pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Donnerstag, 19. November 1998 10:08 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98250: Java-Streit AGTK 98250: Java-Streit Einstweilige Verfuegung im Java-Prozess Microsoft muss binnen drei Monaten Produkte "anpassen" Wien (pte) (18. November 98/13:03) - Dem Status nach ist es nicht mehr als eine einstweilige Verfuegung, die im Langzeit-Prozess Sun gegen Microsoft am Dienstag nachmittag von einemkalifornischen Gericht erlassen wurde. Die Entscheidung des Bezirksrichters Ronald Whyte aber, Microsoft muesse binnen 90 Tagen alle seine Produkte, soweit sie Java enthalten, entweder modifizieren oder deren Vertrieb einstellen, ist im Zeitalter der Informationstechnologie ein schwerer Schlag. Allgemein wird erwartet, dass dieses Verfuegung auch eine wesentliche Rolle im laufenden Kartellprozess gegen Microsoft spielen wird. http://www.news.com/News/Item/0,4,28937,00.html und http://www.news.com/News/Item/0,4,28938,00.html?st.ne.fd.gif.a Die Entscheidung betrifft die Flaggschiffe des Redmonder Imperiums, sowohl die Betriebssysteme NT 4.0 und Windows 98 wie auch den Internet Explorer 4.0. Jede weitere Version dieser Programme muss binnen drei Monaten eine vom Hauptfeind Sun ueberpruefte und fuer gut befundene Java-Version enthalten. Ein Sprecher von Sun hatte nach der Entscheidung angekuendigt, dass man Microsoft das kurz vor dem Vertrieb stehende Java Development Kit 1.2 nun doch zur Verfuegung stellen werde. Voraussetzung: Die Redmonder entschliessen sich zur Rueckkehr in die Community der Java- Entwickler und zeigten Willen zur Zusammenarbeit. Microsoft selbst war von der Entscheidung naturgemaess enttaeuscht, Vizepraesident Paul Maritz verwies zwar auf die Option, die Java Virtual Machine von allen MS-Produkten zu entfernen, gab aber an, dass dies in naher Zukunft nicht geschehen werde. Die Redmonder haben nun genau vierzehn Tage Zeit, dem Richter zu erklaeren, wie sie fuerderhin in Sachen Java vorzugehen gedenken. Von der Verfuegung wurde das Imperium jedenfalls auf dem falschen Fuss erwischt. Nach Wochen vorwiegend negativer Nachrichten war es Bill Gates zum ersten Mal gelungen, mit der Keynote zum Auftakt der Comdex 98 in Las Vegas, dem jaehrlichen Hauptereignis der Computerbranche, positive Schlagzeilen zu schreiben. (Erich Moechel) http://www.telepolis.de/tp/deutsch/inhalt/te/1660/1.html Keine besondere Gefahr durch sogenannten HTML-Virus Visual-Basic-Script-Virus ist Makroviren vergleichbar Bonn (18. November 98/08:07) - Der Leiter des Referates "Technische Risikoanalyse und -abwehr" beim Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) http://www.bsi.de Frank W. Felzmann, sieht durch den in der vergangenen Woche bekanntgemachten Computervirus "HTML.Internal" keine groessere Gefahr fuer die Nutzer des Internets als durch die bisherigen Viren: "Durch die irrefuehrende Bezeichnung ist der Eindruck entstanden, dass dieser Virus in der Programmiersprache HTML programmiert wuerde. Das ist falsch. Es handelt sich um ein Visual-Basic-Script-Virus." Visual-Basic-Script ist ein vom Softwareunternehmen Microsoft http://www.miocrosoft.com entwickelter Programmier-Standard und zusaetzliche Funktionalitaet von Internet-Browsern, weshalb vor allem der Microsoft Internet Explorer bedroht ist. Bei dem Virus handelt es sich laut Felzmann zwar um eine neue Art von Computervirus, diese sei aber den bisherigen Makroviren vergleichbar. Dieser Virentyp verbreitet sich in der Anwendungsumgebung einer Makrosprache, zum Beispiel im Programm Word. "HTML.Internal" sucht auf dem Rechner nach Dateien mit der Endung html oder htm und infiziert sie. Damit ist zunaechst keine Gefahr verbunden. Felzmann weiss aber aus Erfahrung, dass sich beinahe jeder Virus zu einem gefaehrlichen Computerkiller umprogrammieren laesst. Der amerikanische Vertreiber von Antivirus-Software Central Command, der die Entdeckung des Virus bekanntgegeben hatte, stellt im Internet eine Programm gegen den Virus zum Download bereit. http://www.avp.com Trotzdem muesse man der Softwarebranche, insbesondere Microsoft, Vorwuerfe machen, so Felzmann. Meist wuerde Funktionalitaet vor Sicherheit gestellt. Nur deshalb komme es immer wieder zu schwerwiegenden Virusproblemen. Das Internet selbst sei keine neue Brutstaette fuer Computerviren. Lediglich die Verbreitungsmoeglichkeit und -geschwindigkeit habe sich vergroessert. Dennoch sei zu beobachten, dass die Zahl der gemeldeten Computerviren mit dem Internet wachse. Das liege neben der weltweiten Ausbreitung von Viren auch an der groesseren Zahl an Virenprogrammierern. (bsi, bdw) Compaq ueberrascht mit Internet-PC Dell macht 10 Mio. Dollar Umsatz via Internet taeglich Muenchen (pte) (18. November 98/08:00) - Mit einem speziellen Personal-Computer der Presario-Serie ueberraschte Compaq jetzt Kunden wie Konkurrenz. Mit dem neuen Computer soll die Nutzung des Internets um bis zu 25 Mal schneller werden. Das Geraet des weltgroessten Computerherstellers unter der Bezeichnung Presario 5100c ist mit einem Breitband-Modem ausgestattet, das Datenuebertragungsraten von 1,5 Millionen Bit pro Sekunde uebertragen kann. Dabei nutzt der PC den neuen Telefonstandard DSL (Digital Subscriber Line), der von einer Reihe von US-amerikanischen Telefongesellschaften entwickelt und vorangetrieben wurde und mit denen Compaq anlaesslich dieses Projektes Partnerschaften vereinbart hat. Da sich DSL in Europa noch in den Kinderschuhen befindet, wird der Compaq-Computer hier nicht erhaeltlich sein. http://www.compaq.com Die Dell Computer Corporation konnte unterdessen im dritten Quartal ihres laufenden Geschaeftsjahres den Umsatz um 51 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar erhoehen. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 3,2 Milliarden Dollar. Der Reingewinn erhoehte sich auf 384 Millionen Dollar (plus 55 Prozent). Zudem konnte der PC-Direktanbieter erstmals seinen weltweiten Umsatz ueber das Internet auf taeglich ueber 10 Millionen Dollar steigern. "Durch unsere konsequente, zielgerichtete Vorgehensweise haben wir es geschafft, in puncto Profitbilitaet die fuehrende Position in der Computerindustrie einzunehmen", so Unternehmenschef Michael Dell. http://www.dell.com Chaos durch E-Commerce Webmaster und Online-Manager bei zunehmender E-Mail-Flut hilflos Frankfurt (pte) (18. November 98/07:00) - Online-Manager und Webmaster werden von Kundenanfragen via Internet regelrecht erschlagen, fand das New Yorker Marktforschungsunternehmen Jupiter Communications bei einer Untersuchung von 125 groesseren US-Websites heraus. Dem E-Commerce-Auftritt der Unternehmen fehle oft die Geschaeftsstruktur, um Arbeitsablaeufe zu organisieren und Kundenanfragen zu bearbeiten. Wirkliche Regeln, die das Bombardement von Kunden-E-Mails kanalisieren koennte, seien noch nicht vorhanden. 42 Prozent der getesteten Webseiten antworteten auf Kundenfragen gar nicht, brauchten laenger als fuenf Tage oder boten erst gar keine E-Mail-Unterstuetzung fuer bestimmte Probleme an. Die Gruende sind darin zu sehen, dass Unternehmen selten neue Software nutzen, die speziell fuer den Bereich des E-Commerce entwickelt wurde. So existieren von verschiedenen Anbietern effiziente Tools, die sowohl E-Mails umgehend und automatisch beantworten als auch Kundenanfragen verfolgen und gewichten. Auch Hersteller von Internet-Chat-Software haben ihre Produkte fuer die Kommunikation mit Kunden hin optimiert. Der Jupiter-Erhebung zufolge variiert der Kundenservice stark nach Branchen: Online-Einzelhaendler, die 54 Prozent der Jupiter-Anfragen innerhalb eines Tages beantworteten, schnitten am besten ab, gefolgt von E-Commerce-Sites der Finanzdienstleister und Online-Reisebueros. Serviceorientierte Firmen mit Internetpraesenz werden voraussichtlich bis Mitte 1999 ihre Kundenkommunikation auf eine Antwortfrist von einem Werktag verbessern, schaetzt Jupiter-Direktor Ken Allard. http://www.flexible-unternehmen.com/a11-12-4.htm (firstsurf) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .