pcnews Von: Martin Weissenboeck [mweissen@ping.at] Gesendet: Dienstag, 13. April 1999 20:05 An: agtk@ccc.or.at Betreff: AGTK 99091: Domain-Versteigerung AGTK 99091: Domain-Versteigerung. 13.04.99 Wallstreet.com wird versteigert Erster Benchmark-Test fuer den Domainhandel New York (pte) (12. April 99/11:30) - Ein aktueller Domainverkauf koennte sich zum Pruefstein fuer die Wuensche von Online-Geschaeftemachern erweisen, mit dem Handel von Domainnamen das grosse Geld zu machen. Der kleine amerikanische Provider und Internetberater Aces.com http://www.aces.com/ bietet die Domain wallstreet.com zum Verkauf und plant dazu eine Online-Versteigerung des Namens am 20. April 1999. http://www.wallstreet.com/ Nach Angaben des Online-Magazins C|Net war dem ganzen ein Angebot eines Pornoanbieters vorausgegangen, der angeblich bereit war, 250.000 Dollar fuer den attraktiven Domainnamen zu zahlen. Dieses Angebot soll aber ausgeschlagen worden sein. Dafuer wurde der Domainname in das Auktionsangebot des Beratungsunternehmens New Commerce Communications (NCC) aufgenommen. http://www.com-broker.com/ und http://www.com-broker.com/wallstreet.htm Ein Mindestgebot wird zwar nicht direkt angegeben, doch der Eigentuemer behaelt sich das Recht vor, Gebote unter 300.000 Dollar auszuschlagen. Als Begruendung fuer diese hohen Erwartungen wird angegeben, dass der Name "Wallstreet" bzw. "Wallstreet.com" schon jetzt fuer etwa 417.000 Besucher pro Tag gut ist. Ein weiteres Argument fuer den Erwerb dieses Namens besteht nach Angaben der Verkaeufer darin, dass der Begriff "Wallstreet" bisher patentrechtlich nicht geschuetzt wurde und dies vermutlich auch nie sein wird. Zudem ist bisher kein Rechtsstreit anhaengig bzw. in Sicht. Die aktuelle Versteigerung wird vermutlich in einer Art Benchmark-Test fuer den Verkaufswert von Domainnamen enden. Aus diesem Grund erwartet die Branche den Ausgang dieser Aktion mit Spannung. Sollte - was nicht unwahrscheinlich ist - ein hoeherer Preis geboten werden, dann wird der Markt fuer Domainnamen das auch quittieren. In diesem Fall duerften in naechster Zeit mehr Spekulanten an die Oeffentlichkeit treten, um ihre oft schon vor vielen Jahren gebunkerten Schaetze feilzubieten. (intern.de) Erste Klage gegen Pentium III US-Aufsichtsbehoerde FTC prueft Angaben der Konsumentenschuetzer New York (pte) (12. April 99/16:16) - Die amerikanische Organisation fuer Daten- und Verbraucherschutz Center for Democracy (CDT) http://www.cdt.org/ sowie die Schwulen- und Lesbenebewegung Gay Lesbian Alliance Against Defamation http://www.glaad.org/ hat bei der US-Aufsichtsbehoerde Federal Trade Commission (FTC) http://www.ftc.gov/ eine Klage gegen die Seriennummer des Pentium III-Prozessors von Intel http://www.intel.com eingereicht. Nach den Ausfuehrungen des CDT unterscheide sich die Processor Serial Number (PSN) des Pentium III von aehnlichen Mechanismen in anderen Geraeten, da sie sich ausschliesslich auf den Consumer-Markt konzentriere und als eindeutige Moeglichkeit zur Identifizierung eines Anwenders innerhalb des E-Commerce ausgerichtet ist. Im Unterschied zu anderen Identifizierungsnummern wie IP-Adressen koennte nach den Vermutungen der Organisation die PSN dauerhaften Bestand auf der Mehrzahl der Computer der Anwender haben. Mulligan betonte, dass die PSN weiterhin eine wesentliche Bedrohung fuer die Privatsphaere der Anwender darstelle: "Uebertragene Daten liefern eine detaillierte Aussage ueber das jeweilige Online-Leben." Aus diesem Grund hat sich der Schwulen- und Lesbenverband der Klage angeschlossen, weil er die Gefahr sieht, dass Homosexuelle durch die Seriennummer aufgespuert und von sogenannten "Hate Groups" angegriffen werden koennten. "Wer weiss schon, was mit denn Daten alles gemacht wird?", fragt die Chefin der Abteilung interaktive Medien der Allianz, Loren Javier. Auf Anfrage teilte Intel-Pressesprecher George Alfs mit, keine Kenntnis ueber das Dokument des CDT zu haben. Allerdings merkte er an, dass Haendler und Kunden freie Wahl haetten, die PSN zu aktivieren oder auszuschalten". (zdnet) Internet als schnelles Medium nachgefragt Kosovo-Krise pusht Spiegel online - Ueberraschend: Wallstreet Inside Muenchen (pte) (10. April 99/11:34) - Die Krise im Kosovo hat nach der Lewinsky-Affaere einmal mehr bewiesen, dass das Internet stark als schnelles Informationsmedium nachgefragt wird. Am deutlichsten von der Nachrichtensucht der User profitiert hat im Maerz Spiegel Online: Die Visits stiegen gegenueber Februar um mehr als das Doppelte auf rund 4,8 Millionen, die Seitenzugriffe stiegen um 47,5 Prozent auf 11,7 Millionen. Damit preschte Spiegel Online vom siebten auf den zweiten Platz vor. Spitzenreiter bei den IVW-geprueften Publikumsangeboten bleibt nach Visits und Page Impressions weiterhin Focus Online. Die Burda-Website verbuchte knapp 5,4 Millionen Besuche (ein Plus von 23,5 Prozent) und rund 19,4 Millionen Seitenzugriffe (plus 18,8 Prozent). Der im Vormonat Zweitplazierte TV Spielfilm Networld rutschte durch den Spiegel-Erfolg nach Visits auf den dritten Rang (4,8 Millionen Visits), weist aber mit 14,2 Millionen Page Impressions deutlich mehr Seitenzugriffe auf als Spiegel Online. Das gilt auch fuer Praline Interaktiv. Im Visit-Ranking (4,5 Millionen) auf dem vierten Platz, klicken hier die User deutlich mehr durch das Erotik-Angebot: Mit knapp 18 Millionen Seitenzugriffen hat Praline Interaktiv gegenueber Februar nochmals deutlich zugelegt und liegt damit gleich hinter Focus Online. Auf dem fuenften Rang plazierte sich nach Visits TV Today Network (4,5 Millionen Visits, 14,4 Millionen PIs), gefolgt von Sat 1 Online mit Ran Online und der Harald-Schmidt-Show (3,25 Millionen Visits, 13 Millionen PIs), Stern Online (3,24 Millionen Visits, 14,8 Millionen PIs) und RTL Online, das mit einem Visit-Plus von 86,7 Prozent auf 2,6 Millionen zulegte. Bei den redaktionellen Special-Interest-Angeboten verdraengte ZDNet Deutschland (2,2 Mio. Visits) den Business Channel (1,9 Mio. Visits) vom zweiten Platz, Heise Online bleibt mit rund 3 Millionen Besuchen weiterhin Spitzenreiter in diesem Marktsegment. Den Bereich der redaktionellen Fachinformationen fuehrt Wallstreet Inside mit 1,3 Millionen Visits (plus 72,8 Prozent) an. Kress Online erreichte knapp ueber 208.000 Visits (plus 10,7 Prozent) und 426.827 Page Impressions, w&v online schaffte 129.685 Visits (plus 17,5 Prozent) bei 510.697 Page Impressions. horizont.net verzeichnet 123.510 Besuche (plus 25,8 Prozent) und 459.069 Page Impressions (plus 38,1 Prozent). Alle Ergebnisse sind unter http://www.pz-online.de und http://www.ivw.de abrufbar. (horizont/w&v) Computervirus Melissa sorgt fuer Aufruhr Uebeltaeter duerfte gefunden sein - Jaehrlich 4000 neue Viren Washington/Berlin (pte) - Der Computer-Virus "Melissa" hat diese Woche derartige Panik ausgeloest, dass sowohl die US-Bundespolizei FBI, das Computer Emergency Response Team (CERT), sowie das amerikanische National Infrastructure Protection Center (NIPC) Warnungen ausschickten. Der Virus sei tief in kommerzielle, militaerische und staatliche E-Mail-Gateways und Systeme eingedrungen, meldete zdnet. Melissa sei ein Makrovirus, der sich als Anhaengsel an MS-Word-Dateien und MS-Outlook-E-Mails mit rasender Geschwindigkeit verbreite. Selbst das Softwarehaus Microsoft und der Computerhersteller Compaq seien akut betroffen gewesen, hiess es in US-Presseberichten. Ebenfalls wurde Flugzeughersteller Boeing als Betroffener genannt. Ueber die wirkliche Gefaehrdung durch Melissa streiten sich die Experten: Waehrend Frank W. Felzmann vom deutschen Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) http://www.bsi.bund.de/ vor einem "neuem Bedrohungspotential" spricht, meint ein Newsletter der TU Berlin: "Es gibt keinen Grund, in den Panik-Modus zu wechseln." http://www.tu-berlin.de/www/software/hoax/letter0699.html Der Verursacher des Virus duerfte mittlerweile identifiziert sein. Zum Verhaengniswurde dem Hacker wahrscheinlich ein Feature von Microsoft, das erst seit kurzem bekannt und selbst Gegenstand der Kritik wurde: Office-Dokumente enthalten eine normalerweise unsichtbare Identifikationsnummer, die Rueckschluesse auf den Computer zulaesst, auf dem sie geschrieben wurden. Zusaetzlich erscheint die ID in der Regsitrierungsdatenbank von Windows 98 und kann damit auch von anderer Software abgefragt werden. Richard Smith, Entdecker dieser versteckten Funktion, hat sich auf die Suche nach dem Melissa-Uebeltaeter gemacht, und glaubt ihn schon gefunden zu haben. Zusammen mit einem Uni-Forscher hat der Leiter der Computer-Firma Phar Labs im Internet nach Dokumenten gesucht, die vom selben Rechner wie Melissa stammen, berichten amerikanische Web-Medien. Fuendig wurden die beiden Jaeger auf der Website www.sourceofkaos.com/homes/vic/start.html , die inzwischen vom Netz genommen wurde. Nach einem Bericht von zdnet gehoert die Site einem Hacker, der unter anderem den Namen VicodinES benutzt und bereits mehrere Viren in die Welt gesetzt haben soll. Zwar ist VicodinES im richtigen Leben noch nicht identifiziert, doch wenn er gefunden wird, kriegt er Probleme: ZDNet zitiert einen FBI-Beamten mit der Angabe, ihm drohten 5 bis 10 Jahre Gefaengnis und eine Geldstrafe bis zu 350.000 Dollar. Die Moeglichkeiten, sich vor Viren wirksam zu schuetzen, sind nach Angaben von Professor Klaus Brunnstein (Universitaet Hamburg) bisher unzulaenglich. Die Virenschutzprogramme haetten alle gemeinsam, dass sie nur vor bereits bekannten Viren schuetzen wuerden. Die Entwicklung im Virenbereich sei aber rasend schnell, insgesamt seien 25.000 Viren bekannt, jaehrlich kaemen 4.000 Computer-Viren neu hinzu. Wichtig sei deshalb, dass der Anwender nach dem Kauf eines Antivirenprogrammes sich regelmaessig das Update besorge, so Brunnstein. Nur dann sei ein wirksamer Schutz sichergestellt. Auch die Qualitaet der Viren habe in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, sagte Brunnstein weiter. An die Stelle der "Boot-Viren" seien die "Makro-Viren" getreten, die als Anhaenge (Attachments) mit E-Mails verbreitet wuerden. "Boot-Viren" werden dagegen beim Start eines Computers von Disketten aus wirksam. Mittlerweile seien rund 4.500 Makro-Viren bekannt, knapp 100 davon seien weit verbreitet. (zdnet/handelsblatt) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 ------- This message was distributed via the Listserver of the CCC (Computer Communications Club) - (e-mail 'ccc@ccc.or.at' for info's). To unsubscribe from the list send a message to listserv@ccc.or.at with the following command in the message body: 'unsubscribe agtk' .