From: martin@weissenboeck.at Sent: Samstag, 03. Juli 1999 06:59 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99172: Internet-Telefonie AGTK 99172: Internet-Telefonie. 03.07.99 Schrader: Internet-Telefonie ruiniert Telekoms Traditionelle Telefonanbieter vor Massenentlassungen und Schliessungen Koeln (pte) (1. Juli 99/07:00) - Der Wandel von der herkoemmlichen Telefonwelt zur Internet-Kommunikation wird die traditionellen Telefongesellschaften weltweit zu Abschreibung von rund sieben Billionen Schilling und zur Entlassung hunderttausender Beschaeftigen ueber die naechsten vier Jahre zwingen. Dieses duestere Bild malte William L. Schrader, Gruender und Chef des globalen Internet-Carriers PSINet Inc. (Herndon, Virginia/USA) und in Anspielung an den Microsoft-Boss auch 'The other Bill' genannt, auf dem fuenften internationalen Handelsblatt-Kongress am 30. Juni in Koeln. http://www.psinet.com Parallel dazu werde die globale Internet-Wirtschaft Wachstumsraten von ueber 1000 Prozent erfahren. Allein fuer die Internet-Branche im engsten Sinne mit den Segmenten Internet-Zugang sowie Hosting von Firmen- und Privatseiten im World Wide Web prognostiziert der PSINet-Chef fuer das Jahr 2001 ein Volumen von weit ueber 420 Mrd ATS. Insgesamt wird in vier Jahren rund 80 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts von IP-Services (Internet Protocol) abhaengen, gab sich Schrader in Koeln ueberzeugt: "Internet wird die Wirtschaft dominieren." Das traditionelle Telefongeschaeft ueber herkoemmliche Vermittlungsnetze sieht der PSINet-Chef innerhalb der naechsten vier Jahre hingegen weitgehend zusammenbrechen. Internet-Telefonie und Faxverkehr ueber IP-Netze sei bis zu 70 Prozent billiger, bei firmeninternen Gespraechen reduzierten sich die Kosten selbst ueber Landesgrenzen hinweg "quasi auf Null". Wachstumsmotor fuer das Internet sei jedoch weniger die Kostenersparnis als vielmehr die boomende Nachfrage nach dem Internet als Informations- und Kommunikationsmedium. "Die meisten Menschen werden kuenftig nicht nur telefonieren, sondern gleichzeitig Bilder, Daten und Inhalte uebertragen wollen", erklaerte Schrader auf dem Handelsblatt-Kongress. Schon im naechsten Jahr wird der weltweite Internet-Verkehr erstmals das gesamte Telefonvolumen uebersteigen, prognostiziert Bill Schrader. In vier Jahren wuerden 80 Prozent aller Kommunikationsendgeraete, also Telefone, PCs, Handhelds, Smartphones usw. an das Internet angeschlossen sein. Das entspricht nach Schraders Zaehlung mehr als 40 Millionen Geraeten weltweit. Bei der Tarifierung wird sich nach Einschaetzung des PSINet-Chefs das sogenannte "Flat Rate Model" durchsetzen. Hierbei kann der Kunde gegen eine monatliche Pauschale unbegrenzt telefonieren. Schrader: "Dann verlieren die traditionellen Telefongesellschaften ihre Geschaeftsgrundlage und koennen ihre mit Millionenaufwand errichteten Abrechnungszentren schliessen." Neben dem Internet Protocol im Festnetz sagt der Internet-Visionaer dem IP-Verkehr auch im Funkbereich eine glorreiche Zukunft voraus. Nach seiner Einschaetzung wird in vier Jahren rund 80 Prozent des weltweit genutzten Funkspektrums auf die IP-Kommunikation umgestellt sein. Bill Schrader: "IP-Radio, Mobilfernsehen, Smartphone-Services... die Liste der IP-Funkdienste der nahen Zukunft ist beinahe unendlich lang." (hightext) Telenor baut erstes reines IP-Telefonnetz Internetprovider magnet soll von Know how der Norweger profitieren Oslo (pte) (1. Juli 99/15:40) - Der norwegische Telekomriese Telenor http://www.telenor.com und Cisco Systems werden in Norwegen gemeinsam das erste Telekommunikationsnetz aufbauen, das ausschliesslich auf Internet-Technologie basiert. Dadurch wird die volle Integration mobiler und fester Telekommunikations-Dienstleistungen wie Ferngespraeche, Daten- und Multimediaservices moeglich. Das von Vorhaben erfordert Investitionen in Milliardenhoehe ueber mehrere Jahre und wird Norwegen das modernste Telekommunikationsnetz der Welt bescheren. "Telenor und Cisco nehmen dadurch eine Vorreiterrolle in der Entwicklung der neuen Netze ein", sagt Theo Wegbrans, Vice-President von Cisco Systems/Nord. "Fuer Cisco ist dies eine wichtige Kooperation mit dem fuehrenden Telekommunikationsanbieter in einem der am hoechsten entwickeltsten Netze der Welt". http://www.cisco.com/ Cisco, der weltweit groesste Lieferant fuer Internet-Infrastruktur, und Telenor starten die Zusammenarbeit mit einem Testnetz, das vollstaendig auf dem Internet Protokoll (IP) basieren wird. Die zukunftsweisende Neuerung in diesem Netz besteht darin, dass alle Dienste wie Telefonie- oder Multimediaservices nur mehr ueber paketorientierte Internet-Technologie ablaufen. Das bedeutet, dass die Datenstroeme nicht mehr auf vorgegebenen Wegen befoerdert werden, sondern in einzelne Pakete aufgeteilt werden und sich innerhalb des Netzes selbstaendig ihren Weg zum Zielort suchen. Die Vorteile dieser zukunftsweisenden Technik liegen auf der Hand: eine einheitliche Infrastruktur fuer Sprach- und Datenkommunikation und Steigerung der Uebertragungskapazitaet. Auch Mag. Klaus Matzka, Geschaeftsfuehrer des oesterreichischen Internetproviders Telenor magnet, einem Unternehmen der Telenor Gruppe, ist von den positiven Auswirkungen des Projektes ueberzeugt: "Mit den Erfahrungen dieses Pilotprojektes wird es auch auf dem oesterreichischen Markt zu grossen Umwaelzungen kommen. Und magnet ist der erste Internet Service Provider, der den Qualitaetsvorteil der neuen Technik an seine Internet-Kunden weitergeben kann." http://www.magnet.at/News/netzwerk.htm Multimedia-Kiosk statt Telefonzelle Zuwaechse bei Multikarten-Fernsprechern - IP-Telefonie setzt sich sich erst langfristig durch New York (pte) (2. Juli 99/17:07) - Auf dem Markt fuer oeffentliche Fernsprecher ist das Informationszeitalter angebrochen: Multimedia-Kioske, Internet-Verbindungen und mobile Telefonie praegen laut einer neuen Studie der internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan zunehmend das Marktgeschehen. Neue Produkte, ein intensivierter Wettbewerb und ein gesteigertes Image-Bewusstsein bei den Betreibern wirken als positive Stimuli auf dem europaeischen Markt fuer oeffentliche Fernsprechanlagen, der 1998 Umsaetze in Hoehe von 472,4 Millionen US-Dollar erzielte. "Hohe Qualitaet zu niedrigen Preisen" laute die Strategie der Hardware-Hersteller, so die Studie. Stetige Zuwaechse bis zum Jahr 2005 prognostiziert die Studie vor allem fuer den Bereich der Kartentelefone, der bereits jetzt die hoechsten Marktanteile verbucht. Stellvertretend fuer den technologischen Fortschritt stehen Multikarten-Fernsprecher, die sich zunehmend durchsetzen. Mehr und mehr Endanwender schaetzen die Vorteile der elektronischen Zahlungsform. Im Zuge technologischer Fortschritte zum Schutz vor Chipkarten-Missbrauch orientieren sich die Hersteller von Fernsprechsystemen vor allem an der Eurochip-Karte. Die Karte bietet Potential fuer zusaetzliche Funktionen und ist somit fuer Hersteller, Netzwerkbetreiber und Serviceanbieter gleichermassen interessant. Doch auch im Sektor fuer Muenztelefone ist dank neuartiger Einsatzorte ein Umsatzplus zu erwarten. Der Gesamtmarkt profitiert von innovativen Technologien wie ISDN. Im Gegensatz zur Analogtechnik sind ISDN-Fernsprecher funktioneller, ermoeglichen gute Verbindungen auch bei grossen Entfernungen und erleichtern das Management von unterschiedlichen Tarifen zur Haupt- und Nebenzeit. Als weitere positive Faktoren nennt die Studie die Deregulation und die zunehmende Annaeherung der Fernsprechtechnologie an das Internet. Bis 2005 noch keine Auswirkungen durch IP-Telefonie Da die Infrastruktur fuer IP-Telefonie noch nicht ganz ausgereift ist, ist aus diesem Bereich zumindest bis zum Ende des Prognosezeitraums im Jahr 2005 noch kein entscheidender Impuls fuer den Gesamtmarkt zu erwarten, so die Studie. Das Entwicklungspotential ist laut Sapna Capoor, Research Analyst bei Frost & Sullivan, allerdings enorm. Fuehrende Hardware-Hersteller und Netzwerkbetreiber ebnen zudem den Weg fuer eine Infrastruktur als Basis fuer Fernsprech-Telefonie via Satellit. Am Uebergang zum neuen Jahrtausend spiele die Vernetzung laendlicher Regionen eine der Hauptrollen im Marktgeschehen, so die Studie. 'The European Market for Payphones' ist fuer 3950 US-Dollar bei Frost & Sullivan erhaeltlich. http://www.frost.com (hightext) US-Armee von Hackern attackiert Personalmangel und Sicherheitsluecken im System erleichtern Angriffe Washington (pte) (30. Juni 99/12:54) - Der Hacker-Krieg gegen die US-Regierung geht weiter. Der juengste Angriff richtet sich gegen die Hauptsite der US Army. Wie jetzt bekannt wurde, konnten Hacker neun Stunden lang die Website des amerkanischen Heeres veraendern, ohne dass dies bemerkt wurde. Sie nutzten dabei offenbar eine bekannte Sicherheitsluecke in der Software aus. Nach Militaerangaben gelangten die Eindringlinge aber in keinen internen Computer der Army. Die Sicherheit der Anlagen sei nicht gefaehrdet gewesen, sagte Sprecher Jim Stueve. http://www4.army.mil/ Der Angriff auf die Armee-Web-Seite war der bislang letzte in einer ganzen Reihe, die sich gegen die Internet-Auftritte von Bundeseinrichtungen richteten, so zum Beispiel gegen das Weisse Haus, den Senat und die Bundespolizei FBI. Die Angreifer erklaerten in versteckten Mitteilungen im Programmcode, sie wollten damit Geruechte beenden, dass eine bestimmte Hackergruppe, die sich zu den frueheren Angriffen bekannt hatte, vor dem Aus stehe. An anderer Stelle hiess es, wer dies lese, solle besser niemandem trauen. Bei ihrem Angriff nutzten die Hacker einen Fehler in der allgemein erhaeltlichen und auch von dem US-Heer verwendeten Software des Herstellers Allaire, der seine Kunden schon Mitte Mai gewarnt hatte, bestimmte Teile aus Sicherheitsgruende vollstaendig zu entfernen. Die Army-Web-Seite war innerhalb einer Stunde wiederhergestellt. Erst vor kurzem haben Experten gewarnt, dass die US-Regierungssites und Computernetzwerke fuer Hackerangriffe hoechst anfaellig seien. Die Sicherheitssysteme seien unzureichend und es gebe zuwenig trainiertes Fachpersonal. "Zuerst wird das Personal auf Regierungskosten ausgebildet und dann vom privaten Sektor, der mit fetten Gehaltsschecks winkt, abgeworben", beklagt Keith Rhodes, Direktor des General Accounting Office. (AP/futurezone) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".