From: owner-agtk-info@ccc.at on behalf of martin@weissenboeck.at Sent: Montag, 22. November 1999 19:54 To: agtk-info@ccc.at Subject: AGTK 99249: Kompositionen AGTK 99249: Kompositionen. 22.11.99 http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1112030 [mit HiRes-Bild] pte991112030 Freizeit/Kultur, Computer/Telekommunikation Spiele/Musik/Puzzle/Mozart Mozart-Walzer am PC komponieren Wiener Spieleentwickler stellt audiovisuelles Computer-Puzzle vor Wien (pte) (12. November 99/14:06) - Die Idee des Puzzles mit den musikalischen Faehigkeiten eines Spielers zu kombinieren @ das war die Aufgabe, die der Wiener Spieleentwickler Reinhard Tschaickner sich gestellt hatte. Das kuerzlich fertiggestellte "Klingende Puzzle" (c) Reinhard Tschaickner ist ein multimediales Edutainment-Programm, das mehrere Spielvarianten zulaesst. Zum einen koennen die Spieler Walzer komponieren @ getreu nach dem Motto Mozarts "ohne Musikalisch zu seyn, noch von der Composition etwas zu verstehen". Darueber hinaus koennen sie ihre Faehigkeit trainieren, Melodien zu erkennen und last but not least ein musikalisches Memory veranstalten. Derzeit steht der Autor mit mehreren deutschen Spieleherstellern in Kaufverhandlungen. "Die Idee fuer dieses Computerspiel kam mir, als ich mich mit Mozarts "Musikalischem Wuerfelspiel" beschaeftigte", erinnert sich Tschaickner. In der Rokoko-Zeit unterhielten sich adelige Gesellschaften bisweilen damit, mit Hilfe zweier Wuerfel und mehrerer Tabellen einen 176 Takte langen Walzer zu "komponieren": Die Summe der gewuerfelten Augenzahlen entsprach einer bestimmten Zahl auf einer der Tabellen, die wiederum auf den entsprechenden Takt hinwies. Dieser wurde jeweils auf einem Notenblatt eingetragen. Wenn alle 176 Takte erwuerfelt und notiert waren, konnten die Mitspieler den kompletten Walzer auf ihren Instrumenten auffuehren. "Eine meiner Herausforderungen bestand darin, das Wuerfeln durch ein Verfahren zu ersetzen, das am PC funktioniert", erlaeutert Tschaickner. Er entschied sich dafuer, die Spieler ein Puzzle mit Rokoko-Sujets zusammensetzen zu lassen, wobei jedem Puzzle-Stein einem Musiktakt entspricht. Ist das Puzzle geloest, so erhaelt der Spieler auf dem Bildschirm acht hintereinanderliegende Notenblaetter mit jeweils zwoelf Takten. Anschliessend erklingt der auf diese Art komponierte Walzer in Klavierfassung. "Obwohl ich die Anzahl der Takte von 176 auf 96 reduziert habe, gibt es noch immer derart viele moegliche Kombinationen, dass bei jedem Spieldurchgang ein anderes Musikstueck entsteht", verspricht Tschaickner. Ueber das "Klingende Puzzle" hinaus hat sich der Autor zwei weitere Features einfallen lassen: Ein Spiel, in dem es um das Erkennen von Melodien geht, sowie ein "musikalisches Memory". Bei zweiterem geht es - wie bei dessen analogem Vorfahr @ darum, Paare identischer Musiktakte oder zwei zueinander passende Melodieteile zu finden. "Mir ging es darum, ein Multimedia-Spiel zu kreieren, das nicht speziell auf Musikfans zugeschnitten ist, sondern eine breite Schicht von Usern anspricht", stellt Tschaickner klar. Da derzeit noch Verhandlungen mit einigen deutschen Spieleherstellern laufen, ist noch nicht fix, welche Variante letztlich auf den Markt kommen wird. Billig wird die Produktion des "Klingenden Puzzles" nicht werden: Tschaickner rechnet je nach Version mit einem Gesamtvolumen von bis zu drei Mio. Schilling. Gefoerdert wurde die Entwicklung des Programms vom Oesterreichischen Forschungsfoerderungsfonds mit 23 Prozent. Kontakt: Dr. Reinhard Tschaickner, E-Mail: msrauch@netway.at (Ende) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1117023 pte991117023 Computer/Telekommunikation, Forschung/Technologie Web-Applikationen, Internet, E-Commerce Telenor magnet startet Denkwerkstatt fuer Internet-Applikationen Neue e-Business-Abteilung entwickelt innovative Loesungen fuer Unternehmen Wien (17. November 99/12:20) - Telenor magnet, oesterreichischer Internet-Pionier und seit Ende letzten Jahres Tochter des norwegischen Telekom-Konzerns Telenor, hat eine eigene Abteilung fuer zukunftsweisende Internet-Technologien gegruendet. Das derzeit sechskoepfige Team arbeitet seit Anfang November 1999 mit den neuesten Internet-Technologien, wie WAP und XML. Ziel des "e-Business" ist laut Telenor magnet die Implementation von internetgestuetzten Wertschoepfungsketten fuer Unternehmen. "e-Business hebt ab", meint Michael Vesely, Leiter der e-Business Abteilung bei Telenor magnet. "Unternehmen, die sich jetzt nicht in allen Geschaeftsprozessen auf diese neue Technologie einstellen, werden schon in ein bis zwei Jahren massive Wettbewerbsnachteile bekommen." Laut Vesely bietet das Internet mittlerweile ausgereifte Technologien und voellig neuartige Moeglichkeiten. "e-Business ist fuer uns weit mehr als eine Standard E-Commerce Software und eine nett gestaltete Homepage". Durch integrierte Internet-Loesungen lassen sich alle Geschaeftsprozesse auf Basis der Internet-Technologie beschleunigen. Im Klartext: Unternehmen sparen Zeit und Geld, wenn alle wesentlichen Interaktionen ueber ein und dasselbe Medium laufen. Derzeit wird laut Vesely an mehreren konkreten Projekten gearbeitet. Etwa an einem EDI (Electronic Data Interchange)-Interface via Internet, mit dem der einfache und kostenguenstige Datenaustausch zwischen Geschaeftspartnern moeglich sein wird. "Das Internet ist ein grosser Kostensenker. Waehrend EDI-Loesungen bislang teuer waren, schaffen wir auf Basis der Internettechnologie eine benutzerfreundliche und kostenguenstige Alternative", meint Vesely. Eine weitere Schluesseltechnologie ist fuer Vesely WAP (Wireless Application Protocol). Auch hier sind bereits einige Applikationen fertig, die demonstrieren, wie die Wertschoepfungskette eines Unternehmens mittels Internettechnologie bis zum mobilen Konsumenten ausgedehnt werden kann. magnet Geschaeftsfuehrer Mag. Klaus Matzka: "Mit der neuen Abteilung unterstreichen wir unsere Kompetenz im Bereich zukunftsweisender Technologien. Zusammen mit dem vor einigen Tagen eroeffneten modernsten Leitungsnetz Oesterreichs und der Anbindung an das internationale Netzwerk des Telenor Konzerns koennen wir jetzt Unternehmen jeder Groesse schnelle, sichere und innovative Gesamtloesungen fuer den Markt von morgen anbieten." http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1112001 pte991112001 Computer/Telekommunikation Internet/Provider/Gebuehren Britische Internetprovider forden guenstigere Telekom-Tarife Provider verlangen Einfuehrung von Flatrate-Tarifen London (pte) (12. November 99/07:00) - Wie viele andere europaeische Ex-Monopolisten kommt auch die Britische Telecom http://www.bt.co.uk/ (BT) wegen ihrer Preisgestaltung immer mehr unter Druck. Ein besonderer Streitpunkt ist die Verrechnung bei Internetanwendungen. Bisher verrechnete BT vier Pence (86 Groschen) pro Minute an Leitungsgebuehren bei Internetanwendungen. Private Internetanbieter fordern dagegen seit langem die Einfuehrung einer Flatrate bei der Nutzung von Internetdiensten. Sie argumentieren, dass die hohen Gebuehren die weitere Entwicklung der Internetindustrie in Grossbritannien behindern. http://www.thestandard.net/articles/display/0,1449,7570,00.html?home.bf Vergangenen Dienstag hat BT nun ein neues Angebot auf den Tisch gelegt. In Zukunft will BT den Internetserviceprovidern nur noch 140 Pfund pro Monat und Telefonport verrechnen, wobei ein Telefonport im Mittel 20 Kunden bedient. Die Provider wiederum koennten dann die guenstigeren Konditionen als Flatrate an ihre Kunden weiterreichen. Damit koennten britische User das Internet unter den selben Bedingungen nutzen, wie ein Internetuser in den USA. Doch bei den britischen Internetanbietern stoesst das neue Modell von BT auf Ablehnung. So auch bei Maggie Gallant von AOL UK: "Mit diesem Angebot hat BT anerkannt, dass die Kosten fuer Internetanrufe zu hoch sind. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber wir sind enttaeuscht, dass BT nicht auf die Kundenwuensche eingegangen ist und keinen wirklichen Flatrate-Tarif anbietet." Zwei Umstaende stossen auf besondere Ablehnung der Provider. Das Angebot gilt nur acht Stunden am Tag. Fuer die restliche Zeit will BT weiterhin Gebuehren verrechnen, wenn auch zu einem geringeren Preis als bisher. Zum anderen kommen nur Provider, die mindesten 10.000 Ports mieten, in den Genuss der Verguenstigung. Ein Provider muss so 1,4 Millionen Pfund an die British Telecom monatlich im Voraus zahlen, um die Faltrate zu erhalten. Ein Betrag, der fuer viele kleine Internetprovider weit jenseits der Schmerzgrenze liegt, und auch grosse Firmen wie AOL werden es sich gut ueberlegen, bevor se auf dieses Angebot eingehen. (ds) http://www.pressetext.at/show.pl.cgi?pta(TM)1118018 pte991118018 Recht/Steuer, Computer/Telekommunikation Datamining/Konsumentenschutz/OGH-Urteil Data Mining hat rechtliche Grenzen Datensammeln per Kundenkarte muss transparent sein Wien (pte) (18. November 99/12:00) - Handelsunternehmen duerfen nicht nach Lust und Laune persoenliche Daten ihrer Kaeufer sammeln. So muss fuer die Kunden klar sein, wer aller Zugang zu den erhobenen Daten hat. Generell gilt: Je detaillierter die zusammengetragenen Daten sich auf einzelne Personen beziehen, desto strenger sind die gesetzlichen Auflagen. Am Beginn des Data Minings steht in der Regel die Kundenkarte. Diente diese den Handelsunternehmen frueher als Mittel zur staerkeren Kaeuferbindung durch Rabattgewaehrung, so profitieren die Firmen im EDV-Zeitalter auch von einer ganz anderen Moeglichkeit: Daten und Konsumgewohnheiten der Kunden koennen erfasst und ausgewertet werden. Auf diese Art entstehen generelle Kundenprofile, die den Unternehmen u.a. sagen, welche Waren sie anbieten sollen und wie viel davon. Darueber hinaus ist es allerdings auch ein Leichtes, sich ueber persoenliche Gewohnheiten einzelner Kunden zu informieren und diese Informationen zu verwerten. Ein Mitarbeiter der oesterreichischen Datenschutzkommission gibt ein Beispiel: "Wenn jemand regelmaessig im Supermarkt Alkoholika kauft und aufgrund dessen in seiner Kreditwuerdigkeit heruntergestuft wird, so waere dies ungesetzlich." Etwas anders liegen die Dinge in folgendem fiktiven Szenario, das in Zukunft durchaus Wirklichkeit werden koennte: Der Kaeufer bezahlt per Kundenkarte, die Kassierin erhaelt auf ihrem Bildschirm die Information, dass der Kunde entgegen seiner Gewohnheit diesmal kein Bier gekauft hat, und sie erinnert ihn daran. Solche Auswertungen, auch wenn sie gut gemeint sind, koennen bedenklich sein und sollten besser unterbleiben - ausser, der Kunde wuenscht dies ausdruecklich: Etwa wenn jemand will, dass sein Apotheker ihn regelmaessig an den Einkauf lebenswichtiger Medikamente erinnert. Je genauer die erhobenen Daten sich auf einzelne Konsumenten beziehen, desto bedenklicher ist nicht nur das Sammeln, sondern bereits das Erfassen dieser Daten. Problematisch sei auch, die Kaufgewohnheiten einzelner Stadtviertel oder "Graetzel" zu erfassen und diese dann bestimmten Personen zuzuordnen, so ein Mitarbeiter der Datenschutzkommission. Rechtliche Bedenken koennten sich auch dann ergeben, wenn mehrere Unternehmen ihre Kundendaten zusammenfuehrten. Der oesterreichische Oberste Gerichtshof (OGH) hat heuer in einem Prozess, den der Verein fuer Konsumenteninformation gegen die Handelskette Merkur AG fuehrte, ein richtungsweisendes Urteil zum Thema "Data Mining" gefaellt (OGH 7 Ob 170/98w vom 27. Jaenner 1999): Danach muss u.a. fuer Konsumenten deutlich erkennbar sein, an wen die per Kundenkarte erhobenen Daten weitergeleitet werden. Diesem "Transparenzgebot", das sich im Konsumentenschutzgesetzes (KSchG) findet, war im gegenstaendlichen Fall nicht ausreichend entsprochen worden. Das Kundenprogramm "Friends of Merkur" sah, kurz gesagt, Exklusiv-Rabatte und Zahlaufschuebe fuer den Fall vor, dass der Kunde seine Einkaeufe mit einer EC-Bankomatkarte begleicht, bestimmte Umsatzgrenzen erreicht und einen entsprechenden Vertrag unterschreibt. Dieser Vertrag sicherte Merkur http://www.merkur.at u.a. das Recht, Kundendaten wie Name, Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum und Bankverbindung "zum Zweck der Konsumenteninformation sowie allfaelliger Werbemassnahmen an andere Unternehmen des BML-Konzerns" weiterzugeben. Laut OGH widersprach diese Passage dem Transparenzgebot des KSchG, da fuer den Kunden die Bezeichnung "BML-Konzern" nicht nachvollziehbar sei, "zumal es sich hiebei um einen international taetigen Konzern handelt, in dem sich auch die Zugehoerigkeit verschiedener Unternehmen aendern kann, was fuer den Kunden jedoch voellig undurchschaubar ist", wie es im OGH-Urteil heisst. --- MfG Martin Weissenboeck --- --- E-Mail: mweissen@ccc.at Tel: +43 1 3698858 10 --- Gatterburggasse 7, A-1190 Wien Fax: +43 1 3698858 77 -- Diese Nachricht wurde ueber den Listserver des Computer Communications Club verteilt. Um von sich von der Liste streichen zu lassen, senden Sie eine Nachricht an majordomo@ccc.at mit dem Nachrichtentext "unsubscribe agtk-info".