From: martin@weissenboeck.at Sent: Mittwoch, 08. September 1999 22:50 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99176: Der Grosse Bruder AGTK 99176: Der Grosse Bruder. 08.09.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990908011 pte990908011 Computer/Telekommunikation Verschlüsselung/Software "NSAKey" von Microsoft löst Empörung aus Hat National Security Agency (NSA) Zugriff auf verschlüsselte Daten von Windows NT-Nutzern? Washington (pte) (8. September 99/09:00) - Microsoft hat den Vorwurf einer versteckten Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Geheimdienst NSA zurückgewiesen. "Wir tauschen unsere Schlüssel nicht aus", erklärte der für Windows-NT-Sicherheit zuständige Microsoft-Manager Scott Culp zu der Beschuldigung, in dem Betriebssystem sei eine Hintertür eingebaut, die es der National Security Agency ermögliche, auf verschlüsselte Daten von Windows NT-Benutzern zuzugreifen. http://www.microsoft.com/PressPass/press/1999/sept99/RSAPR.htm Dieser Vorwurf des Sicherheitsexperten Andrew Fernandes von der Beratungsfirma Cryptonym http://www.cryptonym.com hatte in der amerikanischen Computer-Szene große Aufregung ausgelöst und zu hitzigen Diskussionen in Newsgroups geführt. Fernandes stützte seinen Verdacht darauf, dass er bei der Untersuchung der Verschlüsselungs-Schnittstelle in Windows NT auf einen Schlüssel mit der Bezeichnung NSAkey gestoßen war. Microsoft erklärte, der Name "NSAKey" bringe lediglich zum Ausdruck, dass die Software amerikanischen Export- und Sicherheitsvorschriften entspreche, die von der NSA überwacht würden. Der amerikanische Verschlüsselungsfachmann Bruce Schneier sagte, die Vorwürfe gegen Microsoft ergäben keinen Sinn. Ein derart hochtechnisierter Geheimdienst wie die NSA http://www.nsa.gov sei nicht auf die Hilfe von Microsoft angewiesen, um sensible Computerdaten zu entschlüsseln. Auch in Deutschland wurden Bedenken gegen Microsoft laut: der Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss (SPD) hat Microsoft in einem Brief aufgefordert den Vorgang zu klären. Tauss: "Soweit solche Berichte zutreffen, müsste ich mich gegen den weiteren Einsatz des Windows Betriebssystems mindestens in allen sensiblen Bereichen von Wirtschaft und Staat aussprechen. "Ein einfaches Dementi" reiche nicht mehr. Auch das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) wird den Berichten nachgehen. (AP/heise/welt) (Ende) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990908033 pte990908033 Computer/Telekommunikation, Unternehmen/Finanzen Mobilfunk/Frequenzvergabe/Umfrage/Arbeitsplätze UMTS Lizenzvergabe strittig Mobilfunkbetreiber lehnen Auktion für neue Frequenzen ab Wien (pte) (8. September 99/18:04) - Das Konsultationsverfahren für die Vergabe der Lizenzen für die neue Mobilfunkgeneration UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) in Österreich durch die Telekom Control endet am 13. September. Ende 2000 sollen die Frequenzen vergeben werden und ab 2002 kann UMTS in Österreich kommerziell genutzt werden. Offen ist, auf welche Art die Frequenzen und wie viele Lizenzen vergeben werden. In einer von GfK durchgeführten Expertenbefragung sprechen sich 76% der Befragten aus der Telekombranche gegen eine Auktion aus. Die mobilkom austria http://www.mobilkom.at schlägt vor, auf eine Auktion zu verzichten und den bestehenden vier Betreibern die vorhandenen UMTS-Frequenzen anzubieten. Im Rahmen eines Verfahrens soll eine jährlich zu entrichtende Frequenznutzungsgebühr ermittelt werden, die jeder Betreiber zu bezahlen hat. In Finnland hat das zuständige Ministerium bereits im März 1999 im Rahmen eines sogenannten "Beauty Contests" - ein Verfahren, indem jene Bewerber ausgewählt werden, die einen ausreichenden technischen und finanziellen Background nachweisen können, um rasch ein betriebsfähiges Handynetz aufzubauen - vier Lizenzen vergeben. Spanien, Dänemark und Schweden planen UMTS Lizenzen nach dem Beispiel Finnland zu vergeben. Länder wie Großbritannien, Deutschland und die Schweiz planen Auktionen zur Vergabe von UMTS Lizenzen. Die heimischen Mobilfunkbetrieber sehen den Vorteil in einem Beauty Contest darin, dass dieser verhindere, dass mit Lizenzen spekuliert werde und den Konsumenten zu niedrigen Preisen eine rasche Marktpenetration und beschleunigten Netzausbau ermögliche. Die Befürworter einer Auktion zur Vergabe der Frequenzen führen an, dass ein Beauty Contest politisch unrealistisch sei, da das Ziel des Staates die Einnahmenmaximierung sei. Nur eine Auktion gewährleiste ein faires und transparentes Vergabeverfahren. Als Kompromiss schlägt Heinz Sundt, Generaldirektor der mobilkom austria, ein Verfahren vor, das das Risiko für die Betreiber in Österreich mindert, dem Staat aber entsprechende Erlöse für die Frequenzressourcen sichert: Da UMTS keinen neuen Markt darstellt, sondern eine Weiterentwicklung des bestehenden funktionierenden GSM Marktes, sei eine Zuteilung