Oktober 98/14:16) - EMails oder den Anrufbeantworter von unterwegs abzurufen, stellt heute kaum noch ein Problem dar. Komplizierter wird es allerdings bei Nachrichten, die z.B. waehrend einer Dienstreise als Fax eingehen. Damit auch Privatpersonen endlich rund um die Uhr von jedem Ort der Welt einfach per Telefon auf "alle" ihre Nachrichten zugreifen koennen, stellte das Muenchener Unternehmen "Qunity" [:kjunitie] sein "Unified Message"-Angebot "3Box" vor. Fuer nur 140 Schilling kann man seine Sprach-, Fax- und eMail-Nachrichten abfragen, mit einer kuenstlichen Stimme vorlesen und per Spracherkennung auch sofort beantworten lassen. Aber nicht nur der Zugriff ueber ein zweisprachiges Telefon-Menue, sondern auch per HTML ueber das WWW ist moeglich. Wer seine Nachrichten lieber mit einem regulaeren POP3-Account abrufen will, erhaelt die Voice-Nachrichten als Audio (wav) und die Fax-Nachrichten als Bild-Dateien. In dem Grundpreis sind sogar 50 SMS-Benachrichtigungen im Monat bei neuen Nachrichten enthalten. Fuer groessere Unternehmen lohnt sich eine eigene Loesung, wie der "David"-Server von "Tobit", auf dessen Technologie auch Qunity zurueckgreift. Die auf der Systems vorgestellte Version 5.2 beinhaltet grundsaetzlich die gleichen Services wie 3Box fuer Privat-Personen, ohne dass das Unternehmensnetzwerk eine dauerhafte Internetanbindung haben muss. Der integrierte "Internet Hosting Service" ermoeglicht naemlich eine sichere periodische Einwahl in das Internet, um z.B. eMails mit der Aussenwelt auszutauschen. Besonderes Feature: Dial-up-Kunden koennen viel Geld sparen, mit der Moeglichkeit nur dann eine Internetverbindung aufzubauen, wenn auch Mails eingegangen sind. Die unter WindowsNT und NetWare laufende Software (eine UNIX-Version ist in Arbeit) nutzt dabei den ISDN-(D)-Kanal, der zur Steuerung der (B) Sprechkanaele verwendet wird und nicht vergebuehrt wird. Obwohl David incl. einer 5-Benutzer-Lizenz rund 25.000 Schilling kostet, koennte er eine praktische Loesung fuer kleinere und mittlere Unternehmen sein. Der 3Box-Service von Qunity: http://www.3box.de Der David-Server von Tobit: http://www.tobit.com (netNite) "Gelbe Seiten" fuer Hacker Erster chinesischer Hacker vor Gericht - "Gehacktes im Online-Museum" Muenchen (pte) (24. Oktober 98/13:48) - Erst vor vier Jahren wurde das Internet in China eingefuehrt, mittlerweile zaehlen die Provider rund 1,2 Mio Nutzer, die aber aufgrund der Kosten eher in den hoeheren Kreisen der Bevoelkerung angesiedelt sind. Um die Kosten niedrig zu halten, waehlte sich der Informatikstudent Yang aus Shanghai mit rund 500 geknackten Passwoertern in das Netz von "Shanghai Online" ein. Die Anklage spricht von ca. 2000 Stunden, die Yang auf Kosten anderer User illegal versurft haben soll. Am 23. September war Schluss mit "free lunch" und Yang wurde verhaftet. Da man in China mittlerweile mit einem dramatischen Anstieg von Nachahmern rechnet, wurde bereits 1997 das chinesische Strafrecht angepasst. Auf "ungerechtfertigte Einfaelle in fremde Computer-Systeme" stehen seitdem bis zu fuenf Jahren Gefaengnis. Wer allerdings glaubt, in China wuerden nur "Fun Hacker" oder Oppositionelle aktiv, der irrt. Erst vor kurzem erklaerte die Hacker-Gruppe "Gelbe Seiten" gegenueber einem Hongkonger Computermagazin, sie werde sich "die Netzwerke derjenigen US-Firmen vornehmen, denen Profite vor Menschenrechte gingen". Mal sehen, ob die amerikanischen Firewalls sich als genauso loechrig erweisen wie die chinesische Mauer. Es gibt nicht nur Hacker-Seiten in der westlichen Welt: http://www.nease.net/~wangking/hack.htm Eine der beruehmtesten Hackersites, die Seite "2600" (benannt nach der Frequenz, mit der man frueher gratis telefonieren konnte), hat inzwischen ihr "Hacked Sites Museum" eroeffnet. Auf diesen Webseiten kann man - neben den Bemuehungen, den Hacker "Kevin Mitnick" aus dem Gefaengnis zu bekommen, nun auch die groessten Schand- und Heldentaten bewundern. So lagern dort Altbestaende der "leicht veraenderten" Seiten der "New York Times", der "NASA" oder der "Universitaet von Texas". Natuerlich richtet man aber auch den Blick in die Zukunft und zeigt, wie etwa die Seiten des Weissen Hauses oder von "Microsoft" aussehen koennten, wuerden sie (endlich) gehacked werden. Eine klasse Seite fuer alle, die nicht zu den Insidern gehoeren und die Hacks live verfolgen koennen: http://www.2600.com/hacked"pages/ (netNite) Neu: Netzwerke uebers Stromkabel Plug-In Network von Intelogis in den USA eingefuehrt Muenchen (pte) (25. Oktober 98/07:00) - In der Vergangenheit wurde schon mehrfach ueber Loesungen berichtet, bei denen die Stromzufuehrung eines Computer-Netzwerkes auch fuer die Uebertragung von Daten genutzt wird. Jetzt bietet die Firma Intelogis eine Loesung fuer den Aufbau eines Netzwerks im Home-Office-Bereich an, die allerdings vorerst nur fuer den Einsatz in den USA gedacht (genehmigt) ist. http://www.intelogis.com/productinfo.htm Das PassPort Plug-In Network von Intelogis stellt dabei eine verblueffend einfache Moeglichkeit zur Vernetzung von Computern dar. Mit dem Startpaket (199 Dollar) lassen sich zwei PCs und ein Drucker einfach ueber das Stromkabel verbinden. Ein Oeffnen des Geraetes entfaellt, die Verbindung erfolgt ueber den Druckerausgang. Dabei muessen die beteiligten Rechner noch nicht einmal ueber die gleichen Phasen (Stromkreislaeufe) miteinander verbunden sein. Die uebermittelten Daten werden nach dem RC4-Standard verschluesselt, um den Zugriff - etwa durch Rechner in der Nachbarschaft - zu verhindern. http://www.rsa.com/rsalabs/faq/html/3-6-3.html Die hierbei erreichte Datenuebertragungsgeschwindigkeit laesst sich sehen: Bis zu 350 Kilobit pro Sekunde sind moeglich. Im naechsten Jahr sollen schon 1,5 Megabit pro Sekunde ueberschritten werden. Herkoemmliche Ethernet-Verbindungen erreichen zwar noch wesentlich hoehere Geschwindigkeiten, doch sie machen die Installation von Leitungen und das Oeffnen des Rechners notwendig. Mit Loesungen wie dem PassPort Plug-InNetwork koennen daher auch weniger erfahrene Computer-Anwender ein eigenes Netzwerk einrichten. (intern.de) Trendwende fuer Netscape? Explorer nur noch auf 40 % der US-Arbeitsplaetze installiert New York (pte) (25. Oktober 98/08:00) - Seit Monaten verschieben sich die Marktanteile im Bereich der Browser-Nutzung immer mehr von Netscape zu Microsoft. Einige Forschungsunternehmen wollen dabei schon festgestellt haben, dass der Microsoft Internet Explorer haeufiger zum Einsatz kommt, als die Netscape-Produkte Navigator und Communicator. Eine neue Untersuchung von Zona Research im kommerziellen Umfeld zeigt allerdings einen anderen Trend: Seit der letzten Untersuchung im Juli dieses Jahres hat sich der Anteil der Netscape-Anwender in den Unternehmen wieder von 54 auf 60 Prozent erhoeht. Der Explorer wird demnach nur noch an 40 Prozent der Arbeitsplaetze genutzt. http://www.zonaresearch.com/browserstudy/1998/oct98/98browser.html (mit zahlreichen Grafiken auch zu E-Mailprogrammen!) Man muss dabei beachten, dass diese Zahl nur in etwa die Verteilung im kommerziellen Umfeld der USA wiedergibt und nichts ueber die Browser-Anteile in der Bevoelkerung aussagt. Das Ergebnis koennte aber als Beleg zu werten sein, dass die Politik Netscapes erfolgreich ist, die Browsersoftware kostenlos abzugeben. Eine solche Trendwende waere wichtig fuer Netscape, da die Verbreitung der Browser-Software sich auch auf den Verkauf der Server-Software auswirkt. Ausserdem ist ein hoher Verbreitungsgrad fuer Netscape von Vorteil, da sich hierdurch die Zahl der Zugriffe auf die Netscape-Startseite erhoeht. Dieses NetCenter ist im Browser als Startseite definiert und die entsprechende Einstellung wird von vielen Anwendern nicht veraendert. Auch die integrierten Suchfunktionen des Browsers lenken auf das NetCenter. Interessant an den Zona-Ergebnissen ist aber weiterhin, dass 63 Prozent der befragten Unternehmen eine Browser-Policy haben. Hier bestimmt also beispielsweise die DV-Abteilung, welcher Browser zum Einsatz kommen darf. Bei solchen Unternehmen fuehrt der Explorer: 54 Prozent der Unternehmen mit Browser-Policy schreiben ihren Mitarbeitern den Einsatz des MSIE vor. Um wirklich von einer Trendwende fuer Netscape sprechen zu koennen, muesste sich erst einmal bei diesen Firmen eine Veraenderung ergeben. Das von Zona gelieferte Ergebnis laesst auch den Schluss zu, dass sich die Anwender mit freier Wahlmoeglichkeit haeufiger fuer den Navigator entscheiden. Und diese Vorliebe duerfte sich nach der Freigabe des Netscape-Produkts als kostenlose Software auch in den DV-Abteilungen der Unternehmen (wieder) durchsetzen. (intern.de) Britische Unternehmen mit schlampigen Websites Untersuchung von Port 80 deckt zahlreiche Fehler auf London (pte) (25. Oktober 98/08:00) - 50 Prozent der britischen Websites sind fehlerhaft, von falschen Links auf den HTML-Seiten angefangen ueber falsch verlinkte Graphiken, die nicht dargestellt werden bis zu fehlerhaften Mailto-Tags etwa zu Mitarbeitern der jeweiligen Unternehmen. Das ergab eine Untersuchung des britischen Beratungsunternehmens Port 80, die auf typische Probleme kommerzieller Web-Angebote eingeht. 911 Unternehmen wurden unter die Lupe genommen. Gerade die letztgenannte Fehlergruppe ist bedenklich. Internet-Auftritte dienen der Kommunikation mit dem Anwender. Wenn nun die angegebenen Adressen nicht gueltig sind, dann hat die Site ihren Sinn verfehlt. Das gleiche gilt aber auch fuer die fehlerhaften Links zu HTML-Dateien. Port 80 hat im Rahmen seiner Studie ein Link-Check-Programm verwendet und dabei nur die internen Links der Sites ueberprueft. Es wurde also lediglich kontrolliert, ob die auf dem jeweils gleichen Server befindlichen Dateien ordnungsgemaess verlinkt waren. Links zu anderen WWW-Adressen wurden gar nicht erst einbezogen. Die hohe Anteil fehlerhaft programmierter Sites macht deutlich, dass viele Auftritte nur lieblos gestaltet und kaum einer regelmaessigen Ueberpruefung unterzogen werden. Dabei waere es gerade bei den genannten Problemchen sehr einfach, fuer Abhilfe zu sorgen: Schon ein regelmaessiger Blick in die Error-Logs duerfte die gravierendsten Fehler offenbaren. Doch offenbar interessiert sich ein Grossteil der Site-Betreiber nicht wirklich fuer ihren Auftritt im Internet. (intern.de) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .