pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Mittwoch, 28. Oktober 1998 07:25 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98228: Online-Werbung AGTK 98228: Online-Werbung. 28.10.98 Cash mit Online-Werbung Voraussetzungen fuer erfolgreiche Banner-Umsaetze Wien (pte) (24. Oktober 98/13:05) - Viele private Websites sind mittlerweile Banner-Tauschprogrammen angeschlossen. Davon gibt es im deutschen Sprachraum ueber 100. http://www.bannerindex.to/index/an_index.html Hier koennen mehr Clicks fuer die eigene Site generiert werden. Was allerdings, wenn man mit Banner-Werbung selbst Geld verdienen will? Bei 10.000 Seitenabrufen und einem TKP von 350 Schilling waeren das immerhin 3.500 Schilling im Monat... Man sollte sich keine falschen Hoffnungen machen. Auch die Grossen der Branche wissen, dass man mit Bannerwerbung allein i.d.R. keine Gewinne einfahren kann. Suchmaschinen sind eine Ausnahme. Die Regionalzeitungen waren die ersten, die neben dem Banner-Verkauf auch Service-Providing-Dienstleistungen angeboten haben und mittlerweile - wie beispielsweise die Rheinische Post in Duesseldorf http://www.rp-online.de - die mit Ihrem Service RP-Pro http://www.rp-pro.de auch im Bereich E-Commerce aktiv sind. Auch die ganz Grossen, wie Spiegel und Gruner + Jahr bieten Leistungen an, die weit ueber den Banner-Verkauf hinausgehen: Content wird verkauft oder nach spezifischen Auftraegen erstellt. In der aktuellen Ausgabe von Internet Professionell steht zum Banner-Verkauf: "Reich wird damit niemand." Die erste Voraussetzung sind hohe Abrufzahlen. Unter 50.000 PageImpressions pro Monat ist quasi nichts zu machen. Bei den wichtigen deutschen Bannerboersen wie AdMaster http://www.admaster.de werden Sites unter 60.000 PageImpressions gar nicht in die Vermarktung aufgenommen. In den USA liegt diese Zahl sogar noch wesentlich hoeher. Adam Boettiger, einer der Gurus der Branche, spricht davon, dass Websites unter 1.000.000 PageImpressions (in den USA) so gut wie keine Chance haben. Fuer Mediaplaner, die i.d.R. nicht die gesamte Kontaktmenge auf einmal kaufen, lohnt es sich kaum einen Vertrag abzuschliessen. Die Ausnahme sind Sites, die ganz extrem zielgruppenspezifisch sind und noch dazu ein entsprechendes Standing im WWW haben. Im guenstigsten Fall meldet sich ein Mediaplaner von selbst. Es lohnt sich kaum, Mediaagenturen zu kontaktieren, um Werbeplatz anzupreisen. Diese Agenturen werden jede Woche von sehr vielen Anbietern kontaktiert, die schon entsprechende Abrufzahlen haben. Man sollte seine Site aber in eine Mediadatenbank, wie die von http://www.plan-net.de eintragen und hoffen, dass man kontaktiert wird. Doch auch hier erscheinen unter 50.000 Pageviews im Monat aussichtslos. Selbst dann ist die Sache nicht einfach. In Deutschland hat die IVW http://www.ivw.de einen Standard zur Verbreitungsmessung gesetzt, den man moeglichst erfuellen sollte. (In Oesterreich: OeWA http://www.oewa.at ) Als IVW-gepruefte Site ist die Vermarktung erheblich leichter - zumal man dann auch in den IVW-Listings auftaucht. Diese IVW-Pruefung kostet aber leider Geld im vierstelligen DM-Bereich und deshalb sollte man sich ueberlegen, ob es sich lohnt, in die Vermarktung einzusteigen. Ein dritter wichtiger Punkt ist die Verfuegbarkeit eines AdServers (Bannerserver). Im einfachsten Fall koennen Werbekunden ueber diese AdServer jederzeit online ihre Bannerabrufe und Clicks nachschauen. Ein Bannerserver, der fuer Sites bis etwa 50.000 Page Impressions ausreichend ist und nur wenig kostet, findet sich unter http://awsd.com/scripts/ um 50 US-Dollar. Eine Loesung fuer groessere Sites, die in den Staaten recht populaer ist und Sites bis etwa 500.000 Page Impressions gut verkraftet, ist CentralAd Pro http://www.centralad.com - ebenfalls Shareware fuer 150 Dollar. Weitere AdServer in ganz unterschiedlichen Preisklassen listet der kalifornische Rechtsanwalt und Bannerexperte Mark Welch auf: http://www.markwelch.com Es gibt zwar Agenturen wie Plan.Net media, IQ oder in Oesterreich Active Agent, die ueber eigene AdServer verfuegen und diese auch einsetzen, um die Sites von Werbekunden zu bestuecken. Die Mehrzahl der Werbe- und Mediaagenturen setzt allerdings auf die Technik der Werbeplatzanbieter. Will die Agentur z.B. alle zwei Tage den Banner austauschen, wird man seines Lebens nicht mehr froh. Zudem werden Kampagnen immer oefter nach Kontaktmengen (z.B. 20.000 Bannerimpressions innerhalb von zehn Tagen) gebucht und nicht mehr ausschliesslich nach Belegungstagen. Auch deshalb hat man ohne eigenen AdServer schlechte Karten. Vermarkter wie Cubicmedia http://www.cubicmedia.de, AdMaster http://www.admaster.de oder AdWave http://www.adwave.de verfuegen ueber die entsprechende Technik. Allerdings lassen sie sich die Vermarktung auch bezahlen. Das heiss ersehnte Geld wird damit weniger, bevor man es sieht. Es ist also schwierig fuer kleine Sites. Hat man allerdings erst einmal die 100.000 PageImpressions pro Monat uebersprungen, dann wird es merklich einfacher, auch wenn sich die Betreiber groesserer Online-Publikationen ueber zu geringe Werbeeinnahmen beschweren, so lohnt sich wenigstens die IVW-Anmeldung und die Vermarktung. Alternative: Natuerlich sollte das Seitenlayout auf das Standard-Bannerformat 468 x 60 Pixel ausgerichtet sein und ggf. auch die anderen ueblichen Bannerformate verkraften koennen. Wichtig erscheint ferner die Anschaffung eines eigenen Bannerservers. Diesen kann man erst einmal einsetzen, um die Popularitaet der eigenen Website zu steigern. D.h. bei entsprechend komplementaeren Inhalten bietet es sich an, mit anderen Sites Bartering zu betreiben: 1000 Banner bei mir gegen 1000 bei Dir. Vorstellbar ist auch die gemeinsame Vermarktung von Sites aehnlichen Inhalts als Gruppe, um zusammen die magischen 100.000 Page Impressions/Monat zu erreichen. Die meisten Bannerserver bieten die Moeglichkeit, auch dritte Sites mit Bannern zu bedienen. Dafuer muss nur EIN Bannerserver installiert werden. (Andreas Werner, netmarketing) Der Autor arbeitet als freier Medienberater und fuer verschiedene Fachzeitschriften. Neuerscheinungen: Andreas Werner: "Site Promotion. Werbung auf dem WWW" dpunkt.verlag, 190 Seiten, 68 DM, ISBN=3-932588-12-6, http://www.dpunkt.de/produkte/SP.html?ID=NM und "Marktplatz Internet" koennen direkt beim dpunkt.verlag bestellt werden oder versandkostenfrei ueber http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3932588126/qid%3D909148647/028-8915015 -4199868 E-Mail: werner@pobox.com MP3-Walkman nicht zu stoppen Klage der Musikindustrie duerfte scheitern Muenchen (pte) (24. Oktober 98/14:11) - In den USA wurde der erste preislich akzeptable, MP3-Walkman fuer Privat-Anwender mit Spannung erwartet. Die Herstellerfirma Diamond hat jedoch bei der Markt-Einfuehrung mit Problemen zu kaempfen. Der Verband der US-Tontraeger-Industrie (RIAA) warf Diamond vor, sich mit dem "Rio PMP300" an der illegalen Vervielfaeltigung von Musik bereichern zu wollen. Deshalb erwirkte sie einen Auslieferungsstopp bis 26.10. per einstweiliger Verfuegung. Die Klaeger haben aber schlechte Karten, da es sich bei diesem Geraet um kein Aufnahme-, sondern nur um ein Abspielgeraet handelt, das somit auch nicht unter jenes US-Gesetz faellt, das anderen digitalen Aufnahmegeraeten (z.B. DAT, MD) einen Kopierschutz vorschreibt. Niemand glaubt, dass der Siegeszug des MP3 Formater (MPG1-Layer3) aufzuhalten ist, da man mit diesem Format mittlerweile (fast) in CD-Qualitaet Daten sehr hoch komprimieren - und damit leichter ueber das Internet vertreiben kann. So existieren heute nicht nur Webseiten, die Songs "legal" zum Download anbieten, sondern auch eigene Plattenlabels, die nur im Internet= existieren und somit die "Uebermacht" der Plattenfirmen umgehen. Der Rio-Player wird rund 2.800 Schilling kosten und ab Anfang 1999 erhaeltlich sein. http://www.diamondmm.de/diamondde/ger/products/rio/index.htm Die Vor- und Nachteile des "Rio PMP300" und ob in Europa aehnliche rechtliche Probleme zu erwarten sind, erfaehrt man via Live-Internet-Stream: http://www.bayern3.de/netradio (netNite) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .