pcnews Von: martin@weissenboeck.at Gesendet: Mittwoch, 12. Mai 1999 19:59 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 99120: Iridium AGTK 99120: Iridium. 12.05.99 Iridium droht finanzieller Kollaps Schuldendienst frisst monatlich 40 Mio Dollar New York (pte) (12. Mai 99/09:50) - Nach Angaben der Zeitschrift Wired steht dem Mobilfunknetz Iridium http://www.iridium.com/ ein finanzielles Debakel ins Haus, denn der Dienst bleibt beim Verkauf der Accounts weit hinter den selbst gesteckten Zielen zurueck. Sechs Monate nach dem eigentlichen Start von Iridium nutzen jetzt erst etwa 10.000 Kunden ein Satelliten-Telefon, 52.000 Kunden hatte man erwartet. Nach Ansicht von Experten muss Iridium noch bis zum Jahresende mindestens 200.000 Kunden werben, um ueberleben zu koennen. Bei Minutenpreisen von bis zu 8 Dollar duerfte das aber kein leichtes Unterfangen sein. Doch selbst wenn Iridium erfolgreicher werden sollte, sind die wirtschaftlichen Bedingungen mehr als schwierig. So konnte das Unternehmen zwar in der vergangenen Woche einen 52 Millionen-Deal mit einer US-Behoerde schliessen. Doch alleine die Zinsen fuer die inzwischen ueber 3 Milliarden Dollar Schulden des Unternehmens verschlingen Monat fuer Monat 40 Millionen Dollar. So ist es kein Wunder, dass Analysten der weiteren Entwicklung skeptisch entgegensehen. Ein vom Wired-Magazin zitierter Wissenschaftler ist der Ansicht, dass die Betreiber und hier vor allem Motorola sich inzwischen wuenschen wuerden, sie koennten die Satelliten noch einmal "nach unten holen", um sie fuer die Datenuebertragung via Internet zu ueberarbeiten. Vor 10 Jahren, als Iridium erstmals geplant wurde, gab es in diesem Bereich noch keinen Bedarf. Doch heute haette ein System fuer den Internetzugang via Satellit die besten Chancen. http://www.wired.com/news/ Vor Telefon-Crash zum Jahr 2000 ? Nur elektromechanische Telefonanlagen ohne Gebuehrencomputer gefeit Offenbach (pte) (12. Mai 99/08:00) - Viele Telefonanlagen, die seit 1980 installiert wurden, sind nach Ansicht des deutschen Verbandes fuer Post und Telekommunikation (DVPT) nicht fuer das Jahr 2000 geruestet. Wie DVPT-Sprecher Manfred Herresthal erklaert, seien auch Anlagen, die in den letzten zwei Jahren eingerichtet wurden, nicht gegen Probleme mit der Datumsumstellung gewappnet; dies gelte auch fuer ISDN-Anlagen in Privathaushalten. Nicht betroffen seien lediglich elektromechanische Telefonanlagen ohne Gebuehrencomputer. Experten raten deshalb allen Betreibern, sich bei den Lieferanten ueber die Jahr-2000-Tauglichkeit zu informieren. Bei gemieteten Anlagen oder bei Anlagen mit Wartungsvertrag sei der Lieferant in jedem Fall zur Nachbesserung verpflichtet. http://www.dvpt.de (LZnet) Freemail-Provider boomen AOL Europe bastelt an Flat-Tarif fuer Surfer Muenchen (pte) (12. Mai 99/07:00) - Gruner+Jahr tun es, Yahoo+Lycos tun es, und nun folgt auch Pro Sieben. Nach dem Erfolgsrezept von GMX bietet der Privatsender ab sofort einen kostenlosen E-Mail-Service an. Den Teilnehmern stehen bis zu fuenf MByte Speicherplatz zur Verfuegung, um ihre Post in eigens ausgewaehlte Ordner zu sortieren. Dazu koennen eigene Signaturen und ein Adressbuch angelegt und Dateien als Attachement mitgeschickt werden. Eine Filterfunktion erlaubt automatisches Loeschen und Witerleiten, ein Spam-Filter hilft gegen die EU-befoerderte Werbemails. Pro Sieben will weniger ein Portal als eine Community werden: "Wir wollen mit unseren Plattformen das General-Interest-Angebot mit dem groessten Gemeinschaftscharakter werden", begruendet Marcus Englert, Geschaeftsleitungsmitglied bei 'Pro Sieben Digital Media' das Angebot. Und wie es sich fuer einen hippen Sender gehoert, hat das Angebot (analog der Konkurrenz 'Hotmail' und 'Firemail') einen sowohl englischen als auch heissen Markennamen: http://www.redseven.de weicht allerdings auch beim Design vom CI des Buegeleisensenders ab. (hightext) Der E-Mail-Provider GMX GmbH ueberholt inzwischen mit knapp 10 Millionen Visits erstmals das bislang fuehrende Angebot, die Gruner+Jahr-Suchmaschine Fireball. Laut den IVW-Zahlen erreichte GMX im April ueber 47,9 Millionen PageImpressions. Im Vergleich zum Vormonat entspricht dies einem Zuwachs von nahezu 60 Prozent bei den Visits und knapp 20 Prozent bei den PageImpressions. Mitte April begruesste der webbasierte E-Mail-Gratisservice nach einem April-Wachstum von 150.000 Mitgliedern sein millionstes Mitglied. http://www.gmx.de (hightext) America Online Europe hat unterdessen die ersten Schritte zum Umbau seines Tarifmodells unternommen, um den boomenden Gratis-Accounts entgegenzutreten. Als erster Schritt wurde eine pauschale Internet-Grundgebuehr in Grossbritannien auf umgerechnet 210 Schilling gesenkt. Damit reagierte der Online-Dienst auf die britischen Provider, die kostenlose Zugaenge anbieten. Innerhalb der naechsten sechs Monate soll zunaechst in Grossbritannien, spaeter in ganz Europa eine Pauschalgebuehr fuer den Internetzugang inklusive Telefongebuehren eingefuehrt werden. Mehrere britische Warenhausfilialisten und Elektrogeraete-Haendler hatten in den vergangenen Monaten ihr Angebot um kostenlose Internetzugaenge erweitert. Ein Pionier auf diesem Feld ist die Elektro-Handelskette Dixons. http://www.freeserve.net/ Deren "Freeserve"-Zugang konnte innerhalb von nur 5 Monaten nach eigenen Angaben ueber 1 Million Kunden gewinnen. AOL, ehemals Marktfuehrer in England, hatte im Februar diesen Jahres erst 600.000 Kunden. Bis vor kurzem gab sich AOL noch sicher, dass seine Kunden fuer die AOL-eigenen Dienste und den guten Service mehr Geld zahlen wuerden. Offensichtlich bekam das Selbstbewusstsein des Online-Dienstes jedoch einen Knick durch den immensen Erfolg der kostenlosen Angebote. In Deutschland testet AOL derzeit die vom Kunden akzeptierte Gebuehrengrenze von Zugangs-Flat-Rates. Wann dieser Pauschaltarif inkl. Telefon eingefuehrt werden sollen, steht noch nicht fest. (LZnet/w&v) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".