From: martin@weissenboeck.at Sent: Donnerstag, 09. September 1999 19:08 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99177: UMTS-Lizenzen AGTK 99177: UMTS-Lizenzen. 09.09.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990908033 pte990908033 Computer/Telekommunikation, Unternehmen/Finanzen Mobilfunk/Frequenzvergabe/Umfrage/Arbeitsplätze UMTS Lizenzvergabe strittig Mobilfunkbetreiber lehnen Auktion für neue Frequenzen ab Wien (pte) (8. September 99/18:04) - Das Konsultationsverfahren für die Vergabe der Lizenzen für die neue Mobilfunkgeneration UMTS (Universal Mobile Telecommunication System) in Österreich durch die Telekom Control endet am 13. September. Ende 2000 sollen die Frequenzen vergeben werden und ab 2002 kann UMTS in Österreich kommerziell genutzt werden. Offen ist, auf welche Art die Frequenzen und wie viele Lizenzen vergeben werden. In einer von GfK durchgeführten Expertenbefragung sprechen sich 76% der Befragten aus der Telekombranche gegen eine Auktion aus. Die mobilkom austria http://www.mobilkom.at schlägt vor, auf eine Auktion zu verzichten und den bestehenden vier Betreibern die vorhandenen UMTS-Frequenzen anzubieten. Im Rahmen eines Verfahrens soll eine jährlich zu entrichtende Frequenznutzungsgebühr ermittelt werden, die jeder Betreiber zu bezahlen hat. In Finnland hat das zuständige Ministerium bereits im März 1999 im Rahmen eines sogenannten "Beauty Contests" - ein Verfahren, indem jene Bewerber ausgewählt werden, die einen ausreichenden technischen und finanziellen Background nachweisen können, um rasch ein betriebsfähiges Handynetz aufzubauen - vier Lizenzen vergeben. Spanien, Dänemark und Schweden planen UMTS Lizenzen nach dem Beispiel Finnland zu vergeben. Länder wie Großbritannien, Deutschland und die Schweiz planen Auktionen zur Vergabe von UMTS Lizenzen. Die heimischen Mobilfunkbetrieber sehen den Vorteil in einem Beauty Contest darin, dass dieser verhindere, dass mit Lizenzen spekuliert werde und den Konsumenten zu niedrigen Preisen eine rasche Marktpenetration und beschleunigten Netzausbau ermögliche. Die Befürworter einer Auktion zur Vergabe der Frequenzen führen an, dass ein Beauty Contest politisch unrealistisch sei, da das Ziel des Staates die Einnahmenmaximierung sei. Nur eine Auktion gewährleiste ein faires und transparentes Vergabeverfahren. Als Kompromiss schlägt Heinz Sundt, Generaldirektor der mobilkom austria, ein Verfahren vor, das das Risiko für die Betreiber in Österreich mindert, dem Staat aber entsprechende Erlöse für die Frequenzressourcen sichert: Da UMTS keinen neuen Markt darstellt, sondern eine Weiterentwicklung des bestehenden funktionierenden GSM Marktes, sei eine Zuteilung von UMTS Frequenzen für die bestehenden vier Mobilfunkbetreiber in Österreich zwingend. Auch das UMTS Forum http://www.umts-forum.org empfiehlt pro Staat nicht mehr als vier Lizenzen zu vergeben und bestehende Netzbetreiber nicht auszuschließen. Der Mobilfunk hat sich in den letzten Jahren zu einer der erfolgreichsten Branchen entwickelt. Innerhalb der letzten vier Jahre wurden bei den Netzbetreibern, Endgeräteherstellern, Infrastrukturlieferanten und im Handel 6000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bis zum Jahr 2002 kommen bis zu 1500 weitere neue Arbeitsplätze hinzu. Vor allem bei den Mobilfunkbetreibern gab es starke Zuwächse über die letzten Jahre. In Summe werden gegen Ende 1999 bei diesen ca. 4700 Personen beschäftigt sein. Die Mobilkommunikationsbetreiber generieren über ihre Geschäftstätigkeit und ihre Investitionen weitere Beschäftigung im Handel und bei den Herstellern von Endgeräten und Hardware für den Netzaufbau. Darüber hinaus werden Beschäftigungseffekte bei Beratungs, Werbe-, PR- und Kommunikationsunternehmen oder durch Outsourcing bei Aufbau und Wartung des Netzes erzielt. "Aufgrund der Rationalisierungstendenzen im Handel muss davon ausgegangen werden, dass ohne die rasche Entwicklung der Mobilkommunikation diese Beschäftigten abgebaut worden wären", so Hannes Leo vom WIFI. http://www.wifi.at Das größte Potential für neue Arbeitsplätze im Zusammenhang mit UMTS ergibt sich für Hannes Leo aus dem geänderten "Business Model". Während Mobilfunkbetreiber derzeit die Infrastruktur für Sprachtelefonie zur Verfügung stellen, werden sie in Zukunft eine Plattform für mobile Multimediadienste und vor allem Multimediainhalte (Content) anbieten. Der Wettbewerb zwischen den Anbietern wird vor allem über den angebotenen Content geführt werden. Um interessanten Content anzubieten, wird jeder Betreiber Kooperationen mit Contentanbietern eingehen müssen bzw. diesen selbst aufbereiten. Die Aufbereitung von Content und die Implementierung desselben auf der UMTS-Plattform eröffnen neue Beschäftigungschancen in diesem Bereich. (rk) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990909020 [mit HiRes-Bild] pte990909020 Computer/Telekommunikation, Produkte/Innovationen Mobilfunk/COM 99/Handy/Internet Samsung präsentiert Armband-Handy und MP3-Handy Marktführerschaft im Businessbereich angestrebt Wien (pte) (9. September 99/13:53) - Der Handy-Markt in Österreich boomt. Das Forum Mobilkommunikation http://www.fmk.at rechnet bis Jahresende mit 4,2 Millionen Handy Benützern. Samsung, gegenwärtig mit einem Marktanteil von 7% auf Platz 5 der Handy Anbieter in Österreich, plant sich mittelfristig hinter den Marktführern Nokia und Ericsson auf Platz 3 zu positionieren. Auf der COM 99 http://www.com-event.at präsentiert Samsung http://www.samsung.at erstmals seine neuen Produkte, mit denen das Unternehmen in Zukunft Marktanteile gewinnen will. Ab dem Jahr 2002 wird das neue weltweite UMTS (Universal Mobile Teleommunication System) zum Einsatz kommen. Durch diese Verschmelzung des europäischen GSM mit dem amerikanischen CDMA erwartet sich Samsung zusätzliche Impulse speziell am europäischen Markt. Der Marktführer im CDMA-Standard mit 45% Weltmarktanteilen will sich auch im zukünftigen UMTS Netz auf Platz 3 vorschieben. Die von Samsung auf der COM 99 vorgestellten Produkte richten sich hauptsächlich an Businesskunden. "In diesem Bereich strebt Samsung mittelfristig die Marktführerschaft an", sagte Thomas Reiter von Leitz Austria, dem Generalimporteur von Samsung in Österreich, zu pressetext.austria. Der Star unter den mit WAP-Technologie ausgerüsteten internetfähigen Handys ist das Smart Phone. Dieses mit einem Touchscreen statt der traditionellen Tastatur versehene Handy wird zusätzlich über alle Funktionen eines elektronischen Organizers verfügen und mit vollwertigem Internetzugang samt E-Mail versehen sein. Das Smart Phone wird ab Frühjahr 2000 in Österreich erhältlich sein. Das bereits erhältliche SGH-2100 wird in den kommenden Monaten durch das Daten-Handy SGH-2200 (Datenübertragung mit 14400 bps), das SGH-2300 (das kleinste Dual-Handy der Welt, 80 x 42 x 22,9 mm) und das SGH-2400 ergänzt werden. Ab Anfang 2000 soll das erste MP3-Handy in Europa lanciert werden. Mit dieser Fusion eines klassischen GSM-Handys und eines MP3-Players können Musikhits allerorts und jederzeit aus dem Internet heruntergeladen werden. Ebenfalls Mitte nächsten Jahres wird Samsung auch in Europa sein nur 39 Gramm leichtes Internet-taugliche Armband-Handy auf den Markt bringen. http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990909017 pte990909017 Computer/Telekommunikation, Produkte/Innovationen Internet/Telefonie/Stromproduzenten/Pilotversuch Entwicklungsprobleme für Internet aus der Steckdose Britisches Pilotprojekt gescheitert ­ Feldversuch in Wien im nächsten Jahr London/Wien (pte) (9. September 99/13:09) - Das britische Unternehmen United Utilities http://www.unitedutilities.co.uk und Northern Telecom (Nortel) http://www.nortel.com. haben einen Pilotversuch zum Internet aus der Steckdose eingestellt. Die beiden Konzerne begründen ihre Entscheidung mit eher geringen Erfolgsaussichten des Angebotes. Laut dem Finanzchef des Nortel-United-Joint-ventures Nor.Web, John Cooper, stieß die "Powerline"-Technik weder bei Endkunden noch bei Providern auf großes Interesse. Allerdings sind deutsche Unternehmen noch optimistisch. Der Siemens-Bereich Information and Communication Networks, der auf der diesjährigen CeBIT im März das eigens entwickelte Übertragungssystem "Powerline Communications" demonstrierte, entwickelt das Powerline Communication System weiter. Auf der Telecom 99 in Genf (10. - 17. Oktober) wird das Unternehmen Lösungen aus diesem Bereich ausstellen. Siemens Powerline Communications nutze ein für das besondere Übertragungsverhalten des Stromnetzes optimiertes Verfahren, mit dem die Übertragung von Daten mit Geschwindigkeiten von mehr als einem MBit pro Sekunde über das Niederspannungsnetz der Stromversorger möglich sei. Das Verfahren Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM) ermögliche die Übertragung hoher Datenraten auch bei starken Störungen auf dem Energienetz, so Siemens. In Österreich sind die Stromversorgungsunternehmen noch in der Planungsphase. "Wir stehen der Power-Line-Technik sehr offen gegenüber und möchte das Know-How auf diesem Gebiet erweitern", meint Dieter Schoppitsch vom Geschäftsfeld Telekommunikation bei Wienstrom gegenüber pressetext.austria. Das Unternehmen möchte nächstes Jahr einen Feldversuch starten. "Wahrscheinlich im 23. Bezirk, denn dort gibt es einen guten Kundenmix aus Gewerbebetrieben, Büros und Haushalten." Die Stromleitungen in diesem Teil Wiens seien nicht die modernsten, so dass sie sich besonders dazu eignen, die allgemeine Tauglichkeit des Netzes für Internet zu testen. Das Problem derzeit seien die Kosten. Ein Probebetrieb für fünf bis zehn Teilnehmer komme auf rund zwei Millionen Schilling, da alleine ein Modem derzeit noch rund 70.000 Schilling koste. Um Internet kostendeckend anbieten zu können, dürfte ein serienproduziertes Modem nicht mehr als 5.000 Schilling kosten. Internet und in weiterer Folge auch Telefonie würde man nur gemeinsam mit der Tochtergesellschaft UTA anbieten. Als technischen Partner nennt Schoppitsch Ascom und eventuell auch Siemens. In Deutschland haben das Stuttgarter Telekommunikationsunternehmen Tesion Communikationsnetze und die Energie Baden-Württemberg (EnBW) bereits Mitte Dezember vergangen Jahres in Herrenberg bei Stuttgart damit begonnen, einige Test-Haushalte über das Stromnetz ans Internet anzuschließen.http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990510010 Der Tesion-Sprecher Ralf Krämer erklärte auf die Meldung des gescheiterten Pilotversuchs in Großbritannien: "Was uns betrifft - wir machen weiter". Wenn Nortel die notwendige Technik nicht mehr liefern wolle, müsse man sich mit anderen Hardware-Anbietern unterhalten. Die federführende EnBW habe einen Wirtschaftsplan zum Datenverkehr über Stromkabel erstellt, der dem Verfahren gute Wachstumschancen nicht zuletzt in Osteuropa einräume. Der Berliner Energieversorger Bewag hatte im Juli vergangenen Jahres einen Durchbruch bei der Datenübertragung über Stromkabel verkündet. Er meldete weltweit ein Patent zur Nutzung von 220-Volt-Leitungen an, rechnete damals jedoch mit mehreren Jahren Entwicklungszeit bis zur Marktreife. (zdnet/rk) (Ende) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".