From: martin@weissenboeck.at Sent: Samstag, 16. Oktober 1999 21:53 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99212: Molekuelchip AGTK 99212: Molekuelchip. 16.10.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1016011 pte991016011 Computer/Telekommunikation, Forschung/Technologie Chip/Mikrotechnologie Ein einziges Molekuel koennte Siliziumchip abloesen Molekuel-Technologie hebt Grenzen der Verkleinerungen auf Berlin (pte) (16. Oktober 99/13:29) - Der Chemiker James La Clair hat ein Molekuel namens SENSI entwickelt, das die Herstellung eines superkleinen und schnellen Rechners ermoeglichen soll, berichtete die Zeitschrift "New Scientist". Die neue Molekuel-Technologie koennte helfen, ein grosses Problem zu loesen, mit dem sich die Computer-Industrie konfrontiert sieht: die raeumliche Begrenzung der Chips, die auf Silizium basieren. http://www.newscientist.com/ Wissenschaftler von Intel, des groessten Chipherstellers der Welt, haben vor den Problemen gewarnt, die bei einer weiteren Verkleinerung der Transistoren auftreten koennten. Eine Computer-Technologie, die auf Molekuelen statt auf Silizium basiert, wuerde es ermoeglichen, Computer in der Zukunft wesentlich leistungsfaehiger und kompakter zu machen. Im Gegensatz zu schon entwickelten molekularen Schaltungen, die nur mit einer grosse Gruppen von Molekuelen funktionieren, sei La Clairs Arbeit so interessant, weil er eine Schaltung entwickelt habe, die nur ein einziges Molekuel benoetige. Die neue Technologie soll die Generation der Siliziumchips abloesen und beruht auf einem einzigen Molekuel, das unter Einfluss der Gase Stickstoff und Kohlendioxid zwei verschiedene Zustaende annehmen kann. Es sei die erste Molekuel-Schaltung, die ueber gewoehnliche atmosphaerische Gase betrieben werden koenne. "Die Entdeckung koennte ein Meilenstein in der Entwicklung der Elektronik sein," sagte La Clair. "Diese Technologie wird eines Tages die Herstellung von Computern ermoeglichen, die nur Gase und Licht zum Denken benoetigen." (spiegel) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1016012 pte991016012 Computer/Telekommunikation, Produkte/Innovationen Handy/Organizer Handy-Organizer von Ericsson vorgestellt WAP-taugliches Kleingeraet kann Telefonate aufnehmen Muenchen (pte) (16. Oktober 99/13:59) - Der schwedische Handy-Hersteller Ericsson wird erstmals zur Systems (18. - 22. Oktober) das R380s vorstellen, das Handy, Organizer und WAP-tauglich in einem ist. Eine Besonderheit ist auch das Display (360/120 Pixel, vier Graustufen), das sich hinter der Zifferntastatur verbirgt und ueber die ganze Laenge des Geraets geht. Das R380s wiegt 160 Gramm und ist 130 auf 50 auf 26 Millimeter gross. Als Organizer eingesetzt bietet das Kleingeraet einen Kalender sowie ein Adress- und Notizbuch und soll nach Unternehmensangaben sogar kurze Diktate - auch waehrend eines Telefonats - aufnehmen koennen. Als Betriebssystem fuer das R380s dient das Symbian-OS Epoc. Der Datentransfer zum PC oder mobilen Geraeten soll ueber eine Infrarotschnittstelle oder ein serielles Kabel problemlos synchronisiert werden koennen. Weitere Features: Die Menuefuehrung und Dateneingabe erfolgt ueber den Touchscreen mit einem Stift. Das R380s erkennt sogar die Handschrift des Nutzers, verspricht der schwedische Konzern. Bei Bedarf lasse sich auch eine virtuelle Tastatur einblenden. Das R380s wird voraussichtlich Anfang 2000 auf den Markt kommen. http://www.ericsson.com/ (zdnet) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1016006 pte991016006 Computer/Telekommunikation, Forschung/Technologie Internet/Datenuebertragung/Hintergrund Internet aus der Steckdose erst in zwei Jahren Bewag steigt aus DUeNE-Projekt aus - Conaxion in zwei Jahren marktreif Berlin (pte) (16. Oktober 99/11:59) - Die Betreibergesellschaft Conaxion kuendigt jetzt an, mit ihrem Projekt "Datenuebertragung ueber Niederspannungsenergienetze (Duene)" in zwei Jahren das Internet aus der Steckdose am Markt anbieten zu koennen. Nachdem der Berliner Energieversorger Bewag http://www.bewag.de/ das Duene-Projekt nicht mehr weiterfuehren will, wird dieses nun von den Entwicklern in Eigenregie weiterbetrieben. Die verbliebenen Betreiber sind dennoch optimistisch. "Wir stehen mit Ascom und Siemens im Wettbewerb um das Internet aus der Steckdose. Unser Loesungsansatz ist aber vielversprechender als der unserer Konkurrenten. Wir arbeiten beim Datentransfer mit vergleichsweise niedrigen Pegeln, dadurch erzeugen wir weniger Elektrosmog, das heisst, die von uns genutzten Stromleitungen strahlen auf weniger Funkfrequenzen aus", erklaerte der Sprecher der Betreibergesellschaft Conaxion, Frank Brandt das Duene-Konzept. Die Technik von Duene basiert auf der "Powerline"-Technik von Nortel, geht allerdings deutlich ueber sie hinaus: Duene lieferte den Datenstrom tatsaechlich bis an jede Steckdose. Dabei entsteht allerdings Elektrosmog, eine Stoerung benachbarter Funkfrequenzen. Der Anwender kann seinen PC jederzeit ueber einen simplen Adapter und eine Netzwerkkarte mit dem Internet verbinden, so das Konzept. Der Adapter in der Steckdose verfuegt ueber einen RJ-45-Anschluss, so dass der PC ueber ein normales Ethernet-Netzwerkkabel (10Base-T) die Verbindung herstellen kann. Letztendlich soll die Technik wie bei Ethernet bis zu 10 MBit/s Uebertragungsrate fuer den Hin- und Rueckkanal bieten. Die Bewag begruendete ihren Ausstieg mit einer Konzentration auf die Kerngeschaefte Strom und Waerme. Diese seien durch den liberalisierten Strommarkt umkaempft genug, so das Unternehmen. Zusaetzliche Technologieentwicklung fuer das Internet aus der Steckdose koenne derzeit nicht finanziert werden. Der Versuch zur Uebertragung elektronischer Steuerungsimpulse und Telekommunikationsdaten ueber gewoehnliche 230-Volt-Stromleitungen sei aber ein Erfolg gewesen. Insbesondere in Schwellenlaendern, in denen kein ausgebautes Telekommunikationsnetz vorhanden ist, habe die Technik gute Chancen. Der Berliner Energieversorger hatte im Maerz 1998 das Duene-Konsortium ins Leben gerufen und im Juli desselben Jahres einen "Durchbruch" bei der Datenuebertragung ueber Stromkabel verkuendet. Die anfangs sehr optimistischen Prognosen bezueglich dem Internet aus der Steckdose werden laufend revidiert. Nachdem der Telefonanbieter Tesion im Fruehjahr ankuendigte, bereits im Herbst Internet aus der Steckdose anbieten zu koennen (pte berichtete http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)0510010), sahen sich wenige Monate spaeter Unternehmen wie die United Utilities http://www.unitedutilities.co.uk und Northern Telecom (Nortel) http://www.nortel.com aufgrund von Entwicklungsproblemen veranlasst, ihre Pilotversuche zum Internet aus der Steckdose abzubrechen http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)0909017). (zdnet) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1016014 [mit LowRes-Bild] pte991016014 Produkte/Innovationen, Computer/Telekommunikation Internet/PC/Entwicklung Chip am Aermel, PC im Schuh "Wearable Computers" - Die Computeranzuege kommen Muenchen (pte) (16. Oktober 99/14:30) - Ob Polizisten, Journalisten oder Landwirte - sie alle profitieren von den neuen Technologien, die nun auch auf der Haut getragen werden koennen. Schon ab kommenden Jahr sollen "intelligente" Kleidungsstuecke mit eingebauten Mini-Computern in den Handel kommen, berichtet das Computer-Magazin CHIP in seiner neuen Ausgabe. Die sogenannte "Wearable Computer" sind mit zwar noch etwas teuer (ab 70.000 Schilling aufwaerts), dennoch steht ihr vielseitiger Einsatz im Alltag unmittelbar bevor. Denn sie bieten eine Bewegungsfreiheit, die herkoemmliche PCs nicht zulassen und sind dazu leicht und sparsam im Stromverbrauch. Die Handhabung ist denkbar einfach: Der PC sitzt am Guertel, eine kleine Scheibe unterhalb des Auges, die an Headsets befestigt ist, ersetzt den Monitor. Sprachbefehle machen eine Tastatur ueberfluessig, so hat z.B. ein Polizist seine Haende frei fuer den Notfall. In der Lebensmittelherstellung kommen diese Systeme mit zusaetzlichen Sonden zum Einsatz, um den Reifegrad von Obst, Gemuese und Milchprodukten zu messen. Auch die Modeindustrie wird von der neuen Technologie inspiriert: Stromleitende Fasern ermoeglichen es, "intelligente Kleidung" herzustellen, deren Motive dem Zeitgeschmack angepasst werden koennen. In Jacke oder Pullover eingewoben oder in Schuhabsaetze eingebaut, koennen Chips kuenftig persoenliche Daten wie Blutgruppe, Allergien oder Ultraschallaufnahmen speichern. Gegenwaertig kaempfen die Hersteller der Mini-PCs allerdings mit dem Problem der Textil-Reinigung, die ein Chip noch nicht unbeschadet uebersteht. Dass die staendige Verfuegbarkeit persoenlicher Daten nicht nur fuer die Medizin von Vorteil ist, sondern auch das private Glueck schicksalhaft beeinflussen kann, zeigt sich an den Produkten der kalifornischen Firma Infocharms. http://www.infocharms.com Die Schmuckstuecke mit Chip sollen besonders Singles ansprechen. Gespeicherte Vorlieben und Abneigungen bringen eine Lichtquelle zum Leuchten, sobald sich ein entsprechendes Pendant mit Infocharms-Kleinod und passenden Daten in der Naehe befindet. Ein Nachteil der neuen Computer-Generation ist ihr stolzer Preis. Ausgestattet mit einem Intel Pentium 233 und 32 Mbyte Arbeitsspeicher sowie 2,1 Gbyte Festplatte, kostet beispielsweise der "Mobile Assistant" von der Firma Xybernaut rund 84.000 Schilling. http://www.xybernaut.de Zusatzgeraete wie Headsets oder Mikrofone sind nicht darin enthalten. Die Produkte der Mitbewerber bewegen sich in aehnlichen Preiskategorien. Noch spricht diese Technologie spezielle Branchen an, doch Hersteller wie Sony bauen ihre eigenen Mini-Komponenten und sind fuer den Zeitpunkt geruestet, an dem Wearable Computer ihren Weg in den breiten Konsumentenmarkt finden. Bildmaterial: CHIP-Infodienst, E-Mail: patrizia.muehlbauer@vibrio.de --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".