pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Freitag, 11. Dezember 1998 20:42 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98272: Microsoft-Klage AGTK 98272: Microsoft-Klage. 11.12.98 Front gegen Microsoft broeckelt ab South Carolina zieht sich aus Sammelklage zurueck New York (pte) (8. Dezember 98/15:33) - Der US-Bundesstaates South Carolina hat die Antitrust-Klage gegen den Softwarekonzern Microsoft zurueckgezogen, da die Beteiligung an der Sammelklage und die damit verbundene Verschwendung von Staatsgeldern im Prozess nun nicht mehr laenger zu rechtfertigen sei, so Generalstaatsanwalt Charlie Condon. Die juengsten Ereignisse haetten gezeigt, dass das Internet einen aufbluehenden, innovativen Teil der US-Wirtschaft darstelle, der nicht durch interventionistische Massnahmen gefaehrdet werden duerfe. Die Fusion von America Online (AOL) und Netscape sowie deren Allianz mit Sun Microsystems bewiesen zudem, dass der Wettbewerb bestens funktioniere. Weitere Interventionen der Regierung seien nach seiner Ansicht weder noetig noch sinnvoll, erklaerte Condon. Der US-Bundesstaat ist der zweite von insgesamt 20, der sich aus dem Verfahren zurueckzieht. Texas hatte bereits im Mai seinen Austritt bekanntgegeben. Vertreter der Bundesstaaten Minnesota, Wisconsin und Iowa kommentierten das Ausscheren ihres ehemaligen Bundesgenossen kritisch: South Carolina sei schon immer eine Ausnahme in der Front der Klaeger gewesen. Indessen bemueht sich Microsoft-Boss Bill Gates, seine Glaubwuerdigkeit wiederherzustellen, die von Video-Einspielungen vor Gericht arg beschaedigt worden ist. Nun spielt Gates mit dem Gedanken, doch noch selbst in den Zeugenstand zu treten.Beide Prozessparteien haben das Recht, zusaetzlich zu ihren zwoelf von vornherein bestimmten Zeugen jeweils zwei weitere spontan vorzuladen. (computerworld) Computer/Telekommunikation, Medien/Kommunikation Bildschirm/Brille/Sicherheit Spezialbrille macht unsichtbare Information sichtbar "Blick ueber die Schulter" gefaehrdet geheime Daten nicht mehr Muenchen (pte) (7. Dezember 98/16:55) - Notebooks haben die Unabhaengigkeit des eigenen Standortes ermoeglicht, aber auch die Gefahr erhoeht, dass jemand durch einen "Blick ueber die Schulter" Informationen vom Display des Notebooks abliest. Die US-Firma Sceptre Technologies http://www.sceptre.com hat eine neue Technik fuer Flachbildschirme entwickelt: Nur wer eine Spezialbrille traegt, kann die Zeichen auf dem Monitor lesen. Ohne diese Brille glaubt man einen leeren Bildschirm vor sich zu haben. Das System mit dem Namen "Invisible LCD Privacy Screen" soll bald schon fuer einen 15-Zoll-Bildschirm der Firma verwendet werden. (focus) Natur als Vorbild fuer effiziente Mobilfunkversorgung Genetische Algorithmen garantieren optimale Frequenzverteilung Muenchen (pte) (8. Dezember 98/11:17) - Frequenzen sind fuer die Betreiber von Mobilfunknetzen eine knappe Ressource. Den Mangel wollen Wissenschaftler nun durch die Anwendung sogenannter genetischer Algorithmen in den Griff bekommen. Mobilfunknetze kann man sich als sechseckige Bienenwaben vorstellen. Jede Wabe entspricht einer Funkzelle, in deren Mitte eine Basisstation steht. Diese vergibt bei jedem Telefongespraech eine separate Frequenz an jedes Handy. Im D-Netz stehen etwa 120 Frequenzen zur Verfuegung. Doch keine Basisstation kann alle Frequenzen zugleich vergeben, weil sich dieselben Frequenzen benachbarter Zellen dann gegenseitig stoeren. Das mathematische Problem: Um einer einzelnen Funkzelle beispielsweise zehn der 120 Frequenzen zuzuweisen, gibt es rund 116 Billionen Moeglichkeiten, die sich mit jeder weiteren Funkzelle multiplizieren. Selbst Supercomputer koennen fuer die optimale Frequenzverteilung nur Naeherungswerte errechnen. Ulrich Killat, Physiker an der Technischen Universitaet Hamburg-Harburg http://www.tu-hamburg.de erlaeutert die Beispielrechnung fuer die 400 Funkzellen von Hamburg: "Stellen Sie sich vor, man wuerde die 400 Zellen auf einen Zahlenstrahl schreiben. Wir sagen dann, wir produzieren einen Vektor. Und dann kreieren wir in diesem Vektor noch einmal Unterfelder, in die wir die Frequenzen schreiben, die wir der jeweiligen Zelle zugeordnet haben. Wenn wir das Ganze auf die Biologie abbilden, wuerden wir sagen, ein solcher Vektor so etwas ist wie ein Chromosom, und die einzelnen Zahlen, die bei uns den Frequenzen entsprechen, die wir an bestimmten Abschnitten dieses Chromosoms eingesetzt haben, das sind die Gene." Entsprechend lassen sich die Vektoren immer weiter verbessern, indem man einen genetischen Algorithmus auf sie anwendet. Das Programm selektiert zunaechst schlechte Vektoren heraus und veraendert die Uebriggebliebenen aehnlich der Mutation in der Natur. Zuletzt werden die Vektoren paarweise miteinander kombiniert, was in der Natur der Vererbung entspraeche. Solche Zyklen von Selektion, Mutation und Vererbung - in der Natur heissen sie Generationen - werden etwa 300 mal durchlaufen. Von da an verbessern sich die Ergebnisse des Computers nicht mehr. Dennoch laesst es sich nicht berechnen, wie nah die so ermittelte Loesung an das tatsaechliche Optimum herankommt. (dradio) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .