pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Samstag, 28. November 1998 16:34 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98259: P3P-Standard AGTK 98259: P3P-Standard. 28.11.98 P3P-Standard gefaehrdet US-Firma meldet Patentansprueche an Muenchen (pte) - Laut einer Meldung des Magazins Wired kann der neue P3P-Standard (Platform for Privacy Preferences) moeglicherweise nicht umgesetzt werden, weil eine amerikanische Firma Patentansprueche angemeldet hat. Sollten die Patentansprueche gewaehrt werden, muss sich das World Wide Web Consortium zum ersten Mal damit abfinden, dass ein als offener Standard entwickeltes Verfahren patentrechtlichen Schutz erhaelt. http://www.wired.com/news/print_version/technology/story/16180.html?wnpg=all P3P sollte den Open Profiling Standard (OPS) ergaenzen und dafuer sorgen, dass die Privatheit des Anwenders im Netz gewahrt bleibt. Hinter OPS verbirgt sich wiederum nichts anderes als die von FireFly erfolgreich eingesetzte Technik "lernender" Datensammlungen. Bei OPS werden beispielsweise Kaufgewohnheiten auf einem virtuellen Passport des Anwenders gespeichert und die entsprechenden Daten bei Bedarf auch auf Sites anderer Anbieter uebertragen. P3P sollte nun gewaehrleisten, dass der Anwender die Kontrolle ueber die Daten behaelt. Nur er sollte bestimmen, welche Daten uebertragen werden koennen und welche nicht. Der neue Standard galt bisher als einer der wenigen erfolgreichen Versuche der Online-Industrie, eine Selbstkontrolle im Internet zu ermoeglichen. Doch selbst dieser seltene Erfolg scheint der Industrie nicht vergoennt: Drummond Reed, Geschaeftsfuehrer der Firma Intermind, ist sich sicher, dass er schon bald patentrechtliche Ansprueche auf Teile des Verfahrens geltend machen kann. http://www.intermind.com/W3CMembers/licensing_summary.htm Schon jetzt geht er von Betraegen in Millionenhoehe aus, die von Firmen gezahlt werden muessen, sollten sie P3P in ihrer Server- oder Client-Software implentieren. Dabei hat diese Forderung einen gewissen Nachgeschmack, denn Reed bzw. seine Firma war monatelang an der Entwicklung von P3P als offenem Standard beteiligt. Reed erklaert zwar heute, dass er bei dieser Zusammenarbeit sehr wohl auf laufende Patentierungsverfahren seiner Firma aufmerksam gemacht habe. Dennoch endete seine Zusammenarbeit mit der W3C-Arbeitsgruppe erst im Juli dieses Jahres, als Geruechte ueber diese Patente laut wurden. (intern.de) "Ungebunden" Surfen mit Prepaid-Card Erste Internet-Telefonwertkarte in Deutschland vorgestellt Muenchen (pte) (21. November 98/11:20) - Provider-Angebote gibt es schon Tausende - fuer die Familie, fuer Viel-, Mittelviel- und Wenig-Surfer. Dem Gelegenheitssurfer allerdings blieben bisher eigentlich nur Internet-Cafes oder Provider-CDs mit 10 oder 50 Freistunden. Zet.Net, ein von 17 Zeitungsverlagen getragener Online-Dienst, hat jetzt die erste Internet-Telefonkarte, die ZetCard vorgestellt, mit der man "ungebunden surfen" kann. Gegen Vorkasse von 70 bwz. 140 Schilling erwirbt der Kunde eine Karte mit einer Kapazitaet von drei- bzw. sechs Online-Stunden. Gegenueber anderen Providern erspart er sich so nicht nur die Grundgebuehr, sondern auch die Ueberweisungs- bzw. Rechnungsformalitaeten oder Kuendigungsfristen. Und die Tarife koennen sich sehen lassen, denn die Onlineminute liegt bei der ZetCard unter 50 Groschen. Bisher ist das Zet.Net zwar nur ueber 35 Einwahlknoten in Baden-Wuerttemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen erreichbar. Dafuer kann man waehrend der Gueltigkeit der ZetCard (nach der ersten Einwahl ein halbes Jahr) diese Einwahlknoten beliebig wechseln. Schon naechstes Jahr ist eine bundesweite Praesenz durch eine einheitliche Rufnummer zum Ortstarif geplant. Auch technisch bietet die Karte Schutz gegen unbefugten Gebrauch. Nachdem die Karte eingesteckt ist, muss man sie noch per Passwort (wie die PIN bei der EC-Karte) freischalten. Die Datenschuetzer duerften jubeln, entspricht diese Karte doch genau ihrer Forderung nach dem Grundrecht "eines anonymen Zugangs". Die Frage ist nur, wer die Verantwortung bei unerlaubten Aktivitaeten uebernimmt, da kein Provider mehr die Spur bis zum User zurueckverfolgen kann. http://www.zetcard.de (netnews) Neuer Trend: Online-Kundenmagazine SAP Deutschland startet Business-Magazin sapmag.de Walldorf (pte) (22. November 98/12:59) - Schon bisher haben Unternehmen, die Wert auf Image und Kundenpflege gelegt haben, eigene Printmagazine oder Kundenzeitungen produziert. Im besten Sinne des Relationship-Marketing kommt nun ein neuer Trend aus den USA, der dazu angetan ist, den Kontakt und die Beziehungen zum Kunden noch weiter zu verbessern: Online-Kundenmagazine. Ein schoenes Beispiel dafuer liefert der deutsche Software-Konzern SAP aus Walldorf. Die Interactive Content Production (ICP), ein Schwesterunternehmen von Focus Online, hat fuer SAP unter http://www.sapmag.de ein Business-Magazin gestartet, das sich sehen lassen kann. ICP konzipiert und realisiert das Magazin mit einem weltweiten Redaktionsteam. Seit ihrer Gruendung Anfang des Jahres ist ICP unter der Leitung von Geschaeftsfuehrer und Focus-Online-Chefredakteur Joerg Buerosse nicht nur fuer die Online-Auftritte der Burda-Zeitschriften verantwortlich, sondern betreut als externer Dienstleister unter anderem Projekte fuer Siemens, die Direkt-Anlage-Bank, Viag Interkom und die LBS. (horizont) * Aperto entwickelt Siemens-Guide * Siemens Hausgeraete zeigt sich ab Februar 1999 in einem weltweit einheitlichen Internet-Design. Die Berliner Multimedia-Agentur Aperto entwickelte einen digitalen Styleguide fuer alle Siemens-Vertretungen, der derzeit umgesetzt wird. Zu dem Styleguide gehoeren Piktogramme fuer alle Hausgeraete-Gattungen, ausserdem soll die Praesentation des gesamten Produktsortiments kuenftig datenbankgesteuert erfolgen. Fuer eine weltweite Vernetzung aller Siemens-Auftritte im Internet soll eine spezielle Page unter http://www.siemens.de/hausgeraete sorgen, die ebenfalls bis Februar ueberarbeitet wird. Hier werden Nutzer via Links zu den einzelnen Laender-Sites gelangen koennen. (w&v) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .