pcnews Von: martin@weissenboeck.at Gesendet: Mittwoch, 5. Mai 1999 17:24 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 99113: Viren. AGTK 99113: Viren. 05.05.99 Bibliothek der Computerviren Basis fuer weltweite Schutzmassnahmen Hamburg (pte) (4. Mai 99/08:00) - Nicht erst seit dem Auftreten des Melissa-Virus und des Tschernobyl-Virus, die sich ueber Rechnernetze weltweit verbreiten konnten, arbeiten Computerexperten an Gegenmitteln. In den USA beherbergt das Malicious Code Laboratory http://www.icsa.net/services/consortia/anti-virus/inthelab.shtml die Kopien von mehr als 43.000 Computerviren, um sie zu registrieren, zu analysieren und unwirksam machen zu koennen. Das Labor ist Teil der Firma ICSA Inc. http://www.icsa.net/about_icsa/ die sich in der Welt der Bits und Bytes einen Namen gemacht hat als das Aequivalent zur Weltgesundheitsorganisation WHO. ICSA nutzt die brisante Sammlung, um Dutzende von kommerziellen Sicherheitsprogrammen zu testen und mit Zertifikaten auszustatten, damit Privatnutzer wie auch grosse Firmen sich vor Hacker-Aktivitaeten schuetzen koennen. Jeden Monat waechst die Liste bekannter Viren um rund 1.000 Stueck an, so Roger Thompson, der technische Direktor von ICSA fuer die Forschung an boesartigem Code. Viele dieser Neuzugaenge seien allerdings nur einfache Veraenderungen bereits bekannter, aelterer Viren. Zudem treten die meisten Viren offenbar nur sehr vereinzelt auf: "Von den tausenden von Viren, die wir identifiziert haben, gelangen nur rund 150 tatsaechlich auf die Rechner von sehr vielen Menschen. Und vielleicht noch einmal 500 schaffen immerhin eine regionale Krankheitswelle", so Thompson. Der Grund dafuer ist, dass Computerviren generell grosse Schwierigkeiten haben, sich "fortzupflanzen". Weil trotz Microsoft die Rechner dieser Welt immer noch mit einer grossen Vielfalt von Betriebssystemen und Software ausgestattet ist, haben die Autoren von Virenprogrammen Schwierigkeiten mit der Entwicklung eines Virus', der in der Lage ist, einen Grossteil der Computer zu befallen. "Es gibt einige Viren, die wir Win32-Infizierer nennen, weil sie direkt das Windows-Betriebssystem befallen. Die sind allerdings sehr schwer zu schreiben, deshalb gibt es nicht viele davon," so Thompson. Virenautoren nutzten lieber sogenannte "Makro-Programme", die an weitverbreiteter Software ansetzten. So habe man bisher rund 4000 Makroviren identifiziert, die speziell auf Microsoft-Office-Produkte getrimmt seien. Auch der medienwirksame Melissa-Virus konnte sich nur ueber die ganze Welt verbreiten, weil er sich mit Hilfe beliebter Email-Programme selbst vervielfaeltigte. Nicht zuletzt Melissa machte aber auch endgueltig klar, dass die Welt inzwischen vernetzt ist und wichtige Informationen leichter zugaenglich sind als zu frueheren Zeiten. Entsprechend boomt das Geschaeft mit Antiviren-Programmen. Solche und andere Software zum Schutz von Computerausruestung soll von einem 5 Milliarden-Dollar-Marktanteil im Jahr 1997 auf rund 25 Milliarden Dollar im Jahr 2003 anwachsen, so eine ICSA-Prognose. (wsa) SAN-Technologie fuer schnelles Speichern im Netz Potential der Glasfaser-Speicherung wird heuer verdreifacht Framingham (pte) (1. Mai 99/11:31) - Immer mehr EDV-Profis machen sich in ihren Netzwerken die sogenannte SAN-Technologie (storage area network) zunutze, mit der die verfuegbare Bandbreite deutlich erweitert werden kann. Damit wird die Leistungsfaehigkeit des Netzwerks erhoeht, und es kommt bei Backups nicht mehr zu einer Verlangsamung des sonstigen Datenverkehrs. Als SAN bezeichnet man mehrere dedizierte Speichergeraete, die ueber Glasfaserschnittstellen miteinander verbunden sind. Obwohl SANs in erster Linie fuer Unternehmen gedacht sind, die rund um die Uhr Daten uebertragen, rechnen Experten damit, dass der Trend sich auch in anderen Bereichen ausdehnen wird. Die Gartner Group erwartet, dass bis 2001 mehr als 80 Prozent der 500 erfolgreichsten Unternehmen der Vereinigten Staaten SANs einsetzen werden. Robert Gray von der International Data Corporation (IDC) schaetzt, dass sich die Ausgaben fuer die Glasfaser-Speicherung 1999 verdreifachen werden - im vergangenen Jahr lagen die Investitionen noch bei ueber einer halben Mrd. Dollar. IDC erwartet, dass das Geschaeft mit der Glasfaser-Speicherung bis 2002 einen Umfang von umgerechnet 9,2 Mrd. Dollar erreicht haben wird. Dazu kommen noch weitere zwei bis drei Mrd. Dollar fuer SANs, bei denen keine Glasfaserschnittstellen genutzt werden. Die SAN-Technologie wurde entwickelt, weil immer groessere Datenmengen uebertragen werden muessen. SAN-Netzwerke unterstuetzen Uebertragungsraten von bis zu 100 MBps ueber Entfernungen von bis zu zehn Kilometern; sie koennen sich aus verschiedenen Speichersystemen zusammensetzen, z.B. RAID-Systemen, Bandlaufwerken, CD-ROM-Sammlungen oder mehreren Magnetplatten, die durch Glasfaserverbindungen mit einem oder mehreren Servern verbunden sind. http://www.cio.com/archive/041599_et.html (CIO) "Datenverteiler" fuer Internet-Grossevents Neue Cache-Technologie soll Datenstaus vermeiden New York (pte) (1. Mai 99/12:01) - Die neu gegruendeten Firmen Sandpiper Networks und Akamai Technologies haben eine Methode entwickelt, mit der Staus im Internet kuenftig verhindert werden sollen. Erreicht wird dies dadurch, dass die Inhalte einer Website auf mehrere Server verteilt werden, die ueber das ganze Internet verstreut sind. Die Dienste von Sandpiper http://www.sandpiper.com und Akamai http://www.akamai.com koennen dazu verwendet werden, den Datenverkehr im Umfeld groesserer Web-Ereignisse zu erleichtern. Im vergangenen Jahr nutzte so etwa die Los Angeles Times das Sandpiper-Verfahren dazu, die massenhaften Anfragen zum Starr-Report zu bewaeltigen. Die von den Unternehmen verwendete Cache-Technologie stellt zusaetzliche Kopien von beliebten Webseiten bereit und ist damit in der Lage, den Datenverkehr im Internet etwas zu beruhigen. Nachteil ist allerdings, dass der Urheber einer Seite keine Kontrolle mehr ueber den Cache-Speicher hat und das Material somit nicht mehr aktualisieren kann. Auch kann die Anzahl der Zugriffe auf die reproduzierten Internet-Seiten nicht ueberwacht werden. Trotzdem wird erwartet, dass AOL Sandpiper finanziell unterstuetzt und dass AOL die Sandpiper-Technologie in seinem Netzwerk einsetzen will. (NYT/stern) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".