From: martin@weissenboeck.at Sent: Montag, 20. September 1999 23:01 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99186: Breitbandnetz AGTK 99186: Breitbandnetz. 20.09.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)0919004 pte990919004 Unternehmen/Finanzen, Computer/Telekommunikation Glasfaser/Breitband/Expansion Global Crossing nimmt noch heuer europaeisches Netzwerk in Betrieb 140.000 Kilometer Glasfaserkabel in Rekordgeschwindigkeit London (pte) (19. September 99/08:00) - Global Crossing hat soeben ein 35 Millionen Dollar teures Kontrollzentrum in den Londoner Docklands eroeffnet. Das auf den Bermudas ansaessige Unternehmen wird von hier aus sein weltweites Netzwerk steuern, kontrollieren und warten. Erst vor knapp zweieinhalb Jahren ging Global Crossing an den Start; bis Ende 2000 will das Telekommunikationsunternehmen die Erde mit dem groessten Internet-tauglichen Glasfaserkabel ueberziehen. http://www.globalcrossing.bm/ Selbst in einer Branche, die im Glasfaserrausch den Erdball mit Kabeln fuer die schnelle Kommunikation ueberzieht, faellt Global Crossing noch aus dem Rahmen. Das im Maerz 1997 gegruendete Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, zum globalen Telekommunikationsanbieter mit dem weltgroessten Glasfasernetz zu werden, und daran arbeitet es mit Hochdruck. Es entsteht ein Netz von 140.000 Kilometern Laenge, das 170 Staedte in 24 Laendern verbinden wird. Durch die Fusion mit Frontier kommen weitere Staedte und 32.000 Netzkilometer hinzu. Ende 2000 soll das ehrgeizige Werk abgeschlossen sein, Ende 1999 geht der erste Teil des europaeischen Netzwerks in Betrieb. President und Chief Operating Officer David Lee erwartet in Zukunft einen riesigen Hunger nach Bandbreite fuer die schnelle Datenuebertragung. Im Jahr 2005, schaetzt Lee, werde das Volumen des Marktes, in dem Global Crossing eine fuehrende Rolle uebernehmen will, eine Billion Dollar betragen. Am Anfang von Global Crossing stand kein Plan, sondern einfach eine gute Gelegenheit. Auf der Suche nach guten Deals hatte Gary Winnick, Teilhaber einer Investment-Gesellschaft, Ende 1996 David Lee beauftragt, sich bei AT&T umzuhoeren. Dieser kam mit einer unerwarteten Offerte zurueck: AT&T bot die komplette Verlegung eines Transatlantik-Kabels an - unter der Voraussetzung, dass Winnick und seine Partner die dafuer notwendigen 750 Millionen Dollar auftrieben. Winnick hatte keinerlei Erfahrungen in der Telekommunikation, aber er erkannte die Marktluecke. Innerhalb von drei Monaten hatte er das Geld zusammen. Als er im Oktober 1997 die Preise fuer die Nutzung des Kabels bekanntgab, gewann er auf einen Schlag Auftraege fuer fast die Haelfte der Investitionssumme, obwohl er nur knapp ein Zehntel der Kapazitaet verkaufte. Unter Wasser und zu Lande verlegt Global Crossing seither Glasfasernkabel fuer den explosiv wachsenden internationalen Datenverkehr. Einschliesslich des gerade angekuendigten Joint Ventures East Asia Crossing mit Microsoft und Softbank zur Errichtung eines Netzwerks belaeuft sich die gesamte Investitionssumme nun auf 6,4 Milliarden Dollar, die nach Aussage von Lee bereits komplett finanziert sei. (SzonNet) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990915024 pte990915024 Computer/Telekommunikation, Recht/Steuer Y2K/Versicherungen/Schadenersatz Y2K: Versicherer sollen Kosten zur Schadenverhuetung bezahlen Millionen-Klagen gegen US-Versicherungen Berlin (pte) (15. September 99/14:50) - Die Transportversicherer muessen sich weltweit auf erhebliche Schadensersatzansprueche wegen des Y2K-Problems einstellen. Dies erklaerte der US-amerikanische Rechtsanwalt Michael Furman bei der Tagung des internationalen Transportversicherungsverbandes IUMI in Berlin. In den USA gebe es, so Furman, bereits mehrere grosse Klagen nach den so genannten "Sue and Labour"-Klauseln. Demnach muessen Versicherer fuer Kosten zur Schadensverhuetung aufkommen, wenn dadurch groesserer Schaden verhindert werden kann. http://www.iumi.com So habe der Hafen von Seattle http://www.portseattle.org seine Versicherungen auf die Zahlung von 39 Millionen Dollar verklagt, die die Umstellung der Computersysteme gekostet habe. Ein Computer-Unternehmen hat eine aehnliche Klage ueber 400 Millionen Dollar eingebracht. Zwar werde, glaubt der Rechtsanwalt, keine dieser Klagen erfolgreich sein, weil die Voraussetzungen nicht erfuellt seien. Doch schon fuer die Verteidigung muessten hohe Kosten aufgebracht werden. Furman erwartet eine Unzahl von Klagen alleine aus dem Grund, weil viele Vorstaende von Aktiengesellschaften glaubten, sie wuerden sonst eine Unterlassung begehen und koennten dafuer von Aktionaeren belangt werden. Y2K werde sicher nicht zur globalen Katastrophe fuehren, aber selbst sporadische Unterbrechungen und Verzoegerungen im Transportgewerbe werden zu hohen Belastungen fuer die Versicherungen fuehren. (Reuters/futurezone) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta=990920003 pte990920003 Produkte/Innovationen, Forschung/Technologie Internet/Multimedia/Interface MIT entwickelt greifbares Interface Erleichterter Zugang zu Online-Content mittels "MediaBlocks" Wien (pte) (20. September 99/07:00) - Das Media Lab am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat im Rahmen seines "MediaBlock"-Projekts neuartige User-Interfaces entwickelt, die zur Schnittstelle zwischen dem physisch fassbaren Computer-Interface und dem Online-Content "ausserhalb" des Rechners werden koennten. Ziel der Media Lab-Forscher ist es, eine Interaktion des Users mit digitalen Online-Medien zu ermoeglichen. In der gegenwaertigen Form haben die grafischen User-Interfaces sehr komplexe Formen. Die meisten konventionellen Interfaces benoetigen abstrakte, symbolische Manipulation von vielschichtigen und eher unspezifischen Displays. Die jetzt neu konzipierten, "greifbaren" Interfaces (Tangible User Interfaces) arbeiten mit so genannten "MediaBlocks": kleinen Einheiten, die als physikalische Icons ("Phicons") dienen. Diese "MediaBlocks" sind mit einer digitalen Identitaet versehen, die es ihnen ermoeglicht, als "Container" fuer Inhalt zu funktionieren. Eine der grundlegenden Funktionen von "MediaBlocks" sind die Beschaffung, Erfassung und der Transport von digitalen Medien ueber verschiedenste Vorrichtungen. Bewerkstelligt wird dies durch das Anbringen von physikalischen "slots", kleinen Oeffnungen, entweder direkt auf oder in dem verwendeten Kontext der assoziierten Medienquelle oder des Displays. Ueber jene "slots" lassen sich Verbindungen von "MediaBlocks" zu einer Videokamera ebenso herstellen wie zu einem Netzwerkdrucker. Der Inhalt von Video und Netzwerkdrucker wird direkt in den "MediaBlock" gespeist. http://tangible.media.mit.edu/~ullmer/projects/mediablocks/ Der Vorteil der "MediaBlocks" liegt in ihrer Kompatibilitaet mit herkoemmlichen grafischen User-Interfaces. Sie bilden nahtlose Uebergaenge zwischen "greifbaren" und grafischen Interfaces. Sie fungieren als physikalische Kontrolle in jenen "Tangible User Interfaces", zum Beispiel fuer Aufgaben wie die Sequenzierung von einzelnen Medienelementen. Die Interaktion der beiden User-Interfaces durch das Einfuegen eines "MediaBlocks" ermoeglicht es, die durch den "MediaBlock" erfassten Inhalte ueber das grafische User-Interface in Augenschein zu nehmen. Diese Inhalte koennen problemlos zum Desktop oder zu grafischen User-Interface-Applikationen mittels simplem "Drag and Drop"-Support transferiert?werden. Ein spezieller, vom Media Lab entwickelter "MediaBlock" ist der "Media-Sequenzer", der die Konstruktion von Multimedia-Sequenzen und Praesentationen unterstuetzt. Ob diese Produkte jemals marktreif werden, steht allerdings noch in den Sternen. (futurezone) http://tangible.www.media.mit.edu/groups/tangible/projects.html --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. 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