von UMTS Frequenzen für die bestehenden vier Mobilfunkbetreiber in Österreich zwingend. Auch das UMTS Forum http://www.umts-forum.org empfiehlt pro Staat nicht mehr als vier Lizenzen zu vergeben und bestehende Netzbetreiber nicht auszuschließen. Der Mobilfunk hat sich in den letzten Jahren zu einer der erfolgreichsten Branchen entwickelt. Innerhalb der letzten vier Jahre wurden bei den Netzbetreibern, Endgeräteherstellern, Infrastrukturlieferanten und im Handel 6000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bis zum Jahr 2002 kommen bis zu 1500 weitere neue Arbeitsplätze hinzu. Vor allem bei den Mobilfunkbetreibern gab es starke Zuwächse über die letzten Jahre. In Summe werden gegen Ende 1999 bei diesen ca. 4700 Personen beschäftigt sein. Die Mobilkommunikationsbetreiber generieren über ihre Geschäftstätigkeit und ihre Investitionen weitere Beschäftigung im Handel und bei den Herstellern von Endgeräten und Hardware für den Netzaufbau. Darüber hinaus werden Beschäftigungseffekte bei Beratungs, Werbe-, PR- und Kommunikationsunternehmen oder durch Outsourcing bei Aufbau und Wartung des Netzes erzielt. "Aufgrund der Rationalisierungstendenzen im Handel muss davon ausgegangen werden, dass ohne die rasche Entwicklung der Mobilkommunikation diese Beschäftigten abgebaut worden wären", so Hannes Leo vom WIFI. http://www.wifi.at Das größte Potential für neue Arbeitsplätze im Zusammenhang mit UMTS ergibt sich für Hannes Leo aus dem geänderten "Business Model". Während Mobilfunkbetreiber derzeit die Infrastruktur für Sprachtelefonie zur Verfügung stellen, werden sie in Zukunft eine Plattform für mobile Multimediadienste und vor allem Multimediainhalte (Content) anbieten. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern wird vor allem über den angebotenen Content geführt werden. Um interessanten Content anzubieten, wird jeder Betreiber Kooperationen mit Contentanbietern eingehen müssen bzw. diesen selbst aufbereiten. Die Aufbereitung von Content und die Implementierung desselben auf der UMTS-Plattform eröffnen neue Beschäftigungschancen in diesem Bereich. (rk) (Ende) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990908030 pte990908030 Computer/Telekommunikation Breitband/Netz Neue Breitband-Allianz Digital Island, Inktomi und Real Networks eröffnen Netz im Oktober San Francisco(pte) (8. September 99/15:44) - Digital Island http://www.digisle.com , Inktomi http://www.inktomi.com und Real Networks http://www.real.com haben die Gründung eines weltweiten Breitband-Netzes zur schnelleren Übertragung von Video- und Audiodateien mitgeteilt. Bereits ab Oktober soll das Netz eröffnet werden. Digital Island mit Sitz in San Francisco besitzt ein weltweites Datennetz mit internationalen Anschlüssen. Real Networks bringt seine G2-Streaming-Software in das Gemeinschaftsunternehmen ein, Inktomi stellt die Zwischenspeicher-Technologie Real Proxy. Der Suchmaschinen-Entwickler Inktomi und Real Networks entwickelten seit August 1998 gemeinsam Real Proxy. Er ermöglicht es, den Real Networks Server auf Inktomis Internet Cache "Software Traffic Server" laufen zu lassen. Der Inktomi-Cache befreit den Backbone von redundanten Daten und speichert die Medieninhalte näher am Endabnehmer, dem einzelnen Surfer also, zwischen. Unmittelbarer Konkurrent ist der Konzern Intel http://www.intel.com , der mit "Quick Web" eine ähnliche Technik entwickelt hat. (ZDnet) (Ende) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990908028 pte990908028 Computer/Telekommunikation Y2K/Beobachtung/Neuseeland Neuseeland übernimmt Warnfunktion bei Y2K-Problemen Website informiert live ­ Experten wollen Zeitunterschied ausnutzen Wellington (pte) (8. September 99/15:32) - Eine eigene Website wird zum Millennium live über allfällige Y2K-Probleme berichten. Die Site wird am Silvesterabend exakt zum Zeitpunkt des Jahreswechsel in Neuseeland starten. Experten wollen damit die Tatsache ausnutzen, dass Neuseeland als erstes industrialisiertes Land in das Neue Jahr eintritt. Der Zeitunterschied zur Mitteleuropäischen Zeit etwa beträgt ganze 12 Stunden ­ wertvolle Zeit, um im Krisenfall noch schnell reagieren zu können. http://www.y2k.govt.nz Neuseeland übernimmt damit gleichsam eine internationale Warnfunktion. Die Jahr 2000-Beobachtung wird vom "International Y2K Cooperation Centre", das von der Weltbank finanziert wird, durchgeführt. http://www.iy2kcc.org bzw. http://www.worldbank.int Weltweit werden mehr als 170 nationale Beobachter Daten zum Millennium sammeln und laufend veröffentlichen. Die Bereiche Energie, Kommunikation, Verkehr und Staatsverwaltungen werden auf der Site laufend gescannt. Jeder User kann sich dann online über auftretende Y2K-Probleme informieren. Vorausgesetzt freilich, das Internet funktioniert überhaupt noch. (futurezone) (Ende) +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria +++ --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".