From: martin@weissenboeck.at Sent: Sonntag, 07. November 1999 18:01 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99234: Microsoft AGTK 99234: Microsoft. 07.11.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1106005 pte991106005 Computer/Telekommunikation, Recht/Steuer Software/Monopol/Prozess US-Bundesrichter stuft Microsoft als Monopol ein Bewertung gilt als Vorentscheidung fuer Urteil im Kartellprozess Washington D.C. (pte) (6. November 99/10:54) - In einer Vorentscheidung im Kartellprozess gegen Microsoft http://www.micrsoft.com hat das Softwareunternehmen am Freitag eine Niederlage erlitten. Ein US-Bundesrichter entschied in Washington, dass Microsoft in der Branche eine Monopolstellung einnimmt und den Verbrauchern damit schadet. Das Urteil in der Frage, ob Microsoft im Umgang mit Konkurrenten und Kunden gegen Wettbewerbsgesetze verstossen hat, wird bis Ende des Jahres erwartet. Das Softwareunternehmen muss nun moeglicherweise mit erheblichen Sanktionen rechnen. "Microsoft hat gezeigt, dass es seine ungeheure Marktmacht und immensen Profite einsetzen wird, um jeder Firma zu schaden, die darauf besteht, Initiativen voranzutreiben, die den Wettbewerb gegen eines der Stammprodukte von Microsoft verstaerken koennten", schrieb Richter Thomas Penfield Jackson in seiner 207 Seiten umfassenden Begruendung. Die Marktstellung des Unternehmens sei so gross, dass es die Preise fuer das Betriebssystem Windows habe bestimmen koennen. "Einige Neuerungen, die den Verbrauchern wirklich nuetzen wuerden, kommen nur aus dem Grund nicht auf den Markt, weil sie nicht im Interesse Microsofts liegen." Microsoft bezeichnete die Entscheidung Jacksons als lediglich "ersten Schritt in einem andauernden Prozess, wobei noch viele Schritte ausstehen". Das Unternehmen sei zuversichtlich, dass das amerikanische Rechtssystem letztlich die Position von Microsoft unterstuetze und anerkenne, dass die Haltung der Firma den Verbrauchern genuetzt habe. Firmenchef Gates erklaerte, Microsoft werde sich weiter darauf konzentrieren, gute Software-Produkte herzustellen. Er aeusserte zugleich seine Bereitschaft, zu einer Einigung zu gelangen. Justizministerin Janet Reno sprach in einer ersten Stellungnahme von einem "grossen Tag fuer die Verbraucher". Das ueber die Einhaltung des freien Wettbewerbs wachende US-Justizministerium http://www.usdoj.gov/ wirft Microsoft vor, die marktbeherrschende Stellung seines Betriebssystems Windows in unlauterer Weise genutzt zu haben, um Konkurrenten zu verdraengen. Die Klage wurde im Mai 1998 vom Justizministerium und 19 US-Staaten eingereicht. Die Regierung wandte sieben Millionen Dollar dafuer auf. Im aeussersten Fall koennte Richter Jackson eine Aufteilung des Konzerns anordnen - nach dem Vorbild der Teilung des Telefongiganten AT&T im Jahr 1984 wird laut ueber mehrere "Baby-Microsofts" nachgedacht, die sich unabhaengig voneinander den Geschaeften mit Windows, Office-Anwendungen oder Multimedia-Techniken widmen koennten. Der Richter koennte Microsoft auch verpflichten, Konkurrenten den Verkauf und die Verbesserung des Betriebssystems Windows zu gestatten. Die Microsoft-Anwaelte haben zuletzt immer wieder auf die rasanten Entwicklungen in der Branche hingewiesen. Veraenderungen wie der Verkauf von Computern mit vorinstalliertem Linux zeigten, dass der Markt funktioniere und dass die Vorwuerfe gegen Microsoft falsch seien. Der Wettbewerb ist nach Ansicht von Microsoft so lebendig, dass ein Richterspruch voellig unnoetig ist. Es wird erwartet, dass sich Microsoft an das Oberste Gericht wendet. Eine endgueltige Entscheidung kann damit noch Jahre dauern. Eine aussergerichtliche Einigung gilt als unwahrscheinlich. (ap) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1106014 pte991106014 Computer/Telekommunikation Microsoft/Gericht/Kartellprozess Microsoft: Gericht beruecksichtigt Wettbewerb nicht Gates: "Konsumenten werden auch weiterhin von der grossen Auswahl, dem Wettbewerb und den Innovationen profitieren Wien (6. November 99/12:37) - Microsoft Corp. erklaerte heute in Redmond, die Tatsachenfeststellung des Bundesbezirksgerichts im Kartellverfahren des US-Justizministeriums haette nicht den enormen Wettbewerb und die Innovationen in der Softwareindustrie beruecksichtigt, wo die Konsumenten ihre Entscheidungen unter den besten Produkten auf dem Markt treffen koennten. Microsoft gab an, das Unternehmen werde auch weiterhin dem Grundsatz der Innovation treu bleiben, und wies darauf hin, dass die heute verlautbarte Tatsachenfeststellung nur eine Etappe in einem laufenden Verfahren ist, bei dem noch viele Etappen ausstaendig sind. "Wir engagieren uns auch weiterhin fuer diese Anliegen @ so fair und verantwortungsvoll und so schnell wie moeglich," sagte Bill Gates, Board-Vorsitzender und CEO von Microsoft. "Wir wissen, dass Microsoft die Verantwortung traegt, eine fuehrende Rolle zugunsten der Konsumenten und der ganzen Branche einzunehmen. Als Teil dieser Verantwortung halten wir uns an den Grundsatz, der Amerika an die vordertes Technologiefront befoerdert hat @ wir pochen auf die Freiheit, zugunsten unserer Kunden innovativ taetig sein zu duerfen." "Unsere Branche ist besonders wettbewerbsstark und innovativ, was den Kunden nuetzt und Millionen neuer Arbeitsplaetze schafft. Microsoft-Produkte sind deshalb so beliebt, weil wir uns an unseren Kunden orientieren und Innovationen immer nach ihren Beduerfnissen ausrichten," fuhr Gates fort. "In unserer Branche hat kein einziges Unternehmen eine gesicherte Position. Microsoft ist deshalb so erfolgreich, weil wir uns von den Grundwerten Amerikas leiten lassen: Innovation, Integritaet, Dienst am Kunden, partnerschaftliches Verhalten, Qualitaet und Dienst an der Gemeinschaft. Unser Wettbewerb ist hart, aber fair." Weiter erklaerte Microsoft, man werde die Tatsachenfeststellung von Richter Thomas Penfield Jackson vom U.S. District Court einer genauen Pruefung unterziehen. Das Gericht anerkannte in Paragraph 408 der Feststellung, die Konsumenten haetten von der Vorgehensweise von Microsoft profitiert: "Die Einfuehrung des Internet Explorers und seine rasche Weiterentwicklung stellten einen Anreiz fuer Netscape dar, die Qualitaet dessen Navigators im Sinne des Wettbewerbs ebenfalls rasch zu verbessern. dass der Internet Explorer in Windows verpackt und ohne Preisaufschlag verkauft wurde, hat die Verbreitung des Internet gefoerdert und die Kosten des Zugangs fuer die Oeffentlichkeit gesenkt, jedenfalls teilweise, weil Netscape auf diese Weise gezwungen wurde, auch den Navigator gratis abzugeben. Daher hat diese Vorgehensweise zur Verbesserung der Qualitaet der Web-Browser gefuehrt, hat die Kosten gesenkt und den Zugang erleichtert, was wiederum den Konsumenten zugute gekommen ist." "Wir glauben, dass das amerikanische Rechtssystem letztlich die Position von Microsoft bestaetigen wird, und moechten abschliessend feststellen, dass die Innovationen von Microsoft Millionen Menschen enorme Vorteile gebracht haben," sagte William H. Neukom, Senior Vice President und General Counsel bei Microsoft. Nach Angaben von Bill Gates wird Microsoft auch weiterhin grossartige Technologie entwickeln und sich an den Beduerfnissen seiner Kunden orientieren. "Waehrend wir damit beschaeftit sind, dieses Verfahren zu bestreiten, konzentrieren sich unsere 30.000 Mitarbeiter weiterhin auf die Entwicklung innovativer neuer Produkte. Unsere Branche ist so sehr vom Wettbewerb gepraegt, und die Technologie veraendert sich so rasch, dass wir das Ziel nie aus den Augen verlieren duerfen," erklaerte Gates. Die Tatsachenfeststellung vom Freitag ist eine Zwischenstation in einem laufenden Kartellverfahren, das am 18. Mai 1998 von der US-Regierung angekuendigt und am 19. Oktober 1998 vor Gericht gebracht wurde. Nachdem beiden Seiten die Moeglichkeit eingeraeumt wurde, die Tatsachenfeststellungen des Gerichts zu analysieren, wird das Gericht ein Verfahren ansetzen, das in Antragstellungen und ein Urteil mueden wird, womit fuer Anfang naechsten Jahres gerechnet wird. Zu Microsoft: Das 1975 gegruendete Unternehmen Microsoft (es notiert an der Nasdaq als "MSFT") ist im Bereich Privat- und Firmensoftware weltweit fuehrend. Microsoft bietet eine breite Produkt- und Dienstleistungspalette an, mit der Menschen durch hervorragende Software @ zu jeder Zeit, an jedem Ort und mit jedem Geraet @ in ihrer Eigenstaendigkeit gefoerdert werden sollen. Weitere Informationen unter: http://www.microsoft.com/presspass/trial/nov99/11-05billg.htm und http://www.microsoft.com/austria http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1106023 [mit HiRes-Bild] pte991106023 Computer/Telekommunikation, Freizeit/Kultur Internet/Event/Fakten/H i n t e r g r u n d Go On! Live: Ein rekordverdaechtiges Internet-Spektakel 13,7 km Kabel - 300 Tonnen Material - 327 Mitarbeiter/innen Wien (pte) (6. November 99/16:51) - "Go On! Live" - Oesterreichs groesste Internet-Schau - am kommenden Samstag, 13. November (10 bis 18 Uhr), auf dem Wiener Heldenplatz wird in jeder Beziehung ein rekordverdaechtiges Spektakel. Fuer die Veranstaltung zwischen Burgtor, Nationalbibliothek und Hofburg werden allein 13,7 Kilometer Kabel verlegt. Das Datenvolumen, das an diesem Tag uebertragen werden kann, entspricht einer Menge von ca. 4 Millionen dicht beschriebenen Seiten im Format A4. Die Zeltkonstruktion wurde auf mehreren 40-Tonnen-Sattelzuegen aus dem 1.000 km entfernten Expo 2000-Center Hannover angeliefert. Insgesamt ueber 300 Tonnen Material und Geraete werden herangeschafft und waehrend einer Aufbauzeit von ueber einer Woche zusammengestellt. 327 Mitarbeiter/innen stellen den Event in ueber 10.000 Stunden auf die Beine. "Ob der Papst nach Wien kommt", fragte denn auch am Wochenende ein schaulustiger Wiener beim Aufbau. Das Internet-Zelt mit seiner futuristischen Konstruktion hat eine Grundflaeche von fast 2000m2 und ueberspannt einen Raum von insgesamt 12.000 m3. Das Heizsystem erwaermt waehrend des ganzen Tages ueber 1.000.000m3 Luft auf 20CCelsius (pro Stunde 125.000 m3), damit im Zelt - auch bei kuehlen Aussentemperaturen - niemand frieren muss. 50 Internet-Sufstationen stehen den erwarteten 10.000 Besuchern dann den ganzen Tag lang kostenlos zur Verfuegung. Siehe auch http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1103004 --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".