pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Freitag, 6. November 1998 11:50 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98237: Noch einmal - Netscape 4.5 AGTK 98237: Noch einmal - Netscape 4.5. 06.11.98 Pro und Contra Netscape Communicator 4.5 Netscape-Agent plaudert Netzwerkdaten aus Muenchen (pte) (4. November 98/08:00) - Nachdem Netscape monatelang Vorab-Versionen der neuen Browser-Version vorstellte, ist sie nun endlich da: die fertige Endversion des Communicators 4.5. Allerdings ist es fraglich, ob sich der Download von immerhin ca. 15 MB wirklich lohnt, denn ein Grossteil der neuen "Smart-Brow- sing"-Funktionen ist ja bereits in der letzten Version 4.07 integriert. Und dass die Endversion wirklich wesentlich stabiler laeuft als die vorangegangenen PreViews, ist bisher nicht bestaetigt worden. Wer aber seinen Rechner komplett neu einrichtet, oder von einer alten 3er-Version updaten will, ist mit dem Download sicher gut beraten. Der Communicator 4.5 fuer Mac, Windows und UNIX zum Download: http://www.netscape.com/computing/download/index.html?cp=hom11ware Neben den neuen Features des Netscape Communicators, die, wie berichtet, schlaues Navigieren ermoeglichen sollen, dabei aber den Benuetzer regelrecht ausspionieren, ist mindestens noch eine weitere Funktion enthalten, die mehr als nur bedenklich ist. Sobald Netscape 4.5 um erstenmal abstuerzt, was gerade bei der Version fuer Macintosh nicht lange dauern duerfte, tritt routinemaessig ein 'Quality Feedback Agent' auf den Plan und fragt, ob die Daten rund um den Absturz an Netscape weitergemeldet werden sollen. Zweck: Verbesserung des Produkts durch Qualitaetskontrolle. Was dann freilich ein Klick auf die Details des geplanten Datentransfer offenbart, liess einen Windows95-User zusammenzucken. "Neben den kompletten Dateien 'win.ini' und 'system.ini' fanden sich auch vollstaendige Listen aller geladenen DLLs, der gesamten Hardware, sowie aller verbundener Laufwerke, inklusive aller Netzlaufwerke und Netzresourcen, die mit diesem Rechner verbunden sind." Ein Mac-Benuetzer, der die Rueckmeldung "an sich fuer eine grundvernuenftige Idee" gehalten hatte, ist im nachhinein ganz gluecklich, dass die Uebertragung nicht funktioniert hatte. "Als Geschaeftsfuehrer einer Firma, die Infromationstechnologie verkauft, waere ich, gelinde gesagt, sehr beunruhigt, wenn die gesamte Konfiguration meines Netzwerks an Dritte weitergegeben worden waere." Voll Text inklusive eines von Netscape noch nicht veroeffentlichten neuen Privacy-FAQ zum Communicator 4.5 http://www.telepolis.de/tp/deutsch/inhalt/te/1622/1.html 120 Millionen Zugriffe auf Shuttle-Webseite PSINet hostet die meistbesuchte Webseite der Geschichte Muenchen (pte) (4. November 98/15:54) - Der neue Shuttle-Flug begeistert nicht nur Printmedien. Auch Internet-User fuehlen sich davon angezogen. Die meistbesuchte Website aller Zeiten, die Shuttle-Webpraesenz der NASA http://shuttle.nasa.gov, wird im globalen Extranet von PSINet gehostet und kann schon auf mehr als 120 Millionen Zugriffe pro Tag verweisen. Millionen von Zuschauern aus aller Welt verfolgen im Web die neuntaegige Weltraum-Mission STS-95 mit dem 77jaehrigen US-Senator John Glenn an Bord der Raumfaehre Discovery. PSINet-Gruender und Chairman William L. Schrader, in den USA in Anspielung an Microsoft-Chef Bill Gates auch "the other Bill" genannt, spricht von einer "historischen Woche fuer die Raumfahrt und fuer das Internet". Die Internet-Surfer koennen die Shuttle-Mission in einer interaktiven Art und Weise verfolgen, wie sie vor 36 Jahren undenkbar war, als Glenn auf dem legendaeren Mercury/Friendship 7-Flug als erster Amerikaner die Erde umrundete. So koennen die Zuschauer mittels Internet-TV am Computerbildschirm die spannendsten Momente der aktuellen Mission interaktiv abrufen. Hierzu genuegt ein Modem mit 28,8 Kbit/s Uebertragungsrate, bessere Qualitaet liefert ein ISDN-Anschluss. PSINet hat die NASA-Website mit einer Kapazitaet von 300 Mbit/s an das Internet angebunden, um auch in Stosszeiten Engpaesse zu vermeiden. Weiterhin bietet die Website zahlreiche interaktive Funktionen, um sich ueber die wissenschaftlichen Experimente auf dem laufenden zu halten. Einen starken Webzugriff verzeichnet PSINet auch auf die Kommentare der Crew direkt aus der Raumfaehre. Fuer Space-Fans steht auf der Website zudem ein ganzes Buendel an Hintergrundinformationen ueber die Weltraumaktivitaeten der USA sowie die Astronauten bereit. Insgesamt werden mehr als 1,5 Milliarden Zugriffe auf shuttle.nasa.gov erwartet, bis die Discovery wieder auf der Erde landet. Fuer PSINet stellt die NASA-Website schon den zweiten Grosseinsatz einer neuen Generation von Webhosting-Superzentren dar, die der Internet-Carrier gemeinsam mit dem Computerhersteller Hewlett-Packard aufbaut. Die "Feuertaufe" haben die Zentren waehrend der diesjaehrigen Fussballweltmeisterschaft in Frankreich bestanden. Die im Extranet von PSINet gehostete Website http://www.france98.com erhielt waehrend der 33 Weltmeisterschaftstage 1,25 Milliarden Zugriffe von 13 Millionen Internet-Surfern aus 170 Laendern. Wechselplatten-Pionier Syquest pleite Lieferantenprobleme und Fertigungsschwierigkeiten Hauptgruende Fremont (pte) (5. November 98/08:00) - Syquest Technology, Pionier auf dem Feld der PC-Wechselplatten, hat Konkurs angemeldet. Die vor 16 Jahren gegruendete Firma machte allein im dritten Quartal 1998 einen Verlust von 42,5 Millionen Dollar - bei einem Umsatz von gerade mal 44,7 Millionen Dollar. Noch Ende 1997 hatte das kalifornische Unternehmen angekuendigt, mit einer 30 Millionen Dollar schweren Werbekampagne dem zuletzt ungleich erfolgreicheren Rivalen Iomega den Wind aus den Segeln zu nehmen. Als Gruende fuer den Bankrott nennt das Unternehmen die Asienkrise, Lieferantenprobleme sowie Fertigungsschwierigkeiten. Werblich sorgte Syquest bereits im Februar dieses Jahres fuer Aufsehen, als das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der betreuenden Werbeagentur Bozell Worldwide aufkuendigte. "Diese Entwicklung war abzusehen", schaetzt Kathryn Lewis, Senior VP-General Manager bei Bozell, den Bankrott von Syquest ein. (w&v, horizont) http://www.syquest.com Digicash engueltig bankrott Neue Investoren oder Kaeufer gesucht New York (pte) (5. November 98/19:31) - Das Ende hatte sich abgezeichnet, als die Europa-Filiale in den Niederlanden im Spaetsommer geschlossen wurde und die einzige U.S. Bank - die Mark Twain Bank - die Elektronische Muenze im September aus ihrem Angebot entfernte. Waehrend die Firma im Februar noch 50 Leute beschaeftigt hatte, waren es zuletzt nur noch 6. Das Software-Unternehmen, derzeit von einem 4-Millionen-Dollar Ueberbrueckungskredit von us-niederlaendischen Venture Capitalgesellschaften abhaengig, ist nun auf der Suche nach neuen Investoren oder einem Kaeufer fuer seine Internet-Technologie. Zahlungsverkehrskonzepte mit elektronischem Geld sind in den letzten Monaten vor allem in den Medien immer kritischer beleuchtet worden, auch die Bankenwelt gab E-Konzepten keinen grossen Vertrauensvorschuss. Die First Virtual Holdings http://www.firstvirtual.com stoppte ihr E-Cash-Projekt im Juli. Das Angebot von CyberCash - CyberCoin - http://www.cybercash.com hat sich auch nicht wirklich durchgesetzt. Digital Equipment, inzwischen Teil von Compaq Computer, testet derzeit Millicent electronic cash, und IBM probiert es mit einem Projekt namens Minipay. DigiCash wurde von David Chaum gegruendet, der das Projekt auch der Bank Austria in Oesterreich ans Herz legen konnte.http://www.bankaustria.com Mit im Vorstand des Unternehmens sitz MIT Media Lab Visionaer Nicholas Negroponte. Hauptproblem des Unternehmens duerfte es sein, dass E-Cash zwar strategisch interessant, aber ungluecklicherweise absolut keine Prioritaet und Eile hat, wie Insider vermuten. http://www.news.com/News/Item/0,4,28360,00.html?owv --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .