From: martin@weissenboeck.at Sent: Samstag, 18. September 1999 18:28 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99184: 3. Satellitennetz AGTK 99184: 3. Satellitennetz. 18.09.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990917002 pte990917002 Computer/Telekommunikation, Unternehmen/Finanzen Mobilfunk/Satellitentechnik/Vertriebsnetz Dritter Satellitenfunkbetreiber startet im Oktober Infrastruktursubventionen und Erschliessung neuer Regionen sollen Umsatz bringen San Jose (pte) (17. September 99/08:00) - Ende letzten Jahres ging Iridium, das erste globale Satelliten-Telefonnetz, in Betrieb. Das Unternehmen ist heute hoch verschuldet (siehe: http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990812018). Auch das zweite grosse Satellitentelefon-Projekt, das noch nicht einmal einen einzigen der geplanten zwoelf Satelliten ins All geschossen hat, kaempft bereits mit grossen Finanzproblemen: ICO Global Communications http://www.ico.com ist so ueberschuldet, dass es jetzt schon Glaeubigerschutz beantragt hat. Trotz des finanziellen Desasters von Iridium und ICO nimmt mit Globalstar ein drittes Satellitentelefonnetz im Oktober den Betrieb auf. Globalstar http://www.globalstar.com greift Vorarbeiten von Qualcomm in San Diego auf, wo bereits 1986 ein Satellitennetz entworfen wurde. Qualcomm wird nun auch die Handys fuer den amerikanischen Markt bauen. Alcatel, Alenia Aerospazio und Daimler-Chrysler Aerospace, Hyundai und Space Systems/Loral stellen Bodenstationen und Satelliten her. France Telecom, Vodafone AirTouch und China Telecom sind neben Elsacom Vertriebspartner und weitere Investoren des mehr als drei Milliarden schweren Projekts im All. Die Globalstar-Zentrale steht im kalifornischen San Jose. Von den 52 Satelliten, davon vier in Reserve, sind bereits 32 in einer Umlaufbahn von 1414 Kilometern platziert. "Das System funktioniert", sagt Luigi Gasparollo, Managing Director der Elsacom in Rom, die den Globalstar-Vertrieb in Europa organisiert. Der Italiener spuert den Erfolgsdruck. "Wir muessen beweisen, dass es einen Markt gibt", sagt er. Iridium sei gescheitert, weil die Firma nicht auf den Markt geachtet habe, vermutet Gasparollo. Hoechstens 20.000 Kunden weltweit hatten sich fuer ein Satellitenhandy entschieden - 600.000 hatte Iridium bis Ende 1999 erwartet. Globalstar will den Markt anders angehen. T-Mobil (D1) und Mannesmann Mobilfunk (D2) stehen als Vertriebspartner bereits fest. So brauchen die Kunden keine spezielle Rufnummer, sondern sind unter ihrer gewoehnlichen Mobilfunknummer erreichbar. Das Satellitennetz soll aber nicht nur von Kunden genutzt werden, die mit den Globalstar-Handys von Ericsson und Telital unterwegs sind. Zusaetzlich schaltet die Firma feste Verbindungen zwischen den Satelliten und Telefoneinrichtungen in bisher unversorgten Gebieten, etwa in Mexico, Suedamerika, Osteuropa und China. Dort lebt ein Teil der drei Milliarden Menschen ohne Telefonversorgung. Das bringt zusaetzliche Gespraechsminuten in das Netz, das sonst nur dann von Satelliten-Handys beansprucht wird, wenn diese sich nicht in ein gewoehnliches Mobilfunknetz einwaehlen koennen. Globalstar kann als Ergaenzung zu den vorhandenen Netzen mit Handy-Gespraechen nur geringe Umsaetze machen. Um so wichtiger ist die Erschliessung von Regionen, die bisher keine Telefonnetze hatten. Von den Regierungen gefoerderte Infrastrukturprogramme und Zuschuesse zu den Telefonkosten bringen zusaetzlichen Umsatz, auf den Iridium von vornherein verzichtete. Globalstar ist wesentlich simpler aufgebaut als das engmaschige Iridium-Netz. Ein Globalstar-Handy hat im Freien - und nur da funktioniert es per Satellit - staendig Kontakt mit zwei bis vier Erdtrabanten. Laengere Gespraeche werden ohne nennenswerte Beeintraechtigung der Sprachqualitaet von Satellit zu Satellit weitergereicht, die jeweils mit der naechsten Bodenstation verbunden sind. Die Satelliten funktionieren also im Prinzip wie Spiegel. Gespraechsabbrueche und unverstaendliche Sprachsequenzen wie bei dem hochkomplexen und schwer zu wartenden Iridium-System sollen damit der Vergangenheit angehoeren. (SzonNet) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990917011 pte990917011 Computer/Telekommunikation Software/Betriebssystem/Sicherheitsmaengel Linux: Sicherheitsmaengel in SuSe 6.2. Usern wird ein Update angeraten Nuernberg/Muenchen (pte) (17. September 99/11:49) - Das in der SuSe 6.2. enthaltene Paket lynx-2.8.2 und aeltere Versionen haben eine Sicherheitsluecke, die es unter Umstaenden erlaubt, beliebige Dateien zu ueberschreiben. Ein Update steht auf dem SuSe-Server http://www.suse.de zur Verfuegung. Das Paket proftpd-1.2.0pre6 sowie alle aelteren Versionen von ProFTPD http://www.proftpd.org weisen Sicherheitsluecken durch Pufferueberlaeufe auf. In den letzten Tagen gab es mehrere neue Versionen von ProFTPD, um die bekannten Probleme zu beseitigen, jedoch ist noch kein Ende der Probleme in Sicht. Daher empfiehlt SuSE, das Paket komplett zu deinstallieren und einen anderen FTP-Server zu verwenden. Das Paket wird voruebergehend aus der SuSE-Distribution entfernt. Das Betriebssystem Linux feiert uebrigens heute seinen achten Geburtstag. Am 17. September 1991 wurde die erste Version 0.01 des Linux-Kernels entwickelt. (pro-linux). http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990918003 pte990918003 Medien/Kommunikation, Computer/Telekommunikation Internet/Verbindung/Hurrikan Hurrikan Floyd legt Internet lahm Verbindung von der US-Ostkueste nach Europa zeitweise unterbrochen New York (pte) (18. September 99/10:38) - Der entlang der Ostkueste der USA tobendeHurrikan Floyd, einer der groessten Wirbelstuerme der vergangenen Jahre, bringt teilweise das Internet zum Erliegen. Viele Surfer in Europa, darunter auch Oesterreich, die gestern Freitag US-Sites anwaehlten, warteten vergeblich auf eine Verbindung. Grosse Teile der USA waren entweder gar nicht oder nur mit grossen Verzoegerungen erreichbar. Heute Samstag, ist bereits eine Besserung der Lage eingetreten, doch mit einer Normalisierung wird erst kommende Woche gerechnet. Zwar sind Internetverbindungen auf Stoerungsumgehung durch Redundanz und unterschiedliche Wege der Datenpakete ausgelegt, doch wenn ein Sturm zentrale Knotenpunkte oder ganze Teilnetze lahmlegt, nutzt auch diese Technik nur begrenzt. So gab es am Freitag durch Floyd schwere Stoerungen an der Ostkueste der USA, die Verbindungspunkte mit Europa betrafen. Der Knoten MAE East bei PSINet http://www.psinet.com , ueber den ein Grossteil des Verkehrs zwischen den USA und Europa laeuft, war zeitweise nicht erreichbar. Auch stellten viele Websites, so etwa die bekannte Linux-Schmiede RedHat http://www.redhat.com und der Newsserver Newshub http://www.newshub.com , stellten ihren Betrieb voruebergehend ein. Die notwendigen Umgehungen der ausgefallenen Router und Teilnetze duerften noch fuer einige Zeit zumindest zu laengeren Wartezeiten und schlechter Erreichbarkeit von US-Servern fuehren. Da auch Verbindungen in einige andere Laender von Europa aus ueber die USA geleitet werden, koennen auch dabei Verzoegerungen auftreten. (heise) --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".