pcnews Von: martin@weissenboeck.at Gesendet: Dienstag, 15. Juni 1999 20:44 An: agtk-info@ccc.at Betreff: AGTK 99154: Architekturprogramm AGTK 99154: Architekturprogramm. 15.06.99 Baumodelle in 3D einfach erstellt Mit 500-Dollar-Software Architektenpreise sammeln Muenchen (pte) (13. Juni 99/07:00) - Bisher war das Erstellen von realistischen 3D-Modellen aufwendig und vor allem teuer. Mit der jetzt veroeffentlichten Software Conoma aus der Kreativschmiede "Metacreations" ist dies aber kein Problem mehr. Man importiert die zweidimensionale Vorlage und definiert die Perspektive des Bildes, indem man geometrische Koerper so auf dem Foto plaziert, dass diese mit denen des Bildes uebereinstimmen. Den Rest uebernimmt dann die Software und erstellt ein 3D-Modell, das man von allen Seiten betrachten kann. Die 3D-Modelle lassen sich als VRML, als Metastream (das 3D-Streaming-Format von Metacreations) oder sogar als Quicktime-Animation exportieren und stehen so auch fuer Anwendungen im WWW zur Verfuegung. Da auf einem Foto aber keine Seitenflaechen oder Rueckseiten von Gebaeuden zu sehen sind, kann man mehrere verschiedene Fotos derselben Szene importieren. Die Software eroeffnet damit ein riesiges Feld neuer Anwendungen in den verschiedensten Bereichen. Ein Architekt beispielsweise kann mit Conoma auf relativ billige Weise den Entwurf fuer einen Kunden einfach in ein 3D-Modell umwandeln, ins Internet stellen und schon hat der Kunde genau vor Augen, wie das geplante Objekt aussehen wird. Conoma ist bis jetzt erst auf Englisch erhaeltlich und kostet rund 500 Dollar, also weit weniger als herkoemmliche 3D-Produkte im High End Bereich, und ist vor allem wesentlich einfacher zu bedienen. Die Anwendungs-Beispiele von Conoma: http://www5.metacreations.com/products/canoma/ Fuer dieselben Zielgruppen wurde auch der Prototyp einer digitalen 3D-Kamera vorgestellt, die es ab Herbst im Handel geben soll und die von Kodak und Minolta hergestellt wird. Diese Kamera macht eigentlich zwei Bilder. Auf eine der ansonsten identischen Aufnahmen wird ein feines Linienraster projiziert. Liest man die Bilder dann mit der mitgelieferten Software in den Computer ein, errechnet das Programm aus der Kruemmung der Linien die raeumliche Information und versieht das so entstehende Gittermodell gleich mit der vorhandenen Fotoinformation. Mit wenigen Aufnahmen schaffen Kamera und Software so ein komplettes 360-Grad-Modell. Der Kostenpunkt der 3D-Kamera soll bei 2500 bis 3000 Dollar liegen. Nicht wenig, aber immer noch ein Zehntel des Preises eines Laserscanners, dessen Bedienung zudem hochkompliziert ist. Die MetaCreation-3D-Kamera kann man hier ansehen: http://www5.metacreations.com/press/mcre_minolta.shtml Schach-WM der Computer gestartet Universitaet Paderporn ermittelt die besten Schachprogramme Paderporn (pte) (14. Juni 99/15:33) - An der Universitaet Paderborn wird diese Woche der zukuenftige Weltmeister im Schach ermittelt. Um Dame und Koenig kaempfen jedoch nicht Kasparow & Co, vielmehr hoeren die Kontrahenten auf Namen wie Zugzwang, ChessTiger und Shredder. Denn bei der 9. World Computer Chess Championship 1999 treten Computerprogramme gegeneinander an, um den cleversten Schachstrategen zu ermitteln. Damit die Bits und Bytes auf der Suche nach dem ultimativen Zug moeglichst schnell zum Mattangriff gelangen, laufen die Schachprogramme auf Hochleistungsrechnern. Das Forschungszentrum Juelich beispielsweise will mit dem Parallelcomputer Cray T3E den Rest der Welt unter "Zugzwang" setzen. Zugzwang wurde von Paderborner Wissenschaftlern entwickelt und bringt es immerhin auf eine grossmeisterliche ELO-Punktzahl von 2600. Damit das Programm diesen Schach-IQ optimal ausspielen kann, sorgen im Parallelrechner 512 schnelle Prozessoren, die sonst mit Daten aus der Hochenergiephysik gefuettert werden, fuer Tempo im Spiel. Zum Blitzschach werden die Partien trotzdem nicht geraten, denn die Programme haben pro Partie dreieinhalb Stunden Zeit, den gegnerischen Koenig ins Matt zu setzen. Neben Zugzwang machen noch 29 andere Programme Jagd auf die gegnerische Dame. Darunter Centaur, der gerade einmal 500 Zuege pro Sekunde durchspielen kann, und P.Conners, der in einer Sekunde 1,2 Millionen Stellungen an seine 60 parallel geschalteten Pentiumprozessoren schickt. Fuer die vier besten Programme des Turniers schlaegt am 20. Juni die Stunde der Wahrheit. Dann muessen sie den Schachverstand ihrer Algorithmen gegen vier internationale Grossmeister aus Fleisch und Blut unter Beweis stellen. (firstsurf) http://www.uni-paderborn.de Microsoft arbeitet an Multiserver Babylon Unterstuetzung verschiedenster Betriebssysteme und Datenformate Hamburg (pte) (13. Juni 99/16:03) - Microsoft arbeitet zur Zeit an einem sogenannten Interoparability-Server, der die beidseitige Integration von Microsoft-Betriebssystemen sowie -Serverapplikationen und den Systemen und Applikationen unterschiedlicher Mainframe-, Minicomputer und Unix-Schnittstellen, Objektmodellen und Datenquellen ermoeglichen soll. Das Server-Produkt mit der Bezeichnung Babylon soll 90 Tage nach der Veroeffentlichung von Windows 2000 auf den Markt kommen und Bestandteil der Microsoft BackOffice-Suite sein. Das Projekt zeigt, dass Microsoft den Forderungen seiner Kunden nachgibt und akzeptiert, dass einige groessere Unternehmenskunden es sich nicht mehr leisten koennen, ihre vorhandene IT-Infrastruktur komplett ueber Bord zu werfen. Zu den interessantesten Aspekten von Babylon gehoert nach Angaben von John Harvey von der Qualcomm OmniTracs-Abteilung die Moeglichkeit, dass Microsoft seine Babylon zugrundliegende Architektur fuer Gruppierungen ausserhalb des Unternehmens oeffentlich machen koennte. Harvey wies darauf hin, dass nicht alle Kunden auch Microsoft-Kunden sind, so dass AS/400, RS/6000 und die verschiedenen anderen Unix-Abwandlungen auch unterstuetzt werden muessten. Damit das Babylon-Konzept Erfolg haben kann, muss es - so Harvey - ein echtes Zusammenwirken konkurrierender Betriebssysteme ermoeglichen. Allerdings zweifeln einige Experten daran, dass die hochgesteckten Ziele von Babylon erreicht werden koennen, da es extrem schwierig sei, zwischen verschiedenen Betriebssystemen und Datenformaten eine Form des Zusammenwirkens zu erreichen, die mehr bietet als nur Grundfunktionen. (InfoWorld) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".