pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ping.at] Gesendet: Donnerstag, 8. April 1999 21:39 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99086: Internet 2 AGTK 99086: Internet 2. 08.04.99 US-Universitaeten surfen bereits ueber Internet 2 Berliner City-Netz soll naechsten Uebertragungsrekord aufstellen Washington/Berlin (6. April 99/19:32) - Fuer 37 Universitaeten in den USA sind Wartezeiten auf der Datenautobahn vorbei. Angebunden an das neue Internet 2, koennen sie untereinander 45.000 Mal schneller Daten verschicken und empfangen als mit einem handelsueblichen Modem. Mit diesen 2400 Millionen Bits pro Sekunde liessen sich saemtliche Texte der Kongressbibliothek in Washington in knapp 20 Sekunden transportieren. http://www.internet2.edu/ Neben der Telemedizin sollen im Internet 2 neue Techniken fuer schnelle Videouebertragungen und virtuelle Forschungslaboratorien getestet werden. Studenten koennten live den Vorlesungen beruehmter Professoren an weit entfernten Universitaeten lauschen. Entwickelt wird diese Infobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung von 140 Universitaeten und einigen grossen Netzwerkfirmen mit einem Budget von fast 500 Millionen Dollar fuer die ersten drei Projektjahre. Internet 2 ist nicht an das normale Internet angebunden, doch die Entwickler vertroesten darauf, dass noch jede sinnvolle Neuerung den Weg in das offene Internet gefunden habe. In Deutschland forciert der Verein zur Foerderung des Deutschen Forschungsnetzes http://www.dfn.de (DFN) die Entwicklung schnellerer Datennetze. Nahezu alle Universitaeten und Forschungszentren sind an das DFN angeschlossen. Zwischen den Hauptknoten wie Hamburg, Berlin, Frankfurt und Muenchen eilen heute schon 155 Millionen Bits pro Sekunde. Lokal wurde bereits die Gigabitmarke uebersprungen. Ein 110 Kilometer langes Glasfaserkabel das Forschungszentrum Juelich zwischen Duesseldorf und Aachen mit dem GMD-Foschungszentrum fuer Informationstechnik in Sankt Augustin bei Bonn. Auch in Nord- und Sueddeutschland fiel mit entsprechenden Verbindungen die Gigabit-Schallmauer. Dabei werden Glasfaserkabel sowohl von der Telekom als auch von anderen Telefonunternehmen wie Otelo genutzt. Zur Steigerung der Kapazitaet in Glasfasern optimieren die Forscher die gleichzeitige Uebertragung mehrerer Nutzkanaele in einem Kabel. Dazu werden zwei verschiedene Verfahren getestet. Im TDM-Verfahren (Time-Division-Multiplex) werden auf der Senderseite einzelne Kanaele mit einem Schalter, dem Multiplexer, ineinander verschachtelt. Nach dem Versand durch die Glasfaser muss ein Demultiplexer die Kanaele wieder voneinander trennen. Datenraten bis zu 40 Gigabits pro Sekunde sollen so moeglich werden. Parallel dazu testen die Wissenschaftler das Wellenlaengenverfahren WDM (Wavelength-Division-Multiplex). Hierbei wird die Information ueber verschiedene Traegerfrequenzen gleichzeitig durch eine lichtleitende Glasfaser geschickt. Der Empfaenger kann mit speziell abgestimmten Lasern die Informationen auf den verschiedenen Traegerfrequenzen wieder voneinander trennen. Fuer die WDM-Technik wird derzeit in Berlin das einzige Testnetz in Europa aufgebaut. Dieses City-Netz mit einem Umfang von 100 Kilometern soll als sogenanntes KomNet die naechste Rekordmarke anpeilen. Uebertragungsgeschwindigkeiten im Terabitbereich - das entspricht 1000 Gigabit - sollen moeglich werden. Noch bis Mitte 2002 laeuft dieses Projekt unter der Federfuehrung des Heinrich-Hertz-Instituts fuer Nachrichtentechnik in Berlin. 115 Millionen Mark werden insgesamt investiert. Neben 15 Universitaeten und oeffentlichen Forschungsinstituten beteiligen sich auch Firmen wie die Deutsche Telekom, Bosch, Siemens und Alcatel SEL. (welt) Online-Speicherplatz fuer Dokumente Zugriff aufs eigene Archiv von jedem Rechner aus Naples (pte) (31. Maerz 99/07:00) - Unter der Devise "My Docs online!" kann jetzt jeder kostenlos den Inhalt seiner Festplatte ins Internet auslagern, wenn der Speicherplatz knapp wird. Die Adresse http://www.mydocsonline.com nimmt alle Arten von Dateien auf und gibt sie auf Abruf auch wieder heraus. Die Benutzer des Angebots haben damit jedoch nicht nur eine Entlastung fuer die Speicherkapazitaet des Computers, sondern sind nun auch in der Lage, von jedem Rechner mit Internet-Anschluss aus die Dokumente abrufen zu koennen. Besonders Vielreisende, die permanent mit einem eigenen Archiv arbeiten muessen, finden mit diesem Angebot eine brauchbare Loesung. Eine weitere Nutzungsmoeglichkeit ist, die Website fuer regelmaegige Datensicherungen zu benutzen. Dadurch fallen zwar Online-Gebuehren an, doch muss keine Hardware angeschafft werden, und die Daten koennen schnell mit einem zweiten Geraet wiedergewonnen werden. Das System kann auch Dokumente aller Formate zwischen PCs und Macintoshs versenden; die Dateien koennen auch von Arbeitsgruppen gemeinsam genutzt werden. Der kostenlose Zugang kann nach Angaben der Betreiber innerhalb von dreissig Sekunden konfiguriert werden. Das Angebot umfasst pro Benutzer allerdings nur 20 MB. Es loest das Umhertragen von Disketten oder langatmige Versenden von E-mail-Anlagen ab. (PRNewswire) Weg frei zum globalen Mobiltelefonsystem Ericsson legt Patentstreit mit US-Firma Qualcomm bei - Standards werden kompatibel Stockholm (pte) (29. Maerz 99/09:00) - Der Weg zum globalen Mobiltelefonsystem ist frei. Grundlage dafuer ist die Beilegung eines dreijaehrigen Patentstreites zwischen dem schwedischen Elektronikkonzern Ericsson http://www.ericsson.com und dem amerikanischen Kontrahenten Qualcomm. Die Loesung des Konflikts: Ericsson kauft Qualcomms http://www.qualcomm.com Mobiltelefonbereich und bekommt damit Zugang zu der von den Amerikanern entwickelten dritten Generation der Mobiltelefontechnik. Ihr System CDMA2000 konkurriert bisher mit dem WCDMA-Standard, hinter dem die Europaeer, Japan und das uebrige Asien stehen. "Das groesste bisherige Hindernis zur Schaffung eines weltweiten Mobiltelefonnetzes ist jetzt ausgeraeumt", erklaerte Ericssons Vorstandsvorsitzender Sven-Christer Nilsson. Die Telekommunikationsindustrie und die Boersen in New York und Stockholm jubelten ob des Deals. Der Ericsson-Kurs stieg um mehr als zehn Prozent, das Qualcomm-Papier legte 13 Prozent zu, und selbst der Konkurrent Nokia profitierte von dem Geschaeft. Die Boersen hatte lange auf eine gute Ericsson-Nachricht gewartet. Die Aktie war in den letzten Wochen von ueber 220 auf 175 Schwedische Kronen abgesackt. Laut Firmenchef Nilsson wird Ericsson bereits im ersten Halbjahr 2000 die ersten Handys der dritten Generation auf den Markt bringen, zunaechst in den USA, danach in Australien und China. Der Streit zwischen den beiden Unternehmen drohte Entwicklung und Einfuehrung der dritten Generation von mobilen Telekommunikationssystemen zu blockieren. Die Internationale Teleunion (ITU) hatte im Dezember beschlossen, dass kein neuer Standard eingefuehrt werden darf, bevor die gerichtliche Auseinandersetzung um die Patentrechte nicht beigelegt ist. Trotz allem wird es auch in Zukunft zwei Systeme geben. Der grosse Unterschied zu heute: Die Handys werden kompatibel gemacht. Ericsson betonte, man werde, gemeinsam mit Nokia, an der Entwicklung der eigenen WCDMA-Technik festhalten, die allerdings auf der CDMA-Technik von Quacomm basiert. (Welt) Phono-Industrie klagt MP3-Portal Internet-Musik fuer Gewinnrueckgang verantwortlich gemacht Zuerich (pte) (29. Maerz 99/07:00) - Die Branchenvereinigung International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) hat eine Klage gegen das norwegische Unternehmen Fast Search & Transfer eingereicht. Das Unternehmen ist Betreiber der Suchmaschine MP3-Search, die unter anderem fuer die "Portal-Site" von Lycos Musikstuecke im MP3-Format aufstoebert. http://www.mp3.lycos.com Die IFPI begruendet ihren Schritt damit, dass es sich bei den mit dem Suchwerkzeug gefundenen Liedern im Normalfall um illegale Kopien handle. Nach Angaben der IFPI wird die norwegische Polizei die Ermittlungen im April aufnehmen. http://www.ifpi.org/ Damit macht sich die Organisation verstaendlicherweise wenige Freunde in den Reihen der MP3-Anbieter: "Die Klage ist ein Versuch, die Entwicklung des Internet zu stoppen", kommentierte Lorraine Comstock, Sprecherin von Diamond Multimedia Systems. Diamond produziert das MP3-Abspielgeraet "Rio", FAST ist online unter http://web.fast.no/whatsnew/ abrufbar. Die neue Klage der Musikindustrie relativiert die Aeusserungen der Chefin der US-Musikbranchenvereinigung RIAA (Recording Industry Association of America), Hilary Rosen. Sie hatte Anfang der Woche in einem Interview mit dem US-Magazin "Wired" noch Sympathie fuer das Audio-Kompressionsverfahren bekundet. Die RIAA hat Ende letzter Woche zudem eine Studie veroeffentlicht, wonach die Verkaufszahlen von CDs weltweit deutlich zurueckgegangen seien - besonders stark im Segment der 15- bis 24jaehrigen. Sprecher der Organisation machten den MP3-Boom fuer den Rueckgang verantwortlich. http://www.riaa.com/ (ZDnet) 20.000 Unterschriften gegen unerwuenschte E-Mail-Werbung "Stimm gegen SPAM!" laeuft weiter Hamburg (pte) (26. Maerz 99/09:25) - Die von politik-digital und dem c't Magazin gestartete Online-Petition "Stimm gegen SPAM!" (pte990228006) hat sich zu der bislang groessten europaeischen Internet-Initiative entwickelt. Ueber 20.000 Buerger aus allen EU-Laendern haben in den vergangenen Tagen die Petition gegen unerwuenschte E-Mail-Werbung (SPAM) digital unterzeichnet: http://www.politik-digital.de/spam/. Die Frist zur Unterzeichnung der Petition endete nicht, wie zunaechst vorgesehen, am 24. Maerz, sondern laeuft zunaechst weiter. Waehrend bisher erwartet wurde, dass der Wirtschaftsausschuss des Europaeischen Parlaments bereits am 29. Maerz eine Vorentscheidung ueber kuenftige gesetzliche Regelungen zum Versand von E-Mail-Werbung treffen wuerde, hat der Ruecktritt der EU-Kommission einen Aufschub von noch unbestimmter Dauer bewirkt. (Infos: politik-digital, Tel: ++49-40-309781-57) Cyber-Ahnentafeln zum Selberbasteln Eine Website in den Vereingten Staaten bietet Ahnenforschung im Schnellverfahren Fremont (30. Maerz 99/08:53) - Mehr als 100 Mio. US-Amerikaner werden derzeit von einem neuen Internet-Angebot als Zielgruppe angesprochen: die Hobby-Ahnenforscher. Immer oefter durchsuchen sie das Internet auf der Suche nach ihren Vorfahren und unverhofften Verwandten. Diese Nachfrage zu kanalisieren, haben sich die Betreiber der Website http://www.genealogy.com vorgenommen. Sie wollen damit den Familienforschern ein praktisches Werkzeug bieten, um in kurzer Zeit erste Ergebnisse vorweisen zu koennen; Werbesprueche wie "Create and Share an Instant Family Tree Online @ FREE" begleiten den Internet-Auftritt. Per Mausklick soll damit jedermann moeglich sein, was prinzipiell ein schwieriges Unterfangen ist: die Erstellung und Aktualisierung einer persoenlichen Ahnentafel oder eines Familien-Stammbaums. Der Zuspruch der Konsumenten ist allerdings enorm. Die Website ermoeglicht auch Personen ohne Computer-Kenntnisse die Erstellung eines "family tree". Dafuer stehen genealogische Suchmaschinen bereit, die das Internet nach eingegebenen Namen und Daten durchsuchen und in manchen Faellen auch Verbindung zu anderen Ahnentafeln beziehungsweise Stammbaeumen aufnehmen, sofern eine Verwandtschaft besteht und der Verwandte seine Familiengeschichte ebenfalls ins Netz gestellt hat. Das Angebot stellt die erste gebuehrenfreie interaktive Website zur Genealogie dar. "Lustig und leicht" entstehen dabei zahlreiche Abstammungstafeln, deren Inhalt freilich vom Gusto derer abhaengt, die sie erstellen. Darueber hinaus besteht die Moeglichkeit, seiner Familie eine eigene Homepage anzumelden, ein "Familygramm" an Verwandte zu senden oder mit Hilfe des "Biographie-Assistenten" die ersten Bausteine der Familienchronik niederzuschreiben. (PRNewswire) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .