pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ccc.at] Gesendet: Montag, 15. März 1999 19:37 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99070: Werbebanner AGTK 99070: Werbebanner. 15.03.99 "Horror" fuer die Internet-Werbewirtschaft Werbebanner schon bald wertlos - Spam-Debatte nun auch offline Hamburg (pte) (14. Maerz 99/07:00) - Der Schrecken fuer die Anbieter von Bannerplaetzen (Werbeeinblendungen) im Internet ist gross. Nicht nur, dass Siemens mit dem webwasher.de den ersten Bannerblocker in Europa auf den Markt gebracht hat, zu allem Ueberfluss will der Konzern das Programm (laut c't) jetzt auch noch weiterentwickeln. Zur "Kroenung des Schreckens" gibt es jetzt auch noch einen deutschen Browser, in dem der Bannerblocker schon eingebaut ist und die gaengigen Bannergroessen und haeufig vorkommende Pfade zu einschlaegigen Bannerservern bereits voreingestellt sind. http://www.icab.de Ein anderer Browser aus den USA - http://www.bomis.com (San Diego) - verhindert gar Pop-Up Werbung. http://www.internetnews.com/IAR/article/0,1087,archive_12_77151,00.html Hier stellt sich die Frage, inwieweit die Internet-Werbewirtschaft nicht grundsaetzlich umdenken muesste. Denn wenn ein System (der Werbebanner) zwischenzeitlich Streuverluste von 99 Prozent erzeugt, bringt es wenig, Augenauswischereien wie "Banner wirken auch ohne Click" in die Welt zu setzen. Wer sein gesamtes Geschaeftskonzept auf Werbebanner aufgebaut hat, koennte eine geschaeftliche Fehlentscheidung getroffen haben. An irgendwelchen Symptomen herumzudoktern, erscheint realitaetsfern zu sein. Nur zu gern wird da die Tatsache uebersehen, dass das funktionierende Internet nicht als Marketing-Spielwiese entstanden ist. Der Horror fuer die Werbewirtschaft geht aber noch weiter. In den USA wird bereits oeffentlich darueber diskutiert, ob die Spam-Debatte (unerwuenschte Werbemails) moeglicherweise auch Auswirkungen auf Offline-Werbung haben koennte. So scheint es durchaus vorstellbar, dass sich hier ein Trend fortsetzt und dass auch Direct Mailings per Sackpost bald nur noch an Empfaenger verschickt werden duerfen, die das explizit wuenschen. Im Auge behalten sollte man dies und darauf vorbereitet sein. Der Netmarketing-Newsletter hat auf die immer groesser werdende Wichtigkeit des Marketings per eMail reagiert und will in Kuerze ein entsprechendes Service starten. http://www.bov.de Unter dem URL http://www.messagemedia.de/ sollen nicht nur umfassende Infos zum Thema eMail-Marketing angeboten werden, sondern auch die entsprechende Technik, die bereits verfuegbar ist. (netmarketing) Spiegel: Telefon ueber Stromnetz kommt nicht so schnell Trafostationen muessten umgeruestet und Stromzaehler ersetzt werden Essen/Hamburg (pte) (15. Maerz 99/08:00) - Das Telefonieren ueber das Stromnetz wird nach einem Bericht des "Spiegel" http://www.spiegel.de/ spaeter kommen als vom Energiekonzern RWE http://www.rwe.de/ geplant. Die von RWE genutzte Frequenz koenne den Polizeifunk stoeren, schreibt das Hamburger Nachrichtenmagazin in seiner neuen Ausgabe. Eine schnelle Frequenzzuteilung wird von der zustaendigen Behoerde als unwahrscheinlich bezeichnet. Zudem sei der Aufwand gewaltig, um einem groesseren Anwenderkreis Telefonate und Daten ueber das Stromkabel zu ermoeglichen. "Zigtausende Trafostationen muessten umgeruestet und die Stromzaehler fuer jeden einzelnen Haushalt durch digitale Geraete ersetzt werden", heisst es in dem Bericht. Die RWE Energie AG hatte die Technik mit der Schweizer Ascom Management AG (Bern) entwickelt und am Donnerstag eine Teststrecke bei Duesseldorf in Betrieb genommen (siehe pte990311019). Die Technik ermoeglicht es Stromkunden auch, Industrieanlagen oder private Haushaltsgeraete ueber das Internet zu ueberwachen. Bei Telefonaten ueber das Stromnetz fallen keine besonderen Zugangs- oder Kabelgebuehren an, so dass die RWE zum Teil auf Mietleitungen der Telekom verzichten koennte. RWE betreibt mit Veba die Telefongesellschaft Otelo. Nach der Bekanntgabe der Stromtelefonie-Plaene war die RWE-Aktie kraeftig gestiegen. Hatte die RWE-Aktie am Mittwoch abend noch mit 37,60 Euro geschlossen, so stieg ihr Kurs am Donnerstag auf 42,00 und am Freitag auf 46,40 Euro. Das war ein Anstieg von insgesamt 23,4 Prozent. (Spiegel/Stern Online) Mobiler Datenaustausch in unsichtbaren Netzen Nachrichtentechniker in Dresden experimentieren mit Lichtwellen Dresden (pte) (14. Maerz 99/08:00) - Netzwerke, die kabellos und damit unsichtbar Daten austauschen, entwickelt derzeit das Institut fuer Nachrichtentechnik an der Technischen Universitaet Dresden. Die Besonderheit: Mit der neuen Technologie lassen sich erstmals Computer, Handhelds und Peripheriegeraete in ganzen Bueros ohne ein einziges Kabel miteinander verbinden. Im extrem hohen Frequenzbereich von 60 Gigahertz koennen die Daten in hoher Geschwindigkeit uebertragen werden. Die Systeme sollen Dienste vom schmalbandigen Telefon bis hin zu Videouebertragungen und Computeranwendungen im sogenannten Indoor-Bereich integrieren. "Wir verbinden dabei die Mobilkommunikation mit der Lichtwellentechnik", berichtet Professor Adolf Finger, Leiter des Innovationskollegs 'Kommunikationssysteme', das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Freistaat Sachsen gefoerdert wird. In einem Grossraumbuero etwa waeren dann alle Computer, Videogeraete oder Telefone miteinander vernetzt. "Die Basisstation koennte im Keller eines Hauses installiert sein." Die Anbindung an die Basisstation erfolgt optisch mittels Lichtwellenleitern, also Glasfaserkabeln. Ruft ein Mitarbeiter im ersten Stockwerk des vernetzten Gebaeudes auf seinem Handy einen Kollegen im Erdgeschoss an, so bedeutet das fuer das System: Elektronische Funksignale werden von einem Transpoder (Sender und Empfaenger der Funksignale) im ersten Stockwerk empfangen und gelangen dort auf eine Laserdiode, die das elektronische Signal in Licht umwandelt. Die Lichtwellen flitzen dann ueber einzelne Fasern des Glaskabels zum Empfaenger im Erdgeschoss. Dort wandelt eine Fotodiode am Handy das Licht wieder in elektronische Funksignale um. Die zwei koennen nun miteinander telefonieren. Noch betreiben die Dresdner Wissenschaftler Grundlagenforschung: Sie haben neben Theorien und Technologien einen Sender und Empfaenger komplett zusammengesetzt sowie die Leiterplatten samt Signalverarbeitung selbst gefertigt. Ziel ist es erst einmal, ein solches Kommunikationssystem fuer ein Gebaeude fertigzustellen. Signale koennten dann auch in der naeheren Umgebung des Hauses empfangen werden. Finger: "Fuer einen Ausbau des Systems ist die Anbindung ueber oeffentliche Leitungen - zum Beispiel das weitverzweigte Netz der Telekom - die einzige wirtschaftlich sinnvolle Loesung." hoesel@entno1.et.tu-dresden.de Lucent verbessert optische Uebertragung Prototyp jagt zehn Gigabit/sec ueber vier Kilometer Strecke Los Angeles (pte) (14. Maerz 99/08:00) - Wissenschaftler der Bell Labs, Lucent Technologies, haben eine Moeglichkeit gefunden, die optische Datenuebertragung auch ohne Glasfaserkabel zu optimieren. http://www.lucent.com/ Der von den Bell Labs erstellte Proto-Typ ist in der Lage, einen Datenstrom von zehn Gigabit/sec ueber eine Strecke von ueber vier Kilometern zu transportieren. Dabei wird Licht von vier verschiedenen Wellenlaengen kombiniert, wobei jeder Lichstrahl 2,5 Gigabit/sec uebernimmt. Damit wurde der hauseigene Rekord bereits nach drei Monaten sowohl in Hinblick auf den Datendurchsatz als auch auf die uebertragene Strecke vervierfacht. Die Technik ist weniger fuer den festen, stationaeren Einsatz gedacht, sondern soll vielmehr dort verwendet werden, wo es um kurzfristige oder mobile Datenuebertragung geht. Von Lucent werden in diesem Zusammenhang die Datenuebertragung ueber Wasser, der Einsatz bei Medien-Veranstaltungen sowie militaerische Einsatzbereiche auf dem Schlachtfeld genannt. Eine weitere, etwas friedvollere Einsatzmoeglichkeit besteht dort, wo es zu kurzfristigen Unterbrechungen von Glasfaserverbindungen kommt. Gegen eines ist das Verfahren allerdings nicht gefeit: Sobald Nebel aufsteigt, hat die Datenuebertragung ein Ende. --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .