pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Sonntag, 3. Januar 1999 08:57 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99003: Java AGTK 99003: Java. 03.01.99 Java vor dem Durchbruch zur PC-Plattform Alternativen am Computer - Trend zu immer groesseren Programmen gestoppt Frankfurt/Main (pte) (26. Dezember 98/08:00) - Drei Jahre nach ihrem Start ist die Internet-Programmiersprache Java zur umfassenden Computerplattform herangereift. Um das neue Stadium auch in der Namensgebung sichtbar zu machen, wurde das jetzt herausgebrachte Entwicklerpaket mit dem schwerfaelligen Namen Java Development Kit (JDK) 1.2 kurzerhand in Java 2 umbenannt. (Das Java-2-Paket fuer die Entwicklung eigener Java-Programme kann im Internet unter http://java.sun.com/products/jdk/ heruntergeladen werden.) Lange Zeit wurde Java vor allem zur Belebung von Internet-Seiten mit sogenannten Applets eingesetzt. "In den ersten Tagen der Java-Technologie ging es um singende Pinguine und kreisende Bretzeln", sagt der Leiter der Java-Entwicklungsabteilung von Sun Microsystems, Larry Abrahams. "Jetzt geht es um kritische Geschaeftsanwendungen." In den neuen Java-Standard flossen die Erfahrungen von mehreren zehntausend Java-Entwicklern und mehr als 200 Lizenznehmern ein. So wurde vor allem an den Hauptkritikpunkten, der langsamen Geschwindigkeit und der muehsamen Gestaltung von graphischen Benutzeroberflaechen, gearbeitet. Daneben wird die fuer Unternehmen wichtige Verbindung mit bestehenden Datenbanken unterstuetzt und ein flexibleres Sicherheitskonzept eingefuehrt. Gegenueber der juengsten Ausgabe des JDK 1.1 sollen in Java 2 geschriebene Programme um etwa 20 Prozent schneller laufen. Zu den Klassenbibliotheken, dem Java-Kern, gehoert neben den schon bekannten Paketen awt, math oder lang auch die neue Swing-Bibliothek, die alle Erfordernisse fuer die graphische Bildschirmdarstellung von Programmen erfuellen. Klassenbibliotheken enthalten wichtige Grundfunktionen fuer haeufig benoetigte Aufgaben, die vom Programmierer als fertige Bausteine eingesetzt werden, ohne dass die Befehle dafuer jedesmal neu geschrieben werden muessen. Mit den neuen Java Foundation Classes (JFC) wird es u.a. moeglich, skalierbare (das heisst in der Groesse veraenderbare) Schriften darzustellen und auszudrucken - und das einheitlich in allen 20 Betriebssystemen, fuer die es eine Java Virtual Machine (JVM) gibt. Diese sogenannte Plattformunabhaengigkeit nach dem Motto "write once, run everywhere" ist ein zentraler Vorteil von Java. In Sorge um seine bisherige Dominanz in der Welt der Personalcomputer blickt Microsoft deswegen misstrauisch auf Java. Bisher entwickelten Programmierer neue Software vor allem fuer Windows, das am meisten verbreitete PC-Betriebssystem. Wenn aber ein Java-Programm ueberall laeuft, verliert das Microsoft-System an Bedeutung und muss sich mehr als bisher an Alternativen messen lassen. Microsoft gehoert ebenfalls zu den Java-Lizenznehmern, versuchte aber, eine Windows-spezifische Version der Programmiersprache zu entwickeln und ihr so die Plattformunabhaengigkeit zu nehmen. Dies wurde Microsoft in einer einstweiligen Verfuegung untersagt, gegen die der Software-Konzern Berufung einlegen will. Fuer die Verbraucher koennte eine andere Eigenschaft von Java noch wichtiger werden: Die Sun-Technologie stoppt den Trend zu immer umfangreicheren Programmen, deren Funktionen von den Anwendern kaum noch ueberschaut werden koennen und die immer bessere und neuere Computer verlangen. Ein Beispiel dafuer ist das von der IBM-Tochter Lotus in Java entwickelte Office-Paket eSuite, das kuerzlich in der Version 1.5 herausgekommen ist und sich auf 20 Prozent der von entsprechenden Windows-Programmen gebotenen Funktionen konzentriert. Java-Programme koennen kuenftig von handlichen Geraeten, sogenannten Thin Clients, genutzt werden, die in die Hosentasche passen. Ein ebenfalls auf Java aufbauendes Konzept mit der Bezeichnung Jini soll dann fuer den Anschluss solcher Endgeraete an einen Drucker, eine Festplatte oder ans Internet sorgen, ohne dass dafuer umstaendlich Geraetetreiber eingerichtet werden muessen. "Wir werden zu einer Situation kommen, in der Software so etwas ist wie der Strom im Netz", sagt der Cheftechnologe von Sun Microsystems fuer Europa, Hellmuth Broda. "Die Programme werden ueberall laufen." (ap) Buero-Software auf Linux-Basis Betriebssystemkern und zusaetzliche Software Frankfurt/Main (29. Dezember 98/12:41) - Mit der nicht ganz ernstgemeinten Prognose "Microsoft bringt Linux-Software heraus" karikiert das amerikanische Online-Magazin TechWeb http://www.techweb.com das gegenwaertig immense Interesse an dem freien Betriebssystem. Zum Abschluss des Linux-Boom-Jahres 1998 hat die Nuernberger Firma S.u.S.E. GmbH jetzt ein neues Installations- und Programmpaket des freien Betriebssystems, eine sogenannte Distribution, herausgebracht. Dazu gehoert die Buero-Software StarOffice, die den an Microsoft gewohnten Privatanwendern den Umstieg auf Linux erleichtert. http://www.suse.de/ SuSE Linux 6.0 enthaelt einen stabileren Betriebssystemkern, 40 zusaetzliche Software-Pakete und vollzieht die Umstellung auf die neue Programmbibliothek glibc. StarOffice enthaelt u.a. eine solide Textverarbeitung, eine brauchbare Tabellenkalkulation, ein recht gutes Zeichenprogramm, ein nicht ganz so gutes Praesentationsprogramm und integrierte Funktionen fuer E-Mail und Browser. Das gewichtige Programmpaket stellt aber hohe Anforderungen an den Arbeitsspeicher: Wer StarOffice in der graphischen Benutzerumgebung KDE einsetzen will, wird mit weniger als 64 MB RAM kaum sinnvoll arbeiten koennen. Zu den weiteren neuen Programmen gehoert auch die Datenbank-Software MySQL; gerade bei Datenbanken fuer den Einsatz im Unternehmen hat Linux im zurueckliegenden Jahr viel Zulauf gefunden und wird unter anderem von IBM, Informix und der Software AG unterstuetzt. Auch bei der Hardware wird die Basis fuer den Einsatz von Linux immer breiter. SuSE Linux 6.0 enthaelt eine verbesserte ISDN-Unterstuetzung und kommt mit speziellen SCSI-Laufwerken und Grafikkarten zurecht. Distributionen sollen die Installation und Nutzung von Linux vereinfachen. Die Distributionen von SuSE eignen sich wegen ihrer problemlosen Installation und des umfassenden Handbuchs gut fuer Einsteiger. Weitverbreitet sind daneben die RedHat-Distribution und Caldera. Der Preis fuer das SuSE-Paket mit fuenf CD-ROMs, Bootdiskette, Handbuch und 60 Tage Installations-Support betraegt 700 Schilling. (ap) Web-Seiten einfacher erstellen Lotus FastSite 2.0 fuer 30 Tage kostenlos zum Testen Muenchen (pte) (29. Dezember 98/12:03) - Die amerikanische Softwarefirma Lotus hat ihr Programm FastSite zur Erstellung von Web-Seiten ueberarbeitet und jetzt in der Version 2.0 veroeffentlicht. Damit soll es noch einfacher werden, beliebige Dateien aus Bueroprogrammpaketen wie SmartSuite, Microsoft Office oder anderen Anwendungen in Intranets, Extranets oder im Internet zu verbreiten, so das Unternehmen in einer Mitteilung. FastSite 2.0 steht im Internet kostenlos zum Herunterladen fuer einen 30-Tage-Test zur Verfuegung. http://www.lotus.com/fastsite Mit Lotus FastSite kann jeder Anwender und nicht nur der Webmaster die gewuenschten Dateien zusammenstellen und sie im Internet oder Intranet veroeffentlichen. Lotus FastSite 2.0 verarbeitet Formate von 25 wichtigen Desktop-Anwendungen und wandelt sie in das HTML-Format um. Der Anwender waehlt aus einer Liste die benoetigten Dateien aus, und Lotus FastSite konvertiert in einem Arbeitsschritt automatisch die gesamte Gruppe von Files ins HTML-Format, erzeugt Web-Navigation-Buttons sowie Hyperlinks zu den Dokumenten. Diese koennen in elf verschiedenen Sprachen veroeffentlicht werden, u.a. auch in Deutsch. --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .