pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Samstag, 9. Januar 1999 23:21 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 98010: Elektronisches Buch AGTK 99010: Elektronisches Buch. 10.01.99 Elektronisches Buch steht vor Durchbruch Neue Medien sollen ohne Energie aus Batterien auskommen Boston (31. Dezember 98/09:49) - Heuer scheint ein Durchbruch auf dem Weg zur Revolution der Kulturtechnik des Lesens gelungen zu sein. Mitte des Jahres machte das Unternehmen E-Ink, http://www.eink.com/ eine Spin- off-Gruendung des Bostoner Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://www.mit.edu von sich reden. Bis Ende naechsten Jahres will der Newcomer mit ersten Produkten auf den Markt kommen, die mit der neuen Technologie der elektronischen Tinte arbeiten koennen. Dabei ist zunaechst nicht an elektronische Buecher gedacht. In einem ersten Schritt soll vielmehr elektronische Tinte auf den in den USA weit verbreiteten Plakatwaenden an den Highways (billboards) oder in grossen Werbeschriften in Supermaerkten ihre Verwendung finden. Bis in etwa zehn Jahren hoffen die Forscher aus Massachusetts den Massstab so weit verkleinert zu haben, dass die Technik auch auf Buecher anwendbar ist. Technisch gesehen, besteht elektronische Tinte aus einer grossen Anzahl kleiner transparenter Kugeln, die mit einer Mischung aus einer dunkelblauen Fluessigkeit und weissen Partikeln gefuellt sind. Sie sind - wie bei einem Sandwich - in eine Traegerschicht integriert, die wegen der runden Form der Kugeln relativ flexibel gehalten werden kann. Ziel ist es, die Traegerschicht aehnlich flexibel zu machen wie Papier. Neben dem Newcomer E-Ink haben auch bekannte Haeuser aehnliche Projekte bereits in Arbeit. Die Forscher im Xerox-PARC in Palo Alto glauben jedoch, dass sie fuer ihre Version von elektronischer Tinte (intern "Gyricon" genannt) noch etwa zwei Jahre bis zur Marktreife brauchen. Sie arbeiten mit "schwimmenden Kugeln", deren eine Haelfte dunkel, die andere weiss ist. Ziel dieses Projektes ist es, ohne Energie aus Batterien auszukommen. Die Bell-Laboratorien in New Jersey arbeiten an einem Projekt, bei dem die elektronische Tinte ihre Farbe von natuerlichen Salzpigmenten nimmt, wobei die Veraenderung der Farb- oder Tintenintensitaet von sich veraendernden Bakterienproteinen kommen soll. Zur Zeit basieren elektronische Buecher noch auf herkoemmlicher Computertechnik. Sie sind praktisch eine Fortsetzung der gescheiterten Pencomputer, nur dass in ihrem Fall nicht auf der Eingabe, sondern der Wiedergabe der Schwerpunkt liegt. Im Vergleich zum Papiermedium sind zu grosses Gewicht eine zu kurze Lebensdauer der Batterie sowie teilweise zu hohe Preise Barrieren fuer die Akzeptanz groesserer Kaeuferkreise. (handelsblatt) Weltweit bald 5.000 Online-Zeitungen Rasantes Wachstum der Newsbranche im Netz Muenchen (pte) (6. Jaenner 99/18:11) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger zaehlt in seiner Auflistung derzeit 136 Online-Tageszeitungen, wobei die Liste ausdruecklich keinen Anspruch auf Vollstaendigkeit erhebt. http://www.bdzv.de/ Das Fachblatt American Journalism Review, das eine Auflistung aller Online-Zeitungen weltweit beabsichtigt, kommt bereits auf 4.925 Zeitungen insgesamt - gegenueber 20 im Jahre 1994. http://ajr.newslink.org/ Die Wachstumskurve dieser Entwicklung ist dabei fast noch beeindruckender als die Wachstumsraten des Internet selbst: Dabei ging das Fachblatt im vergangenen Jahr erst von 100 Tageszeitungen aus, die sich wegen ausbleibender Werbeeinnahmen wieder aus dem Internet verabschiedeten. Ob sich die teilweise beachtlichen Investitionen bei den verbleibenden Verlagen lohnen, wird so leicht nicht in Erfahrung zu bringen sein. Doch die Aktivitaeten zumindest der deutschen Tageszeitungen lassen darauf schliessen, dass man sich nicht so leicht wieder aus dem Onlinebereich vertreiben lassen wird. (intern) Ferngesteuertes Teleskop US-Universitaet nimmt Auftraege per E-Mail an Cleveland (pte) (6. Jaenner 99/07:00) - Hobby-Astronomen und Wissenschaftler haben ueber das