pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Montag, 1. März 1999 17:31 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99056: Intel und Linux AGTK 99056: Intel und Linux. 01.03.99 Intel setzt auf Linux Russische Atomphysiker entwickeln Intel-Videospiel Palm Springs (26. Februar 99/15:32) - Der Hersteller von Linux-Toolkits Cygnus http://www.cygnus.com/ und der Halbleiterproduzent Intel wollen gemeinsam das kostenlose Unix-Betriebssystem Linux auf Intels Pentium-MMX-Befehlssaetze abstimmen. Das teilte Cygnus-Chef Scott Petry auf dem Intel-Entwicklerforum in Palm Springs mit. http://www.intel.com/ Laut Petry soll Linux durch die Verbesserungen auf Intel-Chips um 30 bis 40 Prozent schneller laufen als bisher. Die Software befinde sich derzeit im Betatest, sie koennte aber schon Ende Juni in den Handel kommen. Zusaetzlich arbeite Cygnus daran, die 70 neuen Instruktionen des ab heute erhaeltlichen Pentium-III-Chips fuer das Betriebssystem zu erschliessen. Erste Ergebnisse sollen im Sommer dieses Jahres praesentiert werden. "Ganz offensichtlich will Intel seinen Marktanteil ueber den von Microsoft beherrschten Teil der Branche ausdehnen", kommentiert ein Analyst des Consulting-Unternehmens Gartner Group das Linux-Engagement von Intel. Schon im Oktober vergangenen Jahres hatte Intel eine groessere Investition in die Firma Red Hat Software http://www.redhat.com/ bekanntgeben. Das Unternehmen ist ein Distributor des Linux-Betriebssystems. Zu ungewoehnlichen Massnahmen greift Intel, um dem Mangel an hochqualifizierten Programmierern Herr zu werden: Das Unternehmen hat nun russische Nuklear-Techniker engagiert. Die Wissenschaftler aus einem Waffen-Testcenter der "verbotenen" Stadt Sarov, die wegen ihrer hochgeheimen Forschungslabors auf keiner Landkarte verzeichnet ist, erstellen fuer den Chip-Weltmarktfuehrer Software fuer "realistische" 3D-Videospiele der naechsten Generation. Kurios: Die russischen Wissenschaftler wurden durch das US-Energieministerium an Intel vermittelt. Die Behoerde finanziert zwei Programme mit den Namen "Initiative for Proliferation Prevention" (IPP) und "Closed Cities Initiative" (CSI), die verhindern sollen, dass 35-50.000 russische Nuklear-Wissenschaftler durch ihre schlechte Bezahlung in die Arme krimineller Organisationen getrieben werden. (zdnet) Internet gibt Kunden mehr Macht Wieviel Internet vertraegt der Mensch? Muenchen (26. Februar 99/16:06) - Das Internet gibt den Kunden mehr Macht. Diese Einschaetzung ergab sich auf einem Kongress der Vereinigung "Muenchner Kreis" zum Thema Marktplatz Internet. Das zentrale Argument der Wissenschaftler lautete demnach, dass sich die Verbraucher im Internet besser informieren und Erfahrungen austauschen koennen als im regulaeren Handel. Dadurch seien sie in der Lage, ihre Entscheidungen unabhaengiger zu treffen. Anton Meyer vom Institut fuer Marketing der Universitaet Muenchen meinte etwa: "Wenn ein Kunde im Online-Handel unzufrieden ist, erzaehlt er es nicht seinen sechs Freunden, sondern seinen 6.000 Internet-Freunden." Meyer fordert daher, den elektronischen Handel noch kundenfreundlicher zu gestalten. Das Internet hat, wie Prof. Arnold Picot von der Universitaet Muenchen http://www.uni-muenchen.de/ betonte, seine eigenen Spielregeln. Zum Beispiel entstehen neue Wertschoepfungsketten durch die Vernetzung von Partnern (die selbst meist nur eine geringe Wertschoepfung erbringen). Selbst kleinste Firmen koennen somit, wie der Vorsitzende des Muenchner Kreises sagte, ein riesiges Online-Angebot realisieren. Eine weitere durch Electronic Commerce moeglich gewordene Entwicklung bilde die Individualisierung der Massenmaerkte. Da jeder elektronische Einkauf Spuren hinterlaesst, koennen umfassende Kundendatenbanken aufgebaut werden, die ein auf den einzelnen Verbraucher zugeschnittenes Marketing erlauben. Auch die Logistik erhaelt durch das Internet eine neue Dimension. Aber nicht nur dieser Bereich, sondern die gesamte Unternehmensorganisation wird sich nach Meinung von Klaus Mangold, Vorstandsmitglied der DaimlerChrysler AG, durch die elektronische Geschaeftsabwicklung veraendern. Weil der Kunde ueber das Internet an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr mit den Anbietern in Verbindung treten koenne, muesse beispielsweise auch Tag und Nacht Hilfestellung geleistet werden (ein Grund fuer die Zunahme von Call Centers). Beistand anderer Art benoetigt der Verbraucher durch die zunehmenden Wahlmoeglichkeiten. Meyer stellte die Frage, wieviel Informations- und Wahlmoeglichkeiten der Mensch denn ueberhaupt vertraegt. Die Fuelle der Informationen stelle schon heute ein Problem dar. Deshalb liege eine der Zukunftsaufgaben darin, "mehr Lebensqualitaet durch Vereinfachung" zu schaffen. Ansaetze dafuer gebe es bereits, beispielsweise durch Internet-Anbieter, die ihre Leistungen mit denen anderer Unternehmen kombinieren. Solche Dienste wuerden vor allem in den USA schon offeriert. (focus, SZonNet) Sony praesentiert Alternative zu MP3 "Magicgate" fuer Aufnahme- und Abspielgeraete Washington (26. Februar 99/16:33) - Sony hat der Secure Digital Music Inititive (SDMI) ein von ihr entwickeltes Kopierschutzverfahren vorgestellt, das die Copyright-Sorgen der Musikindustrie in puncto MP3 loesen soll. Das System besteht aus zwei Teilen: Magicgate und OpenMG. Magicgate ist fuer Aufnahme- und Abspielgeraete bestimmt, OpenMG fuer Computer. Die beiden Techniken wuerden unautorisiertes Kopieren, Abspielen und Uebertragungen verhindern. Digitale Musik koenne so nur noch "verschoben" statt kopiert werden. http://www.sony.at/ Magicgate benutzt Embedded-Chips, um die Uebertragung von Musik zwischen Geraeten zu begrenzen. OpenMG wird an die serielle Schnittstelle des PCs angeschlossen, und ermoeglicht das Kopieren nur zu autorisierten Geraeten. Spaeter soll die Erweiterung Super Magicgate auch die Abrechnung von Musik aus dem Internet ermoeglichen. Naehere technische Einzelheiten sind noch nicht verfuegbar. 2Mit dem Kopierschutz koennten zum Beispiel Promotion-Titel nur einmal abgespielt werden, waehrend andere Musikstuecke nur fuer eine bestimmte Zeit gehoert werden koennten", erklaerte das Unternehmen. Gleichzeitig hat IBM eine neue Technologie (frueherer Codename: "Madison Project") entwickelt, die es ermoeglichen soll, Musik kostenpflichtig aus dem Internet herunterzuladen. http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990210014 Die Secure Digital Music Initiative wurde von der Vereinigung der amerikanischer Musikunternehmen (RIAA) mit zahlreichen bekannten Unternehmen der US-Unterhaltungsindustrie ins Leben gerufen, um einen neuen Standard fuer den Verkauf von Musik ueber das Internet zu entwickeln. Die RIAA bekaempft seit langem den MP3-Standard, denn mit diesem Verfahren kann jeder seine Lieblings-CDs in Audio-Dateien verwandeln und via Web zum Download anbieten. http://www.riaa.com (zdnet) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). 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