pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Donnerstag, 19. November 1998 22:04 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98251: Opera AGTK 98251: Opera. 20.11.98 Oslo (pte) (19. November 98/13:50) - Der norwegische Hersteller des Alternativ-Browsers "Opera" hat offenbar erkannt, dass sich mit dem Verkauf von Browser-Software allein kein Blumentopf gewinnen laesst. http://www.operasoftware.com/ Jetzt schlaegt das Unternehmen eine Richtung ein, die auch schon andere Anbieter zuvor genommen haben: Man versucht, den Datenverkehr auf den Web-Seiten zu erhoehen, um den Bekanntheitsgrad des Unternehmens zu steigern, bzw. um Werbeeinnahmen zu erzielen. http://www.operasoftware.com/services.txt Zu diesem Zweck bietet Opera nun OperaMail und PeopleLink an. Bei OperaMail handelt es sich um eine kostenlose Mail-Alias-Adresse, die ueber eine WWW-Schnittstelle benutzt werden kann. Nichts neues also, wenn man die Angebote von anderen "Internet-Portalen" kennt. Doch bei PeopleLink lohnt sich ein zweiter Blick. Es handelt sich dabei um eine Software, die stark an ICQ erinnert. Auch bei PeopleLink definiert der Anwender sein eigenes Interessensprofil, um beispielsweise den Kontakt mit Gleichgesinnten zu erleichtern. http://www.icq.com/ Und ebenso wie bei ICQ ist es bei PeopleLink moeglich, unmittelbar in Kontakt zu treten, wenn beide (bzw. alle) Teilnehmer gleichzeitig online sind. PeopleLink koennte sich daher zu einer wichtigen Alternative zu ICQ entwickeln. Die ICQ-Software gilt einerseits als sehr hilfreich und ist dementsprechend beliebt. Doch andererseits war vielen der damals 12 Millionen Anwendern die Software etwas suspekt geworden, nachdem der Onlinedienst AOL vor wenigen Monaten den israelischen Hersteller uebernahm. Zu wesentlichen Einbruechen bei der Benutzerzahl scheint es dabei aber nicht gekommen zu sein: ICQ gibt mittlerweile die Zahl der Benutzer mit 20 Millionen an. (intern.de) Bluetooth verbindet kabellos Neuer Standard fuer drahtlose Verbindung zwischen Kommunikationsgeraeten Hannover (pte) (19. November 98/15:01) - Die Kommunikation zwischen Computern, Peripheriegeraeten und Netzen funktioniert heute alles andere als reibungslos: man braucht Kabel, die oft nicht passen, zudem sorgen unterschiedliche Protokolle fuer Verstaendigungsschwierigkeiten. Bluetooth soll damit Schluss machen. Der neue Standard Bluetooth definiert eine Schnittstelle fuer kabellose Verbindungen. Aus der Taufe gehoben wurde Bluetooth von Ericsson, IBM, Intel, Nokia und Toshiba, die sich im Mai diesen Jahres zur BSIG (Bluetooth Special Interest Group) http://www.techweb.com/wire/story/TWB19980907S0008 zusammengeschlossen haben. Bis heute sind bereits weitere 85 Firmen der BSIG beigetreten. Basis von Bluetooth ist ein 1 Megabit pro Sekunde schnelles Funknetz, ueber das jedes Geraet in einem Umkreis von 10 Metern kommuniziert. Die dafuer noetigen Chips sollen als Bestandteile in PCs, Handys, Druckern, Kopierern, digitalen Kameras und dergleichen integriert werden, um so automatisch Kontakt untereinander aufnehmen koennen. Nutzbar ist Bluetooth fuer eine Vielzahl von Szenarien: Alle Geraete im Buero koennen ohne Kabelsalat oder Kabellaengenprobleme frei im Raum plaziert werden. Der Fotokopierer schickt die Vorlage als EMail ueber das Handy. Kommen der Laptop oder das Mobiltelefon von der Reise zurueck, so gleichen sie Dateien im Rechner, Termine im Organiser oder Telefonnummern automatisch ab. Die endgueltige Bluetooth-Spezifikation will das Konsortium im kommenden Fruehjahr verabschieden, erste Geraete sollen im zweiten Halbjahr 1999 auf dem Markt kommen. Zusammen mit Software-Entwicklungen wie Suns Jini eroeffnen sich umfassende Kommunikationsmoeglichkeiten fuer alle Arten elektronischer Geraete. Rueckfragen unter EMail: mfr@ix.heise.de (ix) Microsoft haelt sich an die einstweilige Verfuegung im Rechtsstreit mit Sun Wien (19. November 98/15:55) - Im Streit um die Auslegung des Java-Lizenzvertrags hat ein ameri-kanisches Bundesbezirksgericht in einer einstweiligen Verfuegung festgelegt, dass Microsoft die Java Native Interface Technologie von Sun Microsystems innerhalb von 90 Tagen in der Microsoft Java Virtual Machine unterstuetzen muss. Microsoft wird sich an die einstweilige Verfuegung halten, prueft aber derzeit weitere rechtliche Schritte. Das erstinstanzliche Urteil ist kein definitiver Entscheid. Anwender und Entwickler, die heute mit Microsoft-Produkten arbeiten, sind von der einstweiligen Verfuegung nicht betroffen. Es muessen auch keine Produkte vom Markt zurueckgezogen werden. Microsoft wird sich an die einstweilige Verfuegung halten, prueft aber derzeit weitere rechtliche Schritte. Das erstinstanzliche Urteil ist kein definitiver Entscheid. Anwender und Entwickler, die heute mit Microsoft-Produkten arbeiten, sind von der einstweiligen Verfuegung nicht betroffen. Es muessen auch keine Produkte vom Markt zurueckgezogen werden. Das Bundesbezirksgericht gesteht in seiner Begruendung Microsoft ausdruecklich das Recht zu, die von Sun lizenzierte Java-Technologie zu modifizieren und zu verbessern. Ebenso hat Microsoft weiterhin das Recht, Entwicklern die Wahlmoeglichkeit zu bieten, Windows-Anwendun-gen mit Java zu schreiben, ohne dadurch gegen die einstweilige Verfuegung zu verstossen. Das erstinstanzliche Urteil haelt lediglich fest, dass Microsoft in einigen Aspekten moeglicherweise ueber die in der Lizenzvereinbarung mit Sun festgehaltenen Grenzen hinaus gegangen sein koennte. Microsoft wird die noetigen Schritte unternehmen, um der einstweiligen Verfuegung des US-Bundebezirksgerichts Folge zu leisten. Sie verlangt von Microsoft grundsaetzlich zweierlei: Microsoft muss zum einen innerhalb von 90 Tagen in ihrer Java Virtual Machine das Java Native Interface, eine Technologie von Sun, unterstuetzen. Zum anderen muss Microsoft einzelne Schluesselbegriffe in ihren Entwicklungswerkzeugen als Standardeinstellung ausschalten. Anwender und Entwickler, die heute bereits Microsoft-Produkte mit Unterstuetzung fuer Java nutzen, sind von der einstweiligen Verfuegung nicht betroffen. Vertreter von Microsoft zeigten sich enttaeuscht ueber die einstweilige Verfuegung. Das Vorgehen versage Anwendern und Entwicklern den Zugang zu einer Java-Implementierung auf Windows, die nachgewiesenermassen den besten Integrationsgrad aufweise und die hoechste Leistung erbringe. Rechtliche Schritte gegen die einstweilige Verfuegung werden derzeit geprueft. --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .