pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Dienstag, 9. März 1999 19:33 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99064: Spezialthema Linux AGTK 99064: Spezialthema Linux. 09.03.99 Minibrowser "Opera" bald auf Linux Norwegische Kooperation von Opera Software und Troll Tech Oslo (pte) (7. Maerz 99/12:54) - Die norwegische IT-Firma Troll Tech AS, Hersteller des Qt Cross-Platform Application Framework, und Opera Software AS, Hersteller des Minibrowsers 'Opera', haben ein gemeinsames Entwicklungsprojekt bekanntgegeben, um Opera auf der Linux-Plattform verfuegbar zu machen. Der erste Prototyp wurde auf der LinuxWorld Expo in San Jose gezeigt. Die Linux-Version von Opera basiert auf dem Qt, dem weitverbreiteten Cross-Platform Application Framework von Troll Tech. http://www.troll.no/announce/opera.html Troll Tech hat vor drei Wochen mit dem Porting der User-Schnittstelle und dem allgemeinen Framework begonnen und bereits einen funktionsfaehigen Prototyp hergestellt. Die Kernfunktionalitaet des Browsers wird jetzt von Opera Software Ingenieuren auf Linux-Ports eingestellt. Opera geht davon aus, dass die erste Linux-Version im zweiten Quartal 1999 freigegeben werden wird. (hightext) http://www.operasoftware.com Experten prophezeien Linux-Aera Intel-Partner VA Research kauft Linux.com fuer 5 Mio. Dollar San Jose (pte) (7. Maerz 99/09:00) - Mehrere grosse Computerhersteller der USA haben bereits im Vorfeld der Linux World Conference & Expo Anfang Maerz in San Jose (CA) weitere Unterstuetzung fuer das alternative Betriebssystem Linux signalisiert. http://www.linuxworldexpo.com/ Wer in welcher Form ueber eine solche Unterstuetzung nachdenkt, duerfte im Einzelfall erst im Laufe der kommenden Wochen bekannt werden. Doch es ist zu erwarten, dass Firmen wie Oracle, Dell, Hewlett-Packard, Silicon Graphics und auch IBM Investitionen im Linux-Umfeld planen. Besonders Interesse gilt jedoch dem Deal, den der Halbleiterhersteller Intel mit VA Research geschlossen hat. http://www.varesearch.com/ Intel galt in den vergangenen Jahren als engster Partner des Softwareherstellers Microsoft. Die Verbindung zwischen beiden Unternehmen war so eng, dass Kritiker sogar von einer Wintel-Allianz sprachen. Nun ist es wahrscheinlich, dass Intel dem vergleichsweise kleinen Unternehmen und Linux-Distributor helfen wird, eine lauffaehige Linux-Version fuer den neuen "Flagg-Chip" des Unternehmens, den Intel IA-64 (Intel Architecture-64 bit, Codename Merced) zu entwickeln. Noch viel beunruhigender fuer Microsoft duerfte aber ein weiteres Detail des Abkommens sein. VA Research ist vor wenigen Tagen ein regelrechter Coup gelungen. Nach langen Verhandlungen konnte das Unternehmen den Domainnamen linux.com fuer einen nicht genannten Kaufpreis erhalten. http://www.wired.com/news/news/email/tip/technology/story/18215.html Wie das amerikanische Magazin Wired in einer aktuellen Ausgabe berichtet, hatte der Niederlaender Fred van Kempen den Namen im Jahr 1994 ganz regulaer reserviert. Durch den mittlerweile einsetzenden Linux-Boom hat dieser Namen allerdings einen enormen Marktwert erhalten. Angeblich hatte sich der Niederlaender bereits im vergangenen Jahr zum Verkauf entschlossen, weil diese Site alleine aufgrund ihres Namens jeden Tag bis zu 500.000 Besucher anzog. Dem fuehlte er sich nicht gewachsen. Zu welchem Preis der Verkauf nun erfolgte, will van Kempen nicht sagen, nur soviel: Es sei etwas weniger gewesen als der Meistbietende mit 5 Millionen Dollar offeriert hatte. Nach eigenen Angaben hat Van Kempen den Domainnamen aber vermutlich auch deshalb an VA Research abgetreten, weil dieses Unternehmen sich fuer die Open-Software-Philosophie des Betriebssystems einsetzt. Das war naemlich eine seiner wichtigsten Bedingungen fuer den Verkauf. Bleibt die Frage was kuenftig unter der Adresse linux.com angeboten werden soll. Wer Millionen fuer einen Domainnamen ausgegeben hat, duerfte kaum Interesse daran haben, diesen Namen ungenutzt zu lassen. Es scheint vielmehr erwartbar, dass VA Research auf dieser Site eine Portal-Seite fuer Linux-Anwender aufbauen moechte. Eines scheint klar: Das Internet hat einen enormen Bekanntheitsschub der Microsoft-Alternative Linux ausgeloest. Und sei es nur, weil viele die im Internet uebliche "offene" Software-Entwicklung mit dem Betriebssystem in Verbindung bringen. Dennoch duerfte es schwer sein, Linux auch auf dem Markt der Personal Computer fuer Heimanwender zu etablieren. Zu "kompliziert", zu wenige "bequeme" Anwendungen sind die Hauptargumente, die aus der Sicht der Verbraucher gegen Linux sprechen. Die Distributoren bemuehen sich zwar inzwischen, leicht installierbare Linux-Versionen auf den Markt zu bringen. Und selbst die Spielehersteller haben sich inzwischen auf den Linux-Zug gesetzt. Dennoch duerfte ihnen die Abloesung Microsofts mit seinen meist schon vorinstallierten Systemen in naechster Zukunft kaum gelingen. (intern.de) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .