From: martin@weissenboeck.at Sent: Samstag, 11. September 1999 09:08 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99179: Nano-Technologie AGTK 99179: Nano-Technologie. 11.09.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990910012 pte990910012 Forschung/Technologie, Produkte/Innovationen Quantenmechanik/Halbleiter/Elektronik Nanotechnologie wird Halbleitertechnik verbessern Atome fräsen kristalline Strukturen Bremen (pte) (10. September 99/09:00) - Wie mit einem Sandstrahler fräst ein neues Verfahren, das die Fachzeitschrift Science http://www.sciencemag.org in ihrer neuen Ausgabe vorstellt, nanometergroße Strukturen in Halbleiter. Das neue Verfahren ermöglicht neue Bearbeitungsmöglichkeiten in den Gebieten der Elektronik, Optik und Oberflächenbehandlung. Die neue Methode kann Nanostrukturen kostengünstiger und auf größeren Flächen produzieren, als es bisher möglich war. Wissenschafter des Instituts für Halbleitertechnik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen http://www-i5.informatik.rwth-aachen.de und des Instituts für Hochfrequenztechnik der Technischen Universität Darmstadt http://www.th-darmstadt.de haben kristalline Strukturen mit einem Durchmesser von 10 bis 50 Nanometern (Milliardstel eines Meters) erzeugt. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip des atomaren Beschusses des Halbleitermaterials Galliumantimonid. Die Atome hinterlassen nach ihrem Aufprall einen relativ großen Krater, der regelmäßige Strukturen aufweist, die an Bienenwaben erinnern. Mit solchen Nanostrukturen sind zukünftige Bauelemente denkbar, die kleiner und schneller als die heutige Elektronik sind und diese in zehn bis fünfzehn Jahren ablösen könnten. Aus diesem Grund wird heutzutage weltweit mit großem Aufwand an der Herstellung solcher Nanostrukturen gearbeitet. Die beobachtete Musterbildung hat Ähnlichkeiten zu Formen, die jedem auf einer ganz anderen Größenskala bekannt sind, wie etwa regelmäßigeSanddünenformationen in der Wüste oder Sandrippen am Strand. Bei der neuen Methode übernehmen die auf den Halbleiter auftreffenden Atome die Rolle des Windes oder des Wassers. Die Forscher wollen die Anwendung des Verfahrens auch mit anderen Halbleitern erproben. Forschungsprojekt unter: http://www.rwth-aachen.de/zentral/dez3_pm99_pmnano.htm http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990909008 pte990909008 Forschung/Technologie Molekularbiologie/Zellmotore Motor aus 78 Atomen gebaut Biologische Motoren sollen entschlüsselt werden Boston (pte) (9. September 99/10:00) - Wissenschaftler vom Boston College in Massachusetts http://www.bc.edu haben einen Motor auf Molekularbasis entwickelt. Er besteht aus 78 Atomen und es dauert derzeit noch Stunden bis sich die Spindel im Inneren dreht. Trotzdem könnte es sich beim diesem Motor um den Vorläufer einer Revolution handeln. In der Natur gibt es unzählige biologische Motoren unter anderem in Muskeln oder Sperma. Bis jetzt ist es nicht gelungen, zu entschlüsseln wie sie auf molekularer Ebene funktionieren. Die Wissenschaftler glauben, dass das Verstehen der Arbeitsweise dieses Motors sie den Geheimnissen der grundlegenden biologischen Prozesse wesentlich näherbringen wird. http://www.foresight.org/homepage.html Bis heute haben die Versuche Maschinen in Molekülgröße zu bauen einen ganzen Werkzeugkasten voll mit Teilen wie Getriebe, Laufräder oder Schalter hervorgebracht. Der in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Nature http://www.nature.com vorgestellte Motor ist der erste ganze Motor dieser Art. Er besteht aus 78 Atomen, die in zwei Molekülen arrangiert wurden, einer dreiseitigen Spindel aus sternenförmigen Molekülen und einem Basismolekül auf dem das ganze Gebilde steht. Der Wissenschaftler Ross Kelly beschreibt seine Entwicklung als eine Art Sperrad, das sich nur in eine Richtung drehen kann. Das Rad bekommt seine Energie von einem Molekül mit dem Namen ATP. Dieses Molekül ist die Energiequelle biologischer Zellen. ATP verfügt über eine Menge innerer Energie, die genutzt werden kann. Kelly: "Die Natur neigt zu einfachen Lösungen. Zehn ähnliche Probleme werden nicht auf zehn verschiedene Arten gelöst. Es gibt eine gemeinsame Lösung für alle zehn. Daher könnte uns unser Motor helfen zu verstehen, wie die natürlichen Motoren in den Zellen funktionieren." Nature stellt einen zweiten Molekularmotor vor, der von deutschen, holländischen und japanischen Wissenschaftlern entwickelt wurde. Ihnen ist es gelungen, einen Teil eines speziell designten Karbon-Moleküls in eine Richtung rotieren zu lassen. Dieser Motor wird statt von ATP von Licht und Temperaturunterschieden angetrieben. (bbcnews) (Ende) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990909021 pte990909021 Forschung/Technologie, Computer/Telekommunikation Satelliten-Navigation/EU-Forschungsprogramm Startschuss für "Galileo"-Entwicklung EU investiert 3 Mrd. Euro in Satelliten-Navigationssystem Brüssel (9. September 99/14:31) - Die EU hat den Startschuss für die Entwicklung des Satelliten-Navigationssystem "Galileo" gegeben und ruft europaweit Unternehmen und Institute dazu auf, Projektvorschläge einzureichen. Galileo soll die bestehenden Navigationssysteme, wie sie etwa auf Schiffen oder in Autos angewendet werden, ablösen. Bis Ende des Jahres sollen nun von der EU und der Europäischen Weltraumforschung ESA gemeinsam die technischen, organisatorischen und politischen Grundlagen für Galileo erarbeitet werden. Das Gesamtbudget für die Entwicklung wurde mit 3 Mrd. Euro (41 Mrd. Schilling) veranschlagt, der Vollbetrieb kann frühestens im Jahr 2008 aufgenommen werden. Grundlage für die heute bereits breit eingesetzte Satelliten-Navigation sind die beiden Systeme GPS (Global Positioning System) und Glonass, die eigentlich für militärische Zwecke von den USA (GPS) und Russland (Glonass) entwickelt wurden. Der Nachteil der beiden Systeme ist ihre - zum Teil gewollte - Ungenauigkeit und die aus europäischer Sicht große Abhängigkeit von den USA oder Russland. Bei der Galileo-Projektausschreibung (Volumen: 37 Mio. Euro) geht es um die Definition der Gesamtarchitektur von Galileo, um die Möglichkeit eines breiten Einsatzes des Navigationssystems für verschiedene Verkehrsmittel und um die größtmögliche Benutzerfreundlichkeit des neuen Systems. Österreichische Firmen und Institute, die sich beteiligen wollen, erhalten kostenlose Beratung und Unterstützung beim Büro für Internationale Forschungs- und Technologiekooperation (BIT) in Wien. http://www.bit.ac.at/bit Die Ausschreibungsunterlagen gibt es unter http://www.cordis.lu/growth/src/info-01.htm +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria +++ pressetext.austria +++ --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".