Internet Zugriff auf ein ferngesteuertes Teleskop. Seit zwei Wochen koennen Auftraege fuer das acht Tonnen schwere Teleskop der Universitaet Case Western Reserve http://astrwww.astr.cwru.edu/ in Cleveland abgegeben werden. Wie ein Sprecher der Hochschule sagte, ist es das einzige allgemein und ueber das Internet zugaengliche Teleskop. Fuer die Auftragsvergabe muss ein Formular mit den konkreten Wuenschen ausgefuellt werden. Das Bild wird dann ueber E-Mail zugesandt. Aufnahmen vom Mond oder der Sonne sind nicht erlaubt, weil deren Helligkeit das Teleskop beschaedigen koennte. Von der Arbeitszeit mit dem Teleskop stehen 15 Prozent der Allgemeinheit, 20 Prozent Schulen und der Rest den Angehoerigen der Unversitaet zur Verfuegung. Das Service ist offenbar unentgeltlich, allerdings wird den Besuchern dringend geraten, die Bedingungen durchzulesen. (ap) http://astrwww.astr.cwru.edu/nassau/useroptions.html Neues Telematikgeraet fuers Auto ADAC-Hilfe per Knopfdruck ueber Satellitenfunk Muenchen (pte) (3. Jaenner 99/18:45) - Mit einem Knopfdruck koennen Autofahrer in Deutschland in Kuerze das ganze Service des ADAC in Anspruch nehmen. Moeglich macht das ein neues Telematikgeraet, das der Automobil-Club zusammen mit der Industrie entwickelt hat. Bei einem Unfall, einer Panne oder fuer die aktuellsten Verkehrsinformationen koennen ADAC-Mitglieder direkt aus dem Auto in der Servicezentrale des Clubs rasche Hilfe anfordern. Per Satellitenfunk werden die Positionsdaten des Fahrzeuges uebermittelt, so dass Strassenwacht oder Rettungsdienste auf schnellstem Weg an den richtigen Ort dirigiert werden koennen. Das Telematik-Kit soll Anfang 1999 fuer umgerechnet rund 6.300 Schilling (Einbau inklusive) auf den Markt kommen. "Hinter unseren Telematik-Aktivitaeten steht der Wunsch, zuverlaessige Verkehrsinformationen einem moeglichst grossen Kreis zugaenglich zu machen", so ein ADAC-Bereichsleiter. Mit dem Einstieg in die Verkehrstelematik wolle der ADAC eine bessere Nutzung und einen bequemeren Zugang zu seinen Leistungen bieten. "Und zwar genau dann, wenn die Autofahrer unterwegs auf rasche Hilfe angewiesen sind." Da sich derzeit nur wenige Autofahrer die noch sehr teuren Telematikgeraete und -dienste leisten koennen, bietet der ADAC seine Leistungen teilweise sogar kostenlos an, z.B. Meldungen der Polizei und Nachrichten aus der eigenen Verkehrsinformations-Zentral. Diese Daten bekommen die Rundfunkanstalten - und damit alle Autofahrer - gratis. Email: ulf.rasch@zentrale.adac.de, Internet: http://www.adac.de Das Tonstudio im eigenen PC Wie bei Textverarbeitung ist "Ausschneiden" und "Einfuegen" der Noten moeglich Hamburg (pte) (28. Dezember 98/13:41) - Mit ein bisschen "Musikalitaet", Geduld und einem eigenen PC kann bereits jeder sein eigenes "Wohnzimmer-Studio" betreiben und sich die hohen kosten fuer die Miete eines professionellen Studios sparen. Die Grundausruestung ist fuer ein paar tausend Schilling zu haben. Dazu gehoeren neben dem PC ein Programm fuer das "Hard Disk Recording" (Tonaufnahme auf der Festplatte) und eine Audiokarte, die Toene und Gesang in computerlesbare Daten umwandelt. Mit einem zusaetzlichen CD-Brenner kann man die silbernen Scheiben komplett in Heimarbeit herstellen. Eine Pionierrolle in Deutschland bei der Entwicklung von "Hard Disk Recording"-Programmen spielten zwei Unternehmen - die Steinberg Soft- und Hardware GmbH http://www.steinberg.de aus Hamburg und die Emagic Soft- und Hardware GmbH http://www.emagic.de/german/index.html mit Sitz in Rellingen, einem Vorort der Hansestadt. Steinberg ist nach eigenen Angaben mit seinem Hauptprodukt "Cubase" sogar Weltmarktfuehrer. Die Computertechnik spart uebrigens nicht nur Kosten. Wie bei gewoehnlichen Textverarbeitungsprogrammen kann man bei der digitalen Audioproduktion "Ausschneiden und Einfuegen". So lassen sich einzelne Noten oder ganze Motive beliebig verschieben, kopieren und kombinieren. Wie Bausteine kann die einzelnen Elemente immer wieder neu zusammensetzen. (rp-online) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .