pcnews Von: martin@weissenboeck.at Gesendet: Montag, 10. Mai 1999 19:14 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 99116: PGP AGTK 99116: PGP. 08.05.99 Der Listserver war irgendwie mit dieser Aussendung nicht einverstanden und hat den Dienst verweigert. Daher noch ein Versuch... US-Gericht hebt Krypto-Exportverbot auf Verstoss gegen das Recht auf freie Meinungsaeusserung Washington (pte) (7. Mai 99/13:59) - Ein US-Berufungsgericht hat laut einem Bericht im Newsdienst http://www.wired.com entschieden, dass die von der Clinton-Administration forcierten Exportbeschraenkungen fuer Kryptographie weitgehend gegen das Recht auf freie Meinungsaeusserung verstossen. Source Codes von Verschluesselungsprogrammen muessen, so die Entscheidung, in abgedruckter Form exportiert werden duerfen. Keine Einschraenkung der freien Meinungsaeusserung stellt aber das Exportverbot fuer fertige Verschluesselungsprogramme dar. Grundlage der Entscheidung war eine Klage, die der Erfinder von PGP [Pretty Good Privacy] und Universitaetsprofessor Daniel Bernstein bereits 1995 eingebracht hatte. Er wollte den Source Code fuer sein Verschluesselungsprogramm Snuffle ins Internet stellen. Auf das staatliche Verbot hin rief Bernstein die Gerichte an. Mit der Entscheidung des US-Berufungsgerichts ist aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Eine Berufung des US-Department of Commerce, das die Export-Beschraenkungen unbedingt aufrecht erhalten will, an den Supreme Court wird erwartet. Jedoch ist es unwahrscheinlich, dass der Oberste Gerichtshof das Urteil aufheben wird. Privacy-Schuetzer feiern jedenfalls schon den Niedergang der weitreichenden Exportbeschraenkungen fuer Kryptographie. Tara Lemmey von der Electronic Frontier Foundation, die sich an den Prozesskosten beteiligt hat: "Das ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Beseitigung der Export-Restriktionen." Grund fuer die Ablehnung der Exportbeschraenkungen fuer Verschluesselungssoftware ist, dass dadurch auch die Moeglichkeit eingeschraenkt wird, persoenliche Informationen vor missbraeuchlichen Eingriffen zu schuetzen. David Sobel vom Electronic Privacy Information Center in Washington zur juengsten Krypto-Entscheidung: "Eines der bedeutendsten Internet-Urteile. Dadurch wird ein wichtiger Praezedenzfall fuer die freie Meinungsaeusserung und den Schutz der Privatsphaere im Internet geschaffen." Hintergrund: Der Source Code [auch Quell-Code genannt] umfasst die Programmzeilen, mit denen ein Programm erstellt wird. Dieser Source Code wird kompiliert [in die jeweilige Maschinensprache uebersetzt] und ist dann im Prinzip nicht mehr abaenderbar. Wer ueber den Source Code verfuegt, kann ihn in die Maschinensprache uebersetzen und auch vollstaendig, nach seinen Wuenschen, veraendern bzw. verbessern. [Futurezone /Wired] (Ende) Windows NT 4.0 Service Pack 5 Wien (5. Mai 99/16:49) - Seit heute ist die englische Version des Service Pack 5 fuer Windows NT 4.0 zum Downloaden ueber das Internet verfuegbar. Das Service Pack 5 ist kumulativ, d.h. es enthaelt neben den aktuellsten Bugfixes auch alle bisher verfuegbar gemachten Verbesserungen. Es ist somit nicht notwendig ein frueheres Service Pack als Installationsvoraussetzung zu haben. Service Pack 5 ist ein weiterer Schritt im Bestreben Microsofts, in regelmaessigen Abstaenden Verbesserungen und Service Packs fuer die Windows NT Plattform verfuegbar zu machen. Microsoft empfiehlt Kunden anhand der Dokumentation der Veresserungen zu evaluieren, ob man das Service Pack 5 einsetzen soll. Das Service Pack 5 ist kein Pflicht-Upgrade. Weitere Informationen unter http://www.microsoft.com/ntserver/nts/news/msnw/Sp5Mktbulletin.asp. Das Service Pack kann direkt ueber das Internet unter http://www.microsoft.com/windows/servicepacks downgeloaded werden oder ueber Microsoft Direct Services bestellt werden. Datenschutz nicht so wichtig? Umfrage: 6 von 10 sind mit Verwendung ihrer Daten einverstanden Muenchen (pte) (6. Mai 99/09:56) - Mehr als die Haelfte der Verbraucher in Europa haben offenbar nichts gegen die Verwendung ihrer persoenlichen Daten fuer Marketingzwecke einzuwenden. Allerdings erwarten sich die Kunden davon Vorteile wie Preisnachlaesse, Bonuspunkte oder persoenliche Services. Das geht aus einer Studie des IT-Unternehmens NCR hervor, fuer die im April rund 6000 Verbraucher in Deutschland, Grossbritannien, Frankreich, Italien, den Niederlanden und der Schweiz befragt wurden. Laut der Studie sind die Spanier am wenigsten besorgt: Drei Viertel der Befragten hatten nichts gegen die Nutzung ihrer Daten fuer Marketingzwecke einzuwenden, wenn sie dafuer Vorteile haben. Die Niederlaender hingegen sind sehr skeptisch: Nur rund 25 Prozent standen hier der Verwendung ihrer Daten positiv gegenueber. Vor allem juengere Kunden bis 25 Jahre seien weniger kritisch: In Grossbritannien und Spanien haben 80 Prozent dieser Gruppe nichts gegen den Gebrauch ihrer Kundendaten. Die meisten Unternehmen seien jedoch gar nicht in der Lage, zielgruppengerechte Angebote zu machen, meint NCR. Jeder der Befragten werde nahezu taeglich von unerwuenschten Angeboten belaestigt. Besonders stark betroffen seien die Franzosen: Hier berichtet fast ein Drittel der Befragten von zehn oder mehr ungebetenen Kontakten pro Woche. http://www.ncr.de (Ende) Elektronische Briefe mit der Gelben Post Hybrid-Dienste kommen in Mode Wien (pte) (5. Mai 99/10:07) - Dienste, die Briefe in elektronischer Form annehmen und dann als herkoemmliche Postsendungen verschicken, liegen im Trend. So gibt es seit vergangenem Freitag einen neuen Anbieter, der fuer 99 Cent (13 Schilling) Briefe an jeden beliebigen Ort der Welt verschickt. http://LetterPost.com/ Wer einen Brief bei LetterPost.com aufgeben will, muss zunaechst ein Kontingent von 10 Briefmarken kaufen. Dabei handelt es sich einen jeweils individuellen Ziffern-Code, der bei der Eingabe des Briefes angegeben werden muss. Die Eingabe des Briefes sowie der Adresse erfolgt ueber eine HTML-Schnittstelle. Der Text wird dann in einem der derzeit zwei Bueros des Unternehmens in Kalifornien oder Irland ausgedruckt, konfektioniert und frankiert. Die Zustellung soll bei diesem Verfahren schneller erfolgen als auf dem herkoemmlichen Weg. Neu ist die Idee nicht. Schon seit weit ueber einem Jahr bietet die koeniglich britische Post einen vergleichbaren Dienst unter dem Namen Relay One an. Dieser Dienst kostet zwar entschieden mehr (ca. 31,50 Schilling pro Blatt), garantiert dafuer aber die Zustellung innerhalb von 24 Stunden. http://relayone.co.uk/ Ein weiterer Dienst aus Deutschland, SmartMessage, bietet sogar eine regelrechte Vollversorgung in Sachen Buerokommunikation, denn Smartmessage sendet und empfaengt Faxschreiben, Mails und SMS-Meldungen, stellt einen Anrufbeantworter zur Verfuegung und aktzeptiert auch Briefsendungen, die beispielsweise als Einschreiben verschickt werden sollen. http://www.smartmessage.de/ Und auch die Deutsche Bundespost testet derzeit mit der ePost-Online eine Moeglichkeit zur elektronischen Annahme von Briefsendungen. Der Dienst ist derzeit noch kostenlos. Nach der Testphase soll der Versand eines einseitigen Briefes innerhalb Deutschlands 1,99 D-Mark (14 Schililng) kosten. Ein Brief im Schwarz-Weiss-Druck dagegen 1,60 Mark (11 S). http://www.epost-online.de/ Da die Schnittstelle der Bundespost aber einen java-faehigen Browser erforderlich macht, ist die Freude nicht ungetruebt. In Oesterreich ist die Datakom Austria Vorreiter, allerdings nur bei Firmenkunden. Der Datakom-Mehrwertdienst "Faxdienste" nimmt laut Auskunft von Peter Uher schon seit ueber einem Jahr Multifax-Auftraege in elektronischer Form an und stellt bei Nichterreichbarkeit der Faxnummer entweder per Telegramm oder Brief zu. Der Service wird von der Wirtschaftskammer, der OMV, der ASAG und der Oesterreichische Verkaufsautomaten Vereinigung in Anspruch genommen. Ein "Hybrid Mail Dienst" wurde nach Angaben von Johann Marschall zwar evaluiert, jedoch (noch) nicht umgesetzt. Unified Messaging hingegen gehoert bereits zum Standard-Angebot des Datendienstleisters. http://www.datakom.at Info: peter.uher@datakom.at und johann.marschall@datakom.at (intern.de/pte) (Ende) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".