pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Samstag, 13. März 1999 16:17 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99069: Verschluesselung AGTK 99069: Verschluesselung. 14.03.99 Zufaellig gewaehlte Verschluesselungscodes eventuell leichter zu finden Manchmal reichen 40 Minuten aus um sie zu knacken Tel Aviv (pte) (13. Maerz 99/09:45) - Der Rat von Sicherheitsexperten, sein Passwort oder Sicherheitscodes aus moeglichst zufaelligen Buchstaben- und Zahlenkombinationen zusammenzubasteln, macht die Verschluesselung offenbar nicht unbedingt sicherer. Kryptographie-Experten aus Israel und Grossbritannien stellten fest, dass das Knacken des Codes durch "sinnlose" Kombinationen zwar erschwert wird, andererseits lassen sich die Codes im Datengewirr leichter aufspueren, wenn der Suchende Zugriff auf die Festplatte hat, auf der die Kombination versteckt ist. Adi Shamir vom israelischen Weizmann Institute of Science http://www.weizmann.ac.il/ und Mit-Entwickler des weitverbreiteten Kryptographiesystems RSA, sowie Nicko van Someren von der britischen Sicherheitsfirma nCipher, warnen alle Nutzer davor, anderen Menschen ungehinderten Zugriff auf ihre Festplatten zu ermoeglichen. Da die meisten Programme ihre Daten in irgendeiner Art organisisiert abspeichern, ragen sogenannte "Bloecke der Zufaelligkeit" heraus und koennen mit aehnlicher Leichtigkeit erkannt werden, mit dem das Auge den Unterschied zwischen einem guten und einem gestoerten Fernsehbild erkennt. Laut van Someren reichen manchmal nur 40 Minuten, um auf einer 10GB-Festplatte einen Schluessel von der Groesse 1KB zu finden. "Ein einfaches Programm koennte automatisch die Festplatte durchsuchen und den Code an den 'Boesen' schicken," so der Wissenschaftler. Das Mini-Programm liesse sich beispielsweise als Virus einschleusen, der nur arbeitet, wenn der Bildschirmschoner laeuft, und dadurch noch weniger zu bemerken ist. Jedes sinnvolle Verschluesselungsprogramm verschluesselt zwar den Code, bevor es ihn auf der Festplatte speichert, so dass er fuer den Finder nutzlos ist. Allerdings kann sich der Code auch noch unverschluesselt in einem der temporaeren Dateien, den sogenannten "Swap-Files" befinden, wo er leichter aufzuspueren waere. Besonders angreifbar sind auch Verschluesselungssysteme etwa auf Internet-Servern, Rechnern, auf denen die Schluessel staendig in Gebrauch sind. (wsa) Zweiter Star Wars Trailer als Download Immerhin 25 MB gross Wien (pte) (13. Maerz 99/09:55) - Schon vor einigen Monaten tauchten - zum Teil legal, zum Teil als Raubkopie - die ersten Trailer fuer den neuen Star Wars Teil "Episode I" auf. Nun erschien Donnerstag Nacht ein von den Fans sehnsuechtig erwarteter zweiter Trailer. Um 23:00 Uhr MEZ wurde der Film als QuickTime-Movie auf der StarWars-Homepage zum Download bereitgestellt - immerhin 25 MB gross. Aber selbst diese Datenmenge sollte nicht abschrecken, denn LucasArts - die Macher des Filmes - setzen wieder neue Massstaebe: http://starwars.apple.com/quicktime/trailers/fox/episode-i/trailer_b/menace_ 480.mov Grenzueberschreitendes Glasfasernetz in Betrieb Netze von sieben europaeischen Telekommunikationsgesellschaften verbunden Amsterdam (12. Maerz 99/10:17) - Sieben europaeische Telekomgesellschaften haben am Donnerstag ein europaweites, 45.000 Kilometer umspannendes Glasfasernetz in Betrieb genommen. Das teilte die British Telecom (BT) http://www.bt.co.uk/space.htm am Donnerstag anlaesslich des Starts des Netzes in Amsterdam mit. Zunaechst werde das Glasfasernetz die nationalen Netze von sieben europaeischen Telekommunikationsgesellschaften verbinden. Dazu zaehlen die Viag Interkom in Deutschland, die BT in Grossbritannien, die Cegetel/Telecom Development in Frankreich, die Albacom in Italien, die Telfort in den Niederlanden und die Sunrise in der Schweiz und die BT Belgium in Belgien. Die zweite Phase des Netzausbaus sehe die Einfuehrung in Irland, Spanien und Skandinavien vor, in der dritten Phase solle das Netz auf Sued- und Osteuropa ausgedehnt werden. In weniger als acht Monaten haetten die sieben Telekomgesellschaften mehr als 9.000 Kilometer Glasfaser verlegt und 36.000 Kilometer Glasfaserstrecken miteinander verknuepft, teilte BT weiter mit. Bei dem Netz soll es sich den weiteren Angaben zufolge um das groesste grenzueberschreitende Glasfasernetz in Europa handeln. (reuters) Streit um Microsoft-Patent Verletzung offener Standards durch Software-Konzern Washington (pte) (13. Maerz 99/14:33) - Microsoft erhielt Anfang Maerz ein US-Patent, das nun fuer Aufregung sorgt. Es geht dabei um die Technik der Cascading Style Sheets (CSS), einem Verfahren, mit der die HTML-Technik wesentlich veraendert und ausgeweitet werden kann. Die Kritiker sind nicht wegen des Patents an sich erzuernt, sondern wegen der damit einhergehenden Verletzung offener Standards. Das Internet basiert auf sogenannten offenen Standards, die meist durch die Kooperation verschiedenster Organisationen zustande kommen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei das World Wide Web Consortium (W3C), ein Verband, der auf Non-Profit-Basis die Entwicklung neuer Standards foerdert und ueberwacht. Auch Microsoft ist W3C-Mitglied, hatte aber die weiteren Mitgliedern und CSS-Entwickler nicht von der Patentanmeldung unterrichtet. Die ersten scharfen Proteste aus den Reihen des W3C konnte Microsoft abdaempfen: Man habe unabsichtlich gehandelt und es wuerden keine Lizenzgebuehren fuer die Nutzung der patentrechtlich geschuetzten Technik verlangt. Doch diese Argumentation hat einen Haken, wie die New York Times feststellt. Microsoft wird zwar vermutlich wirklich keine Lizenzgebuehren verlangen, doch das Unternehmen wird im Gegenzug darauf bestehen, selbst auch keine Lizenzgebuehren an andere Firmen zahlen zu muessen. Dies gilt vor allem fuer Patente, die auf anderen WWW-Standards beruhen. Das grundsaetzliche Problem besteht daher darin, dass es bisher keine Uebereinkunft ueber die Patentanmeldung von Techniken gibt, die als "offene Standards" entwickelt wurden. Eine solche Uebereinkunft waere notwendig, um das Internet auf der Basis gemeinsamer Standards weiterentwickeln zu koennen. Neues Holocaust-Informationscenter im Internet Vorhandene Seiten werden katalogisiert und kurz beschrieben Hamburg (pte) (12. Maerz 99/08:43) - Die amerikanische Portalsite "Snap.com" hat ein neues Informationszentrum ueber den Holocaust eroeffnet. "Snap.com" http://www.snap.com/ arbeitet eng mit dem US-Fernsehsender NBC zusammen, so dass die Eroeffnung des "Holocaust Resource Centers" http://www.snap.com/main/channel/item/0,4,-9375,00.html?st.sn.fd.g.hol zeitgleich mit der erneuten Ausstrahlung des Spielberg-Films "Schindlers Liste" auf NBC erfolgte. Die von Regisseur Steven Spielberg gegruendete "Shoah Foundation" http://www.vhf.org/ ist auch im Netz vertreten. Die Informationen zur Judenvernichtung waehrend des Zweiten Weltkrieges haben im Internet ein unuebersehbares Ausmass erreicht. So beschraenkt sich das Angebot von "Snap.com" vor allem darauf, vorhandene Seiten zu katalogisieren und kurz zu beschreiben. Die Aehnlichkeiten zu der Holocaust-Linksammlung bei "Yahoo" http://dir.yahoo.com/Arts/Humanities/History/By_Time_Period/20th_Century/Hol ocaust__The/ sind dabei frappierend, doch durch sein uebersichtlicheres Design und klarere Gliederung kann der neue Infopool eine eigene Daseinsberechtigung beanspruchen. Ebenfalls ausgezeichnete Startpunkte ins Netz, um sich mit dem Holocaust zu beschaeftigen, sind der Holocaust-Guide von "Miningco" http://holocaust.miningco.com/ und die "Jewish Community" http://jewish.com/search/Holocaust_and_Anti_Semitism/ . Die "Cybrary of the Holocaust" http://remember.org/ verlagert den Schwerpunkt etwas auf die Beschaeftigung der Kunst, Literatur und Fotografie mit dem schwierigen Thema. Alle aufgefuehrten Websites sind in englischer Sprache. Auf deutsch sind das "Shoahproject" http://www.shoahproject.org/ , "Sikaron" http://www.geocities.com/CapitolHill/6052/ und das "ShoaNet" http://machno.hbi-stuttgart.de/shoanet/ zu erwaehnen. Diese Angebote koennen mit der Informationsmenge der obigen Sites nicht unbedingt mithalten, haben dafuer aber besonders ein Auge auf den Umgang mit dem Holocaust in Deutschland. (Stern Online) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .