pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Samstag, 13. März 1999 15:25 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99068: Domainvergabe AGTK 99068: Domainvergabe. 13.03.99 Internic verschlampt 18.000 Domains Schwere Panne oder Absicht? New York (pte) (11. Maerz 99/07:00) - Schwere Panne bei der fuer die Verwaltung von Internet-Domains zustaendigen US-Firma Internic. http://www.internic.com Das Tochterunternehmen von Network Solutions Inc. (NSI) hat bestaetigt, in der vergangenen Woche etwa 18.000 Adressen versehentlich geloescht zu haben. Betroffene sollen sich an NSI wenden, um ihre bereits bezahlten Domains doch noch zu erhalten. Jetzt wird in den USA aber auch Kritik laut, NSI haette den Fehler absichtlich herbeigefuehrt. "NSI hat gerade eine Kampagne fuer ein neues Service am Laufen", orakelt der Chef des US-Internet Providers 1.000 Islands Internet, Mike Sandburg. Der neue Dienst von NSI heisst "Worldnic.net Domain Name Registration Service". Die "Panne" koennte von NSI dazu genutzt werden, neue Kunden dafuer zu werben. http://www.1000islands.com NSI-Sprecher Chris Clough hatte bereits im Jaenner dieses Jahres Verzoegerungen bei der Domain-Vergabe eingestehen muessen. NSI hatte bis dato das Monopol auf die Vergabe von Domain-Namen wie ".com", oder ".org". Erst im Herbst 1998 hatte die US-Regierung die Uebergabe des Domain Name Systems (DNS) an die nicht-kommerzielle Organisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) angeordnet. (zdnet) http://www.nsi.com ICANN mit neuem Regelwerk Wettbewerb soll gestaerkt, Registriervorgang transparenter werden Singapur (pte) (10. Maerz 99/08:00) - Bei der Vorstandssitzung der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) in Singapur wurden neue Richtlinien fuer die Vergabe von Domain-Namen und zur Struktur der ICANN Domain Name Supporting Organization verabschiedet. Die Richtlinien liegen noch nicht vor, aber der Vorstand teilte mit, dass er den Wettbewerb bei der Vergabe von .com-, .org- und .net-Top-Level-Domains staerken und den Registriervorgang einsehbarer gestalten wolle. Ab dem 15. Maerz koennten sich Unternehmen bei der ICANN anmelden, die die Vergabe der Top-Level-Domains managen wollen. Die Organisation will davon fuenf Firmen auswaehlen, die ab April versuchsweise die Arbeit aufnehmen sollen. http://www.icann.org/statement.html Derzeit verwaltet nach wie vor die Firma Network Solutions (NSI) das Domain Name System (DNS) des Internet. NSI gehoert zu den schaerfsten Kritikern der ICANN, hat sich aber in den vergangenen Wochen vor allem durch Pannen bei der Vergabe von Domains hervorgetan. Zur Errichtung einer Domain Name Supporting Organization (DNSO) lagen der ICANN zwei Entwuerfe und eine Reihe von Vorschlaegen vor. Noch hat der Vorstand nichts Konkretes entschieden, versucht jedoch nach eigenen Angaben einen Kompromiss aus den verschiedenen Entwuerfen zu erstellen. (ZDnet) Oracle 8i geht kostenlos an Linux-Entwickler Linux soll fuer Hochleistungsrechner tauglich werden New York (10. Maerz 99/17:27) - Oracle will kostenlose Kopien seines neuen Produkts, des internetunterstuetzten Datenbankprogramms Oracle 8i, an Linux-Entwickler verteilen. Dies sagte Mark Javis, Chef der Gesamt-Marketingabteilung von Oracle, in seinem Grundsatzreferat waehrend der LinuxWorld Conference and Expo http://www.linuxworldexpo.com/ In gut acht Wochen wird Oracle 8i als Linux-Version erhaeltlich sein. Oracle verwendet derzeit 1465 Linux-Bedieneinheiten und unterstuetzt die Entwicklung der Skalierbarkeit dieses Betriebssystems, sodass es nach und nach auf immer groesseren Rechnern lauffaehig wird. Ziel dieser Strategie ist laut Mark Javis Linux auf den grossen Bedieneinheiten laufen zu lassen, und nicht nur auf unzaehligen kleinen. Linux http://www.linux.com/ will auch mit Java http://www.java.com eine Verbindung eingehen. Ausserdem laufen derzeit Vorbereitungen, Linux fuer Hochleistungsrechner tauglich zu machen. Linus Torvalds, Entwickler und Symbolfigur des offenen Betriebssystems, erklaerte, dass man sich fortan nicht mehr nur auf Desktop-Computer konzentrieren wolle, sondern auch auf Grossrechner und kleine Systeme wie Notebooks. Die damit verbundene Uneinheitlichkeit des Betriebssystemes hat verschiedene Reaktionen hervorgerufen. Die meisten Vertriebspartner zeigten sich jedoch zuversichtlich, dass unterschiedliche Versionen auch zu einer groesseren Akzeptanz fuehren wuerden. Wie Robert Young, Geschaeftsfuehrer des wichtigsten Linux-Vertriebspartners Red Hat http://www.redhat.com/ mitteilte, werden in der Welt der offenen Programmierung gute Programmelemente sofort von vielen Anwendern adaptiert, waehrend bei herkoemmlichen Betriebssystemen die neu hinzugefuegten Elemente als Update-Versionen den Absatz ankurbeln sollen. Monitor fuer holographische Bilder Plastische Erfindung von Leipziger Wissenschaftern Leipzig (pte) (11. Maerz 99/08:00) - Ein Wiedergabegeraet, das in der Lage ist, dreidimensionale Objekte auch tatsaechlich dreidimensional wiederzugeben, ohne dass dazu Shutterbrillen oder andere VR-Endgeraete benoetigt werden, haben Wissenschafter aus Leipzig erfunden. Die Forscher haben das 3D-Wiedergabesystem "HOLOTRON" entwickelt, bei dem sich Objekte aehnlich einer Holographie, auch von der Seite, betrachten lassen. Dabei verbluefft besonders, dass vorspringende Teile regelrecht aus dem Bildschirm herauszuragen scheinen. Computermonitore und Fernseher versagen, wenn es um raeumliche Tiefe geht. So lassen sich etwa Konstruktionsteile oder Landschaften normalerweise nur zweidimensional darstellen. Doch in juengster Vergangenheit wurden weltweit Verfahren entwickelt, die dreidimensionale Bilder wiedergeben koennen. Einziger Nachteil: Um einen raeumlichen Eindruck zu erhalten, benoetigt der Betrachter spezielle Brillen, Prismen oder andere teure Hilfsmittel. Ganz ohne Brille kommt die Entwicklung der Firma ICE Oelsnitz/Vogtland aus. "Das HOLOTRON-Verfahren nutzt die Eigenheiten der menschlichen Physiologie wie Augenabstand, Blicktiefe und das Zusammenlaufen der Sehachsen", verraet Reiner Sombrowsky, einer der vier ICE-Gesellschafter. Da der Betrachter einen vor ihm stehenden Gegenstand mit dem linken Auge aus einer etwas anderen Richtung sieht als mit dem rechten Auge, fuegt das Gehirn beide Bilder zu einem einzigen zusammen. Dabei entsteht ein raeumlicher Eindruck des Gegenstandes. Das neue Verfahren zeigt dem Betrachter bei beliebigem Betrachtungswinkel diesen Gegenstand nun abwechselnd so, wie er mit dem rechten und mit dem linken Auge aussehen wuerde. Die beiden Bilder wechseln dabei so schnell, dass sie im Gehirn zu einem einzigen, aber raeumlichen Bild verschmelzen. Der dreidimensionale Eindruck ist in jeder Position innerhalb eines 3D-Betrachtungsbereiches von +/-15 Grad gegeben. Wechselt der Betrachter seine Position, passt sich das dreidimensionale Farbbild fliessend an. Laut Sombrowsky unterstuetzt die HOLOTRON-Technologie als erste autostereoskopische Monitortechnik die Gruppenarbeit an 3D-Bildschirmen. Der neue Monitor kann an jeden handelsueblichen Personalcomputer mittels einer speziellen Grafikkarte angeschlossen werden. Laut Sombrowsky wird der Monitor in der Markteinfuehrungsphase ueber 210.000 Schilling kosten. Die Idee fuer den neuen Monitor kam Sombrowsky beim Rasieren. "Ein Spiegel ist schliesslich auch flach und laesst das Gesicht raeumlich erscheinen", erzaehlt der Erfinder. Sombrowsky, der von Haus aus Mathematiker ist und von 1971 bis 1974 an der Vorlaeufereinrichtung der heutigen TU Chemnitz studierte, tueftelte viele hundert Stunden an dem HOLOTRON-Verfahren, das mittlerweile weltweit patentiert ist. Beim Deutschen Patentamt in Muenchen ist die Erfindung unter der Nummer DE4228111 eingetragen. Seit 13. Juli 1995 ist HOLOTRON ausserdem ein geschuetztes Warenzeichen. ICE Oelsnitz GmbH Tel. 0049/37421-484-0, Fax 0049/37421-24177 (hightext) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .