pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Sonntag, 24. Januar 1999 15:52 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99024: 128-Bit-Verschluesselung AGTK 99024: 128-Bit-Verschluesselung. 24.01.99 Paris/San Mateo (20. Jaenner 99/17:40) - Franzosen duerfen kuenftig ihre elektronische Post mit Kryptoprogrammen von 128-Bit-Schluesseln vor unbefugten Mitlesern schuetzen. Bisher hatte ein 1996 erlassenes Gesetz nur Programme bis 40 Bit zugelassen. Das Gesetz sah bei Zuwiderhandlung eine Strafe von bis zu sechs Monaten Haft vor. Ausserdem musste der Schluessel bei staatlichen Stellen hinterlegt werden. Die neue Regelung kuendigte der franzoesische Premierminister Lionel Jospin an. Er stellte auch weitere Gesetzesentwuerfe in Aussicht, die Frankreichs Rueckstand beim Internet beseitigen sollen. Jospin sprach sich auch fuer eine Senkung der Zugangsgebuehren zum Internet aus. Dieser Schritt war laengst notwendig, wie der Entschluesselungs-Wettbewerb anlaesslich der jaehrlich stattfindenden RSA Data Security Conference zeigte. In San Mateo wurde ein neuer Rekord fuer die Decodierung des 56-Bit-Krypto-Algorithmus Data Encryption Standard (DES) aufgestellt. Gemeinsam benoetigten Tueftler der Electronic Frontier Foundation (EFF) http://www.eff.com/ und der internationalen Hacker-Organisation Distributed.Net 22 Stunden und 15 Minuten, um das Geheimnis zu lueften. Der bisherige Rekord lag bei 56 Stunden, aufgestellt im Juli vergangenenen Jahres vom eigens von der EFF fuer weniger als 250.000 Dollar gebastelten "Deep-Crack"-Rechner. Um den Code zu knacken, vernetzten die Entwickler viele verschiedene Rechner von Distributed.Net mit Deep Crack. Insgesamt seien 245 Milliarden verschiedene moegliche Schluessel pro Sekunde getestet worden, um den richtigen zu finden. Das war bereits der dritte Contest dieser Art, den RSA sponsorte. Das Unternehmen hatte fuer jeden, der den Code in weniger als 24 Stunden knackt, einen Preis von 10.000 Dollar ausgesetzt. http://www.rsa.com (zdnet) Frankreich droht wieder Internet-Streik Boykott fuer niedrigere Preise Paris (pte) (23. Jaenner 99/16:04) - Am 31. Januar soll der zweite Internet-Streik in Frankreich starten. Alle rund vier Millionen Internet-Anwender Frankreichs werden an dem Sonntag aufgefordert, offline zu bleiben... Hintergrund der Streiks ist die Forderung der "Vereinigung unzufriedener Internauten" (ADIM) an die Telefongesellschaft France Telecom nach niedrigeren Preise und Rabatten fuer Viel-Surfer. So soll ein Pauschaltarif inklusive lokaler Telefongebuehren bei rund 200 Franc (rund 400 ATS) im Monat liegen. Bereits im Dezember letzten Jahres hatte man im Frankreich zum Streik aufgerufen, die Aussagen ueber die Akzeptanz gingen allerdings weit auseinander: waehrend nach Aussagen der Initiatoren die (Nicht-)Beteiligung bei rund 50 bis 90 Prozent gelegen haben soll, sprach die France Telecom nur von "rund zehn Prozent". Einen spuerbaren Erfolg hatte das Ganze auch nicht gebracht, lediglich fuer Unternehmen war es zu Tarifsenkungen gekommen. Dabei hatte man sich im Vorfeld noch siegessicher gezeigt: "Damit zeigen wir der France Telecom und France Telecom Interactive, wer der Kunde ist und wer der Lieferant", so ein Sprecher. Aber da die Franzosen als recht "streikfreudiges" Volk bekannt sind (kaum ein Tag, an dem nicht die Metro, die Busse, die Bahn, die Taxifahrer, die Muellarbeiter oder wer auch immer sich in Paris im Ausstand befindet), versucht man es jetzt eben ein zweites Mal... vive la revolution! (firstsurf) http://www.francetelecom.fr --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43-1-369 88 58-10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43-1-369 88 58-77